Qualzuchten

  • Ich behaupte, der Mops wird nicht nach seinem Wesen gezüchtet.Wäre dem so, würde er noch genauso aussehen wie früher mit "längerer" Nase!

    Der Mops wurde lange Zeit nur auf platte Nase gezüchtet und sonst nicht viel mehr.

    Halte ich für einen Witz, dass das Wesen den Ausschlag für die Verwendung der Zuchttiere gegeben hat.

    Daher finde ich es jetzt genauso lächerlich, Einkreuzungen mit Hinweis auf die Schwierigkeit des sich veränderten Wesens zu kritisieren.

    Davon mal ab, es wird keine Einkreuzungen geben und wenn dann nur in homöopathischen Dosen, die man auch gleich sein lassen kann. Da bin ich mir sicher, zumindest bis nicht fast alle Hunderassen komplett auf den Hund gekommen sind.

    Der Mops ist mehr als seine Nase.
    Der Mops ist einzigartig, darum ist diese Rasse seit sie im 16ten Jahrhundert zu uns kam so unglaublich beliebt.
    Ehrlich, so ein winziges bisschen Auseinandersetzen mit der Rasse die man verteufelt wär wirklich nicht schlecht.

    Die Nase ist das Ergebnis von einem jahrelangem Fehler, weil der Mensch das süß findet. Viel zu viele Menschen finden das vor die Wand gehauene Gesichtchen niedlich!
    Darum gibts die. Das ist eine moderne Erfindung, die nichts mit dem Wesen der Rasse zu tun hat. Und nichts mit ihrem Ursprung.


    Ich wüsste einfach nicht, welche Rasse man in den Mops kreuzen könnte, um eine Besserung für den Mops zu erreichen.

    Ja, das ist tatsächlich ein Problem.

    Mögliche Partner wären die kleinen Spaniels, denn das Spanielwesen passt weitaus besser zum Mops als das Terrierwesen.
    Optimal ist was anderes, klar, aber definitv besser als das was grad produziert wird. Die Auswahl ist echt bescheiden.

    Also halt:
    Der Tibet Spaniel. Wie gesund der ist müsste man recherchieren und ich fürchte das da auch der Trend in Richtung "weniger Nase" geht, aber dennoch wäre die Rasse meine erste Wahl.
    Der Cavalier. Leider auch nicht grad die gesündeste Rasse...
    Und ich würde sogar den Pudel dem Terrier vorziehen. Eigentlich auch viel zu agil, aber deutlich besser mit ruhigen Kopfspielen auszulasten und nicht so total bewegungsfixiert wie ein Terrier.
    (Jaja, Ausnahmen gibt es immer. Aber der Pudel ist nicht umsonst ein "Oma-Hund" und auch mit wenig zufrieden)


    Ich hab übrigens ne hundemögende Bekannte, die aber keine Hunde selber hat einfach mal gefragt was sie davon hält in den Mops den Terrier einzukreuzen. Ihre Antwort: "Terrier. In den Mops. Warum nicht gleich nen Dobermann, ist genauso sinnvoll!"
    Wenn also selbst hundelosen Menschen die Irrsinnigkeit auffällt wie man einen Stubenhund wie den Mops mit einer Rakete wie nem Parson Russel kreuzt, was sagt das über die Käufer der ganzen "Sportmopse" aus?

  • ich finde es bei der Rassehundezucht halt immer problematisch, daß viele ja sagen, der Mops zum Beispiel hätte ein einzigartiges Wesen.
    Worin liegt denn diese Einzigartigkeit. Was macht Rasse xy so völlig komplett anders als Rasse yz, daß man so gar nicht mehr auf diese Rasse verzichten könnte?

