Warum "vergreifen" sich so viele Leute bei der Hundewahl?

  • Ich finde es immer klasse, wenn Züchter die Karten offen auf den Tisch legen...

  • Ich bin gern mal auf amerikanischen Websites unterwegs, was da zum Teil abgeht ist echt....boah.


    Da stellt jmd die Frage, seine Freundin hat Angst vor Hunden, deswegen hätten sie gerne einen und welche Rasse da passen würde.


    Und dann antworten da ganz viele mit sowas wie:
    - Husky, super Hunde, hab auch einen
    - DSH sehr loyal, bester Kumpel, mein DSH ist der beste
    - Akita/Shiba sooo süß
    - AmStaff/Pit treusten und schmusigsten Hunde, meine 2 sind ein super Team


    Da rollts mir echt die Zehennägel hoch.


    Kenn aber auch hier in D genügend Beispiele. Der Vater meines Freundes hat sich einen Labbi/Goldie Mix geholt, 2 Jahre später wollte seine Lebensgefährtin auch einen Hund, es wurde dann ein junger spanischer Jack Russel Mix, hat Power ohne Ende, sie selbst ist eine von der nervenschwachen Sorte und reagiert gern hysterisch, so wurde der Hund leinenaggressiv und seit dem will sie nur noch ungern mit ihm raus und es darf jmd anders für sie machen (ungelogen, die war selbst monatelang nicht mehr mit ihm draußen). Zur HuSchu will sie nicht, weil der ist ja mittlerweile 6 Jahre alt und außerdem ist das ja samstags um 10 und die schläft so gerne aus.


    Jetzt wird der arme Kerl halt fett gefüttert und an die Flexi drangemacht, damit er Ruhe gibt und kläfft draußen Hunde an, die gerade mal am Horizont zu sehen sind - kommt er zufällig dran, hackt er zu.


    Jetzt sagt sie, sie ist halt doch mehr der Katzenmensch. Aber son Chiwawa (sie spricht das wirklich so) wäre ja schon toll, der geht aus Katzenklo und der muss nicht raus.


    :doh:

  • Zitat

    Deswegen redet die Züchterin meiner Wahl unsere Rasse auch bewusst etwas schlechter, als sie eigentlich ist und stellt auch die negativen Seiten dar. Manche Interessenten, die eigentlich von vorneherein sowieso nicht geeignet waren, springen dann von selbst wieder ab.


    Ich wäre da ja so frech und würde fragen wieso man denn dann diese Hunde noch vervielfacht wenn sie doch so unzumutbar sind.


    Ich frage mich allerdings woher Hundezüchter diese Menschenkenntnis nehmen wollen zu entscheiden wer rassegeeignet ist.

  • Zitat

    Man sollte sich eine Rasse vorher genau anschauen, verschiedene Hunde live und in Farbe und vor allem erwachsene Vertreter.


    Nö. In erster Linie sollten sie pubertierende Junghunde angucken. Die kleinen Mistbienen die einem den letzten Nerv rauben, bevor sie sich dann in die wunderbaren erwachsenen Hunde verwandeln.



    Hier wurd ja einiges wegen den Züchtern angesprochen, unter anderem warum Züchter an "so Leute" verkaufen.
    Och, ganz einfach! Meist sinds eben keine Züchter. Viele der Hunde kommen dann aus den Kleinanzeigen oder vom "Züchter" der die Papiere extra verkauft oder sowas.
    Aber auch wenn der Hund von seriösen Züchter kommt, der kann auch den Leuten nur vorn Kopf gucken!
    Da wird von Interessentenseite notfalls das Blaue vom Himmel runtergelogen... Und bei den Rentnern sind es auch oft die Kinder die den Kauf abwickeln, ohne das der Züchter weiß das der Hund eigentlich fürn Opa ist.
    Klar gibts auch unter Züchtern immer mal Leute die einfach die Hunde verkaufen. Aber der Großteil bemüht sich schon ziemlich, sind aber auch nur Menschen ohne Glaskugel.


