Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Bei uns läuft es weiterhin super! Wir sind super fleissig, kürzlich waren wir mit 5 weiteren Hunden Gassi.
    Mit der einen Hündin hat sie sich nicht verstanden - da haben wir ein bisschen gemanagt und den Weibern erklärt, dass man sich ja auch einfach aus dem Weg gehen kann - was sie dann auch toll gemacht haben!

    Bei Begegnungen (also, einfach fremden Hund ohne direkten Kontakt kreuzen) läuft es mal so - mal so. Wenn der andere auf Krawall aus ist, habe ich es schwer.
    Ist aber wie bei dir auch @Vakuole sehr von meiner Ruhe und Konzentration abhãngig....

  • Eigentlich läuft bei uns grad alles ruhig.
    Ich hab Ayuin und mir eine (beinahe) Winterpause :schneewerfen_wald: zugesprochen, in der wirs uns primär gut gehen lassen und die genießen wir nun.

    Gestern auf der späten Runde über die Insel, wo wir sonst kaum mal wen treffen, wars dann aber doch mal wieder anders. :fear:
    Normaler Weise haben wir die Insel abends praktisch für uns allein und Ayu hat auch schon lang eigentlich keinen Stress mehr mit jungen Männern.
    Irgendwie muss gestern aber eine große Veranstaltung des Sportvereins oder so gewesen sein und uns kamen Horden junger Typen, grölend und immer wieder auch Flaschen fallen lassend... entgegen. Ich bin mit Ayu auf die andere Seeseite ausgewichen aber für ihn war das dann doch deutlich zu viel. Er bellte kurz und irgendwelche Typen fingen an Wolfsgeheul zu imitieren, dann wieder Klirren, Gebrüll usw.
    Wir haben eine kleine Runde gedreht, aber unermüdlich zogen weitere solcher Grüppchen über die Brücke.
    Der Spatz war ganz gerädert.
    Auf den paar Metern schmalen Gehweges kurz vor unserem Haus kamen uns dann ausgerechnet noch zwei andere (ebenfalls betrunkene) junge Typen entgegen.
    Da hinter uns wieder eine grössere Gruppe zu uns unterwegs war wollte ich nicht umkehren.
    Ich bat die zwei kurz anzuhalten. Sie verstanden mich erst als ich ihnen dazu ein knackiges "Hey!" entgegen rief.
    (Im nachhinein glaub ich, das gefiel Ayu)
    Sie blieben stehen und ich bat sie kurz zu warten.
    Der eine, in leicht eklig kokettierendem Ton: "Hast du einen Problemhund?"
    Ich: "Ja."
    Er: "Warum hast du einen Problemhund?"
    Ich: "Weil ich ihn adoptiert hab."
    Er klatscht mit Blick auf Ayu einmal laut in die Hände. :wuetend:
    Ayu: "Wuffwuff!!"
    Ich lege meine Hand sanft auf den Kopf des Wölfchens und frage recht freundlich, aber auch schon leicht drohend kokett: "Soll ich ihn losmachen?"
    Er, mackrig: "Ja, mach ihn doch mal los."
    Ich etwas mitleidig arrogant, streichel Ayu und sage: "Der macht euch platt."
    Er: ?
    Ich: "Er war drei Jahre lang isoliert eingesperrt und zu wachen war seine einzige Aufgabe."
    Ayu steht neben mir auf.
    Er großäugig: Das kann er gut. :shocked:
    Ich: "Ja." und da Ayu deutlich übern Berg war "Ihr könnt jetzt einfach vorbei gehen." =)
    Beide schweigend und angespannt direkt an der Hauswand entlang vorbei.
    Kein Wort mehr.
    Ayu ganz locker.
    Ich glaub, er fand wir haben das gut geregelt:
    Die Bösewichter wurden bezähmt, gestoppt, umgelenkt und vertrieben.
    Seite an Seite kamen wir erleichtert guter Laune zuhause an.

