Neue Folgen der Hundeprofi M.R. Teil II

  • Naja wenn ein Hund in der realen Welt Probleme hat sollte man generell nicht "mal probieren" was man so im Fernsehn gesehen hat sondern eher einen Trainer vor Ort drauf schauen lassen.
    Die Sendung soll nicht zeigen wie jedermann seinen Hund richtig erziehen kann.

    Ich hätte es auch nicht 1:1 übernommen, so schlau bin ich auch. Trotzdem hätte ich gerne gesehen welche Wege man noch hätte gehen können.

    Und ein Trainer "probiert" am Ende auch bloß, welcher Weg für den einen oder den anderen Hund am besten ist. Denn, wie du schon gemeint hast, nicht jeder Hund ist gleich und muss ggf. anders trainiert werden aber dies , finde ich, erreicht man wenn man "probiert". Klassisches Beispiel ist die Leinenführigkeit

  • @lordbao2.0
    Doch, es geht. Zumindest war das bei Hilde seit sie 8 Wochen ist mein erklärtes Ziel und ich glaube, das erste Mal "trotzdem" einer erwischt hat uns, als sie etwa 20 Monate alt war. Bis heute blocke ich aber Hunde, die zu uns wollen, wenn sie an der Leine ist. Nur mit dem Unterschied, dass ich jetzt meine Gassi-Wege nicht mehr so arg einschränken will (beim Welpen war mir nur wichtig, dass sie keine schlechte Erfahrung macht, Hunde zum Hündisch lernen hat sie hunderte so ohne Gassi Bekanntschaften) und sie im Zweifel losmache und hinschicke. Das ist dann ne andere Situation und sie hat sehr gutes Sozialverhalten gelernt und ist außerdem extrem schnell.

    Ich hab in den Gebieten wo ich mit ihr als Welpe war auch wenig Freunde unter den HH... (immer die, die wo der Welpe nie spielen durfte. "Der wird aggressiv wenn der keine Hunde kennen lernt" und so weiter ist wie überall der Tenor dort und ich war halt "bös" und hab ihre Hunde verscheucht) - aber das war es wert.

    Denn das hat dem Hund Sicherheit gegeben. Und das war das, was mich am meisten an der Rütter Folge gestört hat. Die arme Hündin hatte nicht mal bei ihrer Besitzerin die Chance auf Ruhe. Die Begegnungen wurden ihr aufgenötigt. "Weggehen lernen" ist ne tolle Alternative - aber was, wenn man keinen Zufluchtsort hat?

  • Ja, das tue ich. Ich verscherze es mir - das nehme ich in Kauf.

    Ich rufe auf Entfernung freundlich "Bitte nicht zu meiner lassen." - Wenn sie dann nicht reagieren schick ich den Fremdhund weg - und zwar so stark wie der es braucht, um zu reagieren. Einem sanften Seelchen reicht ein beherzter Schritt in seine Richtung, ein "Bollerkopp" hatte auch schon mein Knie vorm Latz. Im Normalfall schaffe ich es aber über Präsenz auf Distanz - ist mir auch lieber so. (Und ich checke schon ab, welcher Typ Hund auf mich zukommt und passe meine Reaktion darauf an)

    Man muss sich entscheiden. Man kann es den anderen Menschen eh nicht recht machen. Ich hab Verantwortung für meine Hunde. Und dazu kommt: Wenn der "böse Schäferhund" sich irgendwann mal wehren würde, wenn er bedrängt wird an der Leine, dann weiß ich, wer das Ordnungsamt und die Auflagen zu tragen hätte.

    Darum lebe ich damit, dass alle die Menschen, die auf eine höfliche Bitte nicht reagieren, nicht mehr mit mir reden oder (noch besser ;-) ) einen Bogen um uns machen. Hundefreunde haben meine mehr als genug.

  • Das find ich gut. Ich hab das mal mit einem frei laufenden Hund ohne Herrchen machen müssen. Ich hab mich vor meinen Hund gestellt und mit der Leine (meiner lief frei, blieb aber bei mir) so stark im Kreis geschwungen, dass dem anderen Hund wahrscheinlich die Nase weh getan hätte, wenn er einen Schritt näher gekommen wäre. Und dann ist er abgedampft. Ich hab nämlich bei meinem vorigen Hund ein Drama erleben müssen und seitdem passe ich auch auf, wenn's geht. Mein voriger Hund war an der Leine, ein anderer Hund kommt ohne Besitzer daher, greift meinen an, ich mittendrin, und da mein Hund schon älter war, muss er wohl einen Herzinfarkt erlitten haben, auf jeden Fall war er drei Tage später tot.