    Bei der Zuteilung... Arren war frei, also hab ich ihn genommen. Und ich habe dem Züchter geglaubt der meinte das die Bande recht ähnliche Züge hat, waren halt alle neugierige freche selbstbewußte Zwerge.
    Was ich daraus mache ist ja meine Sache. (Und Arren ist vom Charakter so dermaßen so wie er vorhergesagt hat, da merkt man eben die jahrzehntelange Erfahrung mit der Rasse)
    Der Züchter wußte ich hatte schon Hunde, wußte ich hab ein Kind, hatte mich beim ersten Besuch sehr genau beobachtet und ist keiner, der an jeden verkauft. Aber er macht halt auch nicht so ein "Geschiß" drum wie mans hier im Forum oft hört.



    Wenn jemand meine Hunde toll findet lüge ich ganz oft.
    Klingt mies, aber wenn da die nette Dame steht in schicker Klamotte und Hamilton anbetet, weil er eben so schön ist dann kriegt sie vom Jagdtrieb zu hören, obwohl er noch nicht jagt. Und seine Sturheit, seine Attitüde das er eh das Beste seit Erfindung des Rades ist und gefälligst alle ihm zu dienen haben und so weiter.
    Wenn sie dann nickt und meint "Naja, ist halt ein Hund und man muss gucken das es passt." dann erzähle ich von seinen vielen tollen Seiten.
    Aber grade weil der Whippet momentan so als Familienhund beworben wird, passend für jedermann, betone ich die "negativen" Seiten. Denn grade der Jagdtrieb ist für viele ein No Go, verständlicherweise.
    Nur, wenn man sich einen Windhund anschafft muss man sich eben im Klaren darüber sein das er vielleicht niemals ohne Leine laufen darf. Das man angewiesen sein kann auf gut eingezäunte Wiesen. Das entspanntes Spazierengehen mit rumträumen oder Spaziergänge mit viel Unterordnungsübungen beides nicht das sind wofür Windhunde sich eignen.
    Da gibts einfach besser passende Rassen.


    Aber im Endeffekt kann man sagen was man will,. wenn sich einer eingeschossen hat und unbedingt will, dann wird der Mittel und Wege finden. Obs gut ist, obs passt, scheißegal.
    Das wird man nicht verhindern können, allzuoft siegt die Optik. Aber das ist doch auch in, alles muss schön sein.
    Das Auto, die Wohnung, man selbst ja sowieso, die Kleidung, also natürlich auch der Hund.




    Zitat

    Ich wäre da ja so frech und würde fragen wieso man denn dann diese Hunde noch vervielfacht wenn sie doch so unzumutbar sind.


    Ich frage mich allerdings woher Hundezüchter diese Menschenkenntnis nehmen wollen zu entscheiden wer rassegeeignet ist.


    Unzumutbar ist immer Ansichtssache. Ein Hundesportler und ein Malinois? Super! Aber ein 08/15 Hundehalter und ein Malinois? Muss net sein, zum Wohle beider Seiten.


    Und wenn da einer vor mir steht, beim Wort Jagdtrieb eifrig nickend meint man wird Antijagdtraining machen und dann wird das schon gehen... Ähm, ne, sorry.
    Oder gleich die Augen aufreißen von wegen "Die armen Kaninnchen töten??? Nein, das erziehe ich dem ab!"
    So Leute sind für die meisten Windhunde denkbar ungeeignet. Und die werden zurecht abgewiesen, da muss man kein großer Menschenkenner sein.


    Außerdem muss der Züchter nix verkaufen. Der ist dazu nicht verpflichtet. Wenn man in seinen Augen unpassend ist, dann ist man das eben.
    Dann könnte man wie ein Erwachsener handeln und überlegen ob der Wunschhund vielleicht doch nicht geeignet ist.
    Man kann aber auch mit dem Fuß aufstampfen, meinen das der Züchter keine Ahnung hat und sich so einen Hund von sonstwoher holen.
    Nur beschweren darüber wie furchtbar das Leben mit so einem Hund dann ist, das sollte man dann lassen. Kriegen die meisten aber auch nicht hin.

