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Mal abgesehen davon, dass es hier keine Hundewiesen gibt und ich nicht auf die Idee käme, solche zu betreten, bin ich der Meinung, dass es "Asi"-Hunde garnicht gibt. Es gibt ruhige Hunde und aktivere Hunde, Hunde mit geringer und großer Individualdistanz, Mobber und Drückeberger, distanzlose Freudensprüher und verknötterte Griesgräme und viele viele mehr.
Bei den meisten Hunden sind solche Eigenschaften im Erbgut verankert und kein Ergebnis von Sozialisierung (der freundliche Labbi, der verträgliche Beagle, der eigenständige Akita etc). Natürlich gibt es auch hier wieder mehr oder minder stark ausgeprägte Fälle oder komplette Ausnahmen von der Regel. Ich kenne aber persönlich eigentlich keine Hunde, die wirklich "asi" sind- sprich, dass sie nicht dazu in der Lage sind auf einem vernünftigen Level ohne übermäßige Heftigkeit mit anderen zu kommunizieren. Ich finde es nämlich sehr sozial, wenn ein Hund mit größerer Individualdistanz es schafft, einem anderen fix klarzumachen, dass er gerade eine Grenze überschreitet. Ich finde es auch sozial, wenns auf die Nase gibt, weil ein distanzloser Hund in ein fremdes Rudel reinpoltert und es ist ebenfalls sozial, wenn ein alter Hund keine Lust auf das wilde Spiel eines Junghundes hat und ihn deshalb anknurrt. Auch ist es sozial, wenn ein schüchterner Hund den Schwanz einklemmt und lieber keinen Ärger machen will. So kommen alle klar.
Das Maß der Dinge kann meiner Meinung nach nicht die Hundewiese sein, weil ich Hundewiesen für absolut überflüssige Orte halte.
Zum Spielen: Meine Hunde spielen zwar hin und wieder mit Artgenossen, aber das finden viele Hunde und auch deren Halter dann eher unschön. Vielleicht liegt das an meinen "asozialen" Aussies, die gerne heftige Jagdspiele veranstalten und sehr körperlich und laut spielen.Aussies untereinander finden das total geil, aber andere Hunde sind damit oft überfordert. Deshalb spielen meine Hunde auch nur mit ausgesuchten Exemplaren, die entweder genug Eier in der Hose haben, um den beiden Knallidioten eine Ansagen zu machen, oder mit welchen, die genau so bekloppt sind (vorzugsweise andere Hüter,-und Treiber). Da haben dann alle Spaß. Zur Not wird der andere Hund nämlich solange drangsaliert und gepiesakt, bis er sich endlich bewegt (das machen die auch untereinander). Dann geht der Spaß richtig los und der andere Hund wird gehetzt... eigentlich ganz schön asi oder?
Auf meinen Befehl hin hören sie damit auf...das ist dann aber Erziehung und kein Sozialverhalten. Genauso hat mein Rüde gelernt, nicht jeden anderen Rüden zu verdreschen und beim Geruch einer läufigen Hündin nicht gleich die Fassung zu verlieren.
Dennoch halte ich meine Hunde für absolut sozial, weil sie dazu in der Lage sind, vernünftig mit anderen Hunden zu kommunizieren, sei es im freundlichen oder im eher unfreundlichen Ton. Ihr Verhalten passen sie dem jeweiligen fremden Gegenüber an und spulen nicht bei jedem Hund die selben verrückten Verhaltensmuster ab. Sie gehen Ärger eher aus dem Weg, wollen aber auch ihre Ruhe und können das kommunizieren. Das finde ich sehr sozial.
Ich kenne nur eine einzige Hündin (Weißer Schäfer), die in die Richtung "asozial" geht, weil sie schon mehrfach ohne ersichtlichen Grund aus dem Nichts angegriffen hat...aber das halte ich dann auch eher für eine Verhaltensstörung.
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Marula - hat aber nicht nur mit der Rasse, sondern auch mit dem Charakter des Individuums zu tun.
