Junghund will einfach nicht aufhören zu ziehen!

  • Weil ich einen zweiten aktiven Hund wollte, der uns begleitet und weil ich ihm das Tierheim ersparen wollte. Ich hab ihn in Pflege genommen, er wurde mir als normaler junger Hund "verkauft", der lieb ist etc. Als ich Gimmy dann im Auto hatte, wurde mir dann so nebenbei der wahre Abgabegrund mitgeteilt und hier zu Hause kam dann das Ausmaß der ganzen Baustellen zu Tage. Aktuell ist die Frage, ob wir ihn überhaupt behalten können/wollen/sollen. Deswegen muss ich ja aber trotzdem mit ihm raus und üben.

  • Okay. Ich habe eben auch gedacht, dass Deine Lebenssituation für einen solchen Hund gerade vielleicht nicht die Richtige ist... aber den Gedankengang hast Du ja auch schon. ;)

  • Glaube mir, wenn ich all das, was ich jetzt weiß, vor Abholung gewusst hätte, wäre ich die 900 km nicht gefahren um mir einen knapp 5 Monate alten "Doofermann" (liebevoll gemeint, er ist ne unmögliche Knalltüte, aber ich hab ihn trotzdem sehr sehr lieb!) zu holen....


    Ich dachte: so jung, in NRW zur Ferienschwemme im Tierheim... Nee, da kann er doch (erst mal) hierher zu uns, wir sind so viel draußen, er kann mit mir und den Kindern am Kinderwagen, Rad, am Pferd oder an der Kutsche mit... Da wir mit den Kindern und den Ponys eher langsam unterwegs sind dachte ich, dass das auch für einen jungen Hund gut passt.


    Er will nur rennen, rennen, rennen... Hört aber nicht, wenn er etwas Interessanteres sieht. Ohne Ablenkung hört er wie eine 1! Es ist so eine Spirale, es schaukelt sich so hoch... er kann sich nicht konzentrieren, weil er zu viel Dampf hat, ableinen kann ich ihn aber kaum, auch an der 20 m Schlepp zerrt und zieht er... Ich hab mir extra wegen ihm ein Fahrrad gekauft, da holt er mich runter... An der Kutsche mitlaufen ist auch so eine Sache, wir haben einen 1-Achser und er schafft es, so daran zu reißen, dass es die Kutsche versetzt und das Pony sich vorn erschreckt... Alles schwierig. Klar, ich kann es mir leicht machen und ihn abgeben, aber ich denk immer, wenn ich nur noch ein bisschen mehr übe, dann klappt es doch sicher irgendwann. Er ist an sich ein so toller Hund! Und wenn ich ihn abgebe, was passiert mit ihm, wo kommt er hin?


    Wenn ich die Leinenführigkeit hin bekäme könnte ich ihn leichter mitnehmen und besser auslasten, was alles einfacher machen würde. Uff... Kann man mir noch folgen? :lol: :ops:

  • Ähem... sei mir nicht böse, aber wenn ich da was lese von Fahrradfahren, an der Kutsche, bei den Ponys mitlaufen etc... dann bin ich doch etwas schockiert. Das ist doch viel zu heftig für einen solch jungen Hund. Das hätte ich niemalsnicht mit meinen jungen Hunden gemacht...


    Ein Rennjunkie. Der hat sicher mehr Probleme mit seinem Leben als mangelnde Leinenführigkeit...

  • Das war der Plan, was ich mit ihm machen WOLLTE. Wenn er älter ist. Bzw. das Rad fahren ist bei uns ja wegen der Kinder im Schritt-Tempo. Ebenso wie das Kutsche fahren mit unserem Shetty.


    Der Vorbesitzer ist mit ihm schon Rad gefahren, war teilweise 6 Stunden am Stück mit ihm draußen. Wir hatten also zu kämpfen, ihn überhaupt mal halbwegs runter zu holen. Das ist schon besser. Wir gehen max. insgesamt 1 Stunde spazieren. Ich weiß schon, was so ein junger Hund darf und was nicht und dass Ruhe das Wichtigste ist.


    Gimmy ist hier im Haus über Tische und Bänke, hat zerstört, geklaut und was weiß ich. Das macht er nicht mehr. Ich versuche ihn mit Sachen für den Kopf auszulasten. Das frustriert ihn, er fängt dann wieder an, über Möbel zu rennen, springt mich an, schnappt, zerstört Dinge...


    Ein idealer Tag sieht so aus, dass wir einen tollen Spaziergang machen, wo er offline toben durfte. Das geht, solang keine Spaziergänger oder andere Hunde kommen. Sieht er irgendwas, was er interessanter findet ist er weg. Ist er an der Leine ist er frustriert und mir tut danach alles weh.


    Als "Notbremse" haben wir mit dem Trainer den Futterpfiff trainiert. Der klappt ohne Ablenkung super. Mit Ablenkung ist dem Kerl alles egal. Er geht es sich anschauen und kommt dann erst wieder.

  • Hallo,


    hier wurde ja schon einiges zur Leinenführigkeit berichtet.
    So mach ich dass : Schleppleine + Geschirr und eine freie Wiese. Dort wild kreuz und quer rumlaufen - dabei den Hund überhaupt nicht beachten ( auch nicht anschauen ) und mit keinem Wort ansprechen - anfänglich gibt das viel durcheinander - der Hund wird dadurch angehalten, darauf zu achten wohin du läufst ( und nicht umgekehrt ). Dies täglich 2/ 3 mal für höchstens 15 Minuten durchführen - danach sollte der Hund Ruhe haben.
    Relativ rasch, oft schon nach 2/ 3 Übungen merkst du, dass der Hund anfängt tatsächlich im Augenwinkel zu haben wohin du dich bewegst - was der Sinn der Übung sein soll.
    Nach und nach wird die Schleppleine kürzer genommen, du dann nur noch spontaner Richtungswechsel einlegst , wenn er anfängt dir vor deinen Fußen zu laufen - seine Pfoten gehören auf Höhe deine Füße - du geht's voran - er soll FOLGEN ! ( Ansonsten darf er neben / hinter dir alles machen - schnüffeln / schauen ... ) . Ab hier hab ich auch mit Handzeichen gedeutet wo er laufen soll und wenn es gut lief bekam meinen lobende Worte - kein Futter - dass kommt meist sowieso im falschen Moment.
    Die Übung klappt, muss allerdings sehr konsequent durchgezogen werden - dauert mehrere Tage bis Wochen.
    LG Ramona



    Bis der Hund soweit ist, unterbleiben andere Spaziergänge - dass muss im Kopf erst tief sitzen .

  • Zitat

    Bis der Hund soweit ist, unterbleiben andere Spaziergänge - dass muss im Kopf erst tief sitzen .


    Das würde bei uns zu einem völlig überdrehten, zerstörungswütigen Hund führen, der fast ununterbrochen bellt und z.B. Putz und Tapete von der Wand holt... :verzweifelt:

  • Zitat

    kein Futter - dass kommt meist sowieso im falschen Moment.


    Weil das ja so oft erwähnt wird.
    Ich bin eine bekenende Futterumsichschmeisserin bei dem Thema. Ich führe zwei grosse Hunde täglich an der Leine und deshalb möchte ich , dass das fluppt. Und das tut es. Bandit hat in den vergangenen Wochen nochmal " nachgelegt"'und ich hab speziell seine Führigkeit nochmal verbessert, weil ich mittlerweile fast ausschl. mit beiden gleichzeitig unterwegs bin.
    Ich sage den Hunden, wann etwas gut ist und dann hab ich Zeit, die Belohnung rauszukramen.

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