Qualzuchten

  • Eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten ist doch etwas sinnfrei.

    Ich unterstelle ihm mal einfach, daß er auf Grund des Leids, was er in seiner Praxis sieht, aktiv in den Tierärzteverbänden mitarbeitet.

    Und nicht das Gegenteil, wie Du.

  • Naja, wobei der Artikel zum Thema "Ta vs Züchter" wirklich nur Rumgemaule ist und so ein bisserl den Beigeschmack von "wer hat den Längsten" hat.

    Denn per se zu unterstellen, die Züchter wollen (teils qualzuchtrelevante) Zuchtfehler verschleiern, weil sie nicht mehr erfreut drüber sind, wenn schon die Junghunde im Wachstum wegen jedem Rotz in Narkose gelegt werden und dass die Zeiten vorbei sind, in denen man mit 12 Wochen schon die volle siebener Dröhnung in den Hund impfen und das alle vier Wochen wiederholen konnte, muss man eben auch anerkennen, ohne den Züchtern da zu unterstellen, sie würden massive Fehlstellungen der Zähne kaschieren wollen, in dem sie die TW erst nach dem Zahnwechsel propagieren.

    Sicher hat der Herr den ein oder anderen guten Beitrag, den man mal zitieren kann, dieser gehört jedoch sicher nicht dazu, weil einfach Kausalitäten unterstellt werden, die so nicht gegeben sind.

    Egal ob brachyzephale Qualzucht oder nicht, ein Hund sollte so wenig wie möglich in Narkose gelegt werden. Daraus solche Unterstellungen zu konstruieren, diese Warnung sei eine Ausgeburt der fortschreitenden Qualzucht, um Züchter vor Regressansprüchen zu schützen, ist schon ein starkes Stück.

  • Warum ich dem VDH hier die Schuld mit gebe?
    Ganz einfach: Fakt ist das verschiedene Rassen wirklich kaputt sind. Und das muss man sich mal auch eingestehen und sagen "Schluss jetzt".
    Die geben sich aber der Illusion hin, dass man da mit Zucht noch was raus holen kann. Das ist aber nicht. Die sind von von bis hinten kaputt.
    Also hat eine PR Maschine des VDH auch mal klipp und klar dahinter zu stehen und zu sagen "Wir beherbergen und unterstützen keine Zuchtvereine dieser und jener Rasse weil diese Rasse irreparabel auf genetischer Ebene geschädigt ist" und dann fliegen diese Rassen auch aus den Rassevorgaben der Zuchtverbände wie FCI. Das wäre konsequent und das wäre ehrlich.
    Wenn das dann noch über die üblichen PR Kanäle verbreitet würde dann ist das heutzutage kein Problem mehr, dass auch die letzte Dorf-Omi mit bekommt, das diese Rassen nichts mehr sind was man sich holt wenn man einen Hund haben möchte. Dann erledigt sich das Problem ebay-kleinanzeigen von alleine.
    Ich beziehe mich hiermit übrigens nicht nur auf die Franzosenbullis sondern auf die Möpse, englischen Bullis, Dobermänner ... wo ein Zuchtoberverein ganz genau weiß wie der Zustand der Populationen ist.

    Sorry ich bin da etwas straight in meiner Ausdrucksweise aber das rings rum Reden bringt nichts.

  • Zitat

    Wobei man da im Augenblick genau Null machen kann.

    Wie ich schon schrieb: "Die Zuchtbemühungen dieser Rasse erklären wir für beendet - tut uns Leid" - ehrlich und konsequent.
    Ich schimpfe über die Inkonsequenz. Ist nicht so, dass ich Dobis nicht toll finde - besonders unkupierte mag ich optisch.

  • "Wir beherbergen und unterstützen keine Zuchtvereine dieser und jener Rasse weil diese Rasse irreparabel auf genetischer Ebene geschädigt ist"


    Und das stimmt bei vielen Rassen eben einfach nicht und ich finde es immer kritisch sich da als Außenstehender ein Urteil anzumaßen.

    Lässt sich so schön polemisch immer gern raushauen, aber jetzt mal ganz klar gefragt, wo willst du diese Grenze ziehen? Wenn du valide und anwendbare Grenzwerte hast, immer her damit.

