Bandscheibenvorfall - OP ja oder nein?

  • Hallo :)


    Meine belgische Schäferhündin ist 4 1/2 Jahre alt und hat einen Bandscheibenvorfall (klar am MRT ersichtlich). Sie zeigt jedoch keine Lähmungserscheinungen oder Schmerzen. Sie bewegt sich vollkommen normal.


    Den Bandscheibenvorfall bekam sie beim Schutzdienst-Training als sie springend verbellt hat vor ca. 2 Monaten. Sie hat stark geschrien und hielt dann ihre Rute ca 4 Wochen schief.


    Ich bin mir nicht sicher ob ich ihr so eine schwere OP zumuten soll. Sie ist sehr sensibel und müsste nach der OP alleine ein paar Tage stationär beim TA bleiben und darf danach 4-6 Monate kaum belastet werden... Wenn alles gut geht, ist sie danach wieder voll belastbar (wobei ich trotzdem keinen Schutzdienst mehr machen würde), aber halt nur wenn ALLES gut geht....


    Würde ich die OP nicht machen, würde Hundesport komplett flach fallen, aber ansonsten könnte sie ein normales Leben führen. Spazieren gehen, Rad fahren etc. und wir müssten regelmäßig zur Physiotherapie.
    (Laut Arzt)


    Was meint ihr? Ist eine OP in ihrem Fall sinnvoll oder eher nicht?

  • Ich denke: Deine Hündin braucht keinen Hundesport, um glücklich zu sein.


    Wenn Du für den Hund entscheidest, keine OP.


    Und eine OP ist keine Garantie, dass nie wieder ein Bandscheibenvorfall, selbst an dieser Bandscheibe erfolgt. Selbst dann muss Muskeltraining= Physio gemacht werden. Jedenfalls ist es bei uns Menschen so.


    Ich bin für : Nein

  • Ich tendiere auch eher dazu den Hund nicht operieren zu lassen, da ein Bandscheibenvorfall ja immer wieder vorkommen kann und sie nach der OP wahrscheinlich mehr Schmerzen hat als jetzt.
    Ich habe nur Angst, dass sie dann wegen meiner Entscheidung nicht so alt wird, wie sie mit OP hätte werden können... also dass mit 7,8 Jahren auf einmal Lähmungserscheinungen kommen oder dergleichen... Ich weiß nicht ob das passieren kann oder nicht. Wisst ihr das?


    Der Arzt hat uns schon vorgewarnt, dass nach der OP viel Physio auf den Hund zukommen kann und grade ein Malinois wird nicht verstehen, warum er 4-6 Monate brav an der Leine gehen soll. Da kann sie sich ja nie auspowern und ich müsste immer Angst haben, dass sie zu viel springt etc. :(

  • Also ich würde keine OP machen lassen. Du hast selbst dann keine Garantie, das Du wieder mit ihr Sport machen kannst, weil keiner vorhersagen kann, wie sich das entwickelt. Und vor einem erneuten Vorfall bist Du auch dann nicht gefeit.
    Nur mal so als Beispiel: Dackel von SchwiMu hatte nen Bandscheibenvorfall und wurde operiert. Danach leider keine vollständige Genesung und Dackel läuft seitdem sehr steif hinten. Nach 1 Jahr erneuter Vorfall und wieder OP, seitdem läuft sie ganz gruselig, hat keine Kraft mehr in den Hinterläufen, kann nur noch im Laufen koten. Der Rateromischling meiner Mutter hatte vor 4 Jahren ebenfalls nen Bandscheibenvorfall, mit Lähmungserscheinungen. Keine OP, Mutter hat ihn mit nem Tuch unterm Bauch beim Laufen unterstützt, Physio kam regelmäßig und dazwischen hat Mutter selber Hand angelegt, wie sie es gezeigt bekommen hat. Der Hund ist jetzt geschätzte 15 Jahre (kommt aus dem Tierschutz) und wenn der seine 5 Minuten kriegt, springt der bis auf den Tisch, da können alle nur in Deckung gehen.
    Wenn Du also sagst, Deine Hündin hat nicht mal Lähmungserscheinungen, würde ich sie auf keinen Fall operieren lassen (wie gesagt, ICH würde es nicht =) ) letztendlich musst Du für Dich und Deinen Hund entscheiden. Aber wenn Du eh in Erwägung ziehst, den Sport mit ihr so nicht mehr zu betreiben, würde ich ihr die OP erst Recht ersparen (wobei ich wohl den Sport als Begründung da völlig aussen vor lassen würde).
    Es gibt ja zig andere Möglichkeiten, Deine Hündin entsprechend auszulasten und sie glücklich zu machen :smile:


