Welche Rasse passt zu mir?

  • Hallo ihr Lieben,


    nachdem ich mich jetzt eine knappe Stunde durch die Threads der ersten Seite des Themas "Der erste Hund" gewühlt habe (von denen mir einer besser als der andere gefiel, hier antworten zum großen Teil wirklich sehr nette Leute :gut: ), entscheide ich mich jetzt dafür, einen personifizierten Thread für mich aufzumachen.
    Ich hoffe das ist okay und stößt hier nicht auf entnervte Schreiber :ops:


    Also der Titel ist ja schonmal eingängig. Demzufolge schreibe ich nun etwas zu mir, meinen Lebensumständen und meinem Traumhund und hoffe, dass hier jemand eine Rasseempfehlung aussprechen kann. (Und ja: ich habe mich schon viel über verschiedene Rassen informiert, aber jede scheint ihre Vor- und Nachteile zu haben und als Laie, der kaum Hundehalter kennt, ist es dadurch noch schwieriger, sich zu entscheiden.)


    Dann erstmal zu mir und den Lebensumständen: Ich bin 27 Jahre alt, arbeite Vollzeit und bin täglich 10 Stunden ausser Haus. Hin und wieder helfe ich in unserem Berliner Tierheim als Gassigeher aus. (Ursprünglich zur Entscheidungsfindung, aber das hat leider nicht so gut geklappt. Tierheimhunde sind einfach anders als Familienhunde.)
    Ich wohne mit meinem Partner (ebenfalls Vollzeit Berufstätig) in einer ca. 65 m2 großen Mietwohnung in der Stadt. Hier gibt es allerdings viele große Parks, natürlich müssen die Hunde dort an der Leine sein. Eventuell soll dieses Jahr ein Kätzchen einziehen. (auch hier bereits bedacht: Eine Rasse, die im Normalfall in den meisten Stresssituationen eher entspannt bleibt - so auch die Hoffnung, falls ein Hund nachträglich einziehen sollte.)


    Was ich einem Hund bieten könnte: Leider keine Ganztagsbetreuung… dafür hätte ich mir vorgestellt, viel mit dem Hund arbeiten zu können in meiner Freizeit, das Wort "Dressur" klingt zwar immer blöd, aber das sind für mich die meisten Arten der Hundebeschäftigung, denen ich auch nachgehen wollen würde. Wer weiss, vielleicht wird es ja mal ein Filmhund? Oder ein Fährtensucher! Oder vielleicht doch der schnellste Läufer auf der Bahn? Da ich keine Erfahrung mit Hundesportarten habe (denn ich habe ja keinen Hund ;) ) würde ich zu Beginn einiges ausprobieren wollen um etwas zu finden, was dem Tier und mir Spaß macht. Ich wäre auch nicht abgeneigt, mir einen Scooter o.ä. zu organisieren. Ansonsten würde ich gern mit dem zukünftigen Begleiter an Wochenenden Wandern gehen. Da ich relativ zentral in Berlin wohne, müssten wir zuerst eine kurze Autofahrt hinter uns bringen. Ich finde auch, dass Schmusestunden auf der Couch nicht zu kurz kommen dürfen.


    Meine Traumrasse(n): Also da bin ich wirklich hin- und hergerissen.
    Als erstes stand für mich ein Siberian Husky auf der Liste. Ich lese und schreibe nun seit über 2 Jahren in verschiedenen Foren für nordische Rassen. Die Meinungen gehen komplett auseinander, aber bisher sind sich alle einig: Das Tier kann nicht so lange alleine bleiben. Einen Husky kenne ich sogar persönlich, er stammt aus einer Zucht und ist ein totaler Wildfang, der alles zerstört, was er zwischen die Zähne bekommt. Dennoch ist er sehr freundlich und einfach wahnsinnig verspielt!


