Neue Folgen der Hundeprofi M.R. Teil II

  • Ich habe letztens ein sehr positives Beispiel gesehen, direkt an der voll gefüllten Strandpromenade in Eckernförde, bei bestem Wetter. Vor uns lief eine junge Frau um die 20, neben ihr ein hübscher KurzhaarChi, ohne Halsband, ohne Leine, im stetigen Fuß mit Blick zu Frauchen hoch. Wir liefen mit Hund (nicht mit Eros) hinter ihr her. Hat mich echt beeindruckt. Es geht also, man muss nur wollen und auch einen winzigen Hund ernst nehmen wollen.

    Ich hoffe nicht, dass ein Hund sich so verhalten muss, um als "gut erzogen" zu gelten. Ich finde das sehr bedenklich, wenn ein Hund in einer belebten Umwelt fußlaufend seinen Halter anhimmelt und seine Umwelt ausblendet und am Halter klebt. Das würde ich für meine Hunde nicht wollen (abgesehen davon, dass mindestens einer meiner Hunde davon das nie leisten könnte, der andere schon, aber ich eher genau am Gegenteil arbeite, abtauchen in die Umwelt und nicht kleben an mir).

  • Ich habe letztens ein sehr positives Beispiel gesehen, direkt an der voll gefüllten Strandpromenade in Eckernförde, bei bestem Wetter. Vor uns lief eine junge Frau um die 20, neben ihr ein hübscher KurzhaarChi, ohne Halsband, ohne Leine, im stetigen Fuß mit Blick zu Frauchen hoch. Wir liefen mit Hund (nicht mit Eros) hinter ihr her. Hat mich echt beeindruckt. Es geht also, man muss nur wollen und auch einen winzigen Hund ernst nehmen wollen.

    Ich hoffe nicht, dass ein Hund sich so verhalten muss, um als "gut erzogen" zu gelten. Ich finde das sehr bedenklich, wenn ein Hund in einer belebten Umwelt fußlaufend seinen Halter anhimmelt und seine Umwelt ausblendet und am Halter klebt. Das würde ich für meine Hunde nicht wollen (abgesehen davon, dass mindestens einer meiner Hunde davon das nie leisten könnte, der andere schon, aber ich eher genau am Gegenteil arbeite, abtauchen in die Umwelt und nicht kleben an mir).

    "Muss" ? Nein, sicher nicht.

    Es zeigt nur, dass die Zwerge ebenso erziehbar wären wie die Großen.

    Glaube, sie hat den Chi auch entlassen, als sie abgebogen ist.

  • Es zeigt nur, dass die Zwerge ebenso erziehbar wären wie die Großen

    Woher weißt du, dass der Hund dahingehend erzogen wurde und das nicht einfach von sich aus mitgebracht hat? Meine Hündin könnte sich genau so verhalten, dafür muss ich aber nicht viel tun, das liegt nicht an meiner Erziehungskunst. Es liegt daran, dass sich nicht wohl mit ihrer Umwelt fühlt und bei mir permanent Sicherheit sucht. Aber für Außenstehende ist sie oft der "gut erzogene" Hund. Für sie fühlt sich das aber nicht gut an.

  • Es zeigt nur, dass die Zwerge ebenso erziehbar wären wie die Großen

    Woher weißt du, dass der Hund dahingehend erzogen wurde und das nicht einfach von sich aus mitgebracht hat? Meine Hündin könnte sich genau so verhalten, dafür muss ich aber nicht viel tun, das liegt nicht an meiner Erziehungskunst. Es liegt daran, dass sich nicht wohl mit ihrer Umwelt fühlt und bei mir permanent Sicherheit sucht. Aber für Außenstehende ist sie oft der "gut erzogene" Hund. Für sie fühlt sich das aber nicht gut an.

    Weil ich gesehen habe, wie sie den Hund motiviert (im Kommando )hat, denn der wollte durchaus gern mal zu unserem Hund hin.

  • Geht bei meiner Hündin auch total super, dass ich durch Ansprache sie dazu bringen noch mehr die Umwelt zu ignorieren. Ist hier absolut keine Erziehungsleistung sondern eher ein Resultat aus Unsicherheit mit der Umwelt. Mir tut das einfach nur leid und es ist nichts, was ich an anderen Hunden bewundere. Klar, für uns Menschen ist das immer toll, wenn sich ein Hund möglichst unauffällig durch die belebte Umwelt bewegt uns keine Sekunde aus den Augen lässt und bei kleinster Ansprache bei uns ist. Aber als "normal" und erstrebenswert empfinde ich das nicht.

