Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • @Bubara: Ayuin ist 4,5 Jahre alt und lebt seit 5 Monaten bei mir. Nach vier Monaten waren wir schon quasi im Himmel, aber dann wurde er angefallen, mehrfach gebissen und kurz darauf wurde auch noch ich gut zwei Wochen lang krank.
    Naja, wir schaffen das schon wieder. :smile: Ist halt grad keine ganz leichte Zeit.
    Aber zu Anfang lag die Distanz, die er zu anderen Hunden brauchte um nicht komplett aggressiv auszurasten bei um die 150m..
    Er schafft das!
    Er ist ganz wundervoll klug und er ist unendlich sanft, wenn er sich nicht fürchtet und wirklich viel (ua seine anfängliche Aggressivität fremden Menschen gegenüber) ist schon fast völlig überwunden :bussi: .
    Er ist ein Traumprinz(!) -mit Sorgen. Er hatte ein furchtbares Leben, aber er ist voller Begeisterung für Neues, voller Hoffnung.
    Es gibt nichts schöneres, als ihn dabei zu beobachten wie er die Freundlichkeit der Welt entdeckt! :cuinlove:
    Wie er zum ersten mal ins Wasser ging, wie stolz er war geschwommen zu sein, wie er entdeckt, dass Hunde ihn nicht beißen möchten, oder kräftige Männer ihn nicht schlagen, wie groß die Welt ist und dass es überall Schönes gibt, dass er immer zu mir kommen kann und sich einkuscheln...
    Er macht alles ganz fabelhaft!

  • @Vakuole das klingt ja sehr interessant! Ich freue mich schon auf Berichte :D

    Ich berichte gerne =) .
    Ich bin schon ganz gespannt. Ich kenne diese Einteilung (big four) gar nicht und bin gespannt was raus kommt.


    Diesmal kommt eine gute Bekannte mit ihren Hunden auch zum Seminar (sie hat mir damals den Tipp mit Thomas gegeben) und ihre Rüden kennt Alma und findet die in Ordnung.
    Ich bin auf die Unterschiede bei der Kommunikation / ihres Verhalten bei bekannten und unbekannten Hunden gespannt.

  • @Mona X das ist ja echt total blöd gelaufen :verzweifelt: der arme Kerl! Abern, wenn es nach 4 Monaten schon gut geklappt hat, werdet ihr das mit Geduld, Spucke und viel Liebe bestimmt wieder hin bekommen :dafuer:


    @Vakuole die Einteilung kenne ich auch nicht (oder vielleicht nicht unter diesem Namen...? Es gibt ja da leider in der Hundewelt ziemlich viel wenig definierte Termini :hust: ).
    Auf jeden Fall, freue ich mich auf den Bericht.


    Ich dreh jetzt gleich nochmal ne Runde, habe allerdings etwas Halsschmerzen. Nachher gehts ab in die heisse, Wanne, keine Zeit für eine Erkältung :ugly:

  • Ich hatte eben wieder eine Begegnung der dritten Art. :muede: :omg:
    Ich und die Aussies schlenderten den Waldweg entlag. Bliss an der Schleppleine, Tex im Freilauf. Wir liefen durch eine Kurve und die Aussies bekamen das Kommando "ran". Dann laufen beide ganz dicht bei mir. Tex ohne Leine rechts, Bliss links. War auch gut, denn hinter der Kurve kam uns ein Hund entgegen. Soweit so unspektakulär. Daraufhin habe ich Tex angeleint und einfach mal gehofft, dass der Mann seinen Doggenmix auch anleint. Kurz gewartet. Nö. Also rief ich "Bitte rufen Sie ihren Hund zurück. Meine Hündin ist nicht verträglich". Mann rief Hund, Hund kam nicht, sondern trippelte immer weiter nach vorne. Ein Versuch, ihn am Halsband zu greifen schlug schließlich auch fehl. Also drehte ich mich erstmal um und ging ein Stück zurück, um es dem Mann nicht noch schwerer zu machen.


    Ich hörte daraufhin nur ein verzweifeltes, dünnes "Ach Mailoooooo" und das Pony kam schon im gestreckten Galopp auf uns zu. Das sind so Momente..... :stock1: . Ich habe Tex dann losgeschickt, damit er den jungen Burschen etwas auf Abstand hält. Tex plusterte sich auf, stakste imponierend vor dem Pony auf und ab, markierte und der "Kleine" zeigte sich erstmal unterwürfig und war fast wie eingefroren ob seiner Präsenz (ich hab schon nen tollen Hund :herzen1: ). Tex wieder rangerufen, er kam, Mailo stand noch da, wo Tex ihn zuvor eingefroren hatte. Jedenfalls hatte ich gehofft, der Besitzer nutzt die Zeit, um seinen Hund einzufangen. Wieder nö. Der stand versonnen daneben und schaute sich seinen Hund an (Und ich nur: Hä???).