    Ich hatte vor einer Weile hier im Forum von einer Schäferhündin berichtet. Dieser Hund war für mich ein absoluter Traum, sie war sehr aufmerksam, obwohl sie mich kaum kannte, zeigte absolut keine Aggressionen auf unseren Spaziergängen (und da hätte es einiges an Futter gegeben! Mein lieber Scholli, da ist mir einige Male fast die Hutschnur geplatzt weil einige Hundehalter einfach so ignorant sind… aber meine liebe Schäfihündin blieb cool und relaxt) und war einfach allgemein super. Manko: Auf der Suche nach geeigneten SERIÖSEN Züchtern bin ich auf viele Ungereimtheiten gestoßen. Offenbar werden die meisten Tiere nur für den Schutzsport gezüchtet. Es wird viel mit E-Impulsen u.ä. gearbeitet. Dagegen verspüre ich eine gewisse Abneigung.
    Ausserdem gibt es für mich Unklarheiten zum Thema "gerader Rücken", bzw. "abfallende Kruppe". Viele Züchter stellen die abfotografierten Tiere so, dass man den Unterschied kaum sehen kann und mich stört diese geknickte Hinterhand extrem.


    Dann haben wir da noch den Labrador Retriever. Ich kenne keinen persönlich, finde diese Hunde aber optisch sehr ansprechend. Meistens jedenfalls … denn da habe ich auch wieder das Problem: die Tiere aus Leistungszuchten gefallen mir optisch besser, da sie nicht so kompakt und groß sind wie die Hunde aus den Showlinien. Allerdings könnten die dann wiederum zu viel von mir abverlangen, denn als Arbeitstiere wollen die auch etwas zu tun haben. Mir wurde auch schon von einer Halterin eines Goldis eben diese Rasse stattdessen empfohlen. Aber eben auch nur Showlinie… wie gesagt, die sind mir zu stämmig, und alle die ich mir angesehen hatte haben diese hängenden Lefzen … auch davon bin ich kein so grosser Fan. Vielleicht habe ich da auch nur noch nicht den richtigen Züchter gefunden.


    Seit kurzem habe ich auch schon mit etwas in Richtung Chihuahua geliebäugelt… allerdings sind die mir wiederum zu klein. Eigentlich. Ich hatte so einen süßen Fratz in einer Bar kennen gelernt, sehr freundlich und ganz seidiges Fell :rollsmile:


    Meine Omi hatte immer Yorkshire Terrier, eigentlich auch tolle Hunde aber ich mag diesen Terrier-Charakter nicht so gern, obwohl ich ihre Hunde auch immer geliebt habe, die sind einfach kleine Clowns.


    Also optisch mag ich alles, was noch etwas wölfisch aussieht. Etwas längeres Fell wäre schön, aber ich habe auch nichts gegen Podencos und Labbis. Auch einen Boxer, den ich mal kennengelernt habe, fand ich super! Ich mag sensible Hunde … aber das kann man sicher nicht an der Rasse festmachen. Auf gar keinen Fall sollte das Fell so lang sein wie bei Bobtail oder Afghane. Gegen hin und wieder mal Kämmen habe ich zwar nix, aber das ganze täglich machen, damit nichts verfilzt, ist mir dann doch zu viel Aufwand.
    Grundsätzlich mag ich lieber grössere Hunde, aber mittelgrosse wären auch noch okay. Letztendlich muss mich die Rasse an sich überzeugen, wahrscheinlich würde ich auch zu einem Cairn-Terrier nicht nein sagen, wenn er mich erstmal um die Pfote gewickelt hat.


    Wie ihr seht bin ich wirklich sehr unschlüssig… Fakt ist, dass so bald kein Hund einziehen wird. Schon gar nicht, bevor ich mich nicht eingehend mit Rasse und Zuchtverein etc. vertraut gemacht habe. Meine Bitte ist nur, dass mir vielleicht anhand dieser Infos noch jemand die ein oder andere Rasse vorschlagen kann, auf die ich selbst womöglich gar nicht gekommen wäre.
    Vielleicht finde ich ja so doch noch den Hund, der zu meinem Leben passt.


