Schleppleine ... mein Arm fällt ab!

  • Wenn er mir dann doch mal zu feste vorne reingesprungen ist, habe ich die Richtung gewechselt und dann gab es Leckerchen, wenn er bei mir ankam.


    Das würde ich nicht belohnen. Hunde lernen fast immer Verhaltensketten und Du belohnst damit auch das massive in die Leine laufen mit.


    Vielmehr würde ich fleißig belohnen, wenn der Hund gar nicht in die Leine läuft ;)


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo nochmal,


    ich verstehe immer noch nicht, wieso man den Hund in das Ende der Schleppleine reinbrettern lassen muss. Das ist weder gut für den Hund, noch für den Halter. Was spricht denn dagegen, nur 1 bis 2 m der Schleppleine zur Verfügung zu stellen und schon dann umzudrehen?! Ich habe mit Newton mit einem Meter Radius angefangen und kann mich nicht erinnern, dass er mal ins Ende der Leine reingerannt sei...


    Liebe Grüße,
    Rafaela

  • dann hast du vielleicht einfach einen Hund der das nicht macht?


    Nero ist es auch völlig Wurst wie lang die lange Leine ist, auch bei 5 m rattert er gerne wie ein Berserker in die Leine, dem sind Umweltreize manchmal einfach wichtiger als ausgekugelte Arme und durch die Gegend fliegen.
    Ich hab noch eine Anmerkung zum Rückdämpfer: meiner hat ganze 15 Minuten gehalten damals und war dann hin. Dabei hatte ich wirklich einen hochwertigeren gekauft, dachte ich ^^

  • Mein Hund wäre genauso in die Schleppleine reingebrettert. Da besteht kein Zweifel. Nur habe ich diese Situation gar nicht aufkommen lassen. Als Welpe wollte er auch zu allem und jedem hin.
    Vielleicht könnte man, bevor man mit dem Training mit der Schleppleine beginnt, erstmal ein paar Standby-Übungen zur Impulskontrolle machen. Und erst wenn die einigermaßen vorhanden ist, mit der Schleppleine anfangen?
    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es rein anatomisch und gesundheitlich gesehen für einen Hund gut ist, regelmäßig mit voller Wucht in das Ende der Leine zu laufen. Außerdem ist die Wucht bei 1m viel geringer als bei 5m oder gar 10m...

  • Hallo nochmal,


    ich verstehe immer noch nicht, wieso man den Hund in das Ende der Schleppleine reinbrettern lassen muss. Das ist weder gut für den Hund, noch für den Halter. Was spricht denn dagegen, nur 1 bis 2 m der Schleppleine zur Verfügung zu stellen und schon dann umzudrehen?! Ich habe mit Newton mit einem Meter Radius angefangen und kann mich nicht erinnern, dass er mal ins Ende der Leine reingerannt sei...


    Liebe Grüße,
    Rafaela


    Wenn ich dem Hund nur 1-2 m gebe, brauche ich keine SL, da mache ich normales Leinenführigkeitstraining. Die SL soll dem Hund doch etwas mehr Bewegungsfreiheit ermöglichen.... Ordentlich Leine laufen ist was anderes als rumschnüffeln, sich lösen, Umwelt erkunden. An einer so kurzen Leine ist ein agiler Hund beim Schnüffeln permanent am Ende, läuft also ständig rein, erfährt pausenlos Interventionen wie umdrehen, etc. Das jagt den Stresspegel bei entsprechend veranlagten Hunden extrem hoch. Selbst wenn der Hund sich dann zurücknimmt ist dieses ständige unter Kommando stehen sehr stressig und anstrengend, wie permanentes Fusslaufen. Ein Hund sollte auch mal was anderes tun dürfen draussen als nur exerzieren - meine Meinung.


    Es ist nicht jeder Hund wie dein Newton, der einfach mit umdreht und nie in die Leine läuft. Es gibt Hunde, die drehen nicht mit um, die gehen 50x hintereinander in die 2 m Leine, für die passt nicht, was beim Durchschnitts-Familienhund gut passt.

  • Ich glaube wir reden aneinander vorbei... Vllt wurde mir das Training mit der Schleppleine auch einfach anders beigebracht. Natürlich mache ich mit der Schleppleine kein Leinenführigkeitstraining.


    Wir haben mit der Schleppleine ausschließlich Impulskontrolle bzw. Orientierung am Halter geübt. Wenn ich Newton direkt ohne Vorübung und ohne Begrenzung an die 5m-Schleppleine gemacht hätte, wäre er genauso wie jeder andere agile, aufgeweckte Welpe, volle Kanne vorne reingeprescht...