    Mailo setzte sich dann wieder in Bewegung... Im Hintergrund immer wieder der hilflose Besitzer, der sich in Zeitlupe bewegte und ich dann wieder mit der dringlichen Bitte "Sammeln Sie den bitte jetzt endlich ein!". Bliss war schon sichtlich nervös, aber es gelang mir dann, das Kälbchen wegzuschicken, als er uns erreicht hatte, aber doch etwas unsicher vor uns stand (Bliss wirkt ja auch nicht wirklich einlandend in solchen Situationen :hust: ). Tex brachte sich dann schließlich auch noch zwischen uns und den Hund, sodass der dann endgültig abdrehte. Einfangen ließ er sich von Herrchen aber dann immer noch nicht.


    Und da frage ich mich ernsthaft: Was soll das???


    Ich möchte hier erwähnen, dass der Mann eine schicke, neonorgange Biothaneschleppleine mit sicherlich 10 Meter Länge bei sich führte...in der Hand. Und ich möchte auch erwähnen, dass mir die beiden nicht unbekannt sind. Vor nem Jahr etwa gab es schonmal so einen Zusammenstoß. Da war Mailo aber noch ein Junghund und ich dachte "Naja...sowas kann halt mal passieren". Damals führte der Besitzer die Schleppleine aber auch schon als Accessoire bei sich. :headbash:


    Wieso sichert man seinen Hund nicht, wenn der absolut nicht abrufbar (und einfangbar) ist? Ich werde das nie verstehen.
    Ich hasse es wirklich, wenn ich in solchen Situationen, in denen ich sogar offen kommuniziere, was ich jetzt erwarte, einfach vom anderen Hundehalter allein gelassen werde und zusehen muss, wie ich mit fremder Leute Hunde umgehen muss. Und dabei packe ich eigentlich schon alles aus, was ich so in meinem Werkzeugkasten habe : Freundlich Bitten, darüber informieren, dass Kontakt hier nicht geht, Blocken und eben sogar Tex als Hundeabfangjäger zu verwenden (von dem ich weiß, dass der in der Lage ist, solche Situationen spuverän zu regeln, ohne zu kämpfen) und manchmal werde ich sogar richtig stinkig.


    Mich nervt gar nicht mal der andere Hund...der kann ja nix dafür, dass der Mann die Schleppleine nur als Handtasche versteht. Was mich tatsächlich nervt ist das "im Stich gelassen werden" und ich weiß nicht was das soll. Ich möchte auch nicht, dass andere Leute sich mit meinen Hunden auseinandersetzen müssen.


    Sorry...ich musste gerade mal Dampf ablassen :fluchen: :fluchen:


    Ansonsten läuft es übrigens echt gut bei uns: Wir kommen mitterweile leinenführig an anderen Hunden vorbei ohne nen Mucks zu machen. Nur wenn diese das Pöbeln anfangen, hab ichs mit der Trulla noch schwer, wobei sie auch da mittlerweile ansprechbar ist. Aber die letzten Begegnungen (naja...bis auf die da eben |) ) waren wirklich positiv für uns.

  • Ja, wie man solche Situationen liebt. Ich bin dann auch immer mega froh um meine Mädels, die da einfach so eine geniale Präsenz zeigen, dass die meisten Hunde auf Abstand bleiben. Gerade Pika ist der Hammer in solchen Situationen und hält gut auf Abstand, sodass ich mich mit Taxi verdünnisieren kann.

  • Mich würde interessieren, wie ihr trotz dieser Probleme mit anderen Hunden und vor allem deren Haltern nicht verzweifelt? Mich macht dieses ewige Managen und die Auseinandersetzungen mit anderen HHs mürbe und unglücklich.


    Liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich nach einem verträglichen Hund gesucht habe und einen Angsthund bekommen habe. Aber aktuell nimmt mir der Alltag jegliche Freude am Hund. Es ist quasi nur Stress, aber dafür ohne die schönen Seiten der Hundehaltung :(

  • ich würde interessieren, wie ihr trotz dieser Probleme mit anderen Hunden und vor allem deren Haltern nicht verzweifelt? Mich macht dieses ewige Managen und die Auseinandersetzungen mit anderen HHs mürbe und unglücklich.

    Ich habe das Glück, dass es hier sehr weitläufig ist und man recht selten auf jemanden trifft. Noch seltener dann auf jemanden, der so einen Blödsinn macht wie oben beschrieben. Meistens laufe ich stundenlang ohne jemanden zu sehen. Problematisch sind für uns ja auch nur noch solche Freilauf-Situationen.



    Aber aktuell nimmt mir der Alltag jegliche Freude am Hund. Es ist quasi nur Stress, aber dafür ohne die schönen Seiten der Hundehaltung

    :( :
    Das tut mir sehr leid. Aber ich verstehe das Gefühl.

  • Liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich nach einem verträglichen Hund gesucht habe und einen Angsthund bekommen habe. Aber aktuell nimmt mir der Alltag jegliche Freude am Hund. Es ist quasi nur Stress, aber dafür ohne die schönen Seiten der Hundehaltung

    Die Phase hatte ich auch mal. :streichel:
    War mit das schlimmste Loch in den letzten 6 Monaten. Ich sass abends nur noch zu Hause und hab geheult, weil alles so stressig und scheisse war.
    Ich hab mir so sehr einen einfachen "stressfreien" Hund gewünscht.
    Sauer auf den Hund war ich nie. Überfordert mit der Situation schon.


    Inzwischen ist es besser. Die Kröte wird immer ein Hund sein, der komplizierter ist und 120% der Aufmerksamkeit bei Hundesichtung braucht.
    Da ich selbst mit der Situation aber besser klar komme, hilft dass das solche Situationen nicht mehr so stressig sind und mich wieder mehr auf die schönen Dinge konzentrieren kann. =)

  • Mich würde interessieren, wie ihr trotz dieser Probleme mit anderen Hunden und vor allem deren Haltern nicht verzweifelt? Mich macht dieses ewige Managen und die Auseinandersetzungen mit anderen HHs mürbe und unglücklich.


    Liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich nach einem verträglichen Hund gesucht habe und einen Angsthund bekommen habe. Aber aktuell nimmt mir der Alltag jegliche Freude am Hund. Es ist quasi nur Stress, aber dafür ohne die schönen Seiten der Hundehaltung :(

    In den ersten Jahren der Unverträglichkeit von Taxi habe ich mich gefühlt wie eine Gefangene, eine Verfolgte und immer auf der Flucht. Alarmbereitschaft und der ständige Rundumblick sind mir bis heute (Taxi wird 11!) geblieben.
    Es ist furchtbar. Es macht keinen Spaß. Es ist ätzend und anstrengend und ich verdamme diese Seite an ihm immer wieder. Jeden Tag aufs Neue ist es eine Aufgabe: die Umwelt so zu managen, dass sie zu keiner Gefahr wird und ihn so zu kontrollieren, dass er zu keiner Gefahr wird.
    Aber mit der Zeit ist das ein Job geworden. Man macht es halt. Man achtet nicht mehr so genau drauf und wenn ich mit Menschen spazieren gehe und Taxi ist dabei, werde ich oft gefragt, ob ich das nicht fürchterlich anstrengend finde. Meine erste Antwort ist dann immer „was genau?“.
    Es ist mir in Mark und Bein über gegangen. Daher stresst es mich heute nicht mehr so. Ich versuche so weit weg von der Zivilisation und anderen Menschen spazieren zu gehen, dass die Gefahr, dass ich irgendeine Situation managen muss gegen 0 geht. Ich habe das Glück, dass ich hier wirklich weit draußen wohne und es hier Gegenden gibt, wo man ganz allein sein kann.
    Wenn dann wieder etwas doofes passiert, zieht mich das längst nicht mehr so lang runter wie früher noch. Von Taxi geht zu 99,9% keine Gefahr aus. Weil ich aufpasse, wenn er frei ist und weil er gesichert ist, wenn ich nicht aufpasse.
    Das wird schon! Kopf hoch!

  • ja, mich hat es wirklich fertig gemacht. ich bin single und kam wegen dem Hund und seinen Besonderheiten gar nicht mehr unter Menschen.
    ich war bei dem Punkt angelangt an dem ich beschlossen hatte den Hund weg zu geben. einfach weil der Stress schon zu viel war für mich.


    es hat sich GsD alles ins positive gewendet und vor 3 Monaten hatte ich die Situation die ich vorher als Supergau empfunden habe (7 Wochen Gips am Bein, ich musste ihn weg geben für die Zeit) und er hat mich und uns alle eigentlich sehr positiv überrascht.


    er braucht zwar Führung und das wird sich nie ändern, aber ist im Großen und Ganzen alltagstauglich geworden. auf Hundewiesen werden wir nie gehen können, Kontakt zu Fremdhunden hat er nicht, aber sonst lässt es sich ganz normal mit ihm leben.


    ich scanne aber mittlerweile auch schon komplett unbewusst die Gegend dauernd ab, rufe ihn vor jeder Weggabelung zu mir oder lass ihn auf mich warten, leine in Gebieten an in denen ich nicht alles im Überblick habe. das geht mit der Zeit so ins Blut über, darüber mache ich mir nur Gedanken wenn ich mit Leuten unterwegs bin die nix managen müssen und die mich dann fragen wieso ich das so tue. mir selber fällt es gar nicht mehr auf.


    Kopf nicht hängen lassen, es wird schon :) kleine Rückschläge gibt es auch immer mal wieder, aber das ist ja weitgehend normal.

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