Wie und wann entwickelt sich Unverträglichkeit?

  • Ich möchte jetzt nichts pauschalisieren, aber es hört sich ein bisschen so an als gehe es eigentlich um Hunde die andere Hunde einfach "weg" haben wollen, also keinen Kontakt wollen und das deutlich machen. Das an sich ist nicht unnormal und muss nicht zu "Unverträglichkeit" im Sinne von verbellen oder Aggressionen führen. Wenn es aber zu Verbellen und Schnappen kommt, dann ist das in den meisten Fällen zu verhindern indem der Halter frühzeitig eingreift und dem Hund die Aufgabe des "Abwehren/Wegschicken anderer" abnimmt. Wenn es sich also anbahnt, dass ein Hund in bestimmten oder sogar den meisten Situationen keinen Kontakt zu anderen Hunden möchte und der Halter entsprechend handelt, dann gibt es auch keinen Grund für besagten Hund andere durch verbellen oder ähnliches abzuwehren.
    "Andere Hund nicht so gut finden" liegt wohl einfach im Wesen des Hundes oder eben nicht, was die TS als "Unverträglichkeit" (im Sinne von Abwehrverhalten bis hin zu Aggression) versteht lässt sich in meinen Augen im Normalfall durch gutes Management und Abnehmen der "Abwehraufgabe" durch den Halter verhindern.

  • Das Thema hatten wir glaube ich schonmal.
    Unverträglichkeit mit Artgenossen, hängt für mich mit schlechter Sozialisierung/Erziiehung zusammen. Anders kann ich es mir nicht erklären, von meinen insgesamt sechs Hunden, war keiner unverträglich. Manche Hunde wurden nicht so sehr gemocht, aber von meinen Hunden geduldet.
    Die Unverträglichkeit gegenüber Rüden fängt meistens so mit eineinhalb Jahren an, also während der Pubertät. Dann werden schonmal andere Rüden angeknurrt oder es wird versucht, seine Kräfte zu messen.
    Und genau da bin ich immer eingeschritten; bei mir wurde nicht gerauft, andere Rüden wurden nicht angegangen. Meine Hunde haben gelernt, daß ich Rauferien/Beissereien nicht dulde. Das kann ein Hund lernen.


    Andersherum fällt mit gerade auf Anhieb ein Ehepaar ein, deren Hunde alle unverträglich mit Artgenossen waren. Es waren verschiedene Rassen, beiderlei Geschlechts. Wenn man im Leben nacheinender fünf Hunde hatte, und alle Hunde sich mit anderen nicht vertragen haben (es gab sogar öfter böse Beissereien mit diesen Hunden), dann würd ich mich aber doch schon fragen, ob das nicht an meiner Erziehung liegt.

  • Es ist echt die Frage wie man Unverträglichkeit oder auch Aggression definiert.


    Einige Leute würden meinen Hund wohl als unverträglich bezeichnen, ich finde ihn aber schon verträglich.


    Ich verallgemeiner mal kurz ganz arg: der durchschnittliche Labbi oder Goldi-Halter findet Hunde verträglich die sich über alle anderen Hunde freuen und immer spielen wollen. Zudem nie Streit anfangen.


    Die Leute mit den vermeintlich unverträglichen Hunden finden eher distanziertes und ruhiges Verhalten als ein Zeichen von Verträglichkeit.


    Janosch führt sich an der Leine gerne auf wenn er andere Hunde sieht und der Abstand zu gering ist. Im Freilauf ist er aber sehr viel unproblematischer. Er erwartet aber Respekt und ist ein Hund zu aufdringlich, stürmisch und bedrängt zu arg, sagt er in Form von Knurren und dann Bellen und Knurr-Schnappen (in die Luft), das er darauf keinen Bock hat. Für mich in Ordnung solange er es dann gut sein lässt.
    Leider kapieren das gerade die lieben kleinen Junghunde nicht so richtig, weswegen es dann schon mal lauter werden kann. Ich mach deshalb auch lieber einen Bogen um Welpen und Jungrüden wenn ich das Gefühl habe sie können sich nicht benehmen. Damit meine ich nicht, dass sie total unterwürfig sein müssen, sondern einfach ruhig und zurückhaltend.


    Achso, weils ja um die Ursache geht. Also teilweise ist die Verträglichkeit genetisch verankert, z.B. sollen Meutehunde sehr verträglich sein, Rassen wie der Akita Inu eher nicht.
    Dann liegt es natürlich an der Sozialisation. Janosch war ein Kettenhund und konnte deshalb nie das Verhalten "rausgehen aus der Situation" erlernen. Deutsche Hundewiesen Stadthunde sind sicherlich auch anders sozialisiert als rumänische Straßenhunde, dementsprechend kann es da schon mal zu Missverständnissen kommen.
    Ich möchte aber betonen, dass man einiges nachholen oder von vornherein üben kann. Ein Unverträglicher Hund muss das nicht bleiben und wenn man bei jungen Raufbolden richtig reagiert, festigt sich das Verhalten nicht. Also bei der richtigen Erziehung sollte das im Rahmen bleiben.

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