Frischfütterung, was wird alles gebraucht?

  • Guten Tag liebe Forengemeinde
    Was braucht man alles um den Hund nur mit Frischfutter zu ernähren?
    Gina ist ein Schäferhundmischling, 4 1/2 Jahre alt, ca 26 Kilo, recht aktiv (wir gehen ca 10-15 Kilometer täglich).
    Um ihr alle wichtigen Sachen zu geben wollte ich hier nachfragen was man alles braucht für eine ausgewogene Ernährung.
    Ich habe schon sehr viel gelesen, ich hoffe jemand mit Ahnung erbarmt sich und erklärt mir das Alles ein wenig.


    Fleisch hole ich, da dachte einen Anteil von 50-60 % in das Futter zu tun.
    30 % Reis.
    Karotten tu ich öfters rein, Hälfte angekocht und Hälfte roh mit normalem Öl.


    Was braucht mein Hund jetzt noch über die Woche?
    Milchprodukte?
    Öle?
    Früchte?
    wie viel davon ungefähr pro Kilogramm Körpergewicht?


    Wie kann man das mit nicht zu teuren Mitteln schaffen?


    Dann dachte ich an einmal die Woche einen gekochten Lammknochen und jede Woche oder alle 2 Wochen einen ganzen grünen Pansen.


    Grüße

  • Sie verträgt rohe Knochen nicht so gut...
    ist grüner Pansen so empfehlenswert wie man liest und stärkt es den Verdauungstrakt?
    Vielleicht würde sie dann die rohen Knochen besser vertragen.

  • Zu den rohen Knochen muss immer Fleisch. Wirklich immer. Nur dann ist der verdaulich.


    Wenn Du gekochte Knochen fütterst, spießen die innerlich Deinen Hund auf!!! Jedenfalls besteht dazu die Möglichkeit. Ich würde das nicht riskieren.


    Ja, grüner Pansen ist gut.Er hat das richtige Ca/P Verhältnis, enthält viele Spurenelemente, ist gut fett und bietet "gute" Bakterien.


    Der Link von Balljunkie ist sehr empfehlenswert. Es ist leider nicht so, dass man festlegt, dass man jetzt einfach frisch füttert. Du kannst so viele Fehler machen und damit Deinen Hund schaden.



    Liebe Grüße!

  • Bitte lies dich noch etwas mehr in die Materie ein. Fleisch, Reis und Möhren sind nicht alles was dein Hund benötigt.


    Zum fleischigen Anteil gehören neben fleischigen Knochen (Ca-Versorgung) Innerein und Pansen bzw Blättermagen. Da solltest du die Bedarfswerte ausrechnen damit dein Hund mit allem versorgt ist.

    Bei meinem 26kg sieht das dann zum Bsp so aus:
    Gesamt 620g am Tag dabei entfallen nur 120g auf fettiges Muskelfleisch, dann kommen gut 60g Innereien, 120g Pansen und 100g RFK. Das sind dann zusammen ca 470g. Dazu gibt es immer morgens ein breichen aus 50g Haferflocken, 50g Gemüse, etwas Obst und 50g Hüttenkäse. Das fehlende Ca fülle ich mit Eierschalenpulver oder Knochenmehl auf.


    Um das Futter möglichst abwechselungsreich zu gestalten gibt es den fleishigen Anteil möglichst immer mal von verschiedenen Tieren. Zum Beispiel RFK mal Hühnerklein und mal weiche Kalbsbrustknochen, Innereien mal vom Rind mal von Geflügel. Fleisch gibts meist Rind aber ein bis zweimal die Woche eben auch von Wild, Schaf, Kaninchen.


    Dann kommt nem dem Ca noch immer mal ein anderes Öl dazu, 2x die Woche ein Ei und dann hau ich täglich noch einen Mineralstoffzusatz dazu dann mit ich mich besser fühle. Haferflocken gibt es für eine Wurmwidrige Darmflora, einen Strang Tomatenmark gegen Zahnsteinbildung und 8 Tropfen Schwarzkümmelöl gegen Zecken.

  • Ja dass Fleisch, Karotten und Reis nicht reichen weiß ich ja und möchte gern wissen was fehlt. Aber dann sagt mir doch bitte ob allein das Verhältnis vernünftig ist.


    Innereien sind drinnen im Fleisch. Wie rechne ich aus wie viel Fleisch mein Hund insgesamt braucht?


    Ich habe schon sehr viel gelesen, also wer hilft mir denn jetzt beim Zusammenstellen des Planes was ich ihr wöchentlich gebe.


    Ich werde mir auch noch mehr durchlesen, ich wüsste nur gerne was ich morgen vor dem Feiertag einkaufen muss und womit ich anfangen kann.


    Also halten wir fest.
    Ich habe Fleisch mit Muskel Innerein und geringem Knochenanteil.
    Reis dazu, Karotten, dazu Öl damit die verwertbar sind, und habe gelesen Öl ist gut fürs Frischfutter im Allgemeinen (Kokosöl?)


    Milchprodukte, Quark oder besser Hüttenkäse?
    Obst, da würde ich einen Mix machen der für eine Woche reicht, was kann man da am besten nehmen? Apfel, Banane und was noch?


    Calcium ist wichtig.


