Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Ich glaub für komplette Pampa wäre ich nicht gemacht, aber äußerster Stadtrand oder Kleinstadt,... das wäre schon was. Bin ab und an mal in Weimar, allein die tollen Strecken die man an der Ilm entlang laufen kann, sind sooo schön. Generell liebe ich diese kleinen Flüsse und Bäche, sowas haben wir hier gar nicht, bin ich immer total neidisch, wenn ich sowas bei anderen Leuten auf den Fotos sehe.


    Brizo:


    Unsere Raufergruppe hat im Schnitt ein 50/50 oder 50/60 Verhältnis. Beim letzten Mal waren es 6 Nichtraufer und 4 Raufer. Das hält sich also sie Waage, meist es ist ausgeglichen, teils ist ein Raufer mehr dabei als bei den Nichtraufer. Es gibt eine harten Kern, aber können ja nicht immer alle, also wechselt das zwischen diesen Leuten immer mal.


    "Probleme" gibt es komischerweise eigentlich kaum unter den Raufern, es sei denn es kommt jemand total neues in die Gruppe. Liegt einfach daran, dass wir uns alle kennen, jeder weiß worauf der andere Hund besonders reagiert und ich habe das Gefühl die achten viel mehr auf ihre Hunde als die HHs der Nichtraufer, logisch man trainiert ja sozsagen tagtäglich.


    Es wird also unter den Raufern nicht passieren, dass da einer Sunny am Hintern hängt, einfach weil die HH eine Bedrängung von ich "ich steck dir die Nase bis zum Anschlag rein" gar nicht zulassen würde, kurz schnüffeln ist was anderes. Genauso wie ich nicht zulasse, das Sunny sich hinterfotzig von hinten an einen anderen Hund anschleicht.


    Auf die anderen Raufer brauch ich also gar nicht achten, denn wer daran arbeitet, hat nach einer Weile ein gutes Auge dafür und lässt es gar nicht erst zu brenzligen Situationen kommen. Es geht eher um die Nichtraufer und Fremdhunde die in die Gruppe rasseln, sei es der jagende "herrenlose" Labbi, der Wuschel der 100m vorläuft,...


    Wie die letzte geschilderte Situation, wo Sunny mehrfach angespielt wurde und mehrfach durch Drohung abgeblockt hat. Wäre mit einem Raufer nicht passiert, weil die entsprechende HH den Hund sofort bei ihrer 1. Ansage rausgerufen hätte. Sunn wiederholt sich nämlich äußert ungern. War aber ein Nichtraufer, der halt spielen wollte und der HH hatte noch nicht das Auge dafür, kennt sie Gruppe noch nicht so lange um zu wissen, wenn ein Hund Sunny anspielt kann das ganz blöd enden und wäre gar nicht auf den Gedanken gekommen deshalb einzugreifen. Wenn ich in der Vorstellungrunde nämlich sage, Sunny hasst alle fröhliche, spielende und distanzlosen Hunde und hat ein großes Problem mit Dynamik, dann meine ich das auch genau so und nicht anders. Beim nächsten Spaziergang wird er sicher auch besser drauf schauen.


    Deshalb muss ich da drauf achten. Find ich dann auch blöd, weil für das Training wäre es besser gewesen er hätte seinen Hund rausgerufen, damit die Drohung, wenn auch durch externe Einwirkung Erfolg gehabt hätte. So musste ich halt Sunny kurz vor der Explosion abbrechen, auch wenn sie theoretisch im Recht gewesen wäre, aber wenn sie dann drauf geht, verliert sie ja die Verhältnismäßigkeit, also muss es sein. Mit einem der anderen Raufer hätte man das auch laufen lassen können, weil einige weniger massiv sind, auch wenn sie Löcher machen, Sunny ist da aber kein guter Kandidat für so eine Aktion, weil sie dem anderen Hund wenn sie drauf hängt keine Fluchtoption,... mehr lässt. Zeit es dem HH zu erklären bleibt dann aber in der Situation nicht, bis ich dem gesagt hätte er soll seinen Hund mal abrufen, wäre es schon zu spät gewesen.


