Bin überfordert mit meiner Hündin...

  • Hol dir jemanden nach Hause. Hundeschule bringt da nicht soviel.


    Schliesse mich an: Woher kommst du?

  • Trainer zu Hause finde ich auch viel sinnvoller. Als meine Kröte ein Welpe war und ich das Gefühl hatte, es läuft was nicht rund und wird eher schlimmer als besser, hab ich ne Doppelstunde gebucht, die mir mehr gebracht hat als ein ganzer Hundeschulenkurs.
    Ich brauchte einfach jemanden, der sich mit einer gewissen Distanz den Alltag von mir und dem Hund ansieht und mir sagt, wo die Probleme von mir und meinem Hundes liegen (bei meiner war es zu viel Sensibilität und zu wenig 'klare' Sprache meinerseits)

  • Ja das meinte ich damit auch, Gruppenkurs kommt für uns zur Zeit nicht in Frage.


    Also ich komme aus dem Rhein-Sieg-Kreis (NRW)..ich werde mich mal umsehen, was es so in Bonn gibt. Manche Hundetrainer fahren gegen Aufpreis ja auch ein Stück weiter.

  • Hallo Themis, zunächst mal kann ich mit euch mitfühlen. Es klingt nach ungeheuer viel Stress und Unruhe für alle Beteiligten. Und nach einem komplett unerzogenen Hund. Der Fehler liegt meiner Meinung nach weder in der Rasse bzw. der Verpaarung der Rassen noch beim Hund selbst, m.M. nach vielmehr daran, dass ihr noch nicht den richtigen Weg gefunden habt. Eure Josie ist noch jung. Gerade jetzt braucht sie klare Regeln und Grenzen und das ganz dringend. Sie tanzt euch auf der Nase herum. Sie hat nicht zu entscheiden, wo es draussen hingeht, zu wem sie hinrennt, mit wem sie spielt, wann Schlafenszeit ist und wann Action. Das macht IHR!! Sie ist damit total überfordert. Es ist eure Aufgabe ihr zu zeigen wie man sich sozial verhält und wie man sich benehmen muss. Für den Anfang: Schleppleine ran und Auslauf nur noch dort, wo er kontrolliert erfolgen kann. Die gute Nachricht: mit konsequenter Führung, der nötigen Ausdauer und einer klaren Struktur bekommt ihr das in den Griff. Jeder Hund ist dankbar, wenn er die nötige Führung erfährt.


    Zunächst mal zeigt ihr doch was ihr von ihr wollt. Weniger ist mehr. Mit "NEIN", "AUS" und viel Gerede kommt ihr scheinbar nicht weiter. Warum? Weil sie euch nicht verstehen kann. Ihr habt ein Kommunikationsproblem.


    Sie soll nicht auf die Couch/aufs Bett? Dann wird sie jedesmal, wenn sie Anstalten macht korrigiert. Körperlich - ohne Worte -. Einfach blockieren wenn sie im Begriff ist zu springen, bzw. runterschubsen oder am Halsband runterholen. Und wenn ihr das 100x machen müsst, es kommt der Punkt an dem sie es versteht. Das ist Konsequenz. Ich würde auch dringend anraten, dass solche Privilegien, wie auf der Couch liegen, für eure Hündin erstmal komplett tabu sind. Sie muss ein "Wertesystem" ein Gefühl für richtig und falsch erst noch entwickeln.


    Sie jagt die Katze? Das hat meine zu Anfang auch versucht. Ich habe sie jedesmal korrigiert - durch blockieren, Wegdrängen oder den sog. angedeuteten Biss am Hals, aus der Ferne, wenn ich nicht schnell genug zur Stelle war, auch mal mit der Blumenspritze (diese wirkte bei uns übrigens Wunder, aber das ist ja bei jedem Hund anders). Sie hat es schnell gelassen.


