Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden
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@Liv Nur mal aus Interesse: Was macht deine Hündin denn im Freilauf, wenn ein Rüde ihr beim Ausweichen folgt? Das interessiert mich aus dem Grund, dass meine Hündin ja mittlerweile ähnlich gut und adäquat reagiert wie deine, aber nach der ersten deutlichen Ansage an den Hund dann drauf würde, wenn die erste Ansage ignoriert wird.
Ist bei Brix ähnlich.
Er hat gelernt, dass deeskalierendes Verhalten und Rückzug über Wegpendeln erfolgversprechender ist
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Wie genau hast du ihm das beigebracht? Wahrscheinlich gibt's da keine grundsätzliche Anleitung, aber mal aus Interesse gefragt. Ich löse das über Gehorsam aktuell, breche ich Verhalten also ab und blocke den Rüden. Das ist schon alles ok, aber ich hätte natürlich letztendlich gerne, dass sie sich selbst "verhalten" kann, also dass ich es nicht regeln muss, falls ihr versteht, was ich meine?

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@Liv Nur mal aus Interesse: Was macht deine Hündin denn im Freilauf, wenn ein Rüde ihr beim Ausweichen folgt? Das interessiert mich aus dem Grund, dass meine Hündin ja mittlerweile ähnlich gut und adäquat reagiert wie deine, aber nach der ersten deutlichen Ansage an den Hund dann drauf würde, wenn die erste Ansage ignoriert wird.
Meine Hündin bleibt stehen, deeskaliert, wenn sie genervt wird, weicht aus, deeskaliert.
Das passiert wirklich so gut wie nie. Als ich noch in Berlin wohnte natürlich oft. Da hatte meine zweite Hündin sehr gerne den Job des Bodygards übernommen.
Und alles weggescheucht. Jetzt würden meine Rüden dazwischen gehen.
Was meinst du mit "drauf würde" ? Meine Hündin verkloppt aufdringliche Hunde und legt sie auch auf den Rücken. Da ich es nie möchte, dass meine Hunde Strassenkämpfe ausfighten, lasse ich so was nicht zu. Geht eigentlich einfach.
Und zu jedem Hund gehört ein Besitzer. Den bitte ich, seinen Hund einzusammeln. Auch da ist mir noch nie was doofes passiert, weil eigentlich keiner seinen Hund von meinem verkloppen lassen möchte.Die meisten Hundebesitzer haben Angst um ihren Schatz.
Dabei ist meine Hündin wirklich sanftmütig. Aber schöne weisse Zähne hat sie und sie sieht wirklich grimmig aus.
Und ich kann meinen Hund halt immer stoppen. Das ist auch nicht so üblich. Ich weiss das, aber die andern nicht

Ich liebe diesen Hund.

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Wie genau hast du ihm das beigebracht? Wahrscheinlich gibt's da keine grundsätzliche Anleitung, aber mal aus Interesse gefragt. Ich löse das über Gehorsam aktuell, breche ich Verhalten also ab und blocke den Rüden. Das ist schon alles ok, aber ich hätte natürlich letztendlich gerne, dass sie sich selbst "verhalten" kann, also dass ich es nicht regeln muss, falls ihr versteht, was ich meine?

Ich habe meine Hündin beim Spazierengehen beigebracht Bögen zu laufen. Da war sie ganz jung.
Meine Hündin rennt für ihr Leben gerne. Das reizt den Beutetrieb von so manchem Hund.
Ich habe ihr beigebracht stehenzubleiben und NICHT zu rennen, wenn unbekannte Hunde dabei sind.
Das konnte ich in Berlin im Auslaufgebiet am Grunewald sehr gut üben.
Wenn du deinen Hund selbst machen lässt, dann kann sich der Hund doch nicht auf dich verlassen.
Selbst regeln können nur Hunde, die sich wirklich gut kennen.
Ich lasse nicht mal meine immer alles "selbst regeln" , denn dann würde einer gemobbt werden.
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Nein zum Glück hat sie "nur" ein Büschel Haare erwischt.
Ich wills nicht kleinreden, aber ein Hund mit Beissabsicht, der beisst auch zu.
Geh doch mal in eine gute Hundesschule und lerne über Hundeverhalten.
Ich denke nicht, dass dein Hund ein "vollständig" unverträglicher Hund ist. (aber das muss man natürlich vor Ort gucken)
Liest sich eher nach Leinenpöbelei und "Angriff ist die beste Verteidigung"
Lies dich mal zu Z und B ein....