    Ab und zu Fisch habe ich gedacht. Haferflocken sind schon im Fleisch ein wenig aber werd ich noch zusetzen.

  • Hallo
    ich habe jetzt noch ein wenig mehr gelesen wie ihr empfohlen habt und habe mir jetzt diesen vorläufigen Wochenplan erstellt.
    Die Zahlen sind alle vorläufig, würdet ihr groß was ändern, was ist falsch, was fehlt noch unbedingt an Lebensmitteln.


    Das Fleisch wird gekocht


    Grundnahrung:


    50 % Fleisch (mit Knochen und Innereinanteilen)


    25 % Reis


    10 % Hüttenkäse


    5 % Öl


    5 % Fischmehl


    5 % Gemüse



    Zusatzpüree (für eine Woche)
    2 Eier, 2 Äfpel 2 Bananen ein paar Himbeeren pürieren, Erbsen Wirisng Spinat Kürbis kochen und Alles unter die Grundnahrung mischen



    Montag: Grundnahrung
    Dienstag: Grundnahrung
    Mittwoch: Grundnahrung
    Donnerstag: Grüner Pansen, halbe Portion Grundnahrung
    Freitag: Grundnahrung
    Samstag: Grundnahrung
    Sonntag: Grundnahrung, mit Fisch statt Fleisch


    außerdem soll es noch Knochen oder soetwas wie Hühnerhälse geben.


    das Obst und Gemüse soll auch mal variert werden, genauso wie das Fleisch.
    über den Monat kann man ja noch Nüsse, ein wenig Honig und andere verschiedene geeignete Sachen geben.




    Ich werde das dann auch nochmal mit unserem Tierarzt besprechen...



    Was sagt ihr dazu, was muss noch verbessert werden?


    Und welches Öl könnt ihr empfehlen, welches nicht zu teuer ist?



    Vielen Dank und Grüße


    Marcel

  • Hallo Marcel,


    Dein Plan kommt mir sehr kompliziert vor. Und Einiges kann ich auch nicht nachvollziehen. Wozu z.B. Fischmehl? Oder die Differenzierung zwischen 5 % Obst und dem Zusatzpüree.


    Lockenwolf hat eigentlich einen sehr praktikablen Futterplan beschrieben. Natürlich ist aber letzten Endes ausschlaggebend, was Dein Hund Dir über Deine Fütterung rückmeldet. Du mußt Dich also rantasten, egal, wie diffiziel Du ein Prozent hiervon und ein Prozent davon im Plan änderst.


    Ich füttere ähnlich wie Lockenwolf, aber nicht gleich. Max. 60 % Tierisches (Fleisch, Innereien, Pansen, Milchprodukte, RFK, Ei, Fisch), etwa 40 % Pflanzliches (Kohlenhydrate, Obst, Gemüse, Kräuter), dazu Öl (Lachsöl) und eine Ca-Ergänzung, wenn keine Knochen im Futter sind.


    Das Öl dienst nicht der Energiegewinnung (kommt aus dem Fett im Tierischen), sondern der Ergänzung von Omega 3-Fettsäuren. Obwohl der Liter etwa 20 € kostet, ist es damit sehr sparsam im Verbrauch und reicht lange.


    Bei Obst und Gemüse sammle ich im Sommerhalbjahr vieles selbst, im Winter wechsle ich nach Angebot. Das kann mal bevorzugt Staudensellerie sein, auch Chicoree, Chinakohl, Paprika (rot), Tomate (rot), Möhren usw., natürlich Apfel, mal Banane, Mandarine, gerne auch Sachen, die etwas überreif sind.


    Vielseitigkeit ist mir generell wichtiger als feste Werte. Deshalb kommen bei mir auch geeignete Essensreste in den Napf: Nudeln, Kartoffeln, Haferbrei, , hartes Brot, selbst bereitetes Rotkraut oder Sauerkraut etc.


    Immer aber ist entscheidend, was mein Hund dazu sagt: hat er direkt nach der Fütterung Blähungen oder Unwohlsein, oder später Durchfall, oder verändert sich langfristig sein Fell, Temperament....


    Ich weiß ja nicht, was Du alles gelesen hast, aber wichtig sind in meinen Augen, die Grundzüge der Ernährungsphysiologie beim Hund zu kennen, dann kann man das Meiste selbst ableiten. Und da gibt es für mich in erster Linie den kleinen Ratgeber von Jürgen Zentek, und wenn man sich weiter informieren will, das dicke Fachbuch von Meyer/Zentek zur Hundeernährung.

  • Zitat

    Ich weiß ja nicht, was Du alles gelesen hast, aber wichtig sind in meinen Augen, die Grundzüge der Ernährungsphysiologie beim Hund zu kennen, dann kann man das Meiste selbst ableiten. Und da gibt es für mich in erster Linie den kleinen Ratgeber von Jürgen Zentek, und wenn man sich weiter informieren will, das dicke Fachbuch von Meyer/Zentek zur Hundeernährung.



    dem kann ich mich wirklich anschließen. Es kann wirklich toll sein, den Hund mit frischen, selbst zubereiteten Rationen zu ernähren.
    Aber bisschen mit der Thematik beschäftigen sollte man sich schon.

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