    Sonst ist das ja ein fröhliches Geben und Nehmen. Labbi und Minibulli lernen, dass es nicht alle Hunde cool finden, wenn man die über den Haufen rennt, andere lernen, dass man auch cool bleiben kann wenn ein Pferd vorbei läuft und man keine Panik bekommen muss, wenn ein Radfahrer des Weges kommt. Oder das es nicht schlimm ist wenn man mal 10m weiter abgelegt wird, die anderen liegen ja auch ganz ruhig da und warten was so passieren wird.


    Wenn ich mir jetzt aber nen Haufen mit 10 Nichtraufern vorstelle und da Sunny drin :hust: Die achten auch auf ihre Hunde keine Frage, aber nicht so extrem, warum auch.

  • Ich denke da kommt es wirklich einfach auf die Hund-Halter-Kombination an.
    Für mich persönlich wäre wohl eure Gruppe der reinste Stress, einfach weil man ständig den Hund im Blick haben muss, eingreifen muss, etc. - Das ist für mich nicht Sinn und Zweck der Runde.
    Da sind mir 30 andere Hunde lieber als 10, wenn die 30 auch ohne externes Einwirken hündischer Kommunikation fähig sind - da brauch ich dann nämlich weit weniger Stress schieben, als wenn ich mich immer drauf verlassen müsste, dass der Hundehalter dahin einwirkt, damit sein Hund meinen in Ruhe lässt.
    So geht man gemeinsam nett spazieren, reguliert hier und da mal ein klein wenig, aber lässt im großen und Ganzen einfach die Kirche im Dorf. Da sind meine dann durchaus auch mal außer Sicht an sehr unübersichtlichen Stellen und man verlässt sich halt drauf, dass auch andere mal ein Auge drauf haben - genau so wie ich auch den übermütigen Terrier ranpfeife, wenn er dem Radfahrer hinterherhetzen will oder den Ridgeback kurz mal festhalte, falls er gerade irgendeinen ganz tollen Duft in der Nase hat.


    Ist aber vermutlich wirklich einfach eine Typfrage :)
    Uns hat es sehr geholfen und ich mag es auf gar keinen Fall missen.

  • Ui, das find ich interessant. Deine lassen sich auch von anderen was sagen? Knightley hört zwar echt super auf unsere Trainerin, aber ich würde ihn sonst nicht außer Hand geben und mich darauf verlassen das er zuversichtlich bei anderen hört (geschweige den sich einfach so am Halsband halten lässt). Meine Eltern z.B. ignoriert er voll kommen wenn die was sagen. Wobei er inzwischen schon empfindlicher auf Abbruchsignale reagiert und auch hier und da bei einem anderen Abbruch in der Gruppe sein tun einstellt, bzw. bei mir nachfragt ob er noch alles richtig macht. :smile:
    Aber generell mag ich es überhaupt nicht wenn mein Hund sich außerhalb meiner Sicht aufhält. Ich pfeif ihn immer zurück sobald er mir zu weit weg ist (quasi alles über 15m), auch in der Gruppe und auch wenn die Trainerin quasi daneben stehen würde. Allerdings passiert das auch echt sehr sehr selten weil Knightley sich meist in einem 5-10m Radius um mich bewegt. Mal abgesehen davon das er in der Gruppe häufig mit 5m Schlepp läuft, die schleppt allerdings echt meist hinterher. Daran kann man ganz gut den Abstand abschätzen ;)

  • Bei harmlosen Dingen, wie an den Rand gehen, wenn Radfahrer oder Jogger kommen reagieren meine definitiv auch auf ein "Zur Seite" von Fremden - wobei das bei uns ohnehin etwas automatisiertes ist und es entsprechend dann eher eine Erinnerung als alles andere ist.
    Bei Hundedingen regulieren...nein, da hört Brix nur selektiv auf Fremde, was aber einfach daran liegt, dass in die Fremde das Vertrauen nicht so da ist und es bei ihm ja ein Unsicherheitsding ist. Aber entweder pfeifen die anderen da dann, sollte es tatsächlich mal zu Problemen kommen (selten der Fall, da die Hunde wie gesagt dort genau auf andere zu reagieren wissen), die anderen Hunde zurück, die Brix gerade belästigen oder aber es ertönt ein "Kiiiim...." und ich kann einen Pfiff los lassen und der Kerle kommt angeflitzt :D


    Festhalten wäre generell kein Problem - wir haben aber auch keine Menschenproblematik (gut, Lenchen schon, aber die läuft auf so Gruppenrunden auch nie außer Sicht).