Natürlich. Aber generell sind die Rassetendenzen nicht zu leugnen. Und ich find es wie gesagt auch nicht schlimm, wenn es eben so ist, dass man in einer Rasse tendenziell mehr Exemplare hat, die z.B. im Erwachsenenalter fremde gleichgeschelchtliche Hunde erstmal scheiße finden.Möglichst große Verträglichkeit mit allem und jedem ist kein Qualitätsmerkmal.
Der eine schätzt das oder ist ursprünglich sogar aus praktischen Gründen drauf angewiesen gewesen (z.B. bei Meutehunden), der andere brauch es nicht oder es war sogar kontraproduktiv (z.B. bei Herdenschutzhunden oder bei den deutschen Hütehunderassen, die ja ua auch eine gewisse Schutzfunktion gegen fremde, streundende Hunde haben sollten).
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Ich finde es interessant wie sich die Sicht auf das Wesen Hund im Laufe der Jahre verändert hat...
Ich habe jetzt seit über 20 Jahren Hunde, und wohnte lange in München und war dementsprechend viel im Englischen Garten/Isar etc. spazieren. Natürlich gab es auch damals Hundehalter, die Angst um Ihren Liebling hatten, die ihren Hund verhätschelt haben etc. ABER ein Großteil der Hundehalter war ganz locker drauf, haben aber sehr darauf geachtet, dass ihr Hund erzogen ist. Man ist gemeinsam spazieren gegangen hat aber gleichtzeitig ein Auge auf seinen Hund gehabt, und z. B. Pöbeleien unterbunden. Wenn es doch mal geknallt hat, hat man die Raufer getrennt, ihnen eine Ansage verpasst und gut war es.
Situation im Englischen Garten heute: Es gibt noch Hundegruppen, aber kaum einer schaut nach seinem Hund sondern latscht ratschend durch die Gegend, während der unerzogene Hund macht was er will, Leuten in den Weg springt, hinter Radlern herjagt etc. Wenn dann ein andere Hund kommt, der es nicht mag wenn andere auf ihn zudonnern und dieses auf Hundeart mitteilt gibt es ein Riesen Geschrei und der andere Hund wird als asozial angesehen
Ich selber habe einen Rüden, der andere Rüden nicht mag, deshalb meide ich Hundegruppen denn ein Rüde ist ja immer dabei. Mit meiner Hündin die einfach ein paar Minuten braucht bin ich mal auf so eine Hundegruppe zugesteuert. Ende vom Lied war, dass von den ca. 15 Hunden aus der Gruppe 4 gleich ohne jedes Einhalten von Privatsphäre ÜBERALL auf und an meiner Hündin hingen, KEINER der anderen Hundehalter sich mal in Bewegung gesetzt hat (meine war noch an der Leine um zu verhindern, dass ich ne Anzeige am Hals ab weil meine giftig wird, und meine Hunde reagieren an der Leine nicht anders als ohne) um seinen Hund mal ab zu holen. Erst auf mehrer Bitten hin wurde mal gerufen, ein Hund ließ sich aber so gar nicht von seiner Besitzerin beeindrucken und wollte ständig munter aufreiten... irgendwann habe ich den Zwerg mit dem Fuß auf die Seite geschoben und meine Hündin zwischen meine Beine. Was passiert?? ICH werde als Tierquäler hingestellt und MEINE Hündin als asozial...
auch wenn ich Radeln gehe und mit meinem angeleinten Hund entgegen kommende Hundehalter bitte ihren doch auch an zuleinen oder zumindest nicht her laufen zu lassen werde ich bzw. mein Hund als asozial beschimpft... dabei hat mein Hund da gar nix gemacht außer neben mir zu sitzen!!! WAS ist jetzt an meinen Hund asozial?? Gar nix!!
Aber ich denke, die meisten Hundehalter sind unfähig ihren Hund zu kontrollieren, und kaschieren es damit, dass sie die "Schuld" auf andere schieben um ihre eigene Unfähigkeit zu überdecken!
