Leitwolftraining

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    Also ich verstehe das so, dass sie sprachfreie Kommunikation die BASIS ist und dass man allein dadurch den Hund führen kann. Man braucht keine verbale Kommunikation. Aber ich kann da nichts rauslesen, dass diese komplett ausgeschlossen wird. Man kann ja trotzdem Kommandos einführen/beibehalten, aber kann genauso gut ohne sie leben. Und wenn man Kommandos benutzt, dann nur zweitrangig und im Vordergrund steht die nonverbale Kommunikation.


    Danke, so sehe ich es auch. Ich wüsste nicht, warum ich unbedingt Kommandos brauche, um mit einem Hund zu kommunizieren, und finde es schade, wenn man Kommunikation darauf reduziert.


    Wenn bei mir ein Welpe einzieht, kennt der auch keine Kommandos. Trotzdem kommunizieren wir sehr intensiv miteinander - und damit meine ich nicht, dass ich ihm möglichst schnell Sitz und Nein beibringe. Auf einem Alltagsspaziergang brauche ich oft auch keine Kommandos.


    Aber nur weil ich körpersprachliche Kommunikation auch nutze und für wichtig halte, heisst das nicht, dass ich die 7 Überzeugungen des Herrn Tomasini alle teile. ;)

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    • Zitat

      Kann ich bei den Malamuten gar nicht bestätigen. Im Gegenteil, die Rangordnungs-Dingens macht es für viele schwerer und nein, man muss nicht körpersprachlicher werden als bei anderen Hunden.


      Der war ja bei Tiere suchen ein Zuhause und was ich gesehen hab, war nur wieder Abblockerei und das auch noch ständig. Also seine eigenen Hunde mussten da auch mehrmals erinnert werden, wie man "richtig läuft" (nicht vor ihm, warum?) - überzeugt mich nicht.


      Also, nichts gegen Blocken, hin und wieder kann man das machen, aber ständig? Würde ja nicht nur meinen Hund nerven, sondern auch mich.



      Das kommt drauf an was du mit "Rangordnungs-Dingens" meinst.
      Fakt ist (Zitat):
      Nun, wir sind ausgesprochen menschenfreundlich und große Schmuser. Allerdings haben wir einen riesigen Dickkopf. Wenn Du uns nicht erklären kannst, was Du von uns möchtest und warum, dann hast DU ein Problem. Wir brauchen eine konsequente Erziehung, aber bitte mit Takt und Einfühlungsvermögen. Wir sind nicht gerne allein, da wir eine noch sehr ursprüngliche Hunderasse sind. Wir leben gerne im Rudel, Menschen oder Hunde ist uns dabei egal, nur müssen Rangordnungen eingehalten werden.
      Und das kann ich, für unsere, bestätigen.


      Zudem habe ich nicht gesagt man muss körpersprachlicher arbeiten, ich habe gesagt bei uns ist das so und es klappt sehr gut.


      Würdest du sagen der Alaskan Malamute ist "nur" ein Hund wie jeder andere? Deine Erfahrungen?

    • Zitat

      Mir gefällt an diesem Ansatz, dass das Feedback "direkter" ist. Ich kann deutlich zeigen, "das war gut" und "das will ich nicht".
      Es gibt andersherum Dinge, die ich ganz klar nur über Belohnung beibringe, deswegen finde ich diese Diskussionen über die "absolute Trainingsmethode" müßig.


      Verfolgt das Leitwolfprinzip denn eine "absolute Trainingsmethode"? Das fände ich widerum nämlich auch wieder umsympathisch, da es die auch mMn einfach nicht gibt. Oder ist es für Tomasini okay, dem Hund AUCH über Belohnung etwas beizubringen und vielleicht auch MAL verbale Kommandos oder überhaupt richtig aufgebaute Kommandos zu verwenden?



      Zitat

      Kann ich bei den Malamuten gar nicht bestätigen. Im Gegenteil, die Rangordnungs-Dingens macht es für viele schwerer und nein, man muss nicht körpersprachlicher werden als bei anderen Hunden.