  • Da sind mir 30 andere Hunde lieber als 10, wenn die 30 auch ohne externes Einwirken hündischer Kommunikation fähig sind - da brauch ich dann nämlich weit weniger Stress schieben, als wenn ich mich immer drauf verlassen müsste, dass der Hundehalter dahin einwirkt, damit sein Hund meinen in Ruhe lässt.

    Problem, die maßvolle hündische Kommunikation der emotionsflexiblen Hunde. Denn, leider bringt es den 30 Hunden nichts, dass sie gut kommunizieren können, wenn das Pilzchen entscheidet, dass der Hund nicht so fröhlich vorbei laufen soll oder das er sich jetzt gefälligst nicht zu wälzen hat. Auslöser sind ja vielfältig, Sunny löst gern beim Rückruf von anderen Hunden aus, wenn die an ihr vorbei laufen oder den oben erwähnten Sachen. Da bringt den Hunden die Kommunikations nichts und die Halter bringen auch nichts, weil ihre Hunde ja eigentlich nix ungewöhnliches machen.


    Aber da sind wir wieder beim Thema Motivation und da ist jeder Hund anders und für jeden Hund muss man individuell schauen was passt und was nicht.


    Außer Sicht lassen - hier niemals. 1. wissen die Leute nicht wo der Punkt ist wo es innerhalb von Sekunden kippt, 2. lässt sie sich nicht von fremden Menschen abbrechen (höchstens runtersammeln > aber soweit soll es ja gar nicht erst kommen), 3. will ich wissen was mein Hund treibt und selber eingreifen können, 4. reagiert sie ja nicht nur wenn sie bedrängt wird oder angepamt wird, sondern auch wenn eben zwei andere einfach nur spielen, einer fröhlich rumhopst,...


    Kirche im Dorf lassen kann ich nicht, weil wir hier nicht von einer kleinen Rauferei,... reden.


    Inzwischen bekommt man sie zwar gut an anderen Hund im Freilauf an der kurzen Schlepp vorbei, das heißt aber nicht, dass sie die sich nicht krallen würde, wenn sie könnte und man sie machen lassen würde. Halt je nach Hund, es gibt auch Hunde, da geht sie ganz entspannt vorbei, bei anderen pumpt und puschelt sie halt und da würde ich die Leine im leben nie los lassen, sie ist vielleicht nicht laut und massiv, aber ihre Absichten sind trotzdem deutlich.


    Aber im Moment bin ich mehr als zufrieden und aktuell ist sie eh läufig, da sind plötzlich wieder alle Hunde toll (nicht das ich sie ungesichert ranlassen würde, aber auf Entfernung wird alles angequiekt oder interessiert beobachtet und nicht fixiert), wir feinern also gerade Dauerparty und hoffen das davon noch was nach dem Hormonchaos im Hirn hängen geblieben ist. :D

  • *grins* So eine Dauerläufigkeit des Hundes wäre super, gell? :D :D Denke ich mir bei Lenchen auch immer - die mutiert während ihrer Läufigkeit ja auch blitzschnell vom absoluten Familienhund zur Dorfschlampe...


