Hund "streikt" - Mahlzeit ausfallen lassen?

  • Zitat

    Puh Hund hungern lassen weil er was nicht richtig macht? Hungerst du auch wenn du mal keinen Bock hattest.
    Komische Hundeerziehung, aber sowas sieht man ja jeden Tag im TV oder in diversen Hundeschulen und macht es dann nach.
    Schließe mich da Xaragon an.
    Vielleicht liegt dem Hund apportieren einfach nicht so. Vielleicht mag er einfach was andere mehr.


    Er soll doch nicht hungern weil er etwas falsch gemacht hat. Das wäre mehr als Quatsch. Es geht viel mehr darum das der Hund nur etwas bekommt wenn er mit dem Manschen kooperiert.


    Und daran kann ich nichts verwerfliches finden.

  • Vielleicht ist der Hund einfach kein "Futterhund", sondern eher ein "Spielhund"? Du hast geschrieben, beim Werfen und Apportieren ist sie voll dabei, will nur nicht fressen - dann nimm das Teil doch einfach und wirf´s ihr nochmal. Auch mit Spielen unterwegs kann man sich interessant machen und dem Hund zeigen, daß er nur MIT einem richtig Spaß haben kann unterwegs, das muß nicht zwangsläufig über Futter gehen!


    Und wenn Du AJT machen willst, dann mach abends halt mal was Anderes als Dummytraining - leg ihr z.B. eine Fährte! Das befriedigt den Jagdtrieb ebenfalls, und bringt etwas Abwechslung rein.


    Wenn Du nicht nochmal raus willst abends, laß sie einfach das Futter daheim suchen - ich mach sowas, indem ich TroFu-Bröckchen verstecke: auf der Sitzfläche eines Stuhls, eins im Hausschuh, eins hinter der Türe, eins unter dem kleinen Webteppich im Wohnzimmer, in der Zwischenablage, des Wohnzimmertisches, auf der Sofalehne (wenn Deine da rauf dürfen, meine dürfen´s), unter einem Schuh, in meinem Einkaufskorb, im Hundekörbchen unter der Decke etc. etc. - dann darf der Hund suchen und damit den Jagdtrieb auslasten, und Du bist interessant und mußt nicht nochmal "zwangs-raus" *gg Sowas kann man auch (wenn vorhanden) im eigenen Garten machen - Futterbrocken auf Gartenstuhl, hinterm Eimer, zwischen den Schlaufen des Gartenschlauchs, oder in ein Gebüsch gesteckt. Auch nen Dummy kannst im Garten verstecken, ohne daß Hundi zuschaut, und dann muß der ganze Garten abgesucht werden. Das Teil darf auch mal im Zaun stecken, oder an nen Baum gehängt werden, sodaß der Hund nicht ganz hinkommt. Meinem Bossi hab ich beigebracht, die Dinger dann mit Bellen anzuzeigen, wenn er nicht drankommt. Und wenn der Hund das net futtern mag - dann versteckst halt ein Spieli, und wenn er´s gefunden hat, spielst mit ihm damit ganz toll. Bossi liebt z.B. sein Zerrseil. Wenn ich ihm das verstecke, das sucht und apportiert er sogar (ist normalerweise überhaupt kein Apportierer), weil er weiß, ich zerre dann mit ihm damit, und das ist supertoll für ihn.


    Dann kannst nämlich wieder ganz zwanglos und entspannt Futter abends in den Napf werfen und mußt nicht rumlaufen wie im Survival-Training unterwegs *gggg


    Ich persönlich finde auch, Futter unterwegs, um sich interessant zu machen, in allen Ehren - aber ausschließlich unterwegs füttern (und dann ausgefallene Mahlzeiten zählen), das würde für mich selbst in Streß ausarten, und ich will net dauernd 95 Taschen mitnehmen, wenn ich unterwegs bin. Anfangs hab ichs auch gemacht bei Bossi, eben aus demselben Grund. Bis ich rausfand, daß es auch andere Möglichkeiten als nur Leckerli gibt. Leine als Zerrseil (ok, man kann ja ne alte dafür nehmen *gg), die hat man meist eh dabei und kann man auch mal "verlieren" und suchen lassen. Rennspiele mit dem Hund. Buzeln werfen und bringen lassen. Mäuseloch buddeln lassen. Oder einfach nen gefundenen Ast nehmen, Hund absitzen lassen, das Teil verstecken und den Hund anschließend suchen schicken. Gibt doch genug Material draußen in freier Natur... ;-) Oder in der Wiese mit dem Hund rumtrödeln und nen Handschuh "verlieren" und suchen lassen. Ab und an hab ich schonmal ein paar Leckerli dabei, klar - zur Abwechslung. Aber ich mach mich nimmer abhängig von den Dingern.