    Ich hoffe, ich habe nichts vergessen… wenn doch, dann ergänze ich es natürlich. :)


    Ganz liebe Grüße
    Ani

  • Hallo!


    Bitte schaff dir keinen Hund (und auch keine Katze) an, wenn du wirklich 10 Stunden nicht da bist. Auch dein Partner arbeitet ja Vollzeit.


    (Ich hoffe, ich habe da nichts falsch verstanden oder überlesen ...)

  • Bevor du entscheidest, was für ein Hund einzieht, solltest du die Frage klären, wie das mit dem Alleinebleiben ausschauen soll.
    10h sind meiner Meinung nach sehr viel, meist muss man ja noch einkaufen gehen oder mal zum Arzt oder oder oder.... Es gibt Hunde, mit denen du das niemals machen kannst.... Andere haben vielleicht weniger Probleme, aber das weißt du halt vorher nicht. Du musst aber schon sehen, dass der Hund mehr Zeit ohne dich verbringt, als mit dir....
    Also da würde ich mir auf jeden Fall überlegen, was man da machen könnte.


    Die von dir genannten Rassen sind wirklich unterschiedlich.
    Du solltest mal die Charaktereigenschaften auflisten, die dir wichtig sind.


    Zum Beispiel
    Jagdtrieb?
    Schutztrieb?
    Will to please?
    Menschenfreundlichkeit?
    .....
    ....
    ..

  • Zitat

    Hallo!


    Bitte schaff dir keinen Hund (und auch keine Katze) an, wenn du wirklich 10 Stunden nicht da bist. Auch dein Partner arbeitet ja Vollzeit.


    (Ich hoffe, ich habe da nichts falsch verstanden oder überlesen ...)


    Sowas hätte ich jetzt auch geschrieben. 10 Stunden sind viel zu lange, selbst wenn mal jemand zum Gassi gehen vorbei kommt. :mute:

  • Zitat

    .... Es gibt Hunde, mit denen du das niemals machen kannst.... Andere haben vielleicht weniger Probleme, aber das weißt du halt vorher nicht.


    Keinem Hund (auch nicht dem, der zuhause absolut unauffällig alleine bleibt) sollte man sowas regelmäßig antun (Notfälle gibt´s natürlich). Ich fände das wirklich absolut unfair und egoistisch einem sozialen Lebewesen gegenüber.


    Eine tägliche Betreuung wäre eine Lösung.

  • ich würde dir auch raten, eine Lösung für die Zeit wo du nicht da bist zu finden.


    Vllt kannst du den Hund mit zur Arbeit nehmen? Oder dein Freund?
    Evtl. kannst du ihn zu Verwandten bringen oder zum Hundesitter, was natürlich Geld kostet.
    Aber dir muss klar sein, dass du nicht viel von ihm hast bzw er nicht viel von dir.


    ICH hätte ein total schlechtes Gewissen, wenn ich meine 2 so lange allein lassen müsste. Zudem würden sie wohl aus Langeweile die Bude zusammenbrüllen oder wenigstens außeinander nehmen. Hier ist das Maximum 4h! Mir ist aber auch klar, dass es bei anderen funktioniert und mit viel Management kann das gut gehen aber schön ist das für einen Hund im Grunde nicht... :( : Und da ist es egal welche Rasse.