  • Hier läuft es auch sehr gut.

    Heute hatten wir gleich zwei "schwierige" Hundebegegnungen. Bei der ersten kam uns ein junger Mann mit zwei angeleinten Hunden entgegen, die beide bellend in der Leine hingen, als sie auf unserer Höhe waren, bei der zweiten kam ein Yorkie, der unangeleint neben Frauchen stand, auf uns zugeschossen.

    Bei der ersten Begegnung war Basko entspannt, bei dem Yorkie, der direkt auf ihn zubretterte (aber 1 m vor Basko dann doch lieber abgedreht hat) war er zwar angespannt, ist aber trotzdem ruhig stehengeblieben. Habe ich schon erwähnt, dass ich einen ganz tollen Hund habe :herzen1: ?

    Richtig stolz war ich war vor ein paar Wochen, als zwei Ridgeback-Rüden ihre Herrchen bellend in unsere Richtung gezerrt haben und Basko nicht nach vorne gegangen ist. Große Hunde sind nämlich eher ein Problem für ihn als kleine. Und die beiden Ridgebacks sind jetzt gestandene Kerle und wollten wohl eher nicht mit Basko spielen.

    Wir üben allerdings gar nichts mehr und ich klickere auch nicht mehr. Basko ist jetzt geschätzte 13 Jahre alt und wir leben sehr ländlich. Auch wenn es jetzt auch hier 3 Mal so viele Hunde gibt wie noch vor 10 Jahren ist es nicht mit der Hundedichte in der Stadt zu vergleichen. Wenn uns ein Hund entgegenkommt wechseln wir einfach die Straßenseite und gut ist es.

  • Hier läuft es aktuell auch recht gut. Mia verträgt es auch mal beim Spazieren gehen neben einem anderen Herrchen mit Hund stehen zu bleiben, damit man mal ein paar Worte wechseln kann.

    Sie lässt die anderen Hunde zwar nur selten aus den Augen, aber macht keinen Terror, solange etwas Abstand gewahrt wird.

    Nur Hunde, die Ohne Leine auf sie zu laufen, sind nach wie vor ein rotes Tuch und sie wird wild. Mit entsprechendem dazwischen gehen beruhigt sie sich aber wieder sehr schnell und setzt sich hin, sodass auch hier anschließend ein paar ruhige Worte unter HHern möglich sind.

    Beim Vorbeilaufen auf der anderen Straßenseite bleibt sie immer häufiger komplett ruhig - nervös sind wir allerdings trotzdem jedes Mal ein wenig.

  • Hu Hu
    Tja was soll ich sagen....auch bei uns wird es immer besser ! Ich würd fast sagen das bei Leo der Knoten geplatzt ist ! Er versteht wohl endlich was ich gerne von ihm möchte und auch ich hab das Gefühl den richtigen Weg gefunden zu haben wie ich mit ihm bei den Hundebegegnungen umgehen muss. Allerdings nur wenn ich mit meinem Mann zusammen Gassi gehen.....allein weiß ich noch nicht wie ich es machen soll....

    In Entfernung lass ich ihn Suchspiele machen oder er geht schon teilweise selbst in Sitzposition und schaut den Hund an....zwar sehr aufgeregt aber ohne bellen. Ich merke das er in Sitz und bleib ruhiger bleibt als wenn wir vorbeilaufen.

    Wenn der Weg zu eng ist nehme ich ihn auf den Arm und drehe mich immer wieder einen kurzen Moment vom entgegen kommenden Hund weg, gebe Leckerlie und sage "ruhig" zu ihm. Somit kommen wir ohne bellen vorbei. Er ist zwar immer noch sehr aufgeregt aber er bellt nicht mehr.....das war vor 2 Monaten noch nicht möglich !