    Sie soll zur Ruhe kommen? Sie ist an die Box gewöhnt, das ist doch ein guter Anfang. Dort liegt sie von nun an mehrere Stunden am Tag - konsequent. Sie muss lernen, dass es Zeiten gibt, in denen nichts, absolut nichts passiert. Ruhe ist für einen Hund in diesem Alter wichtig, damit sie das Erlebte/Erlernte verarbeiten kann. Sie ist total überdreht. Von nun an wird sie zur Ruhe "gezwungen". Ihr schickt sie in die Box, sie bleibt dort, bis ihr ihr erlaubt wieder raus zu kommen. Nicht sie entscheidet wann es rausgeht, sondern ihr. Auch hier gilt wieder: auch wenn ihr sie 100x mal reinschicken müsst. Ihr sitzt am längeren Hebel und es kommt der Punkt wo sie es versteht. Die Entspannung und das Abschalten bzw. Abgeben von Verantwortung werden ihr gut tun.


    Das richtige Timing ist bei allen Korrekturen entscheidend. Am besten immer schon dann, wenn der Hund im Begriff ist etwas zu tun. Ihr müsst lernen genau zu beobachten. Oft deutet sich eine Aktion schon durch veränderte Mimik (aufgestellte Ohren etc. beim Hund an). Und lasst das Reden mit dem Hund, das dreht sie nur hoch. Zwingt euch selbst zur Ruhe, das wird sich aufsie übertragen.


    Was die Stubenreinheit angeht: Jeder Hund lernt es irgendwann - manche brauchen eben länger. Sofern es um mutmaßliches "Aufmerksamkeitsheischendes Verhalten" geht (ich bin da skeptisch, aber das ist ja nicht das Thema), wird sich dieses Problem mit Beseitigung eurer anderen Baustellen von selbst erledigen.


    Glaubt an euch, es ist eigentlich wirklich ganz einfach. Junge Hunde sind anstrengend, das ist wie mit kleinen Kindern. Aber ihr müsst jetzt die Weichen stellen für die Zukunft. Ich bin kein Fan von Hundetrainern - es gibt m.E. auch wenig gute. Man kann Kinder und Hunde nicht nach Lehrbuch erziehen. Hunde sind Individuuen. Was bei einem hilft (Blumenspritze) ängstigt den anderen zu Tode. Findet heraus, was auf Josie Eindruck macht und lasst euch mehr von eurem Bauchgefühl leiten und vor allem: zeigt dem Hund was ihr von ihm wollt und gebt ihm eine Chance zu lernen!! Oder würdet ihr euer 1,5-jähriges Kind unkontrolliert auf der Wiese herumtollen und zu jedem Fremden hinrennen lassen? :???:

  • Zitat

    Und ich denke, es ist schon besorgniserregend, das eben bisher kein Erziehungsversuch irgendetwas bewirkt hat.


    oder aber, sie hat es nicht verstanden bzw. anders herum, es ist Euch nicht gelungen (das mein ich nicht als Angriff) ihr klar zu machen, was ihr von ihr wollt.


    Ich hab nun schon mehrere Hunde gehabt und jeder, wirklich jeder war vom Charakter und seinen Anlagen her so anders - Lou etwa ist so sensibel, wenn ich dem in normalen Ton sage "lass das" dann hört er auf, hätte ich das bei meinem Malik so gesagt hätte der gedacht "hej super, ich darf...." und der Tupf meiner Tochter hätte mich glatt überhört. Malik hätte, hätte er aufs Sofa gedurft, seinen Platz verteidigt und geknurrt - also durfte er nicht drauf, Diego konnte ich hingegen einladen, er ging auch runter, wenn ich das wollte - der Tupf ist wie Malik, einmal Sofa = mein Platz, also darf er nicht..... Lucas hat seinen eigenen Platz auf dem Sofa, geht aber sofort wenn ich das möchte und andeute. Hier wird also jeder Hund entsprechend seinem Charakter behandelt. Und was die Katze darf, darf Hund noch lange nicht. Und keiner hasst den anderen dafür - das ist menschlich.