    Und ich rede nicht von "man weiß ja...", "man sieht ja..." und "die sind doch eh alle..."

  • Wer redet denn von allen Rassen? Die Forderung, bestimmte Rassen aufgrund ihres katastrophalen Zustands, der für den Großteil der Tiere mit Leid verbunden ist, einzustampfen, hat mit Polemik so ziemlich gar nichts zu tun.

  • Wer redet denn von allen Rassen? Die Forderung, bestimmte Rassen aufgrund ihres katastrophalen Zustands, der für den Großteil der Tiere mit Leid verbunden ist, einzustampfen, hat mit Polemik so ziemlich gar nichts zu tun.


    Wenn du für die einzelnen Rassen keinen wirklichen Nachweis hast, dass es wirklich keinen genetischen Weg zurück mehr gibt, doch.

    Ich maße mir nicht an, sagen zu können, ob es beim Frenchy noch genug Genmaterial gibt, um da mit vernünftiger Zucht die Kurve zu kriegn oder beim Pekingesen oder CKC Spaniel. Ich frage mich, woher die User hier immer dieses allumfassende genetische Wissen zu haben scheinen, um beurteilen zu können, dass ein festhalten an der Weiterzucht genetisch sinnfrei und verantwortungslos ist :ka:


  • Lässt sich so schön polemisch immer gern raushauen, aber jetzt mal ganz klar gefragt, wo willst du diese Grenze ziehen? Wenn du valide und anwendbare Grenzwerte hast, immer her damit.

    Das ist durchaus ein schwieriges Thema. Am Ende geht eine geschlossene Rassezucht immer mit einer gewissen genetischen Degeneration einher.
    Ich sehe mich hier allerdings einmal nicht in der Lage Maßgaben festzulegen - das würde ich dann großzügigerweise mal mal Veterinären überlassen ;)
    Aber um auf den Dobi zurück zu kommen - wenn jedes 2. Tier DCM hat und das nicht reparabel ist dann ist das Thema doch gegessen. Da muss man nicht betroffen sein oder groß Erfahrung haben. Natürlich ist es schade um die Rasse weil viel Arbeit da rein geflossen ist.
    Ich glaube aber wir gehen gerade vom Thema Qualzucht weg. Die Dobi Geschichte würde ich nicht unter Qualzucht einordnen - die sterben halt nur viel zu früh aber leiden nicht dauerhaft.

  • Wenn du für die einzelnen Rassen keinen wirklichen Nachweis hast, dass es wirklich keinen genetischen Weg zurück mehr gibt, doch.

    Ich maße mir nicht an, sagen zu können, ob es beim Frenchy noch genug Genmaterial gibt, um da mit vernünftiger Zucht die Kurve zu kriegn oder beim Pekingesen oder CKC Spaniel. Ich frage mich, woher die User hier immer dieses allumfassende genetische Wissen zu haben scheinen, um beurteilen zu können, dass ein festhalten an der Weiterzucht genetisch sinnfrei und verantwortungslos ist :ka:

    Die Frage ist nicht, ob es Nachweise gibt. Die gibt es zu Hauf, auch in Form von Aussagen von Genetikern und Veterinärmedizinern. Gerade in Bezug auf die Brachycephalen wurde bereits vor Jahren von diversen Experten geäußert, dass diesen Rassen ohne Fremdeinkreuzung nicht mehr zu helfen ist. Die Frage ist, welche Form des Nachweises von den Liebhabern der jeweiligen Rasse dann auch tatsächlich mal als Nachweis für die irreparablen Schäden ihrer Hunde akzeptiert wird, um sich endlich dazu durchzuringen, zum Wohle des Hundes zu entscheiden. Und in Anbetracht des Zustands mancher Rassen muss man da ehrlich zu dem Schluss kommen: Keine.

    Erinnert mich btw an ein Gespräch, dass Richard Dawkins vor einiger Zeit mit einer amerikanischen Kreationistin führte, um ihr die Evidenz für die Evolutionstheorie vor Augen zu führen. Egal, was er auch als Belege anbrachte, alles wurde abgeschmettert mit dem Argument, dass man diese nicht als richtige Nachweise ansehe. Aber man wäre natürlich bereit, die Evolutionstheorie anzuerkennen, wenn man denn ihre eindeutige Belegbarkeit aufgezeigt bekäme...

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