Qualzuchten

  • Die Eigenschaften der Hunde ist das eine, aber eine gute Aufzucht finde ich teils noch wichtiger.

    Wenn wir Zucht abschaffen, weil es moralisch verwerflich ist, dann gibt es keine Hunde mehr, die einen guten Start ins Leben hatten. Denn alles, was Absicht war, ist ja im weitesten Sinne eine Art Zucht, denn Zucht ist kontrollierte Fortpflanzung.

    Demnach gäbe es nur noch Welpen, die halt irgendwo entstanden sind aber um die sich möglicherweise keiner kümmert.

    Ist das besser? Eigentlich wollen wir doch für alle Welpen (moralisch gesehen) die beste Aufzucht die sie kriegen können, oder etwa nicht?

    Mal davon ab, dass viele Leute, die einfach einen unkomplizierten Begleithund möchten (sei es, weil sie die nötige Kompetenz für schwierigere Hunde nicht haben oder man es sich aus egoistischen Gründen einfach leicht machen möchte, oder man auf Grund anderer Gegebenheiten nicht so flexibel ist) gar nicht beim TS bedient werden könnten. Natürlich gibts auch da absolut freundliche und anfängertaugliche Vertreter, aber die gehen ja sowieso schon weg wie warme Semmeln und nun stelle man sich vor, alle, die sonst zum Züchter gegangen wären würden sich auch noch beim TS anstellen :ka:

    Und wenn man doch züchtet, dann ist Selektion immer da. Es gibt ja immer Gründe warum ausgerechnet die Hündin und nicht die Schwester, der Rüde oder doch der andere. Und schon ist man wieder beim Formen.

    Deshalb finde ich solche Aussagen schwierig. Na klar formt der Mensch das Tier. Gibt ja einen Grund, weshalb wir Hunde halten und nicht Wölfe. Ist nur die Frage, ob das tatsächlich so schlecht ist. Ich denke Hunde haben im Großen und ganzen einen echt guten Deal gemacht, werden sie doch soweit versorgt, haben ein sicheres Plätzchen und werden teilweise noch bespaßt - und das alles im Grunde nur, weil es sie gibt und uns Menschen das Freude bereitet.

    Das soll jetzt nicht heißen, dass ich solche Extremzüchtungen gut heiße. Das Gegenteil ist der Fall. Aber ohne Zucht gäbe es gar keine Hunde, da sie niemals domestiziert worden wären. Deshalb sollte man da schon eine Grenze zwischen Zucht und Qualzucht ziehen, meiner Meinung nach.

  • Ende im Gelände wird nie sein.

    Naja, man kann kaum Zucht "verbieten" wollen, aber Vermehrung weiterführen lassen.
    Also gäbe es nach Deinem "theoretischen" Modell in ca. 15 - 20 Jahre keine Hunde mehr auf dieser Welt.

    Dass das nicht so sein wird, ist mir klar, aber ein Verbot der Hundezucht insgesamt ist (ZUM GLÜCK!!!) genauso Theorie wie das Verbot der Vermehrung!)

  • Ich selbst habe einen Rassehund vom Züchter und ich habe mir das lange und gut überlegt. Ich bin sehr glücklich mit diesem Hund, der charakterlich das, was ich mir erhofft hatte, sogar noch übertrifft und körperlich gesund ist. Für mich der ideale Hund. Rasse ist ja viel mehr als Aussehen und es vererben sich eben nicht nur die Äußerlichkeiten (bzw Unzulänglichkeiten und Deformationen). "Rassewahn" ist das Eine - eine Zucht, die im Hund bestimmte Eigenschaften hervorbringt das Andere.

    Natürlich vererben sich nicht nur Äusserlichkeiten, aber die sind eben immer noch am wichtigsten. Wären den Menschen die Eigenschaften wichtig und nicht das Aussehen, gäbe es eine Handvoll Rassen.

  • nehmen wir mal an, die Zucht von Möpsen wird heute noch absolut verboten.
    Denkst du wirklich, dann gäbe es keine Möpse mehr?
    Im Gegenteil. die Schwarzzucht würde boomen und die Rasse immer kranker werden... und dann ist Mopsi halt nicht reinrassig, sondern eben ein Mischling. So wie viele, viele Kampfhun... ach ne. Boxermischlinge.

  • Wären den Menschen die Eigenschaften wichtig und nicht das Aussehen, gäbe es eine Handvoll Rassen.


    Gerade das macht doch Rasse und Zucht aus: nämlich, dass man das Wesen, die Art dieser Rasse durch gezielte Zucht festgelegt hat. Dazu gehört genauso ein gefestigtes Aussehen.

  • .. und dann ist Mopsi halt nicht reinrassig, sondern eben ein Mischling. So wie viele, viele Kampfhun... ach ne. Boxermischlinge.

    Damit wird Mopsi nicht gesünder, den seine "Fehler" wird er genauso auf seine Mixe verteilen.

  • Das was ihr hier so herablassend Mopsi nennt sind im realen Leben leidende Tiere.

    Und ich habe hier nicht von verbieten geredet;-) Aber manche tun sich schwer, ein bisschen über ihren eigenen Tellerrand zu schaun und vielleicht mal ein bisschen nachzudenken.

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