  • Davon gehe ich jetzt einfach mal nicht aus, weil es nicht mein Eindruck war. Es war einfach nur ein erzogener Kleinsthund, der für ein paar Minuten ein Kommando befolgt hat. Sicher gibt's auch Ausnahmen, aber darum geht es hier nicht.

  • ... Klar, für uns Menschen ist das immer toll, wenn sich ein Hund möglichst unauffällig durch die belebte Umwelt bewegt uns keine Sekunde aus den Augen lässt und bei kleinster Ansprache bei uns ist. Aber als "normal" und erstrebenswert empfinde ich das nicht.

    Darf ich fragen, was für Dich denn die erstrebenswerte Alternative wäre? Ich arbeite tatsächlich hart daran, daß meine Hunde sich möglichst unauffällig bei Begegnungen mit Mensch und Tier verhalten. Und begrüße es auch, wenn sie mich in den Begegnungsmomenten nicht aus den Augen lassen.

    Hätte ich nichts getan, wäre unsere Alternative, dass Hund, Mensch, Pferd und Kuh angebellt, angesprungen, etc. würden. Oder aber, wenn die Leine kurz genug wäre, würden sie röchelnd darin hängen um hin zu kommen. Das mögte ich aber mal so gar nicht.

    Und bei beiden spielt ein Schuss Unsicherheit in unterschiedlicher Ausprägung mit rein. Aber sie sind "im Kommando" so sehr viel gelassener und nicht gedeckelt.

    Deswegen wundert mich Dein Einwand.

  • Ich bin zwar nicht Lagurus, aber ich persönliche bevorzuge es, dass meine Hunde sich mit dem Trigger auseinandersetzen dürfen (sofern die Entfernung passt) und sich selber für gutes Verhalten entscheiden können.

    Das ganze hab ich über B.A.T. erreicht.

  • Darf ich fragen, was für Dich denn die erstrebenswerte Alternative wäre? Ich arbeite tatsächlich hart daran, daß meine Hunde sich möglichst unauffällig bei Begegnungen mit Mensch und Tier verhalten.

    Ich auch. Aber ich will nicht, dass sie mich dabei anglotzen und das andere Individuum ausblenden (maximal als Management-Maßnahme, wenn sich die Situation nicht vermeiden lässt und sie es anders noch nicht können, aber das kostet den Hund enorm viel). Ich möchte, dass sie selbstständig lernen die "richtige" Entscheidung zu treffen, Bögen zu laufen, sich deeskalierend zu verhalten, den Abstand herzustellen, den sie brauchen und lernen sich mit dem Reiz auseinander zu setzen. Ich möchte nicht, dass ich als Mensch absolut zwingend notwendig bin, damit sie mit solchen Reizen klar kommen. Wenn die Strategie ist, glotz mich an und blende den anderen aus, dann wird der Hund ja niemals lernen ohne mich mit dem Reiz klar zu kommen. Das beinhaltet auch sich auf ihre Bedürfnisse einzulassen und nicht nur darauf, was ich gerne sehen will. Einen Hund so durch die Umwelt zu führen, dass er Reize möglichst ausblendet, die schwierig für ihn sind, kostet enorm viel. Sieht schön für uns Menschen aus, ist für den Hund aber extrem anstrengend und fühlt sich für ihn nicht zwingend gut an. Aber ich weiß, dass das nicht zwingend gängige Meinung ist und viele da andere Vorstellungen haben.

  • Geht bei meiner Hündin auch total super, dass ich durch Ansprache sie dazu bringen noch mehr die Umwelt zu ignorieren. Ist hier absolut keine Erziehungsleistung sondern eher ein Resultat aus Unsicherheit mit der Umwelt. Mir tut das einfach nur leid und es ist nichts, was ich an anderen Hunden bewundere. Klar, für uns Menschen ist das immer toll, wenn sich ein Hund möglichst unauffällig durch die belebte Umwelt bewegt uns keine Sekunde aus den Augen lässt und bei kleinster Ansprache bei uns ist. Aber als "normal" und erstrebenswert empfinde ich das nicht.

    Und bei manchen ist eine temporär abrufbare, sinnvolle Trainingserrungenschaft. Die bei z.B. Cumcane Seminaren jenseits des Vorstellungsvermögens eines Großteil der Teilnehmenden liegt :smirking_face:. Nicht immer sind solche Momentaufnahmen das Ergebnis von gehemmten, aus Unsicherheit mit wenig Orientierungsverhalten ausgestatteten Hunden

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