    Der Hund denkt im Übrigen nicht so wie wir, er sitzt nicht da und denkt "ungerecht" - das reden wir ihm zu. Während der Tüpfel also frei laufen darf, muss Lucas etwa (weil er zu eigenständig ist und nicht kommt, wenn ich ihn rufe) an der Leine gehen - er ist weder sauer noch beleidigt, nimmt das hin - ist eben so - für ihn.


    Es liegt an uns Menschen, heraus zu finden, wie wir unserem Hund beibringen können was wir wollen, klar können wir mehrere Dinge probieren, aber es braucht trotzdem Zeit, jeden Tag die Methoden wechseln, nutzt nicht viel, es verwirrt eher.... nur eines ist wichtig, was verboten ist - bleibt verboten, und das macht es anstrenged, weiul wir nicht jeden Tag gleich sind, sondern auch mal alle fünf grade sein lassen wollen, aber es gibt Hunde, bei denen funzt das einfach nicht - bei manchen niemals..... nie hätte ich Malik etwa erlauben können, was Lucas hier darf, der wäre mir auf der nase herum getanzt ohne Ende.


    Und, wenn sie wirklich derart unruhig ist, bring Ruhe rein, wenige halbe Stunden reichen da nicht, der Tüpfel etwa schläft den ganzen Vormittag - bzw. schlief als er angebunden wurde und tut es heute ohne Leine..... ich lass den gar nicht hochdrehen oder laufen oder was auch immer.... was das Wohnung zerstören anbelangt, das ist etwas, das man zulässt - niemand macht bei mir etwas kaputt wenn ich daneben steh, das gibt so eine Ansage, da fallen alle zusammen, ich kann sehr laut werden - aber ich biete Alternativen, so junge Hunde brauchen etwas zum kauen, das macht auch müde....


    Beispiel, bei Bekannten mit einem jungen Hund sitzt der unter dem Tisch und kaut das Stuhlbein an... niemand reagiert, frag ich nach einer ganzen Weile "sag mal, stört Dich das nicht, das er den Stuhl zerkaut?" Sagt sie "oh, hab ich nicht mitbekommen" (ich dachte da säße ein Biber, hört sie nicht??? :???: ) :hust: greift runter, nimmt ihn weg.... gleiches Spiel am gleichen Tag mehrmals. Was lernt der Hund daraus? Das er am Stuhl kauen darf, wann immer er will - das weg nehmen kommt für ihn nicht konsequent und zum richtigen Zeitpunkt, das verknüpft er nicht mit "ich darf das nicht" für ihn bedeutet das eher Willkür.


    Tupf unterm Tisch, beisst ins Stuhlbein, meine Tochter beugt sich runter und sagt in scharfem Ton "Hey!" Er hört auf und wird umgehend gelobt und bekommt ein Leckerchen. Macht er das wieder, kommt er an einen anderen Platz. Sofortiges Eingreifen - dadurch lernt er das er nicht am Stuhlbein kauen darf. Und Alternativen anbieten, etwas zu Kauen, bei so jungen Hunden etwa. Die brauchen das einfach, auch wegen des Zahnwechsels.


    Und ja, anstrengend, immer ein Ohr und möglichst ein Auge am Hund, Tüpfel liegt grad in der Küche, zwei Zimmer weiter, solange ich nichts höre ist alles schön, aber sobald ich etwas höre unterbreche ich mein Tun und greife ein und wenn ich nur nachsehen gehe, was er so treibt. Bei uns war das auch so, wenn er von allein auf seinen Platz ging, wurde er gelobt, flogen manchmal Leckerlies oder es gab etwas zu Kauen. Das richtige Verhalten belohnen ist genauso wichtig, wie falsches Benehmen zu unterbrechen.


    Wenn das was Du tust nichts nutzt, such eine andere Methode, aber gib dieser Zeit....


    Sundri

  • Zitat

    Das richtige Timing ist bei allen Korrekturen entscheidend. Am besten immer schon dann, wenn der Hund im Begriff ist etwas zu tun. Ihr müsst lernen genau zu beobachten. Oft deutet sich eine Aktion schon durch veränderte Mimik (aufgestellte Ohren etc. beim Hund an).