  • Zitat

    Ich wäre da ja so frech und würde fragen wieso man denn dann diese Hunde noch vervielfacht wenn sie doch so unzumutbar sind.


    Es geht nicht darum eine Rasse als unzumutbar darzustellen. ich rede jetzt mal von meiner Rasse, denn gerade der Aussie wird gerne als netter, bunter Familienhund dargestellt, der er nunmal einfach nicht ist. Viele kommen mit einer völlig falschen Vorstellung zum Züchter und das ist doch das Problem. Da finde ich schon, dass der Züchter dafür zuständig ist, das Rassebild geradezurücken. Und dazu gehört eben auch, die negativen Seiten einer Rasse zum Thema zu machen. Vom Wach,-und Schutztrieb haben viele vorher noch nichts gehört und auch nicht vom Jagdtrieb, der bei manchen ganz gut durchschlägt. Die sind doch so schlau und hübsch und so leicht zu erziehen! Was kann da schon schief gehen? Ziemlich viel. Gerade Aussies sind wunderbare Hunde, aber nichts für jeden und in den falschen Händen oft eine Katastrophe.


    Zitat

    Ich frage mich allerdings woher Hundezüchter diese Menschenkenntnis nehmen wollen zu entscheiden wer rassegeeignet ist.


    Ein guter Züchter fragt einen vor dem Kauf aus und löchert einen regelrecht. Da merkt man schnell welche Vorstellungen der Interessent so hat und was er mit dem Hund vorhat. Ich habe einen Fragebogen ausgefüllt, der sie auch nach unserem Gespräch daran erinnerte, wer ich nun war und wie es meinem Hund bei mir gehen wird. Wenn sie merkt, dass das nicht passt, hinterfragt sie und klärt auf, lehnt im Zweifelsfall direkt ab. Außerdem besucht sie die Welpen im neuen Zuhause und wünscht den Kontakt zu Hund und Mensch ein Hundeleben lang und steht mit Rat und Tat zur Seite.



    Edit:
    Aoleon: Da warst du schneller. Unterschreibe ich so :D

  • Aoleon, das mach ich auch so ^^ ich schwindel auch mal, wenn die Leute anfangen von Casper zu schwärmen oder Foxi ja soooo süß ist.

  • Zitat

    Aoleon, das mach ich auch so ^^ ich schwindel auch mal, wenn die Leute anfangen von Casper zu schwärmen oder Foxi ja soooo süß ist.


    Also ganz ehrlich? Als ich gerade das Video in Deinem Thread gesehen habe, da dachte ich auch: "Oh! Die Foxi benimmt sich ja super easy!" Und ich kann mir gut vorstellen, dass viele, die euch so sehen auch keine Angst davor haben, ein Labrador könne sie überfordern...
    Wenn man dagegen mich und Nina so sehen würde, am besten noch mit Maya dabei... :ops: Da kämen sie wohl nicht auf die Idee, dass die Leinenführigkeit angeboren ist... :lol:



  • Man kann die Rasse beschreiben, aber muss doch nicht den Hund schlecht reden...
    Wenn ich Aussieerfahren bin und mir dann der Züchter erklärt wie negativ die Hunde sind, frage ich mich eher was bei seiner Zucht schief läuft..

  • Ich habe allerdings auch Mühe, wenn ein Verkäufer (Züchter) meint, er könnte die potentiellen Käufer einfach so richtig einschätzen.
    Da kann vielleicht auch ein sportlich aussehendes, sich gut verkaufendes Paar kommen und ganz toll wirken, zu hause aber nix tun. Der Hund muss eben zum Sofa passen.
    Andereseits eine mittelalterliche, nicht ganz dünne Frau (so eine wie ich zb) kommen, die evtl nicht ganz so forsch auftritt, die aber zu hause wirklich viel mit dem Hund macht.

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