Qualzuchten

  • Was läuft da nur schief bei einer derartigen Denkweise wie deiner??
    Dieser Mensch hat diese leidenden Kreaturen auf dem Tisch und schreibt davon, das ist dann "Provoziererei" und Polemik...

    ..anscheinend geht es langfristig wirklich nur mit einem vollständigen Verbot der Zucht dieser Rassen...man man man

    Der Mann schreibt einen Blog, der aus seiner täglichen Arbeit resultiert. Er benennt Missstände, die er sieht und er legt den Finger in die Wunde, ja, aber was er sagt, hat i.d.R. Hand und Fuß - es sind Erfahrungsberichte aus langjähriger Tätigkeit mit viel Herzblut. Er wendet sich gegen viele Missstände und veruscht im Rahmen seiner Möglichkeiten dagegen vorzugehen.

    Ich bin da bei dragonwog. Es gäbe rechtlich genug Möglichkeiten, aber sie werden nicht durchgesetzt.

  • Die Schuldabwälzung nützt den Plattnasen gar nichts.
    Wer solche Rassen züchtet, sollte sich im eigenen Interesse seiner Zucht die Untersuchung aller abzugebenden Welpen auf die Fahne schreiben und offfen und ehrlich damit umgehen. Notfalls eben seine Zucht einstellen.

    Und ich als Käufer würde auf so eine Untersuchung vor dem Kauf bestehen!

    Ich bin mir ganz sicher, dass so ein Züchter auf Dauer gesehen seine Zucht auf einen guten Weg bringen würde.

    Das Problem an der Sache ist, dass sich die Problematik mit der Atemnot oft erst im Wachstum entwickelt. Da wird es wenig bringen den Welpen Tierärztlich zu untersuchen und zu bescheinigen, dass diese gesund und 'frei atmend' sind, das sind nämlich die meisten Mops-Welpen. Aber vielleicht können einige TA auch vorhersagen, wie sich die Welpen entwickeln, keine Ahnung, allerdings müsste man dann auch darauf achten, dass die Züchter zu den richtigen Tierärzten geht. Trotzdem leider eher utopisch derzeit, so 'einfach' ist die Sache nicht, wenn man sich einen Mops anschaffen will.

    Ich bin nach wie vor für die Retro Mops Zucht, allerdings sind mir persönlich selbst da einige Hunde noch zu Kurzschnäuzig, und es sind einfach viel zu wenig Züchter im Verein und zu viele Vermehrereien und Rassmos usw.
    Würde es den ursprünglichen Mops-Typ noch geben, wäre das echt eine interessante Rasse für mich - ich mag die Molosser des alten Typs, die es in der modernen Zucht leider kaum noch gibt - aber so wie es derzeit steht, würde ich mich auch nicht mal nach einem Retro Mops umschauen.
    Sschade eigentlich, so ein schwarzer, 'lang'nasiger, schlanker, hochbeiniger Mops wäre schon etwas wahnsinnig schickes!


    Bei den belgischen Griffons, die auch angesprochen wurden, gibt es nur wahnsinnig wenige Infos im deutschsprachigen Netz (zumindest damals, als ich mich über sie informieren wollte), was das frei atmend angeht. Eigentlich liest man immer nur, dass sie (fast) gar keine Probleme hätten, weil bei ihnen angeblich nicht nur die Schnauze kurz gezüchtet wurde, sondern auch der dazugehörige innere Teil verkürzt wurde. Ob man das glauben kann, ich weiß es nicht... Aber Japan Chins haben z.B. eine ähnliche deformation der Schnauze wie die Griffons und die habendie meisten ziemliche Probleme mit der Atmung... genauso die King Charles Spaniels, und die Griffons haben, meines Wissens, ihre Nase von der Einkreuzung der KCSs. Also, was soll man nun glauben? :???:

  • Wir müssen uns nichts vormachen, denke ich - sie alle tragen Ihren Anteil, die Züchter, die übertypisieren und hervorheben geht, die Vereine, die verschleiern und Tests ausrufen, durch due jeder Hund durchkommt, die Richter, die sagen, Hauptsache Schön und die Käufer, die Schnorcheln niedlich finden.

    Ich hab jetzt nicht in jeder Rasse gegraben, aber es gibt genug, Dobermänner (jeder zweite Hund erkrankt und natürlich kann man was tun, als Züchter Elterntiere auswählen, die älter sind, weniger Würfe mit einer Hündin ziehen, sie später in die Zucht nehmen, Linien verfolgen, die "unerkankt" bleiben), Möpse oder Kavlier King Charles, wie kann ich denn, wenn ich bei Verstand bin, das "Fliegenschnappen" niedlich finden?

    Wie können Richter schauen und solche Aussagen treffen? Hauptsache schön? Das ist doch nicht normal? Züchter geben Schmerzmittel vor dem Schaulaufen, damit der Hund nicht lahmt - sie alle tragen zu dem Tierleid bei, sie alle haben damit zu tun und ihren Anteil.

    Wir können jeden Hund sezieren und Krankheiten und Schäden finden, es nutzt nur nichts, solange die Verantwortlichen die Klappe halten. Es gibt immer noch Dobermannzüchter, die ihren Käufern (wenn sie merken, diese sind unbedarft) nichts von den vorhandenen Risiken erzählen.

    Und es gibt genug Bekloppte die für den Preis der Schönheit alles unterordnen..... es geht um das, was Menschen traditionell immer wichtiger war, als das Tierleben, um Geld.

    Der Schönste (egal wir murksig er ist) bringt am meisten, nach wie vor.