      Ich verstehe nicht, warum für viele ein körperbetonter Umgang mit dem Hund automatisch schlecht ist? Du schreibst ja weiter unten, dass du Blocken hin und wieder okay findest - daher denke ich nicht, dass du körperbetonten Umgang per se schlecht findest. Nur so allgemein glaube ich, dass viele sich auf so einen Umgang nicht einlassen wollen (können?), weil sie es auch irgendwelchen Gründen schlecht finden. Ich vermute, weil zu menschlich gedacht wird.

    • Zitat

      Ich glaube, es wird gerade nonverbale Basiskommunikation mit nonverbalen Kommandos verwechselt. Wenn ich auf den Boden zeige, statt "Platz" zu sagen, ist das ein Kommando. Wenn du an mir vorbeilaufen willst und ich stelle mich dir entschlossen in den Weg, dann kommunziere ich dir nonverbal, dass ich dich hier nicht haben will. Das muss ich nicht aufbauen, das verstehst du sofort.


      Ich kann mit einem Hund kommunizieren, dann merkt er, egal ob körperlich oder sprachlich, ich will etwas. Es gibt Dinge die aufgebaut werden müssen damit der Hund sie immer gleich ausführt. Soll etwas kurzfristig nicht gemacht werden und es wurde noch nicht geübt, dann kann man es non-verbal gut durchsetzen. Da geb ich dir Recht. Der Hund versteht es bzw. er lernt es zu verstehen, denn bei manchen musst du deutlicher werden.


      Der Hund führt es aus.


      Es ist ein Kommando - egal ob man es Kommunikation nennt, non-verbal, ob man es Dialog nennt ;) Wenn der Hund es ausführen muss und du darauf bestehst ist es ein Kommando. Ich finde bei der Erziehung von Hunden keine Basiskommunikation, die Kommunikation hab ich bei spielen, beim kuscheln aber nicht wenn es darum geht das bestimmt Dinge durchgesetzt werden müssen. Ich achte dann aber schon auf die Körpersprache und passe mich in der Strenge an (man könnte das als Kommunikation auslegen. :))


      Ich denke da ich ein doch recht eng gestricktes Muster habe, was die "Kommunikation" mit meinem Hund angeht, fällt es mir so schwer mich mit einem Leben ohne Kommandos wohlzufühlen.


      Mein Hund folgt mir auch im Wald ohne das ich ein Kommando verwende, sie rennt keinem Reh nach oder oder aber das hab ich aufgebaut bzw. durchgesezt - also Kommandos, irgendwann wurde es zur Selbstverständlichkeit. die allderdings noch immer mal belohnt wird. Egal wie die Belohnung aussieht.


      Du merkst ich hänge mich daran auf: keine Kommandos - daher ist das für mich: Hände Hoch . .. Hund darf Hund sein, Rehe jagen usw. Fazit: ein Leben an der Leine.

    • Man kommuniziert ja ständig, ohne es aktiv zu wollen. Dazu muss ich nicht gezielt irgendwelche Blicke gebrauchen, um meinen Hund zum ABhalten von irgendwas zu bewegen, oder sehe ich das falsch?




      Mützenmonster
      Ich weiß immer noch nicht, was Rangordnung einhalten bedeutet? Meine Freundin hat einen Malamuten vermittelt. Da meinte die Interessentin, sie habe im Internet über Rangordnungen gelesen, also dass der Malamute das braucht. Sie haben noch eine Husky-Hündin. Meine Freundin hat ihnen gesagt, sie sollen den Schwachsinn einfach vergessen, ihm die Hausregeln mit etwas Verständnis und Geduld (und Leckerlis!) begreiflich machen und bestimmte Dinge beachten, die jetzt mit der persönlichen Situation des Hundes zu tun haben. Sie hat den Hund übrigens als angeblich dominant und bissig erhalten und hat ihn an Tag zwei komplett ohne Leine laufen lassen können. Mein Hund war leider nicht ganz so begeistert von ihm, was bei einem Akita-Rüden beim Anblick eines Malamute-Rüden nun nicht unbedingt ungewöhnlich ist.


      Ich habe noch nie einen Nordischen gesehen mit so einem "Gehorsam". Wirklich noch nie. Er hat alles für sie gemacht und das alleine dadurch, dass sie gute Verhaltensweisen belohnt hat und nicht auf irgendwelche Rangfolgen oder Rudelgeschichten bestanden hat. Auch finde ich nicht, dass es dem Malamuten egal ist, ob Mensch oder Hund bei ihm sind. Dieser Hund konnte in hündischer Gesellschaft nicht alleine bleiben, das muste geübt werden.