    Mach Dir selbst nicht zu viel Streß mit dem Anti-Jagdkram. Vergiß den Alltag und den Spaß dabei mit dem Hund nicht - wenn das Training in Streß ausartet, wirst es nämlich nicht so lange durchhalten können, wie´s nötig ist, weil´s Dir irgendwann stinkt und Du es dann einfach komplett sein läßt, das wär doch kontraproduktiv..... ;-)

  • Nochwas: eine Kooperation mit dem Menschen kann auch so aussehen, daß man jedes Signal, das vom Hund kommt und zeigt, daß er "im Kopf bei Dir" ist, bestätigt. Wenn er z.B. an ner Ecke auf Dich wartet - loben. Wenn er sich von da vorn irgendwo zu Dir rumdreht und zurückläuft zu Dir - bestätigen. Wenn er im Laufen zu Dir guckt - loben. Wenn er mit nem anderen Hund spielt, und kurz guckt - loben. etc. etc. Evtl. auch als Bestätigung in so nem Moment Balli werfen, Zerrseil werfen, Leckerli werfen (wenn Hund grad hungrig ist *gg), und zwar so, daß der Hund, um dranzukommen, erst noch zu Dir muß - also hinter Dich werfen o.ä., nicht so, daß er sich dafür von Dir wegdrehen und noch weiter weglaufen muß.


    Du kannst auch ein Freigabesignal einführen, wenn Du noch keins hast. Wenn der Hund zu einem Anderen hin möchte, soll er Dich angucken (evtl. it Absitzen o.ä.), und erst dann machst die Leine los und gibst Du ihn dann frei, dort hinzulaufen. Will Hundi den Nachbarn begrüßen - genauso. Erst zu Dir gucken, dann darf er (vielleicht *gg wenns Dir halt grad in den Kram paßt!) hin. Zweck: er kommt nur über die Konzentration auf Dich ans Ziel. mit dem Ergebnis, daß er immer öfter nach Dir gucken wird, wenn er etwas möchte, irgendwo hin möchte etc. --> Fokus bei Dir.

  • Zitat

    Vielleicht ist der Hund einfach kein "Futterhund", sondern eher ein "Spielhund"? Du hast geschrieben, beim Werfen und Apportieren ist sie voll dabei, will nur nicht fressen - dann nimm das Teil doch einfach und wirf´s ihr nochmal. Auch mit Spielen unterwegs kann man sich interessant machen und dem Hund zeigen, daß er nur MIT einem richtig Spaß haben kann unterwegs, das muß nicht zwangsläufig über Futter gehen!


    Leider geht bei ihr fast alles über Futter. Spielen mag sie nur mal kurz. Den Dummy holt und sucht sie zwar echt gerne, aber ich glaub nur weils dann auch was zu futtern gibt. Deswegen hat sie heute morgen wohl auch nicht mehr mitmachen wollen... Gab nix was toll genug war. Selbst das Training mit der Reizangel geht nur ein paar Minuten, dann hat sie die Lust verloren.


    Und nein, ich lasse den Hund nicht hungern weil er was nicht richtig macht. Ich hab ihr das Ding ja offen hingehalten und sie wollte einfach nicht! Ich frag mich, ob sie es aus dem Napf gefressen hätte. Denn bisher hat sie nie eine Mahlzeit ausgelassen, die im Napf war.


    Abends das Futter mal verstecken machen wir ab und an auch. Bei meinen Eltern im Garten auch. Hier bei uns mach ich das nicht gerne weil unsere Nachbarn gerne Zigarettenstummel und co. in die Beete werfen. Da hab ich immer was Angst. Ziehen ja bald aus ;)

