Was muss ein Hund sich gefallen lassen?

  • Sorry, so war das nicht gemeint! Der Hund wird nicht dort angebunden um das Verhalten zu provozieren! Und sie wird auch nicht von dieser Trainerin naßgespritzt (ist eine andere Trainerin nur für Dummyarbeit) sondern von meiner Freundin. Sie ist dann an einer 2 m Leine und hat genug Freiheit vom Zaun wegzugehen. Die anderen Hunde sind ja auf der anderen Seite des Zauns. Meine Freundin bindet sie dort an, damit sie nicht mit in das Gewusel der anderen Hunde muss.

  • Das ist auch die verzehrte Wahrnehmung, die es heutzutage gibt:


    Der Hund MUSS
    - sich alle Hundebegegnungen gefallen lassen
    - akzeptieren das andere Hunde nah an ihn heran kommen und seinen Individualabstand unterschreiten
    - sich alles und ausnahmslos von allen wegnehmen lassen. Auch essentenielle Dinge wie Futter.
    - immer und zu aller Zeit freundlich sein
    - absolut asexuell sein
    - ein Teddy ohne eigene Meinung
    - eine starke Bindung mit seinem Halter haben, aber darf niemals darauf hoffen, dass sich bei Hundebegegnungen der besagte Halter für ihn einsetzt, denn siehe oben
    - immer die Klappe halten und darf vor allem Menschen gegenüber Warnsignale nicht benutzen
    - vergessen das er Hund ist.


    Was ich damit sagen will: Hunde müssen sich NICHT alles gefallen lassen und vorallem sollten sie auch auf die Hilfe desjenigen vertrauen können, der mit aller Macht versucht ihr Führer zu sein. Ich würde Hundebegnungen mit einer so unsicheren Hündin von vornherein regeln. Sobald Hund in Sicht, Hündin anleinen und den anderen Hundehalter bitten es mit seinem Hund ebenso zu tun oder ihn bei sich zu behalten. Hundebegegnungen nur mit Hunden zulassen, wo man weiß das eine gute Chemie herrscht.


    Eine 2 Meter Leine suggeriert keine Freiheit. Der Hund weiß genau das er angebunden ist und eben NICHT weg kann.


    Der Mensch sollte vielleicht auch damit aufhören, seine Hunde für dumm zu verkaufen. Versteh mich nicht falsch, aber so blöd ist der Hund nicht, dass er nicht merkt, dass er keine anderen Möglichkeiten mehr hat, als genau das zu therapierende Verhalten einzustellen und die nächste Instanz zu wählen und dann viel Spaß mit dem armen Vieh... :pfeif: Entweder wird der Hund komplett Artgenossenaggressiv, oder er bricht ein. Ein gebrochener Hund ist kein glücklicher.

  • Zitat

    :gut: Genauso!!!



    Sowas geht ja wohl gar nicht - was soll der Hund denn dabei lernen?? *fassungslos*



    Trotz diverser Geschichten über Hunde Trainer bin ich immer u immer wieder erstaunt auf was für Ideen die kommen!
    Letztens hat mir eine Freundin vom 'Training' für den Hund ihrer Schwester erzählt:
    Er war sehr, sehr unsicher, wenn nicht schon ängstlich, va bei fremden. Sein größtes Problem war wenn seine Menschen Besuch bekommen haben.
    Er ist zwar mit einem fürchterlichen Getöse zur Tür gerannt wenn jmd geläutet hat, aber sobald die Tür offen war, hat er den schwanz eingezogen bis zur Nasenspitze, sich hinter seinen Leuten versteckt usw. Wenn sich dann alle hin gesetzt haben hat er sich in einer Ecke beim Sofa verkrochen u von dort aus immer mal wieder gebellt u geknurrt, hauptsächlich wenn sich jmd bewegt hat.
    Besuch wurde zwar angewiesen ihn vollkommen zu ignorieren, aber wirklich besser wurde es nicht. Darum haben sie dann eine Trainerin zu sich geholt. Weil sie sicher waren das Hund eigentlich nicht böse ist sondern angst hat, wollten sie eine die 'gewaltfrei' arbeitet.
    Naja, lange Rede kurzer Sinn, das Training sollte so aussehen, jmd klingelt, Hund wird auf seinen Platz gebracht das er sich nicht mehr hinterm Sofa verstecken kann, den Tisch (wo dann auch der Besuch hätte sitzen sollen) sollten sie so nah wie möglich an ihn dran schieben, u ihn dann halt ignorieren - damit er gezwungen ist zu sehen das ihm ja eh nix passiert.
    Was man davon hält ist das eine, das beste kommt aber noch:
    Wenn der Hund versucht zu flüchten, sollten sie ihn entweder mit Wasser besprühen, od irgendeine Kette oä (irgendwas was halt ein grausliches Geräusch macht u den Hund erschreckt) vor ihn werfen, damit er 1.lernt das er Befehle zu befolgen hat (also am platz bleiben), u das er sich nicht der Situation (Besuch) einfach so entziehen kann. 'Schließlich ist Besuch nicht schlimm u das muss er kapieren' war ihre Erklärung dazu.....