      Da war natürlich auch viel Körpersprache in der Kommunikation, aber sehr viel positive und kein einziger Block, kein einziger böser Blick, nicht einmal ein bedrohliches Zugehen. Es war Einladung, Zuwendung und Zuneigung (aIm Endeffekt viel positive Verstärkung und positive klassische Konditionierng über gutes Gefühl). Wenn du das mit Körpersprache meinst, dann ja, darauf hat er sehr gut reagiert, sonst wäre das Laufenlassen gar nicht möglich gewesen (was im neuen Zuhause nicht so einfach umzusetzen war!)
      Ganz besonders beeindruckend war zu sehen, wie er nicht auf andere Hunde zugerannt ist, indem sie ihm mit dem Kröper gezeigt hat, dass man außenrum vorbeiläuft. Also, er wurde nicht abgedrängt, sondern zum Bogenlaufen eingeladen.



      Natürlich ist der Alaskan Malamute kein Hund wie jeder andere, würde ich mit einem Akita nicht behaupten. Ich weiß aber auch, dass das, was bei diesem Hund möglich war mit keinem Akita funktionieren würde, den ich kenne.




      Chatterbox
      Ich finde körpersprachliches Kommunizieren total wichtig! Aber wie ich schon oben schrieb - wenn sie für den Hund Gutes bedeutet! Wenn man ab und zu blocken muss, ist das nicht tragisch, ich würd es nur nicht mehr machen zum Durchsetzen von Regeln, weil ich mittlerweile erkannt habe, dass der Hund eine Regel noch nicht verstanden hat, wenn ich sie immer durch Bodyblocks "absichern" oder einfordern muss. Das ist genau das, was Herr Tomasini im Filmmaterial, das ich über ihn gesehen habe, ständig macht.

    • Es gibt körpersprachliche Kommunikation, die sich an die Kommunikation von Hunden untereinander anlehnt. Weg abschneiden (Blocken), anstarren, entschlossen entgegentreten, abwenden, aufrechte Körperhaltung, geduckt Körperhaltung usw. Diese Art zu kommunizieren muss ein Hund nicht wirklich (vom Menschen) lernen.


      Es gibt körpersprachliche Kommandos, die der Hund halt einfach lernt - Fingerzeig, Nicken, Hand zum Boden bedeutet Platz usw.


      Es gibt verbale Kommandos, die der Hund lernt - Sitz, Platz etc.


      Zwischen den beiden letzteren gibt es eigentlich keinen Unterschied. Beides ist eben durch Konditionierung, v.a positive Verstärkung, erlernt.
      Nonverbale Kommandos haben also eigentlich überhaupt nichts mit "hündischer Kommunikation" zu tun. sowas wie eine aufforderung, sich hinzusetzen, gibts unter Hunden ja eh nicht.


      Was ich lustig finde: alle Welt will nonverbal kommunizieren, nur wenn man Sport macht oder ne Begleithundeprüfung, müssen es verbale Signale sein, und zwar bitte ohne jede Körpersprache...

    • Zitat

      Was ich lustig finde: alle Welt will nonverbal kommunizieren, nur wenn man Sport macht oder ne Begleithundeprüfung, müssen es verbale Signale sein, und zwar bitte ohne jede Körpersprache...


      Ich sehe das eigentlich nicht so, dass alle Welt nonverbal kommunizieren will. Wäre schön, wenn das wirklich viele machen wollten und sich bemühen würden, das umzusetzen. Den "Trend" sehe ich aber irgendwie nicht.


      Ich persönlich möchte das auf jeden Fall - und bin auch bereit, da noch viele Dinge zu lernen. Mein Ziel ist es schon, auf der Basis der nonverbalen Kommunikation zu kommunizieren und zu führen.
      Dennoch bin ich einfach ein großer Kommando- und Hundesport-Fan. Ich denke/hoffe, dass das kein Widerspruch ist. Man führt den Hund im Alltag (weitgehend) nonverbal und kommuniziert über Körpersprache. Just for Fun und weil es teilweise einfach praktisch ist, wenn der Hund sich auf Kommando hinlegt, stehen bleibt etc., hat und gebraucht man aber Kommandos oder betreibt Hundesport - einfach weil es Spaß macht.
      Deshalb verstehe ich nicht, was "lustig" daran ist, wenn man einerseits nonverbal führen möchte und auf der anderen Seite aber Ambitionen im Sport/Begleithundeprüfung hat, wo Kommandos verwendet werden oder diese einfach so zusätzlich mit einbaut ins Leben.

