Unterschätzt und vorverurteilt - die Retriever

  • Ich meinte nicht dass die Flats wie Golden sind, aber in ungefähr sinds die gleichen Punkte die mich stören.
    3 Stück hab ich kennen gelernt.


    Sie haben schon mehr Trieb als Golden, aber nicht ansatzweise so viel wie ein LZ DSH zum Beispiel.
    Sie sind reservierter als die Golden, das ist gut.
    Aber ansonsten ;)


    Gut ich bin absolut Schäferhundvernarrt, daher bin ich eh "rassistisch" :p


    Und ich hab nen Labradormix ^^ Ich mag sie schon, nicht falsch verstehen.
    Aber sie ist viel zu unkompliziert um nicht zu sagen langweilig

  • Ich war dann wohl die, die total überrascht von so viel Negativität den Retrievern gegenüber war.


    Witzigerweise hat sich mein persönliches Bild von diesen Hunden, seit ich in England wohne, auch geändert. In Deutschland kannte ich meist nur "Liegbradore" (= deutlich übergewichtig, nicht bewegungsfreudig und lagen beim Spielen mit anderen Hunden immer auf dem Rücken), hier in England sind mir schon so viele wirklich schlanke, sportliche Labbis und Goldens begegnet!


    Für mich persönlich wären diese beiden Rassen nichts (ich mag kein Fell mit Unterwolle, ich mag keine Hunde, die bei Wind und Wetter trotzdem stundenlang raus wollen, ich mag den Geruch von nassem Hund nicht etc.), aber ich finde dennoch, dass sie eigentlich ideale Begleiter sind, die "nebenher laufen", also z. B. für Familien, die einfach gerne einen Hund zum Liebhaben wollen, ohne nun auf irgendwelche noch so speziellen Besonderheiten achten zu wollen/müssen.
    Kurzum: Labrador und Goldi sind das, was ich als "ganz normale Hunde" bezeichnen würde.
    Und auch, wenn das Dogforum einem gerne vorspielt, dass "ganz normale Hunde" nicht gefragt sind, so denke ich doch, dass das für ein Großteil der "Otto-Normalverbraucher-Hundehalter" eben nicht zutrifft.


    Zu den anderen Rassen kann ich gar nichts sagen - kenne ich keine (bis auf einen Curly, den ich mal fotografiert habe), würde ich vermutlich auch auf der Straße nicht ohne weiteres erkennen.

  • Achja, noch kurz zum Chessie:
    Mali unter den Retrievern... na, ich weiß nicht. Ja, es wird immer das große Agressionspotenzial erwähnt und ja, das ist durchaus vorhanden, aber ich empfinde viel mehr die große Sensibilität gepaart mit einem großen eigenständigen Kopf als Schwierigkeit. Diese Hunde zeigen einem deutlich, dass sie eben auch führen, wenn man es nicht selber tut und da zeigt sich dann das Desinteresse eines Chesapeakes an allem, was nicht seine Familie ist recht gut. Gleichzeitig kommt man aber mit Härte keinen Millimeter weit, die machen dann dicht und lassen einen sprichwörtlich alleine stehen. Auch nehmen sie einem vieles langfristig übel, aber generell sind sie schon für das zu haben, was du machen willst, aber eben nicht stumpf nach Lehrbuch.
    Das beste Beispiel ist das Einweisen. Während ein Labrador mit guter Ausbildung mal dazu neigen kann, nicht mehr selber zu suchen, sondern auf die Hilfe des Hundeführers zu vertrauen wird ein Chessie eher immer versuchen, die Hinweise zu ignorieren und selbstständig die Beute aufzuspüren und zu holen. Aber da ist dann wieder das Zuchtziel ein anderes und der deutsche Dummysport ist eben sehr auf die Arbeitsweise der Engländer ausgelegt.

  • Ganz kurz...aber warum schreiben hier jetzt alle, warum und weshalb sie keine Retriever moegen? :ops:

  • Keine Ahnung - ich find Retriever toll! :D


    Allerdings begegnen mir auch viele Retriever (vor allem Labbis!), die mich verstehen lassen, wieso viele diese Rassen nicht mögen.


    Ich steh nicht so drauf wenn von 30m Entfernung ein etwas dickerer Labbi auf mich los rennt und nen Bodycheck macht :o


    Ich finds schade, dass viele Retriever nicht mehr das machen dürfen (und vielleicht sogar wollen wofür sie gedacht waren).


    Für mich persönlich würde auch nie ein Retriever aus einer reinen Showlinie in Frage kommen, die finde ich weder schön noch toll vom Charakter!


