Macht es Sinn einen Hund aufzunehmen oder lieber später?

  • Hallo,
    durch eine Freundin bin ich auf euer Forum aufmerksam geworden.
    Kurz zu mir: Ich bin 27, Tierärztin, alleinstehend samt 2 Katzen und 5 Chinis.


    Schon früh wollte ich einen Hund. Meine Mutter war immer dagegen und im Studium stellte sich mir die Frage dann auch nicht mehr, da ich das Gefühl hatte einem Hund nicht gerecht werden zu können. Stattdessen zogen meine 2 Stubentiger bei mir ein.
    Inzwischen hat sich die Situation geändert, ich habe einen Job, könnte den Hund mit auf Arbeit nehmen und ansonsten auch gut versorgen, denke ich.


    Es soll ein älteres Tier sein, das gefestigt im Charakter ist. Rüde oder Hündin ist mir erstmal egal. Eher klein bis maximal mittelgroß und bevorzugt mit längerem Kuschelfell. Er muss einige Stunden allein bleiben können und sportlich sein, da ich Langstreckenläuferin bin und ihn natuerlich gerne mitnehmen würde. Nicht bellfreudig und wohl erzogen wären natuerlich auch von Vorteil:-) Gerne ein mopsgedackelter Windhundspitz :rollsmile:


    Ich würde auf alle Fälle erstmal in die Hundeschule gehen und da hoffentlich viel lernen. Ich habe eben echte Zweifel dass ich dem Tier nicht gerecht werden kann. Meine Kollegin hat 2 Hunde und sie sieht so viel und reagiert so schnell. Da habe ich Angst das einfach nicht zu können und überfordert zu sein.
    Wie sieht das aus mit der Bewegung? Ich könnte morgens vor der Arbeit und spätabends kleinere Runden gehen: So 20-30min, mittags nochmal 30 und nach der Arbeit dann eine längere Runde entweder joggen oder eben spazieren gehen.
    Am WE bin ich meist auch an beiden Tagen laufend unterwegs. Würde das distanztechnisch natuerlich langsam aufbauen und nicht gleich mit 25km starten:-)


    Ich würde mich als totalen Anfänger bezeichnen. Lese zwar relativ viel über Hunde und Hundeverhalten aber in der Praxis bestimmte Verhaltensweisen zu erkennen und angemessen zu reagieren fällt mir noch schwer.


    Beschäftigungstechnisch würde ich gern verschiedene Sachen ausprobieren. Also Tricking und vielleicht auch Hundesport oder Agility. Ich bin da eigentlich offen für alles und möchte alles probieren und dann schauen was zu mir und dem Hund passen würde.


    Daher jetzt meine Frage an euch: Denkt ihr ich kann dem Tier gerecht werden oder sollte ich lieber noch warten?
    Viele meiner Freunde sagen, ich sollte mir das nicht auch noch ans Bein binden und ich könnte dann nie in den Urlaub fahren blabla..... Ich mache allerdings meist Urlaub der Hundefreundlich ist, das wäre also kein Problem. Im Falle des Falles könnte ich den Hund auch bei meinen Großeltern oder für kurze Zeit bei Freunden einquartieren.


    Für die ersten 1-2Wochen könnte ich mir Urlaub nehmen.


    Zur Zeit sieht es so aus, dass gegen Ende des Jahres mein Mitbewohner auszieht und ich dann alleine bin. Dann würde ich gern noch etwas alleine wohnen, damit sich alles einspielt und dann eben nach einem passenden Hund Ausschau halten (gern Tierheim/Tierschutz)
    Ich hab schon mitbekommen, dass viele TH doch etwas überzogene Anforderungen an potentielle Hundehalter haben. Denkt ihr ich würde mit den Voraussetzungen einen bekommen?


    Daher nicht wundern: Ich mache mir gern frühzeitig Gedanken :headbash:
    Vielen Dank schonmal, dass ihr das hier alles gelesen habt:-) Vllt habt ihr ja etwas Input

  • Also ich finde das klingt alles gut. Wegen der Erfahrung würde ich mir nicht sonderlich viele Sorgen machen. Man wächst schnell in die Hundehalterrolle hinein und lernt mit dem Hund. Besonders wenn du Lust hast, eine Hundeschule zu besuchen, wirst du schnell dahinter kommen, wie dein Hund so tickt. Da du ja sowieso einen erwachsenen Hund zu dir nehmen möchtest, fallen die größten Baustellen (Welpenzeit, Pubertät) ja schon einmal weg. Vor allem wenn du dir mit der Hundewahl Zeit lässt und wirklich eine Fellnase zu dir holst, die schon gesetzt ist und die Grundkommandos kennt. Der Hund wird dir auch sicher in der Praxis weiterhelfen. So kannst du am eigenen Tier Hundeverhalten lernen. Es gibt eigentlich nichts Besseres, Schöneres und Interessanteres. :smile: . Wichtig ist eben nur die Grundbereitschaft, sich mit Hundeverhalten zu befassen. Dann kommt alles andere ganz von allein.


