Durchfall und Nüchternerbrechen - Diagnostik?

  • Zitat


    gab es auf kurz oder lang Durchfall. Oft verbunden mit Stress (er ist ein kleiner Stresser)


    Hallo Anja,


    Stress und Magen-Darm-Geschichten gehören nachweislich zusammen und sind nicht zu unterschätzen. Ein Stress-bedingter erhöhter Cortisolspiegel führt unter Umständen zu einem Absinken von sekretorischem IgA-Antikörper. Diese werden von der Darmschleimhaut gebildet und gelten als erste Abwehrfront gegen pathogene Keime.
    Ein niedriger IgA-Wert kann zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut führen und dadurch auch Futterunverträglichkeiten/Allergien quasi fördern und verursachen.


    Interessante Infos zum Thema Stress findest du hier:
    http://www.wuff.de/cms/Stress-beim-Hund-Reak.1877.0.html


    http://www.sardog.eu/downloads…hunde_drk_stutt_nagel.pdf



    2.1.3.2 Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt
    Die Relevanz stressabhängiger Faktoren für Magen-Darm-Erkrankungen wird von vielen Forschern und Medizinernmittlerweile akzeptiert (MUSIAL u. ENCK 1993). Auf den Magen wirkt sich Stress exzitatorisch auf die Sekretion von Magensäure und inhibitorisch auf die Motilität aus. Dadurch kommt es zu einer verzögerten Magenentleerung, was sich begünstigend auf die Entstehung von Magenulcera auswirkt (MUSIAL u. ENCK 2003, GREGORY 2004). Beim Kolon führt Stress zu einer beschleunigten Passage der Ingesta, was sich in erhöhtem Kotabsatz zeigt (GREGORY 2004). Auch eine motilitätshemmende Wirkung von Stress auf den Dickdarm wurde nachgewiesen. Die Reduktion der segmentalen Aktivität des Kolons führt zu einer geringeren Resorption von
    Wasser.

    http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/muellerj_ss09.pdf


    Praxisbezogen könnte das bedeuten, dass dein Hund immer unter Verdauungsproblemen leiden könnte, wenn er nicht zur Ruhe kommt. Ist vielleicht auch eine Überlegung wert. Nicht jeder Hund ist ein "Kinderhund" oder ein "Sportler". Auch Hunde, die uns zur Arbeit begleiten, können unter Umständen Stress haben.


    Ich merke das z.B. an der Ashley, die auf der Arbeit nicht zum Schlafen kommt und auch sonst nicht richtig entspannen kann. Sind wir dann abends zuhause, schläft sie sofort erschöpft ein.....obwohl sie den ganzen Tag nur "herumgelegen" hat.


    LG

  • Nein, zum Röntgen muss der Hund nicht in Narkose.
    Schilddrüse aus zwei Gründen: Zum einen neigen Hunde mit SD-Problematik zu einer erhöhten Stressanfälligkeit, was (wie Audrey II ja ausführlich beschrieben hat) zu Cortisol-Anstieg führt und Magen-Darm-Schleimhaut anfällig macht und bis hin zu Geschwüren führen kann ("Manager-Krankheit" beim Menschen - gibt es ebenso beim Hund - was dabei Stress auslöst ist ganz individuell).
    Der zweite Grund ist, dass Hunde mit einer SD-Unterfunktion zu einem erhöhten Allergie-Risiko neigen.
    Bei Futtermittel-"Reaktionen" muss man ja unterscheiden zwischen den Unverträglichkeiten zum einen und den Allergien zum anderen, letztere sind durch das Immunsystem bedingt und das spielt eng mit der hormonellen Lage im Körper zusammen… Aber auch auf Peristaltik, Regeneration etc. hat die SD Auswirkungen - ebenso wie auf viele Stoffwechselvorgänge im ganzen Körper…


    Vier Wochen ein FM zur Ausschlussdiät reicht meines Erachtens nach so langer Zeit nicht aus um wirklich Ruhe in den Darm reinzubringen - Ich würde Minimum 8-10 Wochen bei einer Ernährung bleiben, die er super verträgt und dann nicht anderes Fertigfutter dazu nehmen, sondern wirklich einzelne Komponenten - z.B. nur Huhn, nur Reis, nur x, y, z… Zwei Wochen geben wenn es vertragen wird und erst dann die nächste Komponente ausprobieren. Wenn es nicht vertragen wird zurück nur zu dem was vertragen wird und ab dem Zeitpunkt wo sich alles normalisiert hat mindestens 2-3 Wochen warten bis du was neues versuchst. Alles andere ist nicht wirklich aussagekräftig….