    Irgendwann gibt es hier definitiv mal einen Retriever :) :)

  • Mein Flat ist aufdringlich ja.
    Dafür absolut triebig, arbeitsgeil


    Er ist ein richtiges Arbeitstier... würde er dafür noch bezahlt werden, wären wir reich!


    Da ist nichts von gemütlich o.ä.


    Ich mache mit dem Flat zwischen zeitlich keine Dummyarbeit mehr, sondern IPO
    Klar kann er da mit Speed und Co nicht mit einem LZ Schäfer mithalten.
    Dafür punktet er aber im Gehorsam...


    Ein toller hibbelnder Arbeitshund, der vielseitig einsetzbar ist.

  • Im Grunde wollte ich gerne mal mit ein paar Vorurteilen aufräumen und dazu gehört irgendwo auch, dass nicht alle Retriever so sind wie einige schlecht erzogene Labbis.
    Die Hunde von meinem Dummytrainer sind def. anders als mein Chesapeake, sie sind Labradore, aber sie können sich benehmen. Ich glaube ein großes Problem ist, dass diese Hunde als Familienhunde die Begleiter sind verkauft werden, erziehungstechnisch aber durchaus "harte Nüsse" sind, dh. man braucht sehr viel Konsequenz und Durchsetzungsvermögen, weil sie bei allem will to please eben doch ihren Sturschädel mitbringen. Dass ein solcher Hund ohne den richtigen Rahmen natürlich macht was er will ist klar. Und bei denen äußert es sich eben "nur" in Leute anspringen, distanzlos sein, immer zu spielen wollen etc. Würden Hunde mit mehr Aggression so frei schalten und walten dürfen wäre sonstwas los.

  • Zitat

    Niani
    Ich verstehe den Ärger bei Aussagen wie "Retriever bewegen sich plump", aber diene Polemik anderen Hunden gegenüber finde ich nun unangebracht. Ich bin raus mit meinem selbstständigen und charakterstarken Akita. Danke. Der macht auch das meiste mit, aber nun gut.



    Weißt du, ich bin gar nicht verärgert ;) Für mich ist das völlig okay, wenn jemand keine Retriever mag. Ich weiß ja, dass ich keine von den distanzlosen, nicht zu hündischer Kommunikation fähigen Waschtonnen auf vier Beinen habe, gegen die die meisten hier reden. Und selbst wenn: ICH leb ja mit dem Hund zusammen. ICH muss doch den Hund mögen, der bei und mit mir lebt. Da kann mir doch relativ banane sein, ob andere die Retriever gut finden. Genauso wie es doch wichtig ist, dass ein Akita-Halter die Eigenschaften des Akitas mag - ich hab ja keinen, ich muss die doch gar nicht mögen (und hier kannst du von mir aus jede x-beliebige andere Rasse einfügen...)
    Und wenn ich die Polemik sogar deutlich herausstelle und klar ist, dass ich ganz bewusst übertreibe, sollte eigentlich schon auch deutlich sein, dass es mir nicht darum geht, dass andere die "doofen" Hunde haben, sondern dass es eben eine Frage der Sichtweise ist. Was ich mag, finden andere total daneben und vice versa. Macht doch aber nix. Ja, es gibt tausend Eigenschaften anderer Rassen, die mich in den Wahnsinn treiben würden und dafür habe ich mich mit so mancher Eigenschaft des Labradors nicht nur abgefunden sondern sogar angefreundet. Und so gehts eben auch Haltern anderer Rassen mit deren Mentalität. Wenn doch hinterher jeder mit seinem Hund glücklich ist, ist doch alles in Butter...

  • Zitat

    Ich glaube ein großes Problem ist, dass diese Hunde als Familienhunde die Begleiter sind verkauft werden, erziehungstechnisch aber durchaus "harte Nüsse" sind, dh. man braucht sehr viel Konsequenz und Durchsetzungsvermögen, weil sie bei allem will to please eben doch ihren Sturschädel mitbringen. Dass ein solcher Hund ohne den richtigen Rahmen natürlich macht was er will ist klar. Und bei denen äußert es sich eben "nur" in Leute anspringen, distanzlos sein, immer zu spielen wollen etc. Würden Hunde mit mehr Aggression so frei schalten und walten dürfen wäre sonstwas los.


    Ich denke, das Bild des liebenswürdigen Tölpels ist genau das, was z.B. so vielen Engländern so sehr gefällt. Um genauso schlimm über meine Landsleute zu pauschalisieren: mangelnde Erziehung versteht dich dort von selbst =)


    Liebe Grüsse
    Kay

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