    Was den Zeitpunkt angeht: Ich persönlich denke, dass es nie den absolut perfekten Zeitpunkt gibt. Entweder man traut sich, wenn gerade die Umstände stimmen, oder eben nicht :D .

  • Ich denk' schon, dass es Sinn macht ;) .
    Einen Spitz oder Spitz-Mischling könnte ich mir gut vorstellen (die sind nicht alle bellfreudig, aber meist lustig, recht aktiv, aber ohne, dass es in Stress ausartet, schlau und sehr treu) oder einen Sheltie/-mix (ebenfalls ganz tolle Hunde und auch da gibt es leise Vertreter). Aber es gibt auch darüber hinaus natürlich sooooo viele tolle Hunde im Tierschutz, da findest Du bestimmt Deinen Schatz.
    Wegen Spitzen oder -mixen könntest Du dort mal schauen (auch gern anmelden, wenn Du Interesse hast :) :( :
    http://www.notspitz-glücksspitz.de
    Wenn Du Dich nicht scheust, bis Bayern zu fahren, hätte ich noch eine gute Adresse für Dich, wenn es um Spitze oder -mixe aus dem Tierschutz geht.
    Du kommst bestimmt recht schnell hinein, wenn Du zu einer guten! Hundeschule gehst, Dir ein bisschen was anliest zur Körpersprache usw. und viel Kontakt mit anderen erfahrenen Hundehaltern hast. Geduld braucht es, manchmal gute Nerven, die Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstreflektion (immer zuerst den Fehler bei sich suchen, was hat man nicht gut genug vermittelt etc.) und natürlich einige Zeit, um sich kennenzulernen, die Bindung zu festigen. Ich würde denken: das klappt schon :) . Es war ja bisher noch niemand beim ersten Hund schon ein Hundekenner ;) .
    LG Petra

  • Warum solltest du einem Hund nicht gerecht werden können? Ich denke du bist offen und lernbereit. Das sind doch die Besten Voraussetzungen. Man wächst in die Hundehaltung auch immer weiter hinein. Wichtig ist, daß du bereit bist dich zu informieren und zu lernen. Keiner ist mit Erfahrung auf die Welt gekommen. :D
    Das du mit dem Hund in die Hundeschule gehen möchtest finde ich gut. Da bekommst du von Anfang an Unterstützung und es wird dir Sicherheit geben. Außerdem macht es einen riesen Spaß. Für uns war die Hundeschulzeit einfach toll. Was die Rassefrage angeht bin ich nicht so bewandert.


    LG


    Franziska mit Till

  • danke schonmal für eure Antworten.


    Ich kenne eben einige Halter in meiner Umgebung die mit ihren Tieren nur 3x10min am Tag rausgehen und das möchte ich unbedingt vermeiden...
    Ich möchte ja dem Hund auch was bieten und nicht nur er mir!


    Rehlein: Lustig also Sheltie steht auch ganz oben auf meiner Liste. Spitz habe ich ehrlich gesagt noch nie drueber nachgedacht. Aber vom Aussehen gefallen sie mir total gut.
    Ich bin öfter in Bayern, da mein Vater in München wohnt. Dieses Jahr noch 2x. Aber ich fliege immer. Das würde ich dann ungern mit neuem Hund tun. Ein Auto habe ich nicht.


    Eigentlich sollte man ja schon öfter den Hund vorher besuchen oder? Denke bei einmal anschauen kann man das ja noch nicht richtig entscheiden ob es passt. Daher weiß ich nicht ob es möglich ist einen Hund von soweit weg aufzunehmen.


    Streichelmonster: Ja ich denke eben auch, dass es den perfekten Moment nicht gibt. Wollte nur mal eure Einschätzung hören ob es möglich ist mit meinen Bedingungen dem Tier nen schönes Leben zu bieten. Ja es ist mehr ein trau ich mich jetzt endlich?:D



    Meine Freundin wird in den nächsten Wochen öfter mal mit ihrem Hund bei mir vorbeischauen. Dann können wir schonmal schauen wie meine Stubentiger reagieren.
    Ich werd auch mal mit ihr mit in die Hundeschule gehen. Sie macht grad den Hundeführerschein. Dann kann ich mir das mal anschauen.