  • Zitat

    Dieses morgendliche Schleimerbrechen, ist eigentlich ein Zeichen dafür, daß der Magen zu lange leerläuft. Letztesmal Futter um 17°° find ich zu früh, ich würde ihm kurz vor dem Schlafengehen noch etwas geben, das er verträgt.
    Und wegen dem Durchfall, weiterhin die Ausschlußdiät.


    ...das war auch mein erster Gedanke - wenn meine Hunde nach 17 Uhr nix mehr futtern würden, würden die auch jeden früh Galle spucken.


    Idee für die Futtertube: Pürierstab ;-) Hab ich für mein Katzi nach der Zahn-OP gemacht....

  • Hallo Anja,


    zum Schilddrüsentest würde ich Dir auch nochmals dringend raten - und nicht die subklinische SDU vergessen, mit der sich die meisten TÄe nicht auskennen.
    Meine beiden sind Allergiker - und beide mit SDU, wie sich jetzt herausgestellt hat. Bei meiner einen Hündin (ebenfalls Stresstyp) besteht auch eine extrem große Verdauungsempfindlichkeit. Nach einer kurzen schlechten Phase im Sommer, wo sich auch weitere Allergene herausgestellt haben, bekommt sie nun für eine längere Zeit auch nur wenig Abwechslung.
    Man kann ein gutes organisches Mineral-/Vitaminpräparat zugeben und einen TL kaltgepresstes Öl, um Mängel zu vermeiden.
    Der Darm muss über längere Zeit Ruhe und Stabilität bekommen, abheilen, da nützt alles nichts.


    Den Arbeitskollegen würde ich in aller Deutlichkeit aufzeigen, was es für Folgen hat, wie krank es ihn macht, wenn er dort alles mögliche bekommt. Du könntest ihnen eine Dose oder Tüte mit Leckerchen geben, die er verträgt, damit sie ihm mal etwas geben können. Damit kann man meist vermeiden, dass sie andere Dinge in ihn hineinstopfen. Funktioniert bei meinen Eltern ganz gut, die es sonst auch nicht lassen können.


    LG Petra

  • MiaMaus
    Ich hoffe doch dann eher eine Alternative zu finden. Das Nuckeln an der Tube ist bei Janosch nicht so hilfreich wie geworfene Leckerlie zu suchen wenn er sich mal wieder aufgeregt hat. Aber danke für den Tipp!



    @harry97
    Ich hab ihn anfangs viel später gefüttert. So um 19 Uhr. Da hat er das Erbrechen viel häufiger gezeigt. Und wiegesagt, gebe ich ihm etwas, außer die paar Leckerlie auf dem letzten Spaziergang, nach 17 Uhr, kann ich sicher sein, dass er am nächsten Morgen kotzt.



    @AudreyII
    Danke für die Links, die werde ich mir mal in Ruhe zu Gemüte führen. Dass sein Stress mit seiner Verdauung zu tun hat, das ist mir klar. Bin ich im Urlaub bei meiner Mutter (die wohnt auf dem Land) und geh da immer die gleichen langweiligen Runden, dann ist seine Verdauung sehr viel besser. Nüchternbrechen macht er da auch, aber er hat sehr viel weniger oft Durchfall.
    Jetzt ist nur mein Problem, halte ich ihn möglichst von Stress fern, wirkt sich das negativ auf sein Verhalten aus in kritischen Situationen. Bspw. Fremdhundbegegnungen. Da dreht er dann viel mehr hoch, als wenn er das täglich hat. Durch meinen Umzug in eine ländlichere Gegend wird das evtl. automatisch passieren, da verändert sich dann vielleicht nochmal der Stresspegel.
    Zur Arbeit muss ich ihn mitnehmen, da hilft nix. Ich habe niemanden der auf ihn dauerhaft aufpasst und bei einem Sitter oder in einer HuTa hätte er sicher mehr Stress als wenn er mit mir mitkommen kann.