    Ja, ich denke da spielt die Motivation wieder eine Rolle =) Brix juckt es nicht, ob der andere Hund spielt, tobt, rennt - gut, wenn er die Hunde kennt, rennt er gern mal motzend hinterher und frustet ein wenig, weil er nicht mitmachen kann, aber das ist auch mehr lustig anzusehen als alles andere ^^ . Solange er von den fremden Hunden in Frieden gelassen wird ist ihm sowas egal und man kann sich 100%ig auf ihn verlassen - und er ist halt inzwischen auch mit seinem Deeskalationsverhalten sehr zuverlässig geworden und da ich weiß, dass die anderen Hunde diese Kommunikation verstehen und akzeptieren, ist es hier kein Ding sowas auch mal laufen zu lassen ohne einzugreifen: Denn letztlich läuft es auf "Verpiss dich" - "Ok" hinaus.


    Aber klar: Hab ich einen Hund der mit der Motivation "Du hast nicht auf meiner Erde zu leben" handelt, ist das eine völlig andere Sachlage.

  • Sagt mal, wie regelt ihr eigentlich Fremdbetreuungen falls sie mal nötig sein sollten?


    Bisher brauche ich zum Glück keine, aber man kann ja immer mal in eine Situation kommen, in der es mal nötig ist.
    Jamie ist ja Angstaggressiv und ich habe irgendwie riesige Angst davor, dass der Sitter sich in einer Situation mal falsch verhält und Jamies Problem mit anderen Hunden dadurch größer wird und ich dann monatelang brauche um auf den vorherigen Trainingsstand zu kommen. Ich habe im meinem Umkreis nicht wirklich jemandem, dem ich meinen Hund zutrauen würde und bei einer fremden, mir bis dato unbekannten Personen (zb aus dem Internet/Kleinanzeigen) habe ich erst recht ein flaues Gefühl im Magen.
    Das Hauptproblem ist ja, dass ich jemanden mit viel Hundeerfahrung, insbesondere mit (Angst-)aggressiven Hunden bräuchte, aber ohne eigenen Hund.


    Nicht falsch verstehen, ich habe mir vor der Hundeanschaffung sehr wohl Gedanken darum gemacht, aber ein unverträglicher Hund war weder geplant noch gewollt, leider war seine Tierschutzorga da nicht ehrlich zu mir.

  • Mh, also ich hab zur Betreuung meine Familie, bzw. vor allem RuDako. Die hat ja sein Schwesterchen und da vertraue ich denen auch Blind. Wäre zwar etwas nervig die zwei auf Dauer zusammen, aber händelbar wäre Knightley da auf alle fälle. Sonst hab ich meine Eltern für ab und an mal kurz bei ihnen Zuhause lassen. Allerdings müsste meine Ma da erst mal wieder mit Knightley entspannen um ihn mit raus zunehmen und mein Pa dürfte ihn nicht mehr für ein Lämmchen halten nur weil er grad unkomplizierter ist... da ist er dann also meist nur drinnen :)


    Sonst für Sachen wie Familienhochzeit und so was, da hab ich meine Trainerin. Da kommt er aber demnächst erst mal 3Tage zur Probe hin. Mal sehn wies es da läuft mit Kindern im Haushalt, anderen Hunden und anderem Viehzeugs... meine Trainerin ist sehr sehr optimistisch das er da keinerlei größeren Probleme hat.... ich nicht... aber mal schaun. Klar kommt sie mit ihm auf alle Fälle :)

  • @Brizo Wenn Knightley nur mit einem kurzen und klarem 'Verpiss dich' reagieren würde, würde ich mir gar keine Gedanken über Sozialisierung und allem machen. Knightley kann zwar nett und süß und alles sein, aber wenn der wen Sch*** findet dann richtig. Dann muss er immer wieder abgebrochen werden sonst geht er drauf und belässt es nicht bei einem Drohen. Falls das überhaupt kommt... Wobei inzwischen bin ich mir da auch nicht mehr sicher, läuft ja alles sehr gut grad hier. Knightley lässt sich ja fast alles gefallen. Auch umrennen und drüber'hüpfen' vom Boxerjungsspund. Allerdings versucht er immer noch Aufregung bei allem und jedem 'zu unterbinden'.

  • Habt ihr eig aucxh schon mit : "Aber meiner WIRKLICH NICHT " geantwortet, wenn ein Tutnix und die Botschaft "Die ist ganz lieb" euch entgegen kam? Wie fühlt ihr euch dabei?

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