    Nachdem ja Cindy vor einem Monat gestorben ist, hatte ich kurzfristig überlegt, ob ich mir zu Chilly wieder einen zweiten Hund holen möchte. Und natürlich war da bei mir gleich der Pon im Kopf. Aber warum? Weil ich zwei Vertreter dieser Rasse hatte. Und keiner war wirklich typisch. Die erste war komplett verhaltensgestört, da ich sie erwachsen aus einer Massenzucht rausholte und sie nichts anderes kannte als ein Leben in einem dunklen Schweinestall und den zweiten Pon bekam ich, als er 5 Jahre alt war.
    Gemeinsamkeiten hatten sie nur darin, daß es beide unglaublich stoische Hunde waren.
    Aber der Wunsch nach einem neuen Pon wäre eigentlich nur, wenn ich ganz tief im Inneren ehrlich bin, das in diesem Hund zu finden, was ich an seinen Vorgängern gefunden habe. Man sucht vielleicht auch ein wenig das wiederholbare Glück, was es eh nicht gibt.

    Und das ist es doch, was viele Leute an "ihrer" Rasse festhalten läßt und warum man dann traurig/unglücklich wäre, wenn es "seine" Rasse nicht mehr gäbe, obwohl es Milliarden von Hunden auf dieser Welt gibt.

    Als nicht rasse- bzw mixtreuer Hundehalter kann ich nur in Grenzen nachvollziehen, daß man auf Teufel komm raus Rassen mit extremen Merkmalen unbedingt verbessern will anstatt die Zucht komplett zu verbieten.

  • Jeder Hund ist einzigartig.
    Was die Einzigartigkeit des Mopswesens sein soll, erschließt sich mir nicht, tut mir leid und finde ich eine lächerliche Rechtfertigung für das was man -sorry meist Frau - mit diesen Wesen Perverses treibt.

  • Naive Frage von mir, weil jemand das vor ein paar Seiten erwähnte: weiß jemand, ob es noch die dort erwähnten "langnasigen" Möpse gibt, deren Ahnen noch in der DDR gezüchtet wurden? Das wäre dann ja einen spannende Quelle an hoffentlich freiatmenderen Hunden und "neuem Genmaterial".

    Das mit den DDR-Möpsen finde ich auch interessant. Ich habe aber wohl noch nie einen gesehen. Auch bei Tante Google habe ich nichts gefunden.
    Hat da jemand einen Link?

  • Im SPIEGEL SPEZIAL 1/1997 ist online ein Artikel zu finden. Ich erinnere mich aber auch an ein ausführliches Interview mit der Zuchtrichterin in "Der Hund", den Jahrgang weiß ich aber nicht mehr, muß aber in den 90ern gewesen sein. Sie hat für den Ostmops gekämpft, aber wie fast alle Ostpopulationen wurde der westliche Maßstab als ausschlaggebend angesehen und die Zuchten innerhalb weniger Jahre umgestellt.

    Ist beim Boxer nicht anders gewesen. Selbst bei Importen blutsfremder Rüden aus Sibirien wird man meist in der Eltern- oder Großelterngeneration drauf stoßen, daß es eigentlich lupenreine italienische oder spanische Boxer sind. Die leistungsstarken russischen Linien sind durch Verdrängungszucht fast verschwunden.

  • Wo das Problem ja anfängt. Wieviel Parson muss in den Mops um die Problematik zu beheben? Ich kenne einen solchen Mix und der hat nicht weniger Atemluftprobleme als ein gewöhnlicher Mops.
    Wenn das mal so einfach wäre.

    Wobei meine Beagle/franz. Bulli Dame keine Probleme in der Hinsicht hatte. Sie hat allgemein auch weniger gehechelt als alle anderen Hunde die ich je kannte.

    Ich kenne einen Retromops mit etwas mehr Nase, aber immer noch wenig, der völlig frei atmet und keinerlei Probleme hat.
    Ist schlank und hochbeinig und hält von der Geschwindigkeit her locker mit großen Hunden mit.
    Immer und immer wieder ausdauernde Rennspiele und fängt diesr auch selber immer wieder an.
    Vielleicht nur Glück?

    Allerdings kenne ich auch zwei Franz. Bullis die beide mehr oder weniger stark röcheln und man nach net Zeit das Gefühl hat die brauchen ein Sauerstoffzelt.

    Wahrscheinlich braucht man ganz viel Glück, auch bei noch so besonnener Auswahl ob man einen gesunden Hund bekommt oder nicht.

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