    LG

  • Wenn es nur um den Sprot geht, wäre mein Urteil auch 'Nein'
    Frag doch mal die userin und Mod 'Murmelchen' nach Möglichkeiten diesen Hundesport in 'abgespeckter' Verions zu machen. Ihr Malirüde hatte vor kurzem einen schweren Unfall und darf auch vieles nicht mehr machen.
    Sie hat aber Alternativen gefunden (frag mich nciht welche, ich versteh bei dem ganzen IPO Kram immer nur Bahnhof, aber es wurden lauter Aufgaben und Prüfungskürzel diskutiert) Vielleicht ist das ja was?
    Ansonsten ist Mantrailing mMn auch ein anspruchsvoller Sport wo nicht gesprungen wird; es ist allerdings nicht ganz einfach Trainer bzw Plätze zu finden

  • Ich würde mir eine zweite, fachlich fundierte Meinung eines guten Orthopäden einholen. Der Sport spielte für mich keine Rolle, nur die Einschätzung, bei welcher Behandlung die langfristige Lebensqualität höher ist.

  • Ja ich habe heute Abend bei meinem Tierarzt des Vertrauens noch einen Termin und ich hoffe, dass er auch gegen eine OP ist...
    Ich habe schon einiges nachgelesen und entscheide mich mehr und mehr dagegen... Oft liest man, dass das Narbengewebe, welches sich nach der OP bildet, auch gegen den Nerv drücken kann und es dann dem Hund nach der OP schlechter geht als zuvor.
    Ich möchte einfach, dass der Hund soviel Lebensqualität hat wie möglich.
    Der IPO Sport macht ihr zwar sehr viel Spaß, aber ich denke auch, dass ich sie anders genauso gut auslasten kann.

  • Ich habe gerade einen ähnlichen Fall im Bekanntenkreis. Der Rüde, ein fantastisch arbeitender grauer DSH, wurde operiert, aber auch aus dem Sport genommen. Dem Besitzer ist das Risiko zu hoch, obwohl er grünes Licht bekommen hat. Dieses Jahr wollte er erstmals überregional führen, stellt aber jetzt vollständig auf Fährte um.

  • ich kann dir auch nur abraten. Wenn der Hund noch keine Lähmungen hat würde ich alleine mit Physio so viel wie möglich regeln.


    Ich habe Shiva operieren lassen. Einen einzige Katastrophe. 3 Wochen nach OP ist sie hinten total zusammengebrochen mit erheblichen Schmerzen.


    Das Ganze wiederholte sich und die Schmerzensschreie waren heftig.


    Das Ende vom Lied: ich mußte sie 6 Wochen nach OP einschläfern lassen. Das wünsch ich keinem Menschen auf dieser Welt.


    Hätte ich damals bloß das gewußt was ich heute weiß.....

  • Wenn dein Hund noch keine Lähmungserscheinungen oder starke Schmerzen hat, muß nicht operiert werden. Das ist beim Menschen auch nicht anders.
    Ich würde einen Physiotherapeuthen dransetzen, mit Gymnastik und Unterwassertraining kann man viel erreichen. Solange dein Hund keine Beschwerden hat, wäre mir das Risiko einer OP zu hoch.
    Und nimm den Hund bitte aus dem Hundesport, es gibt auch noch andere Dinge, die Hunden Spaß machen.

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