    Letzte Woche kam uns ein Mann mit einem großen Berner Sennenhund entgegen...wir sind gleich auf die Wiese ausgewichen....ich mit Leo an der Leine, mein Mann mit Samu.....
    Der Mann rief uns zu das wir die Hunde ruhig frei laufen lassen können...ich hab dann zugerufen das meiner unverträglich ist.....er hat es wohl nicht verstanden....ich hörte nur wie er irgendwas zu meinem Mann sagte und dann war der Hund frei ! Der hat wohl nicht verstanden was unverträglich heißt !!!! :rotekarte:

    Ich hab Leo hochgenommen und bin weiter weg gelaufen....Leo hat jedoch gesehen wie der Hund zu Samu ist . Samu war interessiert aber etwas ängstlich (er ist ja ein unsicherer Hund)
    Na da hat Leo auf meinem Arm losgelegt mit bellen !! Er hat Samus unsicherheit gemerkt....da dreht er durch.
    Trotzdem bekam ich ihn ruhig . Der Mann ging dann mit seinem Hund weg. Mein Mann hätte gleich sagen sollen das er den Hund an der Leine lassen soll....aber er ist sehr zurückhaltend bei fremden :verzweifelt:

    Nichts desto trotz merke ich das Leo immer mehr auf mich reagiert und mir vertraut. Ich bin sicherer geworden beim Gassi gehen und habe eigentlich vor keiner Begegnung mehr Angst (wenn mein Mann dabei ist ).

    Ich denke mit der Zeit bekomme ich das auch irgendwann alleine hin ! ;)

  • Ja, die eigene Sicherheit, die dann irgendwann auf den Hund übergeht, ist wohl das A und O bei der ganzen Sache.

    Ich habe in den letzten Monaten auch sehr viel Selbstvertrauen dazugewonnen, das sich dann auf Basko übertragen hat, so dass er sehr viel ruhiger geworden ist und sich immer mehr an mir orientiert. Und je ruhiger der Hund wird, desto ruhiger werde ich.

    Späte Erkenntnis, die mir aber auch nichts genutzt hätte, als ich einen kaputten rechten Arm und einen tobenden 33-kg-Hund an der Leine hatte. Da kann die beste Selbstsicherheit sehr schnell flöten gehen, wenn man weiß, dass der eigene Hund sein Gegenüber wirklich zusammenbeißen wird, wenn der andere Hund nur nahe genug heran kommt.

    Aber vielleicht hilft es ja anderen Betroffenen, die unsere Zeilen hier lesen, mit aller Macht an ihrer eigenen positiven Grundeinstellung zu arbeiten, die sich dann auf ihre jeweiligen Hunde überträgt. :dafuer:

  • Hi

    Ich muss mich nun doch mal hier wieder ausjammern ! :verzweifelt: ich weiß nicht was mit Leo seid ungefähr einer Woche wieder los ist !
    Eigentlich lief es ja richtig gut ! Dann waren wir letzte Woche im Wald und danach wurde es wieder um einiges schlimmer ! Mein Mann meinte zwar er hätte schon einige Tage vorher gemerkt das er wieder unruhiger war aber mir ist es erst im Wald aufgefallen.
    Er war so dem schnuppern verfallen das er gar nicht mehr ansprechbar war...ich dachte es liegt an den Rehen oder irgendwelchem Wildschweingeruch. Es war ein anstrengender Spaziergang.

    Danach hab ich mir eigentlich nichts mehr bei gedacht.....dann liefen wir mal wieder unseren Weg der gut übersichtlich ist und ich ließ Leo frei laufen. Dann sah ich einen Jogger ohne Hund. Hab mir nichts bei gedacht da Leo keine Probleme mit Menschen hat.
    Aber er ist losgedüst und hat den Jogger verfolgt !! Mein Notrufpfeifen hat ihn nicht interessiert. ich hab gebrüllt ohne ende.....es half nix ....erst als ungefähr 30 Meter vor dem Jogger nochmal gebellt hat, kam er zurück ! Er setzte sich ganz brav und ruhig vor mich als wenn nix gewesen wäre.....ich war echt sauer aber hab versucht ruhig zu bleiben.