    Nur darauf warten dass der Hund einen Fehler macht???


    am besten ueberliest du diesen Post, werte TE!


    vielleicht ist da was in deiner Naehe!


    Gruesse!

  • Zitat

    Doch, der Puggle ist eine Rasse. Nur eben nicht in Deutschland! In vielen Staaten der USA ist der Puggle schon seit dem Jahr 2000 eine eingetragene Zuchtrasse.


    Das ist keine Rasse, sondern eine Vermehrung zweier unterschiedlicher Rassehunde.


    Wenn man zwei verschiedene Rassen miteinander verpaart (Mops und Beagle), dann kann kein Rassehund entstehen, sondern nur ein Mischling, der in deinem Fall dann Puggle heißt. ;)


    Soweit ich weiß, werden Puggles nicht "gezüchtet", indem man 2 Puggles verpaart, sondern einen Mops mit einem Beagle und daher funktioniert das mit der "Reinrassigkeit" nicht.


    Sorry fürs OT.

  • Zitat

    Nur darauf warten dass der Hund einen Fehler macht???


    am besten ueberliest du diesen Post, werte TE!


    Na wenn der Hund keinen Fehler macht, brauche ich ihn auch nicht korrigieren. So funktioniert eben Erziehung. :headbash:

  • Zitat


    @Themis: Da hast du was falsch gelesen, wir haben Josie seit der 12. Woche, seit der 16. Woche hat sie nicht mehr groß in die Wohnung gemacht! Und ich denke, es ist schon besorgniserregend, das eben bisher kein Erziehungsversuch irgendetwas bewirkt hat.


    Ja, das habe ich tatsächlich falsch gelesen, Entschuldigung.
    Nein, ich finde es nicht besorgniserregend, dass kein Erziehungsversuch etwas bewirkt hat.
    Es waren zu viele verschiedene und teilweise auch falsche Methoden, dann die vielen Kommandos/Tricks.
    Ich bin sicher, dass sie noch nicht viel von dem verstanden hat, was ihr Josie versucht habt, beizubringen.



    Zitat

    Ich werde mich mal auf die Suche nach einem neuen Trainer machen. Leider scheinen gute Hundeschulen bzw. Hundeschulen generell hier sehr spärlich besiedelt zu sein..zur Not werde ich wohl etwas weiter fahren müssen.


    Finde ich super, leider gibt es viele schlechte Trainer.


    Zitat

    Hallo Themis, zunächst mal kann ich mit euch mitfühlen. Es klingt nach ungeheuer viel Stress und Unruhe für alle Beteiligten.


    Hallo buihuu,


    du brauchst nicht mit mir fühlen, ich bin nicht die TE, mein Hund ist schon stolze 13 Jahre alt und tiefenentspannt. :D
    Die Themenstarterin nennt sich "diefee".


    LG Themis

  • Zitat


    Wenn das was Du tust nichts nutzt, such eine andere Methode, aber gib dieser Zeit....
    Sundri


    Das möchte ich dir auch gerne auf den Weg geben - manches geht nicht von heute auf morgen und man braucht viel Geduld. Ich dachte, ich bin geduldig und habe durch meinen Hund gelernt, dass ich es nicht war. Nach einem Jahr merke ich, was wir erreicht haben und das ohne viele Tricks oder Kommandos. Die sind nicht wichtig, wichtig ist, dass der Hund lernt, dass Frauchen und Herrchen ihm Sicherheit bieten und er sich entspannen kann.


    Wir haben auch die Methode gewechselt und ich war ungeduldig, weil erstmal gar nichts geklappt hat. Da hieß es "gutes Management" und "Geduld" und nach 4-5 Wochen war ich begeistert, wie große Fortschritte wir machten. Also, entspann dich, mach mal dein Ding daheim und ignoriere die Kleine, mache vielleicht mal eine Woche kaum etwas mit ihr außer an der Ruhe arbeiten (vielleicht auch mal auf ihrem Platz anbinden) und genieße die Zeit, in der du merkst, sie kommt zur Ruhe und ist entspannter.

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