Clickerst du? -
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Ich lasse sie sich immer vorher beruhigen, bevor wir aus der Wohnung gehen. Das klappt mittlerweile prima. Das Gebell vom Nachbarshund beachtet sie nur noch kaum. Dann sind wir draußen und sie läuft brav neben mir her. Weil wir in einer Stadt wohnen, dauert es halt nicht lang, bis sie irgendwo einen Hund entdeckt. Und eben, wie gesagt, in der gleichen Sekunde dreht sie durch. Sie fixiert den anderen Hund nicht oder dergleichen. Sie wirft sich sofort in die Leine, bellt wie verrückt und springt herum. Wenn ich die Möglichkeit habe, drehe ich um und gehe zügig weiter, sie schaut dem Hund trotzdem hinterher und bellt. Wenn ich frontal am anderen Hund vorbeigehe nehme ich sie auf die andere Seite, sprich weg vom anderen Hund. Wenn der Hund außer Sichtweite ist, schnaubt sie, schüttelt sich meistens und geht normal weiter. Bis natürlich der nächste Hund komm
Bei uns war es so ähnlich, nichts hat geholfen. Bis die Leberwursttube gekommen ist
Und ich schließe mich an, wenn sie ernsthafte Verletzungsabsicht hätte, dann wären die "Beißunfälle" anders ausgegangen.
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Nee, ich will nicht, dass sie regelt. Deshalb habe ich auch "verhalten" so blöd umschreibend geschrieben. Sie deeskaliert halt gar nicht, die "geht drauf", meint, die macht ernsthaft Löcher. Von sich aus ignoriert sie andere Hunde, der Terz hier geht ja erst los, wenn ein Rüde am Hintern klebt. Das ist auch bei höflichen Rüden oft so, allerdings nicht mehr so schlimm. Ich handhabe es ja nun auch so, dass es idR ohne Probleme läuft, weil ich den Typ Rüden schon von weitem erkenne und dementsprechend handle. Worum es mir geht, und weshalb ich gefragt hatte, ist, ob es ein alternatives Verhalten zu sturem Management und Gehorsam gibt, und wie Hündinnen, die Rüden nicht so prall finden, das von sich aus lösen.
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Würde euch gerne mal über meinen Bruno berichten. Er ist jetzt 3,5 Jahre, Boxer-Berner Sennen-Pitbull-Mix. Das erste mal gesehen habe ich ihn mit zwei Wochen, dann noch ein paar Mal. Er stammte nach Aussage der "Züchterin" aus einem unbeabsichtigten Wurf (nachdem die Hündin ein knappes Jahr später schon wieder geworfen hat, bin ich mir da nicht mehr ganz sicher). Seine Mama war gerade ein Jahr, eine hübsche Boxer-Pitbull-Hündin, sehr menschlieb und freundlich, nur Katzen hasste sie und den Welpis gegenüber manchmal etwas grober (aber das hab ich bei den Besuchen nur zwei mal mitbekommen). Die Welpis wuchsen mit zwei kleinen Kindern auf.Ich nahm Bruno mit 10 Wochen zu mir, seine Geschwister waren schon 2-3 Wochen früher aus dem Haus, aber ich war gerade umgezogen und hatte noch eine Fortbildung vor mir. Als ich meinen Bruno dann abholte, traf ich noch einen Nachbarn, der lachend erzählte, dass er den Kleinen vor einer Woche von der Straße aufgelesen habe (die Züchterin war länger unterwegs, der Kleine war mit der Mutter auf dem Hof und die hatte mal wieder das Tor geöffnet und ihren Welpi auf der Straße sitzen lassen). Ich hab mir damals nix weiter dazu gedacht, aber im Nachhinein erachte ich es doch als wichtig.