    Aber es vergeht kein Tag an dem er nicht wie ein irrer am Boden rumschnuffelt....die Gegend beobachtet....bellt und sehr unruhig ist. Er makiert noch mehr als vorher und will sich laufend im Pippi anderer Hunde wälzen !

    Daheim ist es nicht weniger anstrengend.....er ist gereizt und ich muss laufend aufpassen das er Sammy (den Kater) nicht angeht !!!!
    Samu wollte er am Wochenende besteigen und eben ist er Samu angegangen weil beim Leckerlie füttern ihm zu nahe gekommen ist ! Also wegen Futter ist er Samu noch nie angegangen !!
    Natürlich schick ich ihn weg und schimpfe auch. Er versteht glaub ich auch das ich das nicht will.....aber das ändert nix !

    Ich weiß nicht was passiert ist das er schon wieder so verändert ist....wir hatten da ja schonmal....ich dachte es liegt daran das der Hormonchip nicht mehr wirkt, aber der jetzige Chip ist erst Oktober gesetzt worden (6 Monatschip).

    Ich werde wohl den Testosteronwert nächste Woche testen lassen.....vielleicht wirkt er nicht mehr richtig ??
    Was könnte es sonst sein ? Warum laufend diese Rückschläge wenn man denkt das es voran geht ? :???: :ka:

    Hat jemand sowas ähnlich mal erlebt oder eine Idee was er noch haben kann ?

    Danke

    Lg

    Anja

  • Oh das tut mir leid! :streichel:
    Ja, ich kenne Rückschläge nur zu gut.
    Die Hormonwerte untersuchen zu lassen finde ich sehr sinnvoll.

    Bei Ayu sind es aber auch schon manchmal, auf mich nur gaaanz klein wirkende, Veränderungen gewesen, die für ihn deutlich zu viel waren,
    zB ein neuer Kleiderschrank im Schlafzimmer, an einem Abend lang da gewesener Besuch, der sich wiederholt beim Lachen auf die Schenkel geschlagen hat, ein zugezogener Rüde in der Nachbarschaft, eine veränderte Aufteilung der Gassizeiten zwischen mir und meinem Freund, ein unterschwelliger Konflikt in der Familie, bestimmte Geräusche die ihm (mir zunächst unerklärlich) große Angst machten, ein gekipptes Fenster und dadurch sich immer wieder leicht bewegende Türen, die ihn immerzu wach hielten...
    Je nachdem wie stabil er grade ist, ob nur eine solche Veränderung oder zufällig auch mal zwei gleichzeitig passieren, kann Ayu sich von so etwas schonmal ziemlich dolle aus der Bahn werfen lassen.

    Für mich ists immer wichtig dann selbst ruhig zu bleiben.
    Nichts als unbedingt notwendig fest erreichtes zu sehen, sondern einfach mal wieder langsamer zu machen, zu schauen was es gewesen sein könnte/ gerade ist und dem verwirrten Wölfchen in ihm Zeit zu geben, sich wieder zu sortieren. So lang wie ers halt braucht!
    Es geht trotz allem ja doch insgesamt immer vorwärts und wenn grad nicht mit diesem Trainingsziel dann eben mal eher auf der Beziehungs-/Bindungsebene oder zB beim Tricksen etc.
    Und wo soll die Reise denn schon auch weiter hin gehen können als dahin dass ihr genussvolle Zeiten habt. Versuch einfach sie euch irgendwie zu verschaffen -dafür lebt ihr letztendlich zusammen. =)
    Ich wünsche euch alles Gute!
    :streichel:

  • Bei uns gibt es homronell immer mal wieder Phasen die besonders anstrengend sind.

    Leider kann ich nicht viel helfen :/
    Bei uns gilt da einfach: Weiter machen!


    Bleibt ja nix anders übrig ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!