  • Zitat

    Das ist auch die verzehrte Wahrnehmung, die es heutzutage gibt:


    Der Hund MUSS
    - sich alle Hundebegegnungen gefallen lassen
    - akzeptieren das andere Hunde nah an ihn heran kommen und seinen Individualabstand unterschreiten


    Ich glaub, ich versteht nicht ganz worum es mir geht. Findet ein Hund andere doof ist das für mich ok. Lilly mag keine Briards also gehen wir denen aus dem Weg. Bei Elli ist es aber anders. Bis zu dem Vorfall mit dem Rüden moche sie andere Hunde, hat mit fast allen gespielt und war absolut verträglich bis halt auf die Rüden, die aufsitzen wollen.


    Seit dem Vorfall wird es mMn halt langsam immer mehr. Und da denke ich schon, dass man da was machen sollte. Ich weiß halt nur nicht wie. Sonst ist sie vlt irgendwann mit keinem Hund mehr verträglich. Als Mensch kann ich ja auch nicht sagen "Oh, die hat mir letztens eine gescheuert, jetzt finde ich alle Menschen doof und vertrau keinem mehr". Da würde man ja auch dran arbeiten. Es wäre doch auch schade für den Hund oder nicht?


    Und ja, ich glaube, dass sie inzwischen bei manchen Hundebegegnungen unsicherer ist ABER ich bin der Meinung, dass sie allgemein eher selbstsicher ist.


    Und ja, sie ist am Zaun fest angebunden. Aber muss ein Hund sowas nicht auch mal aushalten können? Es kann schließlich keiner an sie ran und Frauchen ist in Sichtweite.

  • Zitat


    Achso, dazu noch, es sind auch keine fremden Hunde, die da an ihr vorbeilaufen wenn sie da festsitzt, sondern Hunde, die sie seit einem Jahr jede Woche sieht und ansich auch mochte. Mit Lilly zusammen sind es 4 Hunde. Beim Training hat sie auch keine Probleme mit den Hunden.

  • Die Überschrift besagt ja: "Was muss ein Hund sich gefallen lassen?" Darauf ging ich ein. Heutzutage dürfen sich Hunde immer weniger nicht gefallen lassen.


    Sie ist festgebunden und wird damit dem, was sie eigentlich entkommen möchte, mit "Gewalt" ausgesetzt und bekommt dann auch noch einen drüber wenn sie was macht, was Mensch nicht möchte. Ich finde nicht, dass ein Hund das aushalten muss. Anstatt Unterstützung zu bieten, wird noch gestraft und das wird sicher nicht förderlich sein bei einem Hund, der aus momentaner Unsicherheit heraus eher lieber Abstand halten will.


    Warum läßt man dem Hund nicht die Wahl, wenn doch eh ein Zaun dazwischen ist?


    Zitat

    Achso, dazu noch, es sind auch keine fremden Hunde, die da an ihr vorbeilaufen wenn sie da festsitzt, sondern Hunde, die sie seit einem Jahr jede Woche sieht und ansich auch mochte. Mit Lilly zusammen sind es 4 Hunde. Beim Training hat sie auch keine Probleme mit den Hunden.


    Dann verstehe ich den Trainingsweg irgendwie noch weniger.

  • Doch, doch, ich hab dich schon richtig verstanden.
    Sie ist jetzt unsicher.
    Ob sie das vorher war od nicht spielt mmn JETZT keine rolle.
    Also, sie nicht in Situationen kommen lassen die ihr unangenehm werden könnten, sondern nur kontrollieren Kontakt mit Hunden die sie wirklich mag.
    Sollte doch mal was sein, die Situation für sie regeln.
    Dadurch lernt sie das sie sich auf ihren Menschen verlassen kann u wird dabei automatisch sicherer weil sie ja weiß 'mein Mensch lässt mich nicht einfach allein stehn sondern hilft mir wenns notwendig ist'.

  • unsichere hunde können mehr sicherheit durch "rudel-laufen" gewinnen. wenn hunde in bewegung sind, also von a nach b gehen, ist das entspannter als wenn hunde wild durcheinander spielen. wenn man ein paar hundehalter sieht die mit ihren hunden spazieren, hinterhergehen und immer weiter aufschließen (sehr unsichere hunde sollte man an die leine nehmen und erst ableinen wenn sie entspannt sind). falls der hund unsicherheit zeigt ein bisschen den abstand vergrößern. wenn er völlig entspannt mitten in der meute laufen kann, kann man ihn auch ableinen. so lernt der andere hund fremde hunde kennen, ohne dass er angst haben muß gemobbt zu werden. als hundehalter laufe ich am ende des rudels, wenn es vorne unruhig wird, kann ich den hund zu mir rufen wo er sofort aus dem geschehen gezogen ist und keine angst haben muß. je öfter der hund in einem rudel läuft, desto öfter macht er die erfahrung, dass es entspannt und interessant ist, mit fremden hunden zusammen zu sein.


    sowas muß man natürlich erst mit den anderen hundehaltern absprechen, auch darauf ansprechen, dass man ihre hunde wenn nötig weg schubsen muß weil man selbst einen unsicheren hund hat.

