Rückruf an der Leine super, ohne Leine Katastrophe

  • Zitat



    Das mit dem zupfen war doch nur am Anfang.
    Mittlerweile hört er doch schon lange ohne.


    Eben. Und der ANFANG ist ja auch das entscheidende!!! Der Trainingsaufbau kann immer nur so gut sein wie die Grundlage, und die ist hier eben für den Rückruf im Freilauf falsch.


    Und zum Thema Strafe:
    Mit Strafe kriegt man keinen gescheiten Rückruf. WENN der Gehorsam gut gefestigt ist, dann kann man wohl auch mal einen Rüffel austeilen - aber ein 5 Monate alter Hund, der noch keine Chance hatte, zu lernen, was du eigentlich willst, wird das nicht durch Strafe lernen.
    Glaubst du wirklich, der Hund kommt vertrauensvoll zu dir, wenn du ihn runterdrückst o.ä.?


    Das ist noch ein Baby!! Was erwartest du denn eigentlich?

  • Ich denke mal, das "Einfangen" wie du es nennst, ist von Anfang an falsch gelaufen und das "rächt" sich jetzt. ;)


    Ich würde daher jetzt folgendermaßen vorgehen: Den Hund an der Schleppleine lassen, ihn x-mal beim Gassigang heranrufen, ihm einen Keks geben und ihn mit z.B. "lauf" wieder wegschicken. Das würde ich jetzt mal die nächsten Wochen so machen, damit er merkt, dass es überhaupt nicht schlimm ist, wenn er zu dir gerufen wird. Freilauf ohne Leine würde ich in dieser Zeit komplett weglassen.


    Meine Hündin ist jetzt etwas über 5 Monate alt und ist noch nie ohne Leine (außerhalb des Grundstückes) unterwegs gewesen, die mache ich auch erst ab, wenn ALLES an der Leine dauerhaft gut funktioniert. Wenn ich die Leine schon jetzt abnehmen würde, dann käme unweigerlich irgendwann der Augenblick wo mein Hund "ausprobieren" würde, ob er auf meine Kommandos hören muss oder nicht und dann kann ich nicht darauf einwirken, weil er ja "frei" ist.
    Ich möchte sämtliche Kommandos erst richtig festigen, bevor meine Hündin von der Leine kommt. Momentan würde sie sogar (noch) einem Vogel nachlaufen. Und wenn das alles zu meiner Zufriedenheit funktioniert, dass ich sie mit Kommandos "dirigieren" kann, dann darf mein Hund ohne Leine laufen.

  • Ich hätte einen alternativen Vorschlag...


    Baut den Rückruf komplett neu auf, mit einem ganz anderen Signal und einer Belohnung, die für den Hund supertoll ist.


    Wir haben als Signal eine Pfeife eingeführt, weil ich dazu neige Stimmungen in die Stimme zu legen und unser Lütte nicht kommt, wenn sich die Stimme irgendwie nach Ärger anhört. Die Pfeie ist neutral und er weiß, wenn die ertönt dann gibt es etwas, was es sonst wirklich, absolut, NIE gibt. (Bei uns ist das Leberwurst, manchmal sind es ganz ungewöhnliche Sachen wie Fruchtzwerge, Katzenfutter oder Malzpaste wo Hunde drauf abgehen. Finde ich in so einem Fall okay, man übt den Rückruf nicht 100 mal am Tag, sonder eben immer mal wieder)


    Angefangen haben wir das in der Wohnung, wenn er schon bei uns war, dann wenn er in nem anderen Zimmer war und uns langsam nach draußen gearbeitet, bei Misserfolg wurde die Schwierigkeit wieder 'runter gedreht'. Das Kommando haben wir im Aufbau auch wirklich immer nur ein einziges Mal gegeben, hat es geklappt, super, hat es nicht geklappt, war es für uns ein Zeichen, das er noch nicht so weit ist.


    Rangerufen haben wir ihn in erster Linie dann, wenn wir ihn nicht anleinen wollten, nicht 100 mal, aber immer mal wieder. Die Schleppe war bei uns ebenfalls eine reine Sicherung die mit dem Rückruf eigentlich nix zu tun hatte.


    Parallel dazu haben wir dran gearbeitet, das er die Leine nicht als Strafe gesehen hat... es sind also immer tolle Sachen an der Leine passiert... nen Zergelspiel, an der Reizangel rumhobsen, Leckerliesuche in der Bauchrinde... alles Möglich eben.



    Der Lütte kommt heute, obwohl wir das mittlerweile nicht mehr wirklich extra üben, auf die Pfeife zu 99% zuverlässig und auch der normale Rückruf klappt in der Regel. Oft reicht es sogar, wenn er sieht, das man die Leien rausholt, das er angetrabt kommt.


    LG



    P.s. bei uns gibt es generell keine Strafe wenn der Hund in unsere Nähe kommt, sch*** egal wie sauer einer von uns ist. Herkommen wird niemals bestraft, nie.

  • Die Idee mit der Pfeife ist super, das würde ich auf jeden Fall zuerst ausprobieren. Zuhause in der Wohnung zuerst auf die Pfeife konditionieren, das kapieren Hunde i.d.R. sehr, sehr schnell, vor allem, wenn es dann ein Leckerlie gibt und dann draussen an der Schleppleine weitermachen.
    Das ist wahrscheinlich in deinem Fall sinnvoller, weil er ja deinen Rückruf momentan als "negativ" empfindet.