    Ich werde aber schaun, dass er in der neuen Arbeit möglichst viele gleichbleibende Rituale hat. Das hilft ihm meist sehr.



    Clemens und Petra
    Also eine starke SDU oder SDÜ schließe ich eher aus, da er inzwischen sehr gut zur Ruhe kommt. Und eine schwache Ausprägung ist ja kaum zuverlässig nachzuweisen, oder? Selbst wenn man alle drei Werte testet, braucht man am besten einen Spezialisten der dann das richtige raus liest.
    Eine Ausschlussdiät werde ich angehen wenn sich bei mir die Lage beruhigt hat. Evtl. dann auch mit kochen. Aber wenn ich noch nicht umgezogen bin, macht es keinen Sinn jetzt noch was anderes anzufangen.



    Danke für die Antworten :smile:

  • So, es scheint wirklich viel an dem Sortenwechsel innerhalb einer Marke zu liegen. Hab jetzt eine Woche nur Schwein und Kartoffel gegeben, das hat er dann auch gut vertragen. Ich werd mal den Hersteller anschreiben ob ein bis zwei Sorten ausreichen für eine Nährstoffabdeckung. Er hat die Woche dann auch Extras besser vertragen.
    Für den Übergang fänd ich es gut, wenn ich ihm die Dosen weiterhin geben könnte, sonst wirds echt kompliziert. Wenn wir dann im neuen Zuhause richtig angekommen sind, werd ich mal sehen wie sich kochen oder barfen realisieren ließen.
    Und Blutbild wird dann auch möglichst bald gemacht.


    Achja, es war tatsächlich wieder so, dass er brechen musste wenn er zu spät noch was bekommen hatte. Hab es nochmal genau beobachtet, weil es ja eigentlich immer heißt Nüchternbrechen vorbeugen zu können in dem man spät am Abend noch was gibt, aber bei ihm scheint es umgekehrt zu sein.

  • Welches Futter ist das denn?
    Was die Nährstoffe angeht, würde ich mir zumindest für die nächsten 6 Wochen keine Sorgen machen. Das ist bei einem sonst gesunden Hund kein Problem.
    Sei mit den Extras vorsichtig. Wenn er eine Futtermittelallergie hat, kann sich das auch zeitverzögert zeigen. Das ist wohl anders als beim Menschen, der ja sofort reagiert.

  • Das Futter heißt Mein Hundefutter http://www.meinhundefutter.de/
    Hab den Hersteller gerade angeschrieben.
    Bis sich bei uns alles beruhigt wird es länger als 6 Wochen dauern. Evtl. bis ins neue Jahr rein. Ist gerade alles etwas schwer abzuschätzen.


    Mit den Extras bin ich vorsichtig. Aber wenn er mit auf der Jugendfarm ist, sind diese Extras kaum zu verhindern. Unser letzter Tag ist allerdings am Sonntag, deswegen mach ich da keinen Stress mehr.
    Dass sich die Reaktion darauf erst später zeigen kann, macht es echt schwer die Ursache rauszufinden...

  • Oh ja... :roll:
    Vor allem, wenn man einen Hund hat, der ohnehin total verfressen ist UND auch noch Kortison bekommt, dadurch schon sehr abgemagert ist...
    Am Wochenende ist Resa in das Gartenhäuschen eingebrochen, hat einen Sack Hornspäne aufgerissen und sich daran gütlich getan. Glücklicherweise waren die wohl ohne Rizinusschrot, sonst hätte ich jetzt vermutlich einen Hund weniger.

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