Hund bleibt nicht auf dem Hof

  • Hallo,
    mein Freund und ich haben seit Februar einen kleinen Terriermix aus Ungarn adoptiert, der zu dem Zeitpunkt ca. 4 Monate alt war und vorher wohl auf der Straße gelebt hat. Da ich als Pferdewirtin den ganzen Tag im Stall bin, war das Ziel, dass er immer mit zur Arbeit kommt. Am Samstag kam er zu uns und am Montag kam er gleich mit in den Stall. Am Anfang war er noch sehr ängstlich, hatte vor allen lauten Geräuschen und den Pferden Angst, doch das wurde sehr schnell besser und er fühlte sich sichtlich immer wohler.

    Je mehr er sich an alles gewöhnt hatte, desto sicherer wurde er und schließlich kam die Zeit, dass er mal wissen wollte was so außerhalb des Hofes passiert. Das kam zum Glück aber nur ab und zu mal vor, also die meiste Zeit war er im Stall. Dann kam ein neuer Hund von einer Pferdebesitzerin mit in den Stall, ebenfalls ein Hund aus dem Tierschutz und sobald der Hund da war, waren die zwei zusammen weg. Einmal hatte sich eine Frau gemeldet, die die 2 ein paar Dörfer weiter gefunden hatte und wir mussten sie dort mit dem Auto abholen. Seitdem muss immer einer von beiden an die Leine. Außerdem hat dieser Hund mit ihm Katzen gejagt, was er vorher gar nicht gemacht hat...

    Seitdem die zwei unterwegs waren läuft mein Hund immer öfter auch alleine weg. Er weiß mittlerweile genau wo ein Hund aus dem Stall wohnt (drei Häuser weiter) und besucht ihn gerne mal. Dessen Besitzerin hat auch zwei Katzen, die gerne mal zum Stall kommen und sich genau vor meinen Hund legen, dann abhauen und ihn sozusagen auch zu ihrem Haus locken.

    Ich habe ihm jetzt schon ein GPS Gerät gekauft, das Alarm schlägt sobald er den Hof verlassen hat, doch das bewahrt ihn auch nicht davor von einem Auto überfahren zu werden wenn er auf die Straße läuft. :sad2: Aber ich will ihn auch nicht den ganzen Tag nur an die Leine hängen, da er dann kaum Beschäftigung hat, weil ich ja eben auch arbeiten muss. Wenn ich auf dem Pferd sitze, dann ist er eh angeleint, nur wenn ich zu Fuß unterwegs bin darf er auch rumlaufen.

    Hat vielleicht jemand einen Tipp wie ich ihm das weglaufen abtrainieren kann?

  • Schwer.

    Terrier sind Hunde, die sich gerne eine (spannende) Beschäftigung suchen, wenn sie Langeweile haben.
    Sie gehen auch gerne jagen, wenn sich ihnen eine Möglichkeit dazu ergibt.


    Gibt es Situationen, wo Du Dich nur mit dem Hund beschäftigst? Ihn seiner Rasse betreffend richtig auslastet?


    Schöne grüße noch
    SheltiePower

  • Hmmm schwierig, weil der kleine, bzw. die beiden schon (oefters) Erfolge hatten, indem sie tatsaechlich unbehelligt stiften gingen, dabei Katzen gejagt und sich auch so ihr Ego aufpoliert haben.

    Da sind 2 Strassenhunde zu ihren Wurzeln zurueckgekommen. Im Rudel jagen, Bloedsinn machen und sich mit Spass den Tag zu versuessen. Waere das nicht so gefaehrlich und unangenehm koennte man darueber echt schmunzeln. :D

    Ehrlich, wenn es mein Hund waere, wuerde ich zentral im Hof einen Teil fuer ihn einzaeunen, ne Badestelle, Haeuschen, bisschen was zum Klettern (Empore, Steg), ein Sandkasten zum Buddeln rein und sobald du draussen arbeitest, ihn nicht im Auge und unter Kommando halten kannst kommt er da rein.
    Er kann von dort aus auf den Hof fernsehen und am Hofleben teilhaben.
    Kannst ihm ja auch ab und an mal seinen Kumpel dazu setzen. :D

    Alles andere waere mir selber zu unsicher. Einmal wegen dem Verkehr und auch, weil sich mit jedem Abhauen, Rumstromern und Jagderfolg seine Selbstaendigkeit und Unabhaengigkeit vertieft.
    Da kaempfst du spaeter gegen Windmuehlen an.

    Plan dir ueber tags feste Zeiten nur fuer ihn ein zum Spielen, Gassigehen und"Arbeiten".

  • Laufen lassen würde ich ihn auch nicht mehr.

    Wie viel übst du mit ihm? Ist es dir möglich, ihn an der Leine, wärend deiner Arbeit zu führen? Evtl Schleppleine

    Und anbinden wenn es gar nicht geht. Vielleicht auch viel über Futter und Spielzeug arbeiten. Ihm zeigen das es sich lohnt und toll ist bei dir zu bleiben.

  • SheltiePower
    Oh, vielen Dank für deine schnelle Antwort!
    So etwas in der Richtung habe ich schon befürchtet... ;)

    Richtig auslasten... Hm... Wir haben schon einiges versucht, aber er verliert schnell das Interesse (oder die Konzentration?) bei vielen Dingen. Wenn er mitmacht, dann "spielen" wir mit dem Futterdummy (ich werfe ihn, er bringt ihn und wenn er ganz gut drauf ist dann verstecke ich ihn auch mal), ansonsten spielen wir bei der Arbeit nur ab und zu mal miteinander, wenn er Lust dazu hat. ;) Zuhause machen wir auch das Dummytraining und beim Gassigehen verstecke ich ab und zu mal so einen Coffe-to-go-Becher mit Leberwurst drinnen im Wald, den er dann suchen muss. Das findet er dann allerdings auch schnell langweilig und schnüffelt lieber woanders rum.