  • Ich weiß jetzt nicht, ob ichs richtig verstanden habe - Du willst eine Mahlzeit ausfallen lassen, weil sie sie sich hätte erarbeiten sollen per Dummytraining, oder?
    Wenn Du so ein Exemplar hast wie ich, dann führt das wenn überhaupt nur unzuverlässig zum Erfolg. Dass Dein Hund schlussfolgert: "Mist, jetzt krieg ich doch Hunger - hätt ich doch vorhin beim Dummytraining mitgemacht, hätt ich jetzt wenigstens das aus dem Beutel im Magen - na, für morgen merk ich mir das!"
    Das kannste voll vergessen glaub ich. Meine hat manchmal sogar ohne bessere Alternative (bei dir derzeit wie ichs verstanden habe das Putenfleisch) aufgehört fürs Futter zu arbeiten.
    Die wissen was sie wollen, d.h. es muss wirklicher HUNGER ins Spiel kommen, bis auch die schlechtere Alternative gefressen wird. Das war für mich irgendwie zu strapaziös. Meine ist auch eher sehr schlank und 2 Tage hungern lassen für irgendein Training - das war es mir nicht wert.
    Ich sehs bissel so: was ich dem Hund mit Leckerchen schmackhaft machen (sprich antrainieren) will - das kann ein natürliches Maß eben nicht übersteigen. Das natürliche Maß liegt im will to please plus der Futtertriebigkeit des Hundes. Dieses künstlich zu erhöhen, indem ich Hundi hungern lasse....da hinterfrag ich lieber, obs derzeit wirklich so viel zu üben gibt.
    Außerdem ist Leckerchen auch nicht alles. Gibt ja auch noch andere Belohnungen.
    Apportieren hat meiner übrigens auch aufgehört Spaß zu machen, nachdem sie zuverlässig raus hatte wies geht :D

  • Zitat

    Leider geht bei ihr fast alles über Futter. Spielen mag sie nur mal kurz. Den Dummy holt und sucht sie zwar echt gerne, aber ich glaub nur weils dann auch was zu futtern gibt. Deswegen hat sie heute morgen wohl auch nicht mehr mitmachen wollen... Gab nix was toll genug war. Selbst das Training mit der Reizangel geht nur ein paar Minuten, dann hat sie die Lust verloren.


    Mia findet apportieren auch nicht so toll. Zumindest war sie dieser Meinung solange ich sie dafür mit TF belohnt habe :roll: Meiner Meinung nach wird dein Hund bald allen Spaß daran verlieren, wenn du das täglich (?) so machst. Dann lieber nur ein zwei mal die Woche und dafür die Tuberdose mit rausnehmen.


    Ich habe das am Anfang auch so gemacht wie du jetzt. Morgens sollte sie sich ihr Futter erarbeiten und abends hat sie die normale Portion bekommen. Wenn sie morgens nicht fressen wollte, fiel die Portion weg. Joah das habe ich vielleicht eine Woche mitgemacht. Danach war mir Mias Gewicht zu kritisch - und ich habe eingesehen, dass es uns beiden so keinen Spaß macht ;)

  • Von futtermädeligen Sturschädeln kann ich dir ein Lied singen :D kenn ich gar nicht anders, hatte bisher 3 Hunde, alles Japaner, die sind so. Erziehen lassen sich solche Fressdiven aber auch. Dein größter Feind ist hier der Zweifel. Hinterfrag nicht, warum du was tust, tu es einfach. Genauso darf dein Hund fressen, muss es aber nicht.


    Es scheint mr schon fast, als würde dein Hund nur mitarbeiten, weil die Belohnung so lecker war und jetzt wo's nur noch trofu gibt, wars das. Vielleicht ist der Futterbeutel nicht die richtige Beschäftigung für sie, sonst würde sie auch ohne Belohnung gerne mitarbeiten. Meine Hunde als kurzes Beispiel. Yato apportiert nicht, macht ihm keinen Spaß. Hab es ihm trotzdem mal beigebracht. Werf ich den Ball, bringt er ihn gemächlich, verweigert aber die Belohnung, obwohl es sein Lieblingsfutter ist. Lass ich ihn die Pfote geben, was er mag, nimmt er auch seine Belohnung.Zum zweiten Mal Ball holen könnte ich ihn zwingen, mach ich aber nicht, weil er es einfach nicht mag. Er zeigt mir durch Verweigerung seines Lieblingsfutters an, dass ihm zuwider ist, was ich gerade verlangt habe. Das respektiere ich. ZOS ist eher sein Ding, da arbeitet er bereitwillig mit, auch wenn er mehrfach keine Futterbelohnung bekommt und akzeptiert aber auch Belohnungshappen ohne jeglichen Reiz, wie Trofu.


    Finde die Erziehungsmethode nur bedingt gut. Geht es um wichtige Dinge wie Antijagdtraining, ist sie teils hilfreich, bei nebensächlichen Dingen wie Tricks, Apportieren usw. find ich sie nicht angebracht. Im ersten Fall würde ich ohnehin nur hochwertige Belohnungen verwenden und im zweiten solche, die der Hund mag, aber nicht zu scharf drauf ist. Da es hierbei um Beschäftigung geht, sollte es beiden Seiten Spaß machen und der Hund wird auch gerne mitarbeiten. Tut er dies nicht, eignet sich das Ganze ohnehin nicht als sinnvolle Beschäftigung. Vielleicht möchte Lilly einfach eine andere Beschäftigung.