Sorry, seitdem gehe ich wieder weit weg von anderen Hunden spazieren und sobald einer in die Nähe kommt und nicht angeleint ist drehe ich zur Not um. ICH will mittlerweile mit anderen Hundebesitzern beim Gassi gehen nix mehr zu tun haben! Da meine Hunde auch so gar nicht unbedingt andere Hunde brauchen meide ich es halt, und der Hundekontakt meiner Hunde beschränkt sich auf den in meinen Freundes/Bekanntenkreis. Alles andere ist Streß für mich und meine Hunde!
Ja, Hundehalter müssten hier erstmal selbst an ihrer sozialen Kompetenz arbeiten.
An ihren eher distanzlosen Tagen nervt meine Hündin andere Hunde und hängt an ihnen wie ne Arschwanze.
Das die dann mal knurren und schnappen kann ich verstehen. Da sag ich auch nix gegen. Ist sie aber an dem Tag taub für die Warnung leine ich sie an und wir gehen. Erstens könnte sonst mehr passieren und selbst wenn nicht ist ne Arschwanze auf Speed für den anderen Hund und dessen Halter nerviger Stress den ich vermeiden kann. Lieber gehen dann alle getrennt aber in Ruhe spazieren.Wenn ein Fahrrad oder angeleinter Hund kommt ebenfalls an die Leine.
Mal rennt sie dem Rad nach mal nicht, das weiß ich erst danach. Mit der Leine hat sie die Möglichkeit nicht, den Radler zu erschrecken.
Fremde Hunde kann man auch so umgehen, vertragen die sich und wollen spielen, beide Halter haben Zeit, kann man sie immernoch los machen.Hätte ich sie zB nicht angeleint als die Husky Hündin und sie sich zum ersten Mal begegnet sind, wären die sicher aufeinander los. Nein Danke.
Und auch bei Spaziergängern ohne Hund halte ich sie zumindest am Halsband.
Man kann vorher nie wissen ob die weder begrüßt werden noch beschnuppert werden wollen, und viele Menschen haben eben auch Angst.
Menschen die das alles mögen bleiben stehen, sagen Hallo und gehen von sich aus auf den Hund zu.
Ich zwinge aber niemanden dazu, nur weil ich für mich entschieden habe Hundehalterin zu werden.
Sozialkompetenz fängt immer beim Halter an. -
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Ich nicht. Für mich bedeutet geistig erwachsen und selbstbewußt sein nicht, daß gleich alle anderen Hunde die ein Hund trifft auf den Rücken schmeißen und unterwerfen muß.
Mein Hund hat da durchaus eine Vielzahl anderer Handlungsmöglichkeiten und der ist mit Sicherheit kein invatiler Dauerclown.LG
Franziska mit Till
Das hat aber auch niemand so gesagt liebe Franziska.
Aber das ist weithin die Verknüpfung zu "mein Hund findet Hundewiesen doof und mag nicht alle Hunde"Da ist gleich in den Köpfen das Bild des dauerprollenden aggressiven Hundes, der alles platt bügelt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
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Na, ja aber um so einen Hund ging es doch im Eingangspost, oder?
LG
Franziska mit Till
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Bitte noch viele Meinungen, Ansichten und Beispiele mehr!
4 Jährige hochsoziale und klar kommunizierende Schäferhündin, die vorschriftsmäßig mit
12 wochen aus ihrem "rudel" in die familiäre einzelhaltung wechseln mußte.
Gesteigerter hütetrieb gepaart mit "Mütterlicher-Rudelfürsorge" ohne feste gruppe korriegiert
sie nun alles was ihr vor die schnauze kommt.Halter verzweifelt, arbeitet positiv und mit gestellter gruppe. Keine besserung in aussicht, da gestellte gruppe
keine hochsoziale kommunikation zulässt. Der hundetrainer ist begeistert, die wäre was für seine welpengruppe.Und wenn sie nicht gestorben ist, sucht sie heute noch verzweifelt anschluss...
lg
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