Tierschutzhund reagiert nicht

  • @ annetteV - ich widerspreche auf voller Linie.
    der Hund findet sicher nicht schneller vertrauen wenn er immer irgendwie um sein futter kämpfen muß.
    vertrauen bekommt er durch Sicherheit und das ist ein gefüllter Napf am gleichen platz zur gleichen zeit.


    rituale , welche ich für sehr wichtig halte , sind aber etwas gleichbleibendes , zuverlässiges . kein streß um futter zu erlangen . sondern vielleicht " sitz " vorm Napf und freigabe durch ein Kommando.


    Beziehung " über den bauch " kann ich auch bei kleinen spielen beim Gassi und zwischendurch aufbauen wenn nötig ( und möglich ) - aber nicht durch futter entzug.


    die ressoursen vom Hund ? eigentlich hat er keine. ich darf sein Spielzeug nehmen , in sein bett fassen, ich bin Chef der futtertonnen. aber - wenn sie ihr futter haben ist es ihres. ohne wenn und aber und alle Hunde akzeptieren auch den Napf der anderen.


    für mich ist " Erziehung " über futterentzug einfach nur ein armutszeugnis. aber herr rütter macht das ja auch....

  • Hallo xaragon,


    Ich glaube, wir sprechen aneinander vorbei.


    Zitat

    der Hund findet sicher nicht schneller vertrauen wenn er immer irgendwie um sein futter kämpfen muß.


    Von 'kämpfen' habe ich nicht gesprochen, ganz im Gegenteil. Es geht dabei eben gerade darum, dass der Hund niemals, zu gar keiner Zeit das Gefühl bekommt, dass er kämpfen muss. Er soll und darf sich entspannen.


    Zitat

    vertrauen bekommt er durch Sicherheit und das ist ein gefüllter Napf am gleichen platz zur gleichen zeit.


    Ja zum ersten und nein zum zweiten Teil dieses Satzes.


    Zitat

    rituale , welche ich für sehr wichtig halte , sind aber etwas gleichbleibendes , zuverlässiges . kein streß um futter zu erlangen . sondern vielleicht " sitz " vorm Napf und freigabe durch ein Kommando.


    Wieder bin ich mit dem ersten Teil Deines Posts völlig einig. Es geht um Rituale - welche, ist erst einmal ziemlich sekundär. Es sollte für den Hund niemals Stress bedeuten, an Futter zu gelangen - aber genau das kann es für manche Hunde sein, wenn sie einen Napf vorgesetzt bekommen. Füttern sollte ein ganz entspanntes, freudiges und freundliches Miteinander sein. Und: bevor ich von meinem Hund ein Sitzenbleiben vorm Napf erwarten kann, muss ich ihm das zuerst beibringen...


    Zitat


    Beziehung " über den bauch " kann ich auch bei kleinen spielen beim Gassi und zwischendurch aufbauen wenn nötig ( und möglich ) - aber nicht durch futter entzug.


    Völlig richtig. Von Futterentzug hat, soweit ich weiss, hier nie jemand gesprochen - im Gegenteil.


    Zitat

    die ressoursen vom Hund ? eigentlich hat er keine. ich darf sein Spielzeug nehmen , in sein bett fassen, ich bin Chef der futtertonnen. aber - wenn sie ihr futter haben ist es ihres. ohne wenn und aber und alle Hunde akzeptieren auch den Napf der anderen.


    Deiner vielleicht nicht. Es soll aber durchaus andere Hunde geben, die das mit der Ressourcenverteidigung bitterernst nehmen.

  • Zitat

    Wie lernt man einem Hund seinen Namen???? Ich spreche sie halt immer wieder damit an und lobe, wenn sie zu mir schaut und gebe Leckerli.


    Ihr scheint doch alles goldrichtig zu machen. Bestimmt ist das einzige, was euch noch fehlt, Zeit. :) Zu deiner konkreten Frage gibt es hier noch einen etwas ausführlicheren Text: http://markertraining.de/das-namensspiel/

  • Mit existentiellen Ängsten zu spielen (Futter ist überlebenswichtig!), um den Hund kooperativ zu kriegen und ihn vom Menschen abhängig zu machen halte ich für eine sehr ungesunde Tendenz, besonders bei entwurzelten, verunsicherten Hunden. Wie kann das ihnen helfen, wenn sie nicht einmal Futter geregelt erhalten und nie wissen, ob und wann sie was kriegen? Dem Stressabbau dient das sicherlich nicht.