    Vllt kann ich mal beschreiben, wie ich das von der Trainerin gelernt habe. Wir haben angefangen in einem Gebiet mit sehr wenig Ablenkung, sprich Teer. Wir haben den Hund neben uns abgesetzt, haben auf einen Blickkontakt gewartet und sind dann losmaschiert. Die Schleppleine schleppte da auf dem Boden, wobei das Ende zur Sicherheit noch in der Hand war. Sobald Newton dann mehr als einen Meter in eine andere Richtung lief, wurde er mittels eines Tritts auf die Leine gestoppt. Natürlich schaut er dann, wieso es da hinten nicht weiter geht und in diesem Moment drehe ich mich 180 Grad und laufe in die andere Richtung. Dann kommt er hinterher. Und dann, falls er wieder weiter als einen Meter weg ist, das gleiche Spiel von vorne. Auf Leine treten, umkehren, in andere Richtung weiterlaufen.


    Wenn der Radius ein Meter unter geringer Ablenkung gut lief, wurde erst die Ablenkung erhöht und dann sukzessive der Radius.


    Wobei im Vorhinein wie gesagt viel Impulskontrolle trainiert wurde. Und dann erst, nach vier oder fünf Wochen, die Schleppleine ausgepackt wurde...


    In unserem Basiskurs, wo wir das gelernt haben, waren übrigens insgesamt acht Hunde unterschiedlichen Alters und unterschiedlichen Temperaments. Bei allen hat das sehr gut funktioniert.

  • Mir hat eine gute Trainerin für meine - erwachsenen - Hunde (bei denen der Rückruf nicht mehr sicher funktioniert) auch Schleppleinentraining empfohlen, bei dem ich, sobald der Hund mich nicht mehr im Fokus hat, die Richtung wechsle, und der Hund anfangs schon häufig in die Leine läuft....
    Der Sinn dahinter ist, dass der Hund dadurch lernt, VON SICH AUS (ohne dass ich ihn durch Kommando, Hinweis, Marker etc. aufmerksam mache) mich immer zu beachten, auch wenn er gerade schnuffelt, pinkelt oder was auch immer gerne tut.
    Normales Spazierengehen ist solange nicht angesagt, bis Hund das zuverlässig drauf hat. Dann erst gibt es längere Gradeaus-Strecken, aber immer noch Richtungswechsel (kehrt), wenn Hund gedanklich wieder zu weit abdriftet. Das ist kein Leinenführigkeitstraining, sondern Vorbereitung für die Wiedereinführung des Freilaufs.

  • Manche Hunde halten sich einfach nicht daran, sich ins gängige "Schleppleinen-Lern-Muster" einzufügen.


    Ich kann mit Caron erst stressfrei mit der Schleppleine arbeiten, seit ich mich von jeglichen Ideen verabschiedet habe, dass der Hund sich an mir zu orientieren hat.
    Soll er sich an mir orientieren, machen wir anderes, aber kein Schleppleinen-orientier-dich-an-mir-Gedöns.


    Schleppleine ist ein gutes Teil - aber es kann enormen Stress erzeugen!

  • Ich glaube wir reden aneinander vorbei... Vllt wurde mir das Training mit der Schleppleine auch einfach anders beigebracht. Natürlich mache ich mit der Schleppleine kein Leinenführigkeitstraining.


    Wir haben mit der Schleppleine ausschließlich Impulskontrolle bzw. Orientierung am Halter geübt. Wenn ich Newton direkt ohne Vorübung und ohne Begrenzung an die 5m-Schleppleine gemacht hätte, wäre er genauso wie jeder andere agile, aufgeweckte Welpe, volle Kanne vorne reingeprescht...


    Ja das tun wir. Ich sage auch nicht, dass konventionelles Schleppleinentraining, wie du es beschreibst, falsch ist. Es funktioniert ja bei vielen Hunden recht gut. Aber es ist nicht für alle optimal.


    Ich habe nicht von Orientierungstraining gesprochen, sondern von Spaziergängen, auf denen der Hund gesichert werden muss. Nicht jeder kann oder will 4-5 Wochen (oder Monate) auf Gassigänge verzichten, weil der Hund dabei noch in die Leine laufen könnte. Wobei es auch beim Orientierungstraining hilfreich ist, wenn man den Stresspegel soweit senkt, dass der Hund auch ausserhalb des Übungsgeländes aufnahme- und lernfähig ist. Da ist es nicht immer mit einigen Impulskontrollübungen getan, denn die stressen auch, und der Vorrat ist endlich. Bei manchen Hunden muss man die Ansprüche erst mal gehörig runterschrauben, weil der normale Weg nicht wie gedacht funktioniert. Da muss man auch manchmal andere Wege suchen. Bei mir war es, dem Hund mehr Raum zu geben, damit er auch mal sein Schnüffel- und Bewegungsbedürfnis befriedigen kann, ohne ständig Korrekturen zu erfahren. Ist nicht der einzig wahre Weg, aber für diesen Hund war es ein Segen. Bei dem hätte ich Jahre auf die Leine treten und umdrehen können, der hätte bloss komplett überdreht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!