Unterschätzt und vorverurteilt - die Retriever

  • Zitat

    So hat jeder den Hund, mit dem er glücklich ist, und der zu ihm passt.


    Eben.
    Trotzdem würde ich den Retriever nicht als "nicht selbst denkend" bezeichnen und Pfeffer im Hintern hat der auch, sonst wäre er auch kein leistungsstarker Jagd/Arbeitshund ;)

  • Er ist ein Apportierer. Und das macht er hervorragend. Er muss nicht vorstehen, nicht stöbern, er muss das Wild nicht finden..... Ich sehe gerne arbeitende Retriever, trotzdem lässt sich der Pfeffer im Hintern nicht vergleichen. Der Retriever muss nämlich viel warten auf der Jagd, nämlich bis zum Schuss (daher die erwünschte Staedyness, bei uns Standruhe) bis der zum Einsatz kommt, sind die Hunde, die auch vor dem Schuss arbeiten schon ewig unterwegs und haben sich ausgelaufen. Von daher haben die rassetypischen Eigenschaften der Retrieverrassen ja durchaus ihren Sinn in der vorgesehenen jagdlichen Verwendung. Andere Hunde haben bei der Jagd andere Aufgaben und sind daher zwangsläufig triebiger. Dafür muss man z.b das apportieren, was den Retrievern im Blut liegt, bis zum Erbrechen üben.



    Lieben Gruß von Daniela und Moro

  • Jepp, so hat jeder das, was er mag. Ich hätte keinen Nerv für einen Hund, der das immer einfordern würde und mich und sich kirre machen würde, wenn es mal nicht so geht.
    Mir reicht der An-Aus-Schalter beim Labrador völlig. Wenn es was zu tun gibt, ist der Hund voll da und wird unermüdlich arbeiten auch über den Rand seiner eigentlichen Leistungsgrenze hinaus. Und das ohne große Zusatzmotivation, eben weil die retrievertypische Arbeit ein Stück weit selbstbelohnend ist.
    Und wenn es nichts zu tun gibt, sieht und hört man wenig vom Hund. Find ich super.

  • Mein Hund fordert im Haus auch nichts ein. Er liegt da halt so rum. Er begleitet mich auch zur Arbeit ins Kinderheim, entweder beschäftigen wir uns mit den Kindern oder er liegt...... Also ruhig ist er außerhalb der Arbeit auch.



    Lieben Gruß von