    Regelmässige Futterzeiten schaffen Struktur und Sicherheit und geben Vertrauen - so wird dem Hund wenigstens eine Unsicherheit im Leben genommen. Ich habe nichts dagegen, dass Hunde sich Leckerchen verdienen müssen, aber die überlebenswichtige Ration sollten sie in der Regel ohne Auflagen erhalten. Schliesslich haben sie sich nicht ausgesucht, bei uns zu leben, sie können nicht einfach gehen, wenn sie mit unseren Regeln nicht einverstanden sind.

  • Zitat

    Mit existentiellen Ängsten zu spielen (Futter ist überlebenswichtig!), um den Hund kooperativ zu kriegen und ihn vom Menschen abhängig zu machen halte ich für eine sehr ungesunde Tendenz, besonders bei entwurzelten, verunsicherten Hunden. Wie kann das ihnen helfen, wenn sie nicht einmal Futter geregelt erhalten und nie wissen, ob und wann sie was kriegen? Dem Stressabbau dient das sicherlich nicht.


    Regelmässige Futterzeiten schaffen Struktur und Sicherheit und geben Vertrauen - so wird dem Hund wenigstens eine Unsicherheit im Leben genommen. Ich habe nichts dagegen, dass Hunde sich Leckerchen verdienen müssen, aber die überlebenswichtige Ration sollten sie in der Regel ohne Auflagen erhalten. Schliesslich haben sie sich nicht ausgesucht, bei uns zu leben, sie können nicht einfach gehen, wenn sie mit unseren Regeln nicht einverstanden sind.


    Den ersten Teil unterschreibe ich voll und ganz. Den zweiten nur bedingt. Bei mir muss kein Hund hungern und trotzdem gibts anfangs keinen Napf.


    Da mein Beitrag aber auf so vehementen Gegenwind zu stossen scheint, frage ich mich ehrlich, wo man in meinen Beiträgen herauslesen kann, dass ich dazu rate, mit 'existentiellen Ängsten' zu 'spielen'. Weder plädiere ich dafür, dass der Hund 'um sein Futter kämpfen' muss, wie xaragon dies formuliert hat, noch empfehle ich Futterentzug oder fordere dazu auf, den Hund zu stressen oder gar mit 'Gewalt' in eine Bindung zwingen zu wollen. Entweder scheine ich mich äusserst unklar auszudrücken oder manche Poster lesen wirklich nur gerade das, was sie lesen möchten und nicht das, was wirklich da steht.


    So wie das klingt, denke ich, machst Du das schon ganz richtig, frischling und wenn Du Dir wirklich Sorgen machst, finde ich es gut, wenn Du den Hund einem Tierarzt vorstellst. Viel Erfolg!

  • Ich habe geschrieben, dass es sicher Fälle gibt, wo es Sinn macht, wenn sich ein Hund Futter erarbeiten muss. Nur bei der Hündin der TE habe ich halt den Eindruck, dass sie in erster Linie ohne Stress ankommen dürfen sollte und man ihr ihre Ruhe gönnen sollte. Ansonsten verhält sie sich ja nicht auffällig, sondern eher sehr normal.

  • Hallo nochmal,
    weil ich mich bei manchen threads, die ich durchgelesen habe, gefragt habe, wie sich die Probleme entwickelt haben möchte ich in meinem Fall nun weiter berichten:
    Inzwischen ist Lotte fast 6 Wochen bei uns und so langsam merke ich Fortschritte! Sie hört auf ihren Namen, kommt auch ohne Leine draußen auf Zuruf, macht Sitz und gibt Pfötchen. Gestern haben wir das erste Mal "Fangerles" um den Eßtisch gespielt - Lotte mit einem Plüschigel im Maul. Es geht aufwärts! Nochmal danke für die aufmunternden Antworten und an alle, die irgendwann mal vor der gleichen Situation stehen - Geduld, das wird schon!!!!


    LG Karin

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