    Zur Rassefrage an sich ist es recht schwer was zu sagen, da du dich ja bloß auf Äußerlichkeiten festgelegt hast. Viel wichtiger wäre wie viel Temperament du gern hättest, ob du mit Jagdtrieb klar kommst oder ob der Hund wachen soll oder nicht. Sensibilität ist übrigens sehr wohl rasseabhängig, Hüties sind im Gegensatz zu Terriern wesentlich sensibler weil sie das für ihren Job schlicht benötigen, während ein Terrier kein Angsthase sein darf etc.
    Es gibt Hunde die sind aufgeschlossen zu jedermann und reserviertere Hunde, die mit Fremden nix anfangen können. Hat beides Vor- und Nachteile. Was möchtest du denn?
    Dann gibt es Hunde, die gefallen möchten und welche, die auf Eigenständigkeit selektiert wurden. Heißt, die entscheiden selbst und sind weniger abhängig von dir. Leichtführiger sind meist die Rassen mit "Will-to-please".


    Wenn du dir eine Lösung für deine Arbeitszeit überlegt hast, würde ich dir auf jeden Fall von allen möglichen Spezialisten abraten, wie zB. Huskies, Border, Schäfis, ...


    zum Schäfi:
    Der deutsche Schäferhund war (und ist) ein Gebrauchshund, klar wird er dann auch auf Eignung gezüchtet (in dem Fall Schutzdienst) denn das macht ihn aus. Wenn man keinen Gebrauchshund will, dann muss man sich eine andere Rasse suchen. Gibt zwar Züchter, die sogenannte "Showhunde" züchten, die meist ruhiger und weniger arbeitsgeil sind, darunter leidet aber oftmals das Wesen - sie werden nervenschwach und nervös, denn sie werden nur nach Aussehen selektiert. Und wie gesagt man muss sich - meiner Meinung nach -keinen Schäfi holen, wenn man das, was ihn ausmacht nicht will.
    Selbes bei anderen Rassen.

  • Nicht nur dass der Hund nicht jeden Tag 10 Stunden alleine sein kann, wann genau willst du denn all das mit dem Hund machen?
    Du hast doch kaum Zeit?


    Ich würde unter diesen Umständen von der Hundehaltung abraten.

  • Hallo,


    also meine ehrliche Meinung: keine... :( Ich frage mich immer wieder, wieso man sich einen Hund anschafft, wenn man ohnehin keine Zeit für ihn hat und/oder seinen Tag nicht hundegerecht gestalten kann. Ich arbeite auch Vollzeit, habe aber das Glück, dass ich die durchschnittlich 42 Stunden auf sieben Tage aufteilen kann und den Hund mit zur Arbeit nehmen kann.
    Manchmal muss man Wünsche einfach solange vertagen, bis es besser passt. Vllt kann man sich es irgendwann erlauben, beruflich kürzer zu treten. Oder man hat irgendwann Kinder, die auch einen Teil der Betreuung übernehmen können.
    Was die Rasse betrifft, würde ich, wenn es unbedingt ein Hund sein muss, zu einer eher selbständigen Rasse raten. Da ist es vllt nicht so schlimm, wenn er solange alleine ist. Für einen Labbi wäre das zumindest nix.


    Lg,
    Rafaela

  • Mal abgesehen von der mangelnden Anwesenheit. Was du von einem Husky erwartest, können die meisten einfach nicht erfüllen und du erfüllst auch die Voraussetzungen für einen Husky nicht wirklich, meiner Meinung nach. Das ist nicht böse gemeint, sind tolle Hunde, aber nicht für jemanden, der mit dem Hund sowas machen will wie du.


    (Vielleicht sind wir auf denselben Portalen aktiv - heißt du da auch so?)

  • Keine Frage, 10 Stunden gehen gar nicht ohne Ganztagesbetreuung. Mit einem Welpen gleich zehn Mal nicht.


    Was ich zum Thema Katze noch schreiben wollte: Ich hoffe, ihr seid euch darüber im Klaren, dass es absolute Tierquälerei ist, eine junge Katze allein zu halten. Sie braucht einen ebenbürtigen kätzischen Spielartner. Allerdings würde ich in eurer Situation auch von der Katzenhaltung Abstand nehmen oder wenn, dann eher einem älteren Katzenpärchen ein Zuhause geben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!