    Aber ich stelle es mir nervig vor, wenn ich meinen Hund an der Leine halten müsste. Ist wohl das Schicksal von Rassen mit mehr "Agressionspotenzial". Nicht bös gemeint, aber ich hab halt einen gutmütigen Labbi, und ein Schäferhund ist einfach rassetypisch anders gestrickt. Oder rede ich da kompletten Quatsch?

  • Hilde ist total sozial. Sie ist die meiste Zeit frei und kommt mit so ziemlich allen Hunden (außer sehr zickigen Hündinnen) sehr gut aus und sie weiß auch, mit wem sie spielen kann und bei wem sie sich zurück nimmt und ihn in Ruhe lässt. Das ist bei ihr speziell nicht das Problem. Es gibt aber durchaus Vertreter der Rasse, die tatsächlich keine "Hunde Hunde" sind. Aber auch die können lernen, es zu akzeptieren und andere Hunde zu ignorieren.

    Trotzdem gibt es Zeiten, wo Hilde an der Leine läuft. Ich halte mich meist an Leinenpflicht - aber viele nicht. Da fängt es an. Wenn sie läufig ist oder krank ist sie auch an der Leine. Wenn es dunkel ist auch (das liegt aber an mir, ich mag Dunkelheit nicht). Und ich leine sie an, wenn wir auf einem engen Weg sind und uns kommen Hunde entgegen. Es gibt einfach Situationen, da muss Hundekontakt nicht sein. Manchmal hab ich auch schlicht keine Zeit zu warten.

    So - aber das ist ja gar nicht das Thema des Threads ;-) - Es ging mir eher darum, dass man seinen Hund durchaus (wenn man das will) auch vor anderen schützen kann und das meiner Meinung nach einfach dazugehört, wenn ich schon von ihm verlange, dass er die anderen ignoriert, wenn er sie nicht mag.

  • Ja, ich schütze meinen Hund auch, obwohl es doof klingt. Und ich werde auch unwirsch, wenn andere Hunde auf meinem Hund "huckeln" und die Hundebesitzer nichts tun. Da sich mein Hund nicht wehrt, muss ich dann einspringen, allein schon wegen dem ganzen Gesabber auf dem Rücken von Buddy :(

  • Was wäre ein Trainingsansatz? Hast du Ideen dazu?

    Klar. Der Hund muss begleitet werden und ein Recht auf Individualdistanz haben.

    Dauernde Fremdhundbegegnungen helfen einem solchen Hund auch nicht weiter, ganz im Gegenteil. Regelmäßige Gassigänge mit bekannten "Rudel"fremden Hunden wäre hier weitaus sinnvoller - inklusive sinnvollem Trainingsaufbau, versteht sich.

  • Ja, das tue ich. Ich verscherze es mir - das nehme ich in Kauf.

    Das ist super, ich hab da wirklich Respekt davor, ich hab nicht so die "Eier in der Hose" um es mir mit allen Hundehaltern zu verscherzen :ops: Aber manchmal denke ich mir auch, wenn ich jeden Hundekontakt geblockt hätte, dann hätten wir auch keine "schönen" Kontakte (wobei die zugebenermaßen die absoluet Seltenheit sind), da Betty die meisten fremden Hunde für überflüssig hält, aber in ein paar vereinzelte Hunde sich dann doch verknallt hat. Bei denen weiß ich dann einfach, da kann ich Betty hinschicken und es läuft super, aber das hätte ich nicht rausgefunden, wenn ich die alle abgeblockt hätte. Wenn man außerhalb des normalen Gassis dann genug Hundefreunde bieten kann, ist das ja nicht weiter tragisch. Wir haben zwar Hundekontakt bei Freunden und in Vereinen, aber da ist kaum ein Hund dabei, den Betty liebt.

    Aber um zum Rütter zurück zukommen, mir tat der Labbi so leid, der Schutz bei Frauchen gesucht und die wurde immer wieder angeleitet, doch gezielt in die fremden Hunde reinzulaufen und ihren Hund immer wieder in diese unangenehme Situation zu bringen :verzweifelt: Die Hunde waren ja alle noch halbwegs nett und haben oft auch den Rückzug angetreten, wenn die Labbi-Dame weggegangen ist, aber im "echten Leben" kann das ganz anders aussehen und dann muss sich der Hund eben auch wehren dürfen. Natürlich nicht so massiv mit Beschädigungsabsicht (der Maulkorb hätte das ja aber verhindert), aber aus dem Hund sollte auch kein kuschendes hilfloses Etwas werden...

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