Qualzuchten

Zitat von Luki Luke

Ist schlank und hochbeinig und hält von der Geschwindigkeit her locker mit großen Hunden mit.
Immer und immer wieder ausdauernde Rennspiele und fängt diesr auch selber immer wieder an.
Vielleicht nur Glück?

Genau das ist. womit ich ein Problem habe. Es ist nicht immer alles vorhersehbar und planbar.

Klein Oskar war als Jungspund auch sehr aktiv und ist viiiel gerannt mit meiner Großen. 4 Jahre später kann er ab einer gewissen Temperatur keine langen Spaziergänge mehr machen. Er ist eher quadratisch, also nicht wirklich athletisch. Hat eine verhältnismäßig lange Nase. Ich weiß gar nicht,ob ich ein Foto irgendwo von ihm habe.

Mein Frengle hat dafür was anderes umgebracht.... Ein Erbe das sie von beiden Rassen mitgebracht haben könnte.

Ich finde es halt schwierig zu denken, dass die Mischung aus zwei Rassen plötzlich alles wieder gut macht. Egal wie weit diese "Rückzüchtung" reicht. Es würde lange dauern um aus einem Mops einen Mops mit Nase zu machen, ohne dabei vielleicht auf dem Weg dorthin andere ungewünschte Dinge aufzusammeln.

Das soll nicht heißen das Mops so bleiben soll wie er aktuell ist. Aber ich denke es gibt doch bestimmt ambitionierte Züchter, die einen vernünftigen, reinrassigen Mops züchten, oder nicht?

Ich bin ja erst (oder doch schon ) 50 Jahre und kann mich nicht an einen 'vernünftigen, reinrassigen' Mops erinnern, einen Mops mit Nase, fidel, frei atmend und langanhaltend aktiv rennend und ich war als Kind viel mit meinem Großvater (er züchtete Schnauzer) im Dreiländereck BW/HE/RP -ja das ist nun nicht die Welt, auch nicht die Mopswelt!- auf Hundeausstellungen unterwegs. Einen Mops mit faltenloser Nase habe ich persönlich noch nie angetroffen.

In unserem sehr nahen Umfeld lebt ein Mops ... zuhilf das arme Tier nett & lieb ist er, das ist gar keine Frage! Bellen kann er nicht, Narkosen bekam er schon mehr als Impfungen, so oft wurde der Hund schon operiert (Augen/Gaumensegel, wieder Augen) er stammt aus einer VDH Zucht. Der Hund tut mir leid, was mich aber sehr verwundert ist die Tatsache, dass sich die Besitzerin wieder einen Mops kaufen würde ... ohne Punkt und Komma fährt sie auf diese kranken Kreaturen ab, das ist für mich ein unbegreiflicher Zustand

Zitat

Weil ich zwei Vertreter dieser Rasse hatte. Und keiner war wirklich typisch.

Du hattest also 2 Hunde einer Rasse die nicht typisch waren. Und darum gehst du davon aus das das normal ist? Obwohl mindestens einer davon aus gruseliger Haltung kam?
Ja, was macht die Rassen wohl so unterschiedlich... Vielleicht die Aufgabe die sie hatten?
Wo ähneln sich Whippet und Pon? Deutscher Schäferhund und Havaneser? Pinscher und Sennenhund? Kuvasz und Dobermann?

Die verschiedenen Gruppen gibts ja nicht umsonst. Und nichtmal die Hunde innerhalb einer Gruppe sind gleich.
Vergleiche mal Whippet und Azawakh, beides Windhunde. Aber wo man mit dem Whippet einen angenehmen Begleiter hat, wenn man damit klarkommt, hat man mit dem Azawakh einen Hund mit Wach- und auch Schutztrieb. Der setzt sich auch körperlich durch wenn er das für richtig hält.

Okay, zäumen wir das Pferd anders auf.
Zeigt mir einen kleinen, nicht zierlichen Hund mit langer Zündschnur. Der vom Wesen eben ein Molosser ist, ohne Nervösität und Unruhe.
Der charmant ist, mit viel Witz. Ohne Fell bis sonstwohin und ohne das Irre das die meisten Terrier haben.

Zitat von network

dass sich die Besitzerin wieder einen Mops kaufen würde ... ohne Punkt und Komma fährt sie auf diese kranken Kreaturen ab, das ist für mich ein unbegreiflicher Zustand

So was verstehe ich auch nicht.

