Wie und wann entwickelt sich Unverträglichkeit?

  • Hallo zusammen,


    ich stelle mir schon länger diese Frage und bin gespannt auf eure Erfahrungen.


    Mein Labbi Newton ist gute fünf Monate alt und ist bisher mit allen Hunden verträglich. Wir treffen aber beim Gassi gehen gelegentlich auf Hunde, die komplett unverträglich sind. Die Halter warnen dann direkt vor und so hat Newton auch noch nie schlechte Erfahrungen mit Artgenossen gemacht.


    Da ich es wohl ziemlich stressig fände, einen unverträglichen Hund zu haben, habe ich mir wie gesagt schon öfter die Frage gestellt, wie es zu solchen Unverträglichkeiten kommt? Liegt es an unzureichender Sozialisierung, oder an negativen Erfahrungen mit anderen Hunden? Was sind eure Erfahrungen? Gibt es ein bestimmtes Alter, in dem sich Unverträglichkeiten entwickeln können? Wie kann man vorbeugen, bzw. was kann man tun, wenn man merkt, dass sein Hund mit bestimmten anderen Hunden unverträglich wird?


    Bin gespannt auf eure Beiträge.


    Lg,
    Rafaela

  • Letztendlich kann eine Unverträglichkeit natürlich jede von Dir genannte Ursache haben.


    Sehr oft spielt das Erwachsenwerden, das Einsetzen des Einflusses der Geschlechtshormone eine Rolle. Es gibt auch Rassen, die mehr zu Artgenossenaggressionen neigen als andere.


    Gänzlich steuern kann man das meiner Meinung nach nicht. Da geht dann letztendlich sehr viel über das Gehorsam, dass der Hund seine "Raufgelüste" nicht ausleben darf.


    Bei meinem Hund kann ich das prima beobachten. Mit Hündinnen kommt er in aller Regel sehr gut aus, zu Welpen ist er äußerst freundlich. Aber wehe, diese Welpen entwickeln sich zu "Männern", dann mag er sie nicht mehr sehr nah um sich haben.
    Ich persönlich kann damit gut leben. Ich finde es auch nicht unnatürlich, dass ein Hund nach der Welpen-Spiel-Phase einfach nicht jeden mag.

  • Zitat


    Ich persönlich kann damit gut leben. Ich finde es auch nicht unnatürlich, dass ein Hund nach der Welpen-Spiel-Phase einfach nicht jeden mag.


    Danke für deinen Beitrag. Dass nicht jeder Hund jeden mag finde ich auch natürlich. Unter Menschen ist ja auch nicht grundsätzlich jeder jedem sympatisch. Mit Unverträglichkeit meine ich vor allem Aggression anderen Hunden gegenüber.

  • ich würde sagen entscheidend ist die Frage, was genau du als unverträglich empfindest.


    Ich würde meine Hündin zb nicht als unverträglich empfinden.
    Aber sie ist futterneidisch, verteidigt Spielzeug und hat keinen Bock beim Arbeiten gestört zu werden.


    Es ist nicht so, dass sie dann stumpf drauf haut und Löcher macht. Aber sie macht lautstark deutlich, dass sie das jetzt alles andere als gut findet.
    Ich schaue natürlich nach Möglichkeit, dass es nicht zu solchen Situationen kommt, aber immer lässt es sich nicht vermeiden.
    Sie lässt sich dann aber auch abbrechen und zu mir rufen.
    Nur es ist eben so, dass sie bei solchen Störungen nicht sofort begeistert los spielt. ;)


    So im Freilauf ist sie aber unkompliziert und kommt da auch mit den meisten Hunden gut klar. Andere ignoriert sie. Auch hat sie noch nie einfach bei ner Hundesichtung an der Leine losgepöbelt.


    Wäre das für dich unverträglich? Ich empfinde das ehrlich gesagt in diesem Rahmen als 'normales' erwachsenes Verhalten.

  • Danke für deinen Beitrag.


    Ich definiere dann besser noch, was ich als unverträglich empfinde. Unverträglich ist für mich, wenn der Hund bei der bloßen Sichtung eines anderen Hundes wie verrückt losbellt oder, falls er im Freilauf ist, so aggressiv knurrend oder bellend auf meinen zustürmt, dass ich meinen beschützen muss.

  • Unverträglichkeit ist meiner Meinung nach nicht gleichzusetzen mit Aggression gegenüber Artgenossen.


    Unverträglich in dem Sinn, dass ein Zusammentreffen mit fremden Hunden nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen gehört, kommt wohl bei fast allen Hunden mit dem Erwachsenwerden. Wobei Du mit Deinem Labbi da die besten Chancen hast, dass dieser auch in gesetzerem Alter andere Hunde trotzdem nett findet...