    Und auch ich kann etwas tun, ich kaufe einfach keinen Hund, dessen Lebenerwartung bei 6 + Jahren liegt, dessen Rasse derartig verkorkst ist, das jeder Zweite vorzeitig stirbt, der nicht atmen kann oder sonst was hat, niedlich hin, niedlich her, für jeden den ich nehmen würde, rückte einer nach..... wie im Tierschutz. Dessen muss man sich bewusst sein.

    Es muss nur einer anfangen, egal wer..... ich kenne auch Züchter, die Wert auf mehr legen, als auf Aussehen, einen Doggenzüchter etwa, dessen Hunde nicht 6+ werden, sondern um die 10+, der darauf achtet, langlebige Linien zu haben, es gibt sie, man muss nur hinsehen anstatt eine "neue" Rasse zu vermurksen.

    Ich bin froh, dass manche Rassen nicht VDH anerkannt sind, manchmal glaub ich, mit der Anerkennung als VDH Rasse geht es bergab, festgelegt und eingemeißelt wird Typ und Aussehen, Größe und Farbe und alles weitere auf alle Zeiten. Und, da Nasen nicht von heute auf morgen verschwinden - sondern ein langes Zuchtgeschehen und Zeit erfodern, könnte man sie auch wieder hervor züchten..... wenn man denn wollte. Oder Wrt darauf legen würde.

    Nur als Beispiel, es gibt da weitaus mehr, was man wieder hervor züchten könnte.... oder betrachten sollte.

    Sundri

  • Also, was soll man nun glauben? :???:

    In vielen Fällen (zumindest, wenn es ums optische geht) reicht, ganz ehrlich, der gesunde Menschenverstand. Eine verkürzte Schnauze hat keine, wirklich gar keine Vorteile für den Hund, sondern nur Nachteile. Ergo, ich kaufe so einen Hund nicht. Gleiches gilt für Hunde mit sehr kurzen Beinen, langem Rücken, langen Ohren, übermäßig ausgeprägten Lefzen, Hängelidern, Farben, die mit höherer Wahrscheinlichkeit zu kranken Hunden führen (Beispiel Dalmatiner), extremer Größe oder Masse, starker Verzwergung und sonstigen Abnormalitäten. Wenn man solche Rassen aussortiert, hat man schon mal die halbe Miete. Dann wird's kniffliger, denn bei dem, was übrig bleibt, heißt es dann, nach Genpool und Erbkrankheiten zu sortieren. Und nicht zuletzt natürlich nach Eignung.

  • ein seriöser Züchter wäre für mich in diesem Fall jemand, der sagt, er stellt jede Zucht von Hunden ein. Nur das wäre konsequent.

  • ein seriöser Züchter wäre für mich in diesem Fall jemand, der sagt, er stellt jede Zucht von Hunden ein. Nur das wäre konsequent.

    Meinst Du unabhängig von der Rasse? Einstellen jeglicher Zucht, die vorhanden Tierschutzhunde vermitteln und dann Ende Gelände? Oder meinst Du die Zucht bestimmter Rassen?

  • Also ich kenne mal einen Frenchie der nach meinem Befinden gegenüber vielen sehr gesund aussieht. Nase nicht zu kurz etc.
    Allerdings ist bei ihr in einem Elternteil wohl auch ein Jack Russel eingekreuzt worden. Quasi 1/4Jack Russel. Passt sehr gut. Ihre Geschwister allerdings haben irgendwie trotzdem kürzere Nasen.

  • Meinst Du unabhängig von der Rasse? Einstellen jeglicher Zucht, die vorhanden Tierschutzhunde vermitteln und dann Ende Gelände? Oder meinst Du die Zucht bestimmter Rassen?

    Ende im Gelände wird nie sein.
    Denn menschliche Gier nach Geld und der Wunsch nach dem formbaren Leben wird immer da sein.

    Aber im Grunde meine ich jegliche Zucht. Außer es würde sich etwas enorm ändern: Nämlich, daß Hunde Lebewesen sind, daß wir kein Recht haben ihre Würde ständig zu verletzen und daß Optik zweitrangig ist, daß allein ihre Seele zählt, und wir Menschen nicht der Mittelpunkt der Welt sind, der sich alles rausnehmen kann um seine egoistischen Wünsche zu befriedigen.

    Der Hund ist häufig viel zu sehr nur noch Ware (auch im Tierschutz, aber darum gehts hier ja nicht). Ja, das ist unsere Kultur, daß wir Leben mißachten, und ich finde, wir sollten damit aufhören. Ich weiß, ich kann grad nicht wirklich artikulieren was ich meine, mich macht dieser Rassewahn nur unglaublich traurig

  • Ich weiß, ich kann grad nicht wirklich artikulieren was ich meine, mich macht dieser Rassewahn nur unglaublich traurig

    Ich finde das eigentlich sehr gut artikuliert - und dass du sagst, der Mensch wünsche sich "formbares Leben" ist eine Beobachtung, die mir zwar widerstrebt, die ich aber deshalb nicht verleugnen könnte. Aber.

    Ich selbst habe einen Rassehund vom Züchter und ich habe mir das lange und gut überlegt. Ich bin sehr glücklich mit diesem Hund, der charakterlich das, was ich mir erhofft hatte, sogar noch übertrifft und körperlich gesund ist. Für mich der ideale Hund. Rasse ist ja viel mehr als Aussehen und es vererben sich eben nicht nur die Äußerlichkeiten (bzw Unzulänglichkeiten und Deformationen). "Rassewahn" ist das Eine - eine Zucht, die im Hund bestimmte Eigenschaften hervorbringt das Andere.

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