Silvester 2014 - Der Angsthundethread

  • Zitat

    Ich kenne keinen schussfesten Hund, der Angst vor Gewitter oder Silvester hätte. Also sollte man doch Schussfestigkeit trainieren.


    Und weil Du jetzt keinen kennst, gibt es also keine :???:


    Das Problem an Silvester ist für einen manchen schussfesten Hund nicht der Böller sondern die Raketen.
    Und für manchen anderen, sonst schussfesten Hund, ist das Problem beim Gewitter nicht der Knall sondern der Blitz.


    Unser Ben war absolut schussfest, da wir direkt am Jagdgebiet wohnen und Schüsse für ihn zu den Alltagsgeräuschen gehörten. Gewitter hat er am liebsten am geöffneten Fenster beobachtet oder wahlweise verschlafen. Aber wehe in der Nähe ging eine Rakete nach oben. Dann hat er selbst im Haus panisch den Blick nach oben an die Decke gewandt.


    Hagen ist weder gewitter-, schuss- noch silvesterfest. Zwischenzeitlich reagiert er auf Schüsse nicht mehr mit panischen Wegrennversuchen sondern schaut nur noch interessiert. Gewitter und vorallem Silvester sind aber immer noch ein enormes Problem für ihn.
    Ehrlicherweise habe ich in den zwei Jahren die er bei uns ist, auch an anderen, wesentlich dringlicheren Problemen arbeiten müssen als an seiner Schussfestigkeit. Zumal ein Hund der draußen als Kettenhund gehalten wurde und somit auch Silvester immer schön in 1. Reihe mitbekommen hat - ohne Rückzugsmöglichkeit und während die Nachbarschaft 30 m entfernt ganze Batterien abgefeuert hat :schweig: - vermutlich nie 100% silvesterfest zu bekommen ist.


    Wie gesagt, er hat nun genügend Vertrauen in uns nicht mehr absolut panisch zu reagieren. Und dieses Vertrauen bestärke ich indem ich die Silvesternacht mit ihm im Wohnzimmer verbringe. Fernseher und Festbeleuchtung an, Jalousien zu und dann kommen wir da schon durch. Das letzte was er bräuchte, wäre wenn wir noch große Feier bei uns veranstalten und ihn um Mitternacht alleine lassen um Knallen zu gehen.


    Das Gute ist - ich habe die perfekte Ausrede nicht mehr zu (für mich) sinnentleerten Silvesterpartys zu müssen :pfeif:



    Die Hoffnung mit "ruhigem Dorf" und "knallfrei" muss ich aber ein bisschen zerstören. Wir wohnen äußerst ruhig. Noch nicht mal in einem Dorf. Nur eine Ansammlung von 6 Gehöften. Da reicht es wenn einer an Silvester Besuch hat und ein Feuerwerk macht. Und selbst wenn in unserer Dorflage keiner Feuerwerk macht, reichen die Geräusche der aufsteigenden Raketen aus den umliegenden Dörfern auch aus um ängstliche Hunde zu beunruhigen. Also wirklich ruhig ist Silvester bei uns auch nie...leider.

  • So Azitas Shirt ist da. Es passt.


    Habe sie gleich mal einer Portion Ptg ausgesetzt. Hilft tatsächlich. :)

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    Unser Ben war absolut schussfest, da wir direkt am Jagdgebiet wohnen und Schüsse für ihn zu den Alltagsgeräuschen gehörten.


    Sorry, das hat mit schussfest überhaupt nichts zu tun. Schussfest bedeutet, dass man direkt neben ihm oder über ihm stehend mit dickem Kaliber schießen kann, und Hund macht nicht einen Mucks. Und ein Hund, der das abkann, den interessiert das bisschen Geböllere einen feuchten Dreck. Und Gewitter ohnehin nicht.