    Sonst sehe ich es auch so. Wer nicht will, der hat schon. Wenn Lilly die Happen nicht nimmt, weil sie besseres erwartet, selbst schuld. Verweigert sie, weil ihr das Training nicht passt, bist du gefragt. Ich würde Lilly immer noch ihr Futter aus dem Napf geben. Du könntest es ja reduzieren und etwas beliebtere Belohnungen verwenden oder eben eine andere Beschäftigung suchen.

  • Ich finde das Aushungern im Allgemeinen eher blöd.
    "Wenn du nicht arbeiten willst, dann hungerst du halt." - hab ich mit Finya auch gemacht. Gebracht hat das genau null. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie zwischen "du bringst den Beutel nicht - du bekommst nichts zu fressen" keinen Zusammenhang herstellen konnte.
    Sie ist aber auch alles andere als verfressen und somit kann und konnte ich sie mit Futter nicht an mich binden. Bei ihr ging das rückblickend am besten über Sicherheit geben. "Wenn du bei mir bleibst, beschütze ich dich. Wenn du abhaust, kannst du deinen Kram selber regeln." (vereinfacht gesagt)


    Bei einem Hund, für den Futter die Welt bedeutet, ist die Methode mit dem Futterbeutel für den Anfang vielleicht gar nicht schlecht, aber das muss man dann wirklich speziell für den einzelnen Hund entscheiden und nicht nach Schema F irgendwas abfahren, weils oft empfohlen wird.


    Ich würde etwas suchen, was dein Hund ganz ganz toll findet und dann versuchen es gemeinsam mit ihm zu machen. Sprich, du spielst Jagdpartner.
    Für meine Hündin ist es das Allerallerallertollste, wenn ich mit ihr gemeinsam Mäuse jage (Katzen oder Hasen fände sie wohl noch besser, aber da würde meine Kondition versagen :D ). Da ist hochkonzentriert - auf mich! Der ist völlig egal, dass ich immer nur leere Mauselöcher anzeige, weil meine Nase halt einfach zu schlecht ist, Hauptsache ich finde das gleiche toll, wie sie.


    Wie war das? Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg halt zum Propheten kommen ;)

  • Zitat

    Dann habe ich zB einen Hund, der sich nach 2 regelmäßig gegebenen Mahlzeiten gemerkt hat, wann er Futter bekommt, vor mir steht und erwartet, dass ich ihm auch gerade dann das Futter gebe. Finde ich persönlich kein Zeichen von Vertrauen, sondern lediglich "Hey Futterspender, schau mal auf die Uhr, gibt Futter jetzt!"


    Ist bei meinem überhaupt nicht so, obwohl er sehr verlässlich sein futter aus dem napf bekommt.

  • ich finde es für ein Tier, das sein Futter i.d.R. jagen oder suchen muss (müsste), jetzt nicht so eine Quälerei, wenns nicht im Napf vor der Nase steht... im Gegenteil, es ist doch auch spannender, was dafür zu machen und nicht "dumm gefüttert" zu werden.
    Tagsüber aus der Hand und abends eine Portion Futter im Napf finde ich z.B. völlig ok.


    Mein Hund hat sich das selbst so ausgesucht. Er frisst tagsüber in der Wohnung nicht, rührt nix an. Egal ob Trofu oder BARF. Trofu wird sowieso aus dem Napf so gut wie nie gefressen. Er ist 1,5 Jahre, ich würde ihm normalerweise 2 Mahlzeiten anbieten, morgens und abends. Nimmt er aber nicht. Er frisst nur abends oder nachts (im Gegensatz zu meiner Meinung was "richtig" ist, lasse ich seinen Napf bis morgens stehen)


    Er bekommt tagsüber Trofu aus der Hosentasche. (Dasselbe, dass er aus dem Napf nicht anrührt!) Ich bestätige viel mit Futter, lasse ihn suchen etc. Für den Futterbeutel interessiert er sich aber überhaupt nicht. Null. Nada. Auch Apportieren ist nicht sein Fall, das macht er ein paar Mal, aber es interessiert ihn nicht. Spielzeug auch nicht. Ist halt so.
    Für den Pfiff gibt es Leberwurst.


    jeder Hund ist anders...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!