    Bin auch sehr gespannt ob ich überhaupt ein Tier vom Tierschutz bekomme. Hab hier in einem anderen Thread gelesen, dass das ja bei vielen nicht geklappt hat. Mich völlig auszuzuiehen und alle Informationen über mich preis zu geben, sehe ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich ein. Aber wer weiß vllt klappt es ja.
    Der hier gefällt mir zum Beispiel ganz gut:http://www.tierheim-verlorenwa…ere/hunde/1973-marek.html.

  • Herzlichen Willkommen im Forum Joshly,


    ich finde Deine Voraussetzungen auch richtig toll und vor allem auch Dein Vorhaben, daß Du einen Hund aus dem Tierschutz aufnehmen willst :gut:


    Also bei uns hier in der Gegend haben eigentlich alle Tierärzte ihre eigenen Hunde mit in der Praxis - ich finde das einfach super!


    Was mir so spontan in den Sinn gekommen ist: bei uns hier ist es oftmals so, daß Arztpraxen immer mal wieder mit der einen oder anderen Orga zusammen arbeiten oder natürlich auch mal mit Privatpersonen Kontakt haben, die ihre Hunde abgeben müssen z.B. weil Herrchen oder Frauchen ins Heim müssen oder was auch immer.
    Vielleicht besteht auch über diese Schiene für Dich die Möglichkeit an einen neuen Mitbewohner zu kommen, was dann evtl. gar nicht so schwierig wäre. Das Ganze braucht halt dann ein wenig Zeit und ist evtl. nicht von heute auf morgen umzusetzen, aber wie ich Dich verstanden habe, soll bzw. muß der Wuffel auch nicht gleich in den nächsten Wochen einziehen.
    Allerdings kann ich mir bei Deinen Voraussetzungen auch nicht vorstellen, daß Du mit irgendwelchen Orgas größere Probleme haben wirst.


    Wäre schön wenn Du uns auf dem Laufenden halten willst - viel Glück!

  • also - für mich sind deine Bedingungen völlig in ordung. du hast ein " geordnetes " leben , kannst den Hund mit auf arbeit nehmen, hast als TA ja wohl sicher etwas Ahnung von Hunden , bist bewegungsfreudig....
    warum nicht jetzt ? klar , ein Hund verändert das leben . aber gerade , wenn du einen kleineren willst kannst du ihn ja fast überall mit hinnehmen.
    bei der hundeschule - paß auf , daß du die richtige erwischst. da kann man auch mehr schlecht als gut machen.
    außerdem , wenn du einen erwachsenen , gefestigten nimmst ist es vielleicht gar nicht nötig und du machst mit ihm irgendeinen hundesport der euch spaß macht.
    um einen Hund zu finden , wenn du eine spezielle rasse im kopf hast , auch mal bei Züchtern fragen. die haben auch oft ältere Hunde oder " Rückläufer " abzugeben.
    viel glück !

  • Zitat

    Wie sieht das aus mit der Bewegung? Ich könnte morgens vor der Arbeit und spätabends kleinere Runden gehen: So 20-30min, mittags nochmal 30 und nach der Arbeit dann eine längere Runde entweder joggen oder eben spazieren gehen.


    Also vier Spaziergänge? Brauchst Du eigentlich gar nicht. Meine sind mit zwei Spaziergängen völlig zufrieden. Pipi gehen natürlich zwischendurch, aber das ist ja kein Gassi.


    Was hast Du für eine Arbeitsstelle? Kundenverkehr? Andere Tiere? Da würde ich rassetechnisch drauf achten, dass das geht.


    Ansonsten finde ich, dass ein Hund gut zu Dir passen würde :smile:


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Der hier gefällt mir zum Beispiel ganz gut:http://www.tierheim-verlorenwa…ere/hunde/1973-marek.html.


    :fondof:
    Der ist ja süß und hat ein gutes Alter. Da sind sie dann schon aus dem Gröbsten raus. Ich würde auch ein paar Besuche einplanen, um zu schauen, ob es wirklich passt zwischen euch. Und ich wüde ein großes Augenmerk darauf legen, dass der Hund auch katzenverträglich ist. Nicht, dass du dich verliebst und es stellt sich später heraus, dass das mit deinen Stubentigern nicht funktioniert. :/


    Wenn du an einen Sheltie gedacht hast und gerne einen Hund aus dem TS zu dir nehmen möchtest, gibt es ja noch die ganzen Nothilfen wie zB:http://www.collies-und-shelties-in-not.de/


    Beim Sheltie gibt es nur zu erwähnen, dass sie doch als sehr bellfreudig gelten. Wir haben selber seit einigen Jahren Shelties in der Familie und mir gingen sie deshalb immer ein wenig auf die Nerven :ops: . Ansonsten sind sie aber nette Begleiter.

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