  • Ich muss mich hier leider auch einreihen.... Lea geht schon durch wenn man mit einem Kaugummi im Mund knallt, sobal der erste Böller gezündet wird sehe ich sie nicht mehr. In der Wohnung versteckt sie sich nur noch, beim Gassi gehen geht sie geduckt, hechelt stark, zittert, zieht an der Leine und will nur noch heim.
    Ein rießen Theater... :( :

  • Leider muss ich Annie auch hier in die Schlange einreihen :(
    Und das größtenteils durch meine eigene Schuld. Ich hatte sie mit vier Jahren übernommen und kannte bis dato nur Hunde die Sylvester keine Angst hatten bzw. den Böllern noch hinterher rennen wollten. Also haben Annie und ich ihr erstes Sylvester bei mir natürlich draußen verbracht. Gemeinsam mit einem Dackel, der das Geknalle super fand! Ein Glück hatte ich damals noch das Geschirr dran. Wir mussten, um wieder Heim zu kommen, ca 200m Straße entlang. Ein einziges Spießrutenlaufen! :shocked:
    Jahr für Jahr wurde es dann schlimmer. Schon Tage vorher merke ich, dass sie anhänglicher und bei jeder zugeschlagenen Autotür zum Duckmäuschen wird. Rescuetropfen haben nicht funktioniert. Vorletztes Jahr hab ich in meiner Verzweiflung mit Diazepam (für Alprazolam war es zu spät) gearbeitet. Doofe Idee. Sie hat trotzdem versucht in die Sofaritzen zu kriechen, ist in Schränke geklettert, hat ins Arbeitszimmer gepieselt, gehechelt, gesabbert...volles Angstprogramm also. Mit essen brauche ich ihr zwei Tage lang nicht zu kommen, obwohl sie ein wahrer Staubsauger ist! Im Übrigen macht sie Sylvester (wenn ich Glück habe und gerade keiner knallt) das letzte Mal gegen vier Uhr nachmittags. Dann erst wieder morgens, wenn alles vorbei ist.
    Jetzt bleiben wir mit dem Ar*** daheim, ich bau ihr eine Höhle unterm Schreibtisch und dreh Iron Maiden auf volle Lautstärke. Die Musik kennt sie und es übertönt den Hauptteil der Böller zwischen 11 und 1 Uhr.
    Kaugummi"knallen" ist bei ihr übrigens auch ein NoGo. Was auch nicht geht (sogar noch schlimmer ist), sind diese Luftpolsterfolien. Schon beim auspacken schleicht sie von dannen und versteckt sich.


    Was bei der ganzen Sylvestersache höchstwahrscheinlich auch nicht gerade förderlich ist, ist die Tatsache, dass ich genauso Schiss habe (auch bei Gewitter) :blush2: Mir steht schon bei normalen Sirenen (Feuerwehr, Probealarm im Dorf ect) das Wasser in den Augen. Annie und ich schaukeln uns Sylvester also auch gegenseitig hoch...
    Dieses Jahr haben wir noch eine Gasthündin daheim..die hat wenigstens keine Angst :D

  • Zitat

    Sorry, das hat mit schussfest überhaupt nichts zu tun. Schussfest bedeutet, dass man direkt neben ihm oder über ihm stehend mit dickem Kaliber schießen kann, und Hund macht nicht einen Mucks. Und ein Hund, der das abkann, den interessiert das bisschen Geböllere einen feuchten Dreck. Und Gewitter ohnehin nicht.



    Sorry aber dem muss ich DEFINITIV widersprechen.
    Unser letzter Hund war schussfest. Auch aus deiner Sicht. Mein Vater (der Jäger war) konnte genau neben ihm ohne Probleme schießen - egal was für nen Kaliber.Der hat mit keiner Wimper gezuckt, war ruhig und alles wie es für einen Jagdhund sein sollte. Auch auf Treibjagd gabs nie Probleme.
    ABER auf Silvester lag er wie ein Häufchen Elend unterm Tisch, war am Zittern und lies sich kaum beruhigen.


    Die Erklärung der Hundetrainerin war (sehr einleuchtend) dass Böllern und Raketen auf Silvester ein ganz anderes Geräusch machen als nen Knall aus nem Gewehr. Zudem kommen die Lichtblitze hinzu und das selbst die Menschen dabei "unruhig" sind - schreien, nervös, aufgeregt etc. Das spüren die Hunde.


    Die Aussage dass ein wirklich schussfester Hund Silvester überhaupt nicht interessiert ist leider nicht richtig :headbash:

  • Zitat

    Ich bin Pyrofreak und habe zwei Angsthunde.
    Und dann muss man eben Prioritäten setzen und einen Tag auf die Hunde scheißen. :D
    Das ganze Jahr dreht sich nur um die Hunde, da müssen sie durch.
    Die kriegen einen Monat lang Sensibilisierung und dann wird das schon. Wenn's nicht wird, Pech.



    Versagen meine Ironieantennen grade? :???:

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