    Zur körperlichen Auslastung begleitet er mich auf Ausritte oder wir fahren Fahrrad und er spielt auch viel mit anderen Hunden. Agility würde ich auch gerne mit ihm machen, allerdings hatte unsere Hundeschule da keinen Platz mehr frei, da müsste ich erstmal eine andere suchen.

    Ich würde ihm gerne beibringen, dass er bei der Arbeit verschiedene Sachen zu mir bringt, aber ich weiß nicht wie ich das trainieren soll und ob er dafür überhaupt geeignet wäre.

    Also so wie es gerade ist, laste ich ihn während der Arbeit sicherlich nicht aus...

    BorderC
    Ich bin 5 Tage die Woche mindestens 9 Stunden im Stall, da will ich ihn einfach nicht die ganze Zeit nur an der Leine haben. Er soll ja lernen auch ohne Leine bei mir zu bleiben und da wüsste ich gerne wie ich das anstellen soll. Und klar, ich fänds sicher auch nicht toll wenn mir ein Hund vors Auto läuft...

    kamiko
    Ja, die beiden haben sich echt gefunden... :roll:
    Hm, es ist zwar mein Hund, aber leider nicht mein Stall. Ich kann da nicht einfach so einen "Zwinger" bauen. Außerdem wäre er da nur am rumjammern, das macht er nämlich so schon wenn angeleint und ihm langweilig ist.

    Gibt es nicht irgendeine Möglichkeit ihm das weglaufen unangenehm zu machen oder eher uninteressant?

    SweetEmma
    Nein, leider nicht. :lol: Sonst wäre er schon eingezäunt.

    pekin
    Hm, da kann man seinen Hund mit zur Arbeit nehmen und dann muss er trotzdem alleine da hocken. Das wollte ich eigentlich nicht... Es geht schon, dass ich ihn an der Leine bei mir habe, aber nur eingeschränkt, da er nicht überall mit hingeht (z. B. zu den Koppeln, weil er mal gegen den Stromzaun gekommen ist) und auch nicht überall mit hin darf (Reithalle, Boxen usw.). Schleppleine geht da leider gar nicht, da dafür nicht der Platz da ist und mir das mit den Pferden zu gefährlich ist.
    Futter und Spielzeug sind ihm leider komplett egal, wenn er etwas anderes will...

    Hilft wohl scheinbar doch nur anleinen...

  • Sehr schwierige Problematik, weil du gegen den unfassbaren Spaß, den er hat, wenn er weg läuft nur seeeehr schwer ankommen kannst / nur schwer eine adäquate Alternative bieten kannst...

    Meine Pudelmaus hat auch gelernt, dass der Zaun unseres Gartens nicht unüberwindbar ist.... Sie findet das lustig auf "Wanderschaft" zu gehen. Rüber, die Nachbarn begrüßen, die natürlich noch Action mit ihr machen. Mal abchecken, ob die Nachbarskatzen im Schuppen sind etc.
    Das ist lustig.
    Wenn meine Aufmerksamkeit beim Hund ist, dann ist es kein Thema, aber ohne Aufsicht holt sie sich ihren Spaß. Deshalb gibt es jetzt auch einen Zwinger.... *hust*

  • Mein Hund ist am Stall an einer 10 Meter Schlepp, so dass ich ihn notfalls schnell packen kann. Ich passe immer auf, dass er nicht abhaut, rufe ihn sofort zurück, schmeiss ihm Leckerlie zum Suchen usw. Wenn er doch mal weiter weg läuft, reicht meistens die Pfeife (die bedeutet Leberwurst). Wenn ich ihn nicht im Auge haben kann, kommt er in einen Kennel.
    Mein Hund ist nicht sehr selbstständig, aber rumstromern würde der auch, wenn ich ihn liesse. Der Jack Russel der Hofbesitzer ist aber absolut hoftreu - wobei die das nie trainiert haben, der bleibt einfach da. Frisst aber alles was er findet und ist völlig verfettet.

  • Zitat

    Mein Hund ist am Stall an einer 10 Meter Schlepp, so dass ich ihn notfalls schnell packen kann. Ich passe immer auf, dass er nicht abhaut, rufe ihn sofort zurück, schmeiss ihm Leckerlie zum Suchen usw. Wenn er doch mal weiter weg läuft, reicht meistens die Pfeife (die bedeutet Leberwurst). Wenn ich ihn nicht im Auge haben kann, kommt er in einen Kennel.
    Mein Hund ist nicht sehr selbstständig, aber rumstromern würde der auch, wenn ich ihn liesse. Der Jack Russel der Hofbesitzer ist aber absolut hoftreu - wobei die das nie trainiert haben, der bleibt einfach da. Frisst aber alles was er findet und ist völlig verfettet.

    Meine andere Hündin würde auch nie weit weggehen. Mal bisschen in der Obstplantage rumschauen, bei den Eltern meines Freundes. Aber richtige echte Alleingänge? Nö.... Die fläzt lieber auf dem Hof rum, freut sich nen Keks, wenn sie jemanden sieht - "guckt Fernseh" und genießt es einfach mittendrin zu sein....

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