Hier im Ort hat eine Bekannte öfter den Billig-Frenchie ihres Sohnes in Betreuung. Der Hund röchelt ohne Ende, sobald er sich bewegt. Im Sommer werden lustig Bälle geschossen, bis der Hund fast kollabiert.

Dann musste es für die Bekannte unbedingt ein eigener Hund sein. Und statt was gelernt zu haben durch den Teilzeit-Pflegehund, wurde es wieder ein Frenchie (erwachsen aus Privatabgabe).
Deutlich eingedrückter Stop, tiefe Falten, die jeden Tag gepflegt werden müssen, Allergien ohne Ende ... und das wird alles als nett und lustig empfunden.

Manche Leute wollen das so. Dann haben sie was zu bemuttern.

Ich komm kaum mit Lesen hinterher, geschweige denn mit Antworten. Aber ein paar Anmerkungen doch noch.

@Helfstyna beim CfdM steht zwar in der Zuchtordnung nichts von Ausstellungsergebnissen, aber der Hinweis auf die ZZL Ordnung. Da gibt es dann ein Formular als Checkliste und da ist Minimum ein Austellungsergebnis SG gefordert. Ich denke das wird in allen Mops RZV so sein.

Dementsprechend hätte es mich auch interessiert was die "mit-Nase-und-sonst-keine-Fehler-aber-trotzdem-keine-Blumentopf-Gewinner" für eine Bewertung erhalten.

Zur Haarlänge. Normalerweise ist Kurzhaar dominant und Langhaar rezessiv. Den Mops gibt es nur in KH, also reinerbig. Wenn man in den Mops also etwas Langhaariges einkreuzen würde, wäre die F1 definitiv wieder Kurzhaar, aber eben auch träger für LH. Solange man wieder mit Mops kreuzt, werden alle Nachkommen KH sein, ein Teil aber auch Träger für LH. Nur wenn man Folgegenerationen miteinander verpaart, besteht die Gefahr das LH Welpen fallen. Dem könnte man vorbeugen indem man dann eben Testen lässt, wie es da bei beiden potentiellen Eltern aussieht.

Jo, und andere finden Gründe, Warum es unbedingt der nächste gedoodelte Rassemix sein muss ... weil sie nämlich nicht in der Lage sind unter den 400 Rassen eine passende zu finden ...

Kann man mal das sticheln gegen die Doodlefraktion lassen?
Es ging hier um Qualzuchten.
Und der Doodle ist definitiv keine.

Das Sticheln ist halt immer das erste Mittel der Wahl wenn man nicht weiter weiß.

Die Frage kam vorhin ja schon mal auf ob eine Rasse tatsächlich so gleich im Charakter ist. Ich würde sagen jain.
Wir hatten 3 x einen Berner und davon hat einer gejagt und einer war super ängstlich und nervös. Nur einer war wie in der Beschreibung aber keiner der Hunde war wirklich gleich bis auf die Optik. Bei allen war gleich das sie ab dem 3ten Jahr sehr ruhig wurden und das ist ja auch klar weil dort die Lebensmitte schon überschritten war.
Würde man da jetzt was fremdes rein mixen und die Optik bliebe gleich und es sagt mir keiner ... Glaube nicht das mir ein Unterschied auffallen würde.

Hallo zusammen, ich habe nicht alle 796 Seiten gelesen, das gebe ich zu.

Aber bei Rassehunden gibt es doch verschiedene Akteure, die sehr wohl dafür sorgen können, dass
qualfreie Hunde gezüchtet werden:

- Der Rassestandard. Der kann z.B. enthalten, dass ein Mops frei atmen können muss oder dass die Dogge eine Gewichtsbegrenzung nach oben bekommt.
- Der Züchter, der Ahnung haben sollte und einen guten Ruf wahren will.
- Der Hundehalter, der sich vorher kundig macht und mit dem gesundheitsbewussten Rassestandard vertraut ist und kein krankes Tier kauft, auch nicht aus Mitleid.
- Tierärzte, die ihre Erfahrungen über ihren Verband an den Verband der Hundezüchter weitergeben. Da gibt es ja auch Veterinärämter, die Tiere aus dem "Verkehr/Zucht" nehmen können.
- Die Kommunen - Qualzuchten werden halt teurer in der Haltung, für den Mops gibt es dann die Auflage, nachzuweisen, dass der Hund gut atmen kann. Kann der nicht erbracht werden, wird es teuer. Vice versa mit Schäferhund, Dogge etc.

Wenn alle gemeinsam am Gesundheitsstrang ziehen, hat sich das mit den Qualzuchten schnell erledigt.