    Ob das dann in Aggression umschlagen muss, ist charakter- und erziehungsabhängig.


    Meine Hündin hatte mit ca. 2-3 Jahren auch eine Phase, in der sie anderen Hunden gerne deutlich gezeigt hätte, dass sie auf diese keinen Bock hat. DAS war eindeutig ihrem Temperament geschuldet ;) und sie musste dann eben lernen, dass das nicht geht.


    Im nun reifen Alter von 7 ist das kein Thema mehr. Andere Hunde findet sie nach wie vor überflüssig, ignoriert diese so gut es geht, toleriert aber auch jedes Aufeinandertreffen (sogar von eindeutig unfreundlichen Zeitgenossen) ohne Aggressionen zu zeigen und macht dann ungerührt mit dem weiter, was sie vorher beschäftigt hat.


    Ich kenne nur eine einzige Hündin, die wirklich artgenossenaggressiv ist und diese kompromisslos angreift. Die kam aber auch erst mit weit über 5 Jahren zu ihrer Besitzerin, die Vorgeschichte ist gänzlich unbekannt. Menschen gegenüber ist die aber völlig unproblematisch.

  • Zitat

    Danke für deinen Beitrag.


    Ich definiere dann besser noch, was ich als unverträglich empfinde. Unverträglich ist für mich, wenn der Hund bei der bloßen Sichtung eines anderen Hundes wie verrückt losbellt oder, falls er im Freilauf ist, so aggressiv knurrend oder bellend auf meinen zustürmt, dass ich meinen beschützen muss.


    Ist nicht unbedingt Unverträglichkeit.
    Unser Spanier macht bei Hundesichtung auch Theater ohne Ende: hängt in der Leine, lautstarkes hohes aufgeregtes Bellen - aber wenn man Kontakt zulässt und der andere Hund brav ist (!) wird kurz geschnuppert und dann links liegen gelassen :D

  • Ich muss sagen das Kiwi auch nicht der verträglichste Hund ist, ich halte Kiwi sobald ich einen Hund oder Menschen sehe kurz. Denn sie vergisst alles bei Hunden, sie bellt die an und springt in die Leine.
    Ich denke bei ihr ist das nur eine Phase da ich sie auch relativ schnell wieder beruhigen kann, vielleicht sogar Pubertät. Denn vorher war sie ruhig, in der HuSchu bellt sie die Hunde auch nicht an.


    ...von meinem sony via tapatalk.

  • Zitat

    Danke für deinen Beitrag.


    Ich definiere dann besser noch, was ich als unverträglich empfinde. Unverträglich ist für mich, wenn der Hund bei der bloßen Sichtung eines anderen Hundes wie verrückt losbellt oder, falls er im Freilauf ist, so aggressiv knurrend oder bellend auf meinen zustürmt, dass ich meinen beschützen muss.


    Wie schon gesagt: an dem Verhalten an der Leine kann man arbeiten, ebenso am Rückruf auf einer Hundewiese.
    Ob man "das Problem" grundsetzlich sehr beeinflussen kann, da habe ich meine Zweifel.


    Die Gegenfrage ist aber doch immer: ist es natürliches Verhalten, dass erwachsene Hunde sich "freuen" bei Fremdhundsichtung? Müssen sie andere in ihrem Nahbereich dulden?
    Oder ist das unsere verklärte Hundewiesen-die spielen-alle-so-toll-Erwartung?


    Allerdings wäre es tatsächlich wünschenswert, dass die Halter, deren Hund jetzt nicht extrem auf Artgenossen steht, ihre Hunde dementsprechend lenken, dass sie keine Gefährdung für andere sind.

  • Bei uns kam es durch die erste Läufigkeit und das Erwachsenwerden und dadurch, dass sie öfters von anderen Hunden (vor allem übrigens Labradoren ;) ) umgerempelt und aufs ärgste bedrängt wurde, dass meine Hündin mittlerweile die meisten Fremdhunde lieber meidet.


    Fremdhunde, die sich respektvoll nähern und auf ihre Körpersprache eingehen, sind weiterhin kein Problem. Bei denen, die auf uns zubollern oder ihr penetrant am Po hängen oder anderweitig nerven, muss ich eingreifen, sonst bekommt sie Angst und regelt das dann irgendwann lautstark selber.


    Aber ich finde es ganz ehrlich eher unüblich, wenn sich erwachsene Hund über alle anderen Hunde freuen und mit JEDEM Kontakt aufnehmen müssen.

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