  • Naja, als "Trainingsweg" würde ich es auch eher nicht bezeichnen... Ich befürchte eher es ist langsam die Verzweiflung meiner Freundin :( : Das Trainingsgelände auf dem sie dann sitzt ist riesig und sie soll dort nicht frei rumlaufen weil jeder der ankommt durch das Gelände durch muss. Die ganze Wassergeschichte ist ja auch nicht so meins. Aber wie kann man es besser machen? Wie kann man ihr vermitteln "bleib einfach ruhig da liegen, die kommen nicht an dich ran!". Klar sie hat Stress, in der Situation und in den Situation im Wald wenn Hunde sie, für ihren Geschmack, zu sehr bedrängen. Aber gibt es keinen Weg ihr diesen Stress zu nehmen ohne halt alles zu meiden was Stress verursacht?


    Bei Lilly war es ja so, dass sie durch einen Briardangriff totale Panik vor der Rasse hatte. Wurde immer schlimmer und sie war in den Situationen nicht mehr ansprechbar und rannte hin um den Feind zu verbellen wenn ich ihr nicht frühzeitig sah. Am Ende war es so schlimm, dass sie gerochen hat wenn einer im Wald war und dann schon durchdrehte. Nach einer Sichtung war sie bis zu 30 mins lang nicht richtig ansprechbar und nicht ableinbar. Stress pur! Nachdem wir da alle positiven Mittel erfolglos durchhatten gabs von der neuen Trainerin (nicht die vom Dummytraining) ne Ladung Wasser. Und jetzt is es super! Vorhin noch die Angreiferin getroffen. Wir stalpsen dann ein Stück ins Unterholz damit Lilly nicht 2 m entfernt von ihr gehen muss. Hier und da kommt mal ein Brummler und sobald sie wieder ruhig ist gibts Käsecreme. Hund vorbei alles wieder super. Kein Stress. Sie kann direkt wieder von der Leine.


    Ich will nochmal betonen: Ich bin auch kein Fan von solchen Duschen! Vor allem nicht wenn Leute so schon versuchen ihre Welpen zu erziehen.


    Ich möchte nur, dass Elli auch wieder ohne Stress durch den Wald laufen kann nur brauchen wir dafür einen anderen Ansatz. Die Situationen zu meiden hat es bisher, finde ich, nur schlimmer gemacht.

  • Zitat

    .....Aber wie kann man es besser machen? Wie kann man ihr vermitteln "bleib einfach ruhig da liegen, die kommen nicht an dich ran!". Klar sie hat Stress, in der Situation und in den Situation im Wald wenn Hunde sie, für ihren Geschmack, zu sehr bedrängen. Aber gibt es keinen Weg ihr diesen Stress zu nehmen ohne halt alles zu meiden was Stress verursacht?.....
    .


    Sie hat keine Möglichkeit gehabt zu lernen, wie sie es richtig machen kann?? Statt dessen wird sie in den Platz-Situationen dazu gezwungen, stillzuhalten und bei den Gassisituationen soll sie sich von irgendwelchen unhöflichen, distanzlosen Rüden bedrängen lassen.


    Und wenn sie es "bisher" ausgehalten hat - sie ist jetzt laut deiner Angabe 2Jahre, d.h., sie ist jetzt erwachsen und wird von anderen Hunden auch als solches wahrgenommen. Und sie durfte ja in den 2Jahren die Erfahrung machen, daß ihr Frauchen ihr nie hilft sondern sie sogar für ihre Unsicherheit und mangelnde Sozialkompetenz bestraft (Wasserdusche). Du sagst selbst, daß Elli Stress hat - aber bei Stress ist das Gehirn einfach nicht aufnahmefähig und nicht lernbereit. Das heißt eigentlich, daß ihr noch 100Jahre am Hundeplatzzaun üben könntet - wenn ihr die Methode nicht ändert, wird das auch in 200Jahren nix............


    Auf Dauer meiden soll man ja nicht, aber erstmal aus der Distanz zu anderen Hunden anfangen das bei Elli erwünschte Verhalten zu verstärken - wenn sie es denn zeigt - damit sie weiß, was ihr eigentlich von ihr wollt. Und dann sucht man sich wirklich sozialkompetente Hunde und übt mit denen - und nicht in Situationen am Hundeplatz wo die meisten Hunde eh unter Strom stehen und keine Gelassenheit ausstrahlen.


    Und eigentlich: warum könnt ihr nicht aktzeptieren, daß Elli vielleicht keinen Bock auf andere Hunde hat oder nur auf ein paar? Magst du alle deine Nachbarn, würdest mit dich denen mindestens einmal pro Woche treffen und freundlich austauschen? Was ist, wenn da Leute bei sind mit denen du nicht kannst? Aber zum Aushalten in "nachbarschaftlicher Runde" gezwungen wirst? Wenn dir keiner beigebracht hat, wie du mit sowas umgehen kannst dann macht sich in dir irgendwann Widerwillen gegen diese Treffen breit und unbewusst wirst du es auch auf die anderen Nachbarn übertragen.........

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