  • Zitat

    Eben. Und der ANFANG ist ja auch das entscheidende!!! Der Trainingsaufbau kann immer nur so gut sein wie die Grundlage, und die ist hier eben für den Rückruf im Freilauf falsch.


    Und zum Thema Strafe:
    Mit Strafe kriegt man keinen gescheiten Rückruf. WENN der Gehorsam gut gefestigt ist, dann kann man wohl auch mal einen Rüffel austeilen - aber ein 5 Monate alter Hund, der noch keine Chance hatte, zu lernen, was du eigentlich willst, wird das nicht durch Strafe lernen.
    Glaubst du wirklich, der Hund kommt vertrauensvoll zu dir, wenn du ihn runterdrückst o.ä.?


    Das ist noch ein Baby!! Was erwartest du denn eigentlich?


    Ich habe das Thema Strafe auch nur angesprochen, weil einige hier von Strafe bzw. Konsquenzen gesprochen haben.
    Ich verwende diese Strafen doch gar nicht.

  • Zitat

    Ich hätte einen alternativen Vorschlag...


    Baut den Rückruf komplett neu auf, mit einem ganz anderen Signal und einer Belohnung, die für den Hund supertoll ist.


    Würde ich auch so machen. Es ist viel einfacher neue Kommandos richtig aufzubauen als "vermukste" zu repaieren ;)

  • bin da mit den anderen selber meinung. anderes kommando aufbauen, und zwar klassisch konditioniert, in der wohnung. bei uns im supermarkt gabs diese lachsanschnitte, die sind billig. danach pfiff-lachs. pfiff-lachs usw...


    danach das neue kommando am anfang nur in reizarmer umgebung anwenden, nicht wenn der hund etwas fixiert, schnüffelt usw...

  • Hallo,


    es wird hier das Schleppleinentraining immer als so einfach beschrieben. Ist es aber nicht. Man muss schon wissen was man wann zu machen hat. Am Besten lässt man sich das von Jemandem erklären der wirklich Ahnung hat.
    Sonst passieren nämlich genau die Sachen die man nicht will.
    Ich habe mir mit meinem Podenco Einzelstunden bei einer Trainerin gegönnt und Dinge gelernt an die ich gar nicht gedacht habe, vor allem was das Timing betrifft.
    Eine Anmerkung zur Schleppleine habe ich da auch noch: Lasst bitte nie einen Hund an der Schlepp mit anderen spielen. Selbst wenn es 100x gut geht ist es gefährlich. Nicht das nur die Verletzungsgefahr hoch ist wenn sie sich verwickeln, es kann das schönste Spiel in Kampf ausarten wenn ein Hund nicht mehr weiter kann und Panik bekommt. Ich habe das erlebt. Ein Goldi mit Schlepp rennt und tobt mit einem anderen Hund gleicher Größe und die beiden werden plötzlich von der Leine ausgebremst, weil sie die Richtung gewechselt haben. Wir sahen nur einen Hund der sich überschlug und schrie und schon war eine Beißerei im Gange die für beide in der Tierklinik endete.


    LG Terrortöle

  • Hab noch eine Frage zum Aufbau der Rückrufes!


    Meine Hündin (5Jahre alte Leonbergerhündin) ist bei Leckerlies so wählerisch (und überhaupt nicht verfressen), bzw. findet sie Unterwegs alles andere interessanter.
    Auch mit Spielzeug (sie ist leider nicht so der Fan davon, selten das sie mit Ball, Kong oder sonstiges spielt) oder Freudentänze wird sie nicht aufmerksam.
    Wenn sie dann mal zu mir guckt rufe ich sie meist nochmal und entweder sie kommt oder ich renne weg (dann rennt sie zwar hinterher, aber kommt erst beim wiederholten rufen zu mir).
    Sobald sie eine Fährte gefunden hat (was bei uns eigtl. immer vorkommt) oder da etwas besonders gut riecht schaltet sich ihr Hirn total ab.
    Auf gut Deutsch: Sie hört nur, wenn sie dazu Lust hat.


    Weiß jemand wie ich ihr Leckerlies oder Spielzeug, bzw. mich interessant machen kann?
    Mir geht es jetzt eigentlich auch erstmal nur darum ihre Aufmerksamkeit zu erlangen um danach den Rückruf zu trainieren.


    Freue mich über jede Tipps und bitte nicht nach Rechtschreibfehlern suchen.

  • also als belohnung gilt: alles wirkt belohnend was interessanter/lustiger leckerer ist.


    Zitat

    Mir geht es jetzt eigentlich auch erstmal nur darum ihre Aufmerksamkeit zu erlangen um danach den Rückruf zu trainieren.


    gibts denn nichts was sie super gerne mag? zb. ihr fressen (nicht leckerlies)? dann könntest du klassisch konditionieren, jedesmall wenns futter gibt die pfeife benutzen.


    zudem würde ich draussen jedes spontane schauen belohnen.


    Zitat

    Sobald sie eine Fährte gefunden hat (was bei uns eigtl. immer vorkommt) oder da etwas besonders gut riecht schaltet sich ihr Hirn total ab.


    nein, das ist einfach biologie :smile: ein hund sucht sich immer die grösstmögliche belohnung mit dem kleinstmöglichen energieaufwand- das hilft beim überleben. und wenn zb. ein kackegourmet kacke findet, man ihn in diesem moment zurückruft und er weiss dass es nur ein langweiliges trockenes leckerchen gibt wird er bei der kacke bleiben :D

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