Bruno war von Anfang an sehr zutraulich und lief immer gleich hinter mir her, schleppt fröhlich Teddys und anderes Spielzeug und war unheimlich verschmust. Im Nachhinein wundert es mich, den vom ersten Spaziergang an war er Fremden gegenüber eher skeptisch, machte sich klein und bellte. Und durch ihn habe ich erst erlebt, was alles Angst machen kann: Mülltonnen, Straßenschilder, Tüten, Wind in Büschen, glatte Böden, Tashcen ...unendlich erweiterbar. Alles wurde und wird z.T. bis heute angebellt und Hund geht keinen Schritt weiter, sträubt sich, setzt sich hin und zeigt Beschwichtigungsgesten. Auch anderen Hunden begegnete er von Anfang an mit lauter Stimme. Ebenso in der Welpenstunde, im Junghundekurs, im Erziehungskurs und Aufbaukurs bis jetzt in der Gruppe der "Großen": Bruno startet in Spielrunden immer gleich. Er stürzt sich mittenrein und bellt laut und wer zu aufgedreht ist, wird erst mal gemaßregelt. Dabei hat er allerdings noch nie gebossen, er nutzt seine Körperstatur und macht damit wohl schon Eindruck. Dabei steht das Nackenfell aber immer hoch und auch der Schwanz ist aufgerichtet. Seinen Ruf als Großmaul hatte er leider schon weg, bevor wir überhaupt in die Hundeschule kamen, da ein Wurfbruder auch da war und ziemlich für Stress sorgte (der war anderen gegenüber schon sehr aggressiv und dominant). Bruno dagegen kam mir in all seinen Gehabe eher immer sehr unsicher vor, was die Trainerinnen anfangs nicht so sahen- heute würden sie das nur bestätigen. Andere Hunde wurden auch an der Leine verbellt, dabei liebte er die drei Hunde meiner Geschwister, die er regelmäßig sah sofort heiß und innig. So ist es auch mit Menschen: alles was Familie ist, ist Rudel. Wird geliebt und absolut respektiert. Er lässt alles mit sich machen und ist 1000%ig treu und herzensgut. Fremde wurden lange verbellt, lange in dem er rückwärtsging, manche Zeit auch aggressiver. Viel Übung hat dazu geführt, dass er heute ruhig bleibt, solange die Menschen ihn nicht direlt anstarren, sich nach vorne beugen oder ihn ansprechen.
Und auch Hundebegegnungen sind immer noch stressig, wenn auch besser geworden. Solange wir genügend Abstand zwischen die Hunde bringen können, guckt er zwar und ich merke seine Anspannung, aber er ist ruhig und geht weiter. Schwieriger wird es, wenn es sehr eng wird oder der andere Hund nicht angeleint ist. Solange der dann weg bleibt, ist alles gut. Aber leider kommt es immer wieder zu unschönen Begegnungen mit Hunden, die frei herum laufen und ihn bedrängen. Letztens hat sich eine 30kg Hündin auf ihn gestürzt und sofort mehrfach gebissen. Wir waren mit allen Hunden (angeleint) unterwegs und sie rannte geifernd auf alle zu. Da ist Bruno nach vorn, hat sie mit seiner ganzen Statur an den nächsten Gartenzaun gedrückt und als sie dann den Schwanz einzog, kam er ruhig zu mir zurück. Ein anderes Mal haben ihn drei lautbellende Yorkis umkreist und wir konnten keinen Schritt gehen, bis das Frauchen endlich angerannt kam. Und das tat es erst, als Bruno und ich so weit von den Yorkis zurückgedrängt worden sind, dass auch er laut bellte.
Dritte typische Begegnung: Wir sind mit allen vier Hunden unterwegs (alle angeleint) und gehen gerade durch einen Fußgängertunnel als ein Jack-Russel auf uns zuspringt. Alle Hunde motzen (im Rudel ist es ja am schönsten), der kleine umkreist erst unsere alte Hündin, dann rennt er auf Bruno zu. Ich halte Bruno (bellend und motzend) fest, der Jackie interessiert das Gemotze nicht und er geht gleich an Brunos Hintern. Leider waren wir mittlerweile so an die Tunnelwand gedrückt, dass wir nirgends ausweichen konnten. Ich musste Bruno am Halsband festhalten, bis das saudoofe Frauchen ihren Hund endlich eingefangen hatte und durfte mir dann noch anhören wie sie zu ihrem sagte: "Komm, Pepper, die bösen Hunde wollen nicht spielen!"
In solchen Momenten koche auch ich innerlich, ärgere mich, dass ich nix sage und fühle mich irgendwie im Unrecht, weil mein Großer so ein Theater geacht hat. Aber Bruno kann es einfach nicht ausstehen, wenn andere Hunde an seinen Hintern gehen. Das hat vermutlich gute Gründe auf Grund all seiner Erkrankungen. Mit 6 Monaten wurde HD festgestellt, worauf bei ihm eine Kapselraffung gemacht wurde. Der Heilprozess hat ein Dreivierteljahr gedauert (dann durfte er auch wieder mit anderen Hunden richtig toben). Dann erster Spondyloseschub und so ein blöder Köter in der Hundeschule reitet ihn auf. Bruno ist damals winselnd zusammengebrochen. Und dann mit 1,5 Jahren erster Kreuzbandriss, mit 2 der zweite Kreuzbandriss. Immer ein halbes Jahr Heilung und keine Hundebegegnungen. Frauchen zog ihn immer weg, wegen der Gefahr, dass zu wild getobt wird.