    • Interessant wie bei Körpersprache zwischen Hunden nur die auf Bedrohung und Einschüchterung basierenden Elemente genannt werden und scheinbar auch genutzt werden. Genau das macht doch die Kritik, zu Recht, aus.
      Übrigens konditioniert man auch damit, nämlich das Verhalten, das man gerne hätte bzw. nicht hätte.

    • Zitat

      Interessant wie bei Körpersprache zwischen Hunden nur die auf Bedrohung und Einschüchterung basierenden Elemente genannt werden und scheinbar auch genutzt werden. Genau das macht doch die Kritik, zu Recht, aus.
      Übrigens konditioniert man auch damit, nämlich das Verhalten, das man gerne hätte bzw. nicht hätte.


      An welcher Stelle meinst du wird nur auf bedrohenden und einschüchternden Elemente eingegangen?
      Und auch wenn man darüber auch irgendwie Konditioniert, so ist das doch mit Sicherheit trotzdem eine andere Art der Konditionierung als über "Mach Sitz" -> Leckerli reinstopfen, oder?

    • Zitat


      Ich sehe das eigentlich nicht so, dass alle Welt nonverbal kommunizieren will. Wäre schön, wenn das wirklich viele machen wollten und sich bemühen würden, das umzusetzen. Den "Trend" sehe ich aber irgendwie nicht.


      Ich persönlich möchte das auf jeden Fall - und bin auch bereit, da noch viele Dinge zu lernen. Mein Ziel ist es schon, auf der Basis der nonverbalen Kommunikation zu kommunizieren und zu führen.
      Dennoch bin ich einfach ein großer Kommando- und Hundesport-Fan. Ich denke/hoffe, dass das kein Widerspruch ist. Man führt den Hund im Alltag (weitgehend) nonverbal und kommuniziert über Körpersprache. Just for Fun und weil es teilweise einfach praktisch ist, wenn der Hund sich auf Kommando hinlegt, stehen bleibt etc., hat und gebraucht man aber Kommandos oder betreibt Hundesport - einfach weil es Spaß macht.
      Deshalb verstehe ich nicht, was "lustig" daran ist, wenn man einerseits nonverbal führen möchte und auf der anderen Seite aber Ambitionen im Sport/Begleithundeprüfung hat, wo Kommandos verwendet werden oder diese einfach so zusätzlich mit einbaut ins Leben.



      oh je, das sollte kein Angriff sein.


      Ich mache auch alles, für mich ist einfach eine Übung, dem Hund eben beizubringen, nur auf das verbale Kommando zu reagieren. Mit Signalen wie Handzeichen komme ich im Alltag aber besser klar, weil ich verbal einfach zu ungenau bin. Üben tu ich beides.


      Und ein wenig Kenntnis, wie man sich als Mensch die hündische Körpersprache zu nutze machen und sie imitieren kann finde ich ausserordentlich nützlich.


      Von daher sehe ich das alles als Ergänzung und Bereicherung, und es schliesst isch für mich überhaupt nicht aus.


      "Lustig" (eben lustig, bemerkenswert, auffällig) finde ich, dass es Leute gibt, die stolz darauf sind, keine Kommandos zu brauchen oder behaupten, der Hund würde per se schon besser "hören", wenn man nur nonverbal kommunziert. Klingt immer so, als wären Kommandos was schlechtes.


      Das geht am Kern der Sache vorbei. Wer Kommandos gut trainiert, kann gut und vor allem differenziert damit arbeiten - egal ob verbal oder nonverbal.


      Wer eine für den Hund gut lesbare Körpersprache und Präsenz hat, macht Eindruck auf den Hund. Völlig wurscht, ob er auch noch Kommandos einsetzt.


      Wenn man beides drauf hat, steht man auf jeden Fall besser da, als wenn man nur eines "kann" - meine Meinung...

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