Qualzuchten

  • Wobei ich schon denke das gerade bei Franz. Bulldoggen und Möpsen in den letzten Jahren viel Aufklärung (aus den verschiedensten Quellen) betrieben wurde.
    Ich werde von mindestens jedem zweiten auf die Atmung meiner Hündin angesprochen: "Kann sie denn auch richtig atmen?"
    Sie bekommt dann auch erstmal einen "Mitleidsvorschuss" bis ich dann sage: "Ja, sie ist auch sportlich problemlos belastbar."
    Das wird mir aber eigentlich erst geglaubt wenn ich sage das der TA sie regelmäßig checkt. :roll:

    Das erklärt ja auch warum so viele Züchter aus dem Boden geschossen sind, die freiatmende Tiere anbieten (ob sie es dann wirklich sind sei mal dahingestellt). Es gibt also schon einen Bedarf.

    Auch der Mops/Beagle Mix der hier rumläuft wurde aus diesen Gründen angeschafft. Die Halter fanden Möpse toll, wollten aber keinen kurzigenatmigen Hund und haben daher einen Mix genommen. (Der ist übrigens chronisch krank)

    Die Schlüsse die die Interessenten aus diesen Informationen ziehen sind vllt. nicht die richtigen. Aber die Problematik ist zumindest bei diesen Rassen bekannt. Meinem Eindruck nach.

  • Das würde mich schon sehr überraschen - meiner Erfahrung nach unterscheiden sich die Decktaxen von Rüden gerade bei den Liebhaberrassen nur Marginal. Im Gebrauchshundebereich ähnlich.. wüsste auch niemanden, der da bereit wäre mehr als das übliche für einen Rüden zu bezahlen.


    Absolute Ausnahmen bilden da wohl etwas die VA Rüden bei den DSH. Wobei da auch eher das Ran kommen an einen der erlaubten Deckakte als die Decktaxe das Problem sind.


    Wisst ihr das, oder ist das nur eine Vermutung?

  • Gibt's eigentlich ne höhere Deckgebühr für nen Rüden mit vielen Titeln?
    Oder sind Welpen von Hündinnen mit vielen Titeln teurer?

    Die Deckgebühr setzt sich aus verschiedenen Faktoren zsm - im Grunde geht es vor allem um Nachfrage. Die hängt von den gesundheitlichen Werten, dem Stammbaum, Qualität der Nachzuchten und ja, letztendlich dem Bekanntheitsgrad ab. Denke das ist bei den Welpenpreisen änlich - nur, dass Bekanntheitsgrad nicht immer nur von Titeln abhängt. Aber es ist ein Faktor.

  • Nein nicht grundsaetzlich!! Das kommt auf die Rasse an!
    Bei uns gibt es ein paar Zuechter die mehr verlangen als andere, unabhaengig von den Erfolgen der Huendin oder dem Rueden.
    Und es gibt auch nur wenig Rueden fuer die ne hoehere Decktaxe bezahlt werden muss, als fuer den Rest.

    Es gibt etwas Spiel bei den Preisen, aber zu ueber 90% sind die Preise ueberall gleich bzw. bewegen sich in einem Rahmen mit +/- ein paar hundert Euro Unterschied.

  • Ich finde das Problem liegt viel mehr in Facebook.


    Naja, ein bisschen älter ist das Problem ja schon...

    Aber es zeigt sich z.B. auf Facebook sehr schön, was weniger krass im echten Leben auch stattfindet: Man umgibt sich mit Gleichgesinnten, einigt sich drauf, was in dieser peer group ok ist und was nicht und Kritiker werden dann gemeinschaftlich ignoriert oder rausgebuht, während man sich gegenseitig in seiner Meinung bestätigt.

    Ist ja auch nix ungewöhnliches oder schlimmes, passiert überall wo man Gruppen von Menschen hat, nicht anders ist es hier im DF ja in vielen Angelegenheiten auch. Man muss sich aber diese Mechanismen ab und zu mal wieder bewusste machen und drüber nachdenken, wie sie sich vielleicht auf das eigene Bild von der Realität auswirken.

    Das ist halt auch der Punkt, wo ich es so wichtig finde, dass man Kritik an einer bestimmten Hunderasse nicht mit "Du hast doch gar keinen XY, misch dich doch nicht ein, da können nur Kenner/Besitzer mitreden!" abbügelt.
    Oft sehen Außenstehende deutlich früher oder klarer, das man ein verschobenes Normalbild hat und ein Hund ist nunmal in erster Linie ein Hund und erst dann ne bestimmte Rasse.

  • Ok, danke für die Info. :)

    Letztendlich sind Ausstellungen ja vermutlich doch immer auch ein wenig fürs Ego der Menschen und natürlich für deren Spaß an der Sache...
    ist ja auch okay... .

    Ich hatte irgendwann letztens mal wieder diese ... amerikanischen Schlachtschiffe(extreme Bulldog oder wie sie heißen) wieder im Netz entdeckt - und da waren natürlich erstmal alle Champtitel von irgendwas aufgelistet - und dann stand der Preis für gefrorenen Samen da - was glaube ich teils weit über 1000 Dollar gewesen ist - und da klangen die Titel auf jeden Fall wie ein "Verkaufsargument".
    Aber Amerika ist da ja vermutlich auch nochmal anders... .(Und bei diesen Rassen ist es ja vermutlich auch nochmal was anderes)

  • Mit meinem Silky-Rüden war ich auf Ausstellungen. Silkys sind eine recht seltene Rasse.
    Auf einer der ersten Ausstellungen sprach mich eine Züchterin an:

    "Netter Rüde, könnte ich mir als Deckrüden für meine Zucht vorstellen, aber dann sieh mal zu, dass er ein Champion wird, sonst gibt das nichts! Ich züchte nur Champions!"

    Mag ja Rassen geben, bei denen es auch viele Züchter gibt, denen es wirklich auf gute Hunde (gesund, wesensfest, nett anzusehen) ankommt und weniger auf etwaige Schleifchen und Pokale...aber leider finde ich gibt es erschreckend viele Züchter die nur Wert auf einen "Championzucht" auf dem Papier legen.

  • Grade für Rüden ist es halt auch einfach Werbung, nicht nur die Titel sondern einfach das Zeigen. Sie werden dann von mehreren Züchtern mal live gesehen, hinterlässt eher Eindruck als "nur" ein Foto im Netz - nicht jeder Züchter hat Zeit/Lust durch D (oder ganz EU) zu fahren um alle Rüden auf seiner "Vielleicht-Liste" zu besuchen. Zumindest bei den Nicht-Gebrauchshunden, die man nicht auf Prüfungen findet.

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