Und jetzt hab ich einen oft pöbelnden, unsicheren 55kg-Hund an der Leine, der natürlich Eindruck macht und Menschen verunsichern kann, der vor immer wieder anderen Dingen Angst hat und immer wenn sich eine Angst gelegt hat, findet er was Neues gruselig. De Hundeschule weiß ihn kittlerweile besser einzuschätzen, sowohl seine Gebelle wie auch der Umstand, dass er sich bei zu dominaten Hunden hinter Frauchen verkriecht.
Was ich gerne ändern würde: Sein Gebelle/Geknurre bei Menschen, Wenn er da einfach relaxter wäre, wäre das optimal. Aber einem Fremden zu sagen: Hier, werfen sie ihm mal das Leckerli oder den Ball zu, wenn Brunos Stimme erklingt, ist äußerst schwierig. Er muss sich gar nicht von jedem Anfassen lassen, aber gerade im Hinblick auf willkürlich handelnde, nichtdenkende Personen wäre es mir lieb, er wäre ruhiger und entspannter. Und klar: optimal wäre, er würde bei allen Hundebegegnungen ruhig mit mir weitergehen...Habt ihr Ideen oder Tipps, wie wir da weiterkommen? -
Das hört sich fast nach meinem Bobse an
hab dir leider auch keinen Geheimtipp wie es von heute auf morgen besser wird, ich kämpfe auch noch mit meinem unsicheren Pöbelfritzen.. Wie habt ihr den bisher trainiert? Uns hat Z B, Geschirrgriff und meine eigene Interpretation der intermediären Brücke viel geholfen.. -
Wir waren heut zum Gassigehen verabredet.
Mit dabei waren Kooiker Avani, Cocker-Mix Reika, Malinois Emmy (für Lena ein "schwieriger" Hund, weil Emmy Spielzeug hat, Lena ja durchaus Junkie-Potential hat und Emmy aber sehr ausfallen wird, wenn jemand ihr und ihrem Spielzeug zu nah kommt), Goldi Sam und Flat-Mix Jonas (für Brix und Lena ein recht "schwieriger" Hund - weil er viel in Bewegung ist und auch mal sehr nah an den anderen Hunden langrast und dabei auch durchaus mal einen, teils ungewollten, Bodycheck macht).Im Grüppchen hats super geklappt, mit ein wenig geleisteten Hilfen (Brix und Lena ansprechen wenn Jonas von hinten angefetzt kam und ein zusammenrennen drohte, Lena das Spielzeugklauen verbieten, etc.). Beide ohne Maulkorb, die ganze Zeit im Freilauf. Es war toll. Für Lenchen das erste mal in einer so großen Gruppe, mit teils für sie schwierigen Hunden ohne Maulkorb. Aber "dass das klappt" zeichnete sich beim letzten Wandern in der Konstellation (ohne Sam) ja schon ab.
Aber es gab zwei Momente wo ich mir echt dachte "WOW, was hab ich für tolle Hunde!".
Lena hat ja einen extrem (!) großen Radius, dem Brix sich anpasst.
Zusammen mit Goldi Sam sind sie ca. 150m vor uns gelaufen, dann kam eine Kreuzung, die (typisch Wald halt) recht unübersichtlich war.
Die Hunde bleiben, brav wie beigebracht, in der Kreuzung stehen und warten, bis wir aufgeschlossen haben.
Als wir da waren, sahen wir, dass ein Mann mit kleinem Terrier (der kräftig Bürste stellte, Rute hoch erhoben, fixierte) ca. 5m von Lena und Brix entfernt links in der Kreuzung auf einer Bank saß
Und die Babys haben ganz brav gewartet
Gegen Ende des Spaziergangs kreuzte ein Mann mit Rottweiler (mit Maulkorb und angeleint) unseren Weg und schloss sich ziemlich kommentarlos unserer Gruppe an, rügte seinen Hund einige Male, wenn dieser losblaffte, aber nutzte uns offensichtlich als Trainingssituation.
Lena und Brix, beide im Freilauf ohne Maulkorb. Lenchen ist dann, wie immer, ca. 100m vor uns gelaufen und entsprechend ohne Berührungspunkte mit dem Rottibub.
Brix ist einmal in dessen Richtung gependelt, wurde angeblafft und klebte mir dann am Bein. - Vor einem Moment
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