Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Wir waren gestern mal wieder mit zwei Freundinnen (meiner Trainerin und einer anderen vom HuPla) unterwegs. Erst bei der Trainerin zu Haus zum Kaffee trinken, dann Gassi und dann bei der Trainerin im Garten.
    Hundekombination war dann Brix (Aussie), Atze (Aussie-BC-Mix), Lou (Goldi), Jackson und Henry (Jack Russell). Alles intakte Rüden, die sich teils untereinander so semigeil finden.
    Mal auf Brix bezogen: Atze ist ihm egal, Lou findet er (nachdem Lou 1,5 Jahre lang gebettelt hat) ganz cool, Henry ignoriert er (wobei Brix ihm gegenüber bei Ressourcen eklig wird, was sonst so gar nicht seine Art ist) und Jackson und Brix finden sich gegenseitig mega scheiße.

    Die Hunde sehen sich jetzt seit 1,5 Jahren jede Woche 1x auf dem Platz (auch während Auf- und Abbau alle im Freilauf), seit 3 Monaten 3x wöchentlich.

    Gestern am Nachmittag war Brix mega interessant zu beobachten. An der Leine wird er den Terriern gegenüber echt unfreundlich, was aber vermutlich einfach daran liegt, dass er halt null ausweichen kann. Im Freilauf hat es aber echt gut geklappt, obwohl die Hunde mehr Selbstständig gehandelt haben als z.B. auf dem Platz (da tappelt Brix mir halt doch eher einfach bloß hinterher, weil er noch im Arbeitsmodus ist).

    Einmal ist er Henry gegenüber etwas eklig geworden (hat geknurrt und Zähne gezeigt) als dieser an "seinen" Knochen ran wollte, aber war völlig ansprechbar und abbrechbar dabei (und hat seinen Knochen dann auch einfach Henry überlassen).

    Ansonsten war Brix völlig neutral. Sogar als Jackson ihm dann einmal kurz im Kragen hing (offensichtlich weil Brix zu nah an einem Mäuseloch langgelaufen ist, an dem Herr Terrier gerade schnüffelte....) ist Brix einfach weitergetrabt und hat das völlig ignoriert. Braver Bub.


    Wir hatten die ähnliche Konstellation vor ein paar Monaten schonmal (auch zum Gassi und Kaffee trinken), wo, gerade mit den herumliegenden Ressourcen (Knochen, Spielzeug,...) mehr gehändelt werden musste, weil man gesehen hat, dass Terrier + Brix die Ressourcen dann doch gern mal als Anlass genommen haben um sich gegenseitig auf die Mütze zu hauen..

    So war es meeega entspannt. War toll! Braves Brixi!

  • Einmal ist er Henry gegenüber etwas eklig geworden (hat geknurrt und Zähne gezeigt) als dieser an "seinen" Knochen ran wollte, aber war völlig ansprechbar und abbrechbar dabei (und hat seinen Knochen dann auch einfach Henry überlassen).

    Darf ich mal fragen, was es damit auf sich hat?

    Henry will den Knochen von Brix, Brix kommuniziert klar das er das nicht will und es seiner ist, daraufhin wird Brix abgebrochen und Henry bekommt auch noch den Knochen?

    Wieso hat die Trainerin ihren Hund da nicht abgebrochen, das ist doch für Brix doppelt blöd gelaufen obwohl er sehr schön kommuniziert hat.

  • Ich möchte auch so entspannt berichten können, wie du @Brizo :gut:

    Aber auch wir hatten heute einen mega Spaziergang.
    Vier Hundebegegnungen konnten mit Absitzen, (nur) grummeln und den beeesten Leckerchen gemeistert werden. Und weil sie so toll war, haben wir dann noch fangen, verstecken und auf Baustämmen gespielt :herzen1:

  • Darf ich mal fragen, was es damit auf sich hat?
    Henry will den Knochen von Brix, Brix kommuniziert klar das er das nicht will und es seiner ist, daraufhin wird Brix abgebrochen und Henry bekommt auch noch den Knochen?

    Wieso hat die Trainerin ihren Hund da nicht abgebrochen, das ist doch für Brix doppelt blöd gelaufen obwohl er sehr schön kommuniziert hat.

    Zum einen ist Henry alt, taub und sieht schlecht - sprich abbrechen seitens der Halterin (nicht meine Trainerin) ist schwierig.
    Zudem ist auch nicht klar in wie fern Henry in so Situationen das Drohen von Brix wirklich mitbekommt - und da sie halt, gerade auf dem Platz, durchaus auch mal mit Ressourcen zusammengelassen sind und wir Halter nicht volle Aufmerksamkeit leisten, liegt es hier tatsächlich an Brix entsprechend zu handeln und wegzugehen (für mich wäre es auch absolut ok gewesen, wenn er das Knurren gelassen hätte, seinen Knochen genommen hätte und sich damit verzogen hätte).

    Zudem ist das einfach eine Art der Kommunikation, die ich bei Brix nicht will. Er darf gern knurren und grummelig sein, wenn er unsicher ist, Rückzug braucht, etc. - da bekommt er immer Hilfestellungen von mir und ich sorge dafür, dass das Gegenüber das akzeptiert.

    Bei Rumprollen und auf Dicke Hose machen, weil er sich selbst gerade so geil findet und seinen Kram durchsetzen will, unterstütze ich das aber einfach nicht und breche ab.
    Zum einen steigert Herr Hund sich da gern rein und zum anderen kann er den Gegenwind nicht vertragen, falls ein Hund das mal nicht so lustig findet und ihm auf Mütze hauen würde, wenn er sich so ein Geprolle leistet.

  • OK, wäre halt nicht mein Weg, denn er prollt ja in der Situation nicht rum, er wollte seine Ruhe mit seinem Kauteil und das hat er klar gemacht und es wurde ihm verwehrt, doppelt.

    liegt es hier tatsächlich an Brix entsprechend zu handeln und wegzugehen


    Ist für mich keine entsprechende Handlung. Das gut kommunizierte MEINS und DEINS lernen schon Welpen in einer guten Welpengruppe.
    https://scontent-frt3-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xpl1/v…ed9&oe=5695996B

    Wenn Henry da drauf nicht reagieren kann, wegen Einschränkung, hätte ich ihn als Belohnung für Brix weggenommen oder Brix mit Kauteil abgerufen und ihn auf einen ruhigeren Platz mit seinem Kauteil verwiesen, wo ich besser auf Henry einwirken kann, falls der wieder angetappelt kommt.

    Das er nicht auf Dicke Hose machen soll erschließt sich mir ja noch irgendwie, aber in einer entspannten Situation, wäre das nicht mein Ansatz.

    Wo wir wieder beim Thema, jeder macht es anders wären.

  • "Entsprechend" ist für mich die Handlung, die ich im jeweiligen Moment förder und forder.
    Bei Reh-Sichtung ist für mich die "entsprechend zu zeigende Handlung" auch ein Anzeigen und Umorientieren und kein sinnloses Hinterherhetzen.

    Er hätte mit seinem Kauteil seine Ruhe haben können, wenn er es genommen hätte und weggegangen wäre - das hat er nicht getan, stattdessen motze er Henry an - also wird abgebrochen und er hat sich zu verkrümeln.

    Ich habe absolut nix gegen Ressourcenverteidigung, gehört ja tatsächlich irgendwie "dazu" und meine Mädels können das auch gut und gern machen. Die können aber im Ernstfall auch aufs Kontra des anderen Hundes reagieren - das kann Brix nicht und entsprechend soll er in eine solche Situation nicht geraten - daher führt Knurren in so einer Situation auch einfach nicht zum Ergebnis.

    Hat einfach den Grund, dass ich will, dass er mit so Situationen auch umgehen kann, wenn ich nicht direkt dabei bin.

    Was passiert wenn Brix lernt "Knurren hilft", wir auf dem Platz sind, jemand an seinen Ball will, ihm das gerade mal nicht in den Kram passt, weil er den anderen Hund eh schon doof findet, er knurrt und der andre ignoriert es und geht weiter (z.B. weil ers gar nicht mitbekommt)? Oder der andere ihm auf die Mütze haut, weil er ein solches Verhalten nicht akzeptiert / nicht gelernt hat damit umzugehen / etc.?
    Da gibts ja dann nur drei Möglichkeiten:
    - Immer einen Blick auf die Hunde haben -> Nicht praktikabel.
    - Hoffen dass es gut geht -> Dafür liegt mir zu viel an meinem Hund und unseren Fortschritten
    - Brix sich reinsteigern und den anderen richtig angarsten lassen? -> Nichts was ich für meinen Hund möchte.

    Also wird so trainiert, dass es in so eine Situation gar nicht erst kommt.


    Nein, das ist keine Trainingsmethode die für jeden Hund und Halter praktikabel oder sinnvoll ist.
    Aber ich kenne meinen Hund (Unsicher, kann mit Kontra kaum umgehen, aber gegenüber Bekannten doch dann gern mal große Klappe) und weiß, dass er in so Situationen gut unterscheiden kann, ob ich knurren allgemein nicht wünsche (was nicht der Fall ist) oder ob es um die eine spezielle Situation (= Ressource) geht.

  • Hallo zusammen!

    Bei uns läuft es besch...eiden. Standardsituation, also wo wir wissen, da kommt gleich Mensch/Hund/wasauchimmer, kriegen wir mittlerweile gut hin, aber wehe, es begegnet uns "außerplanmäßig" jemand. :/ Ich weiß gerade echt nicht mehr, wie es weiter gehen soll. Kalle und Kuni kriegen wir gehändelt (Kuni durch Anranzer, der macht ja nur mit und ist eigentlich gar kein Pöbler und Kalle durch hochnehmen), aber bei Bert ist einfach kein Rankommen. Der ist so dermaßen gefangen in seiner Kläfferei... Ich bin echt ratlos. :( :

  • Wir waren eben Gassi und mussten an einem Eckkiosk vorbei, in das man auch reingehen kann. Hat da doch tatsächlich wer seinen Mops angebunden, mitten im Eingang, aber von der Seite aus nicht ersichtlich. Kommt der da rausgeschossen, reißt den Stuhl, an dem er angebunden war, um und rast auf uns zu. So schon mies genug, aber dieser Hund blieb nicht wie alle anderen Hunde auf 1-2 Meter Entfernung stehen um zu kläffen, sondern ist direkt auf Loki drauf. Er hat sich natürlich nicht zwei Mal bitten lassen und hat sich versucht den Mops zu packen, habe nur gesehen, wie er versucht hat am Hals bzw Rücken, von oben, festzuhalten. Dann kam endlich die Trulla des Hundes raus und hob die Leine auf. Ich habe dann noch gesagt sie solle bitte nachsehen, ob ihr Hund verletzt ist, aber war zum Glück nur Sabber. Hoffentlich hängt uns das jetzt nicht nach.

    Ehrlich, ich hab Lokis Leine so kurz wie möglich gehalten und meine Beine außer Schnappweite gestellt, aber ich wusste nicht, was ich tun sollte. Mir klopft immer noch das Herz, wenn ich daran denke. Für mich sah das erstmal so aus, als wollte Loki die Hündin beißen und habe mich nur gewundert, warum er nicht festhält, sondern immer wieder loslässt. Ich glaube, er hat versucht sie wirklich "nur" festzuhalten, aber ich hatte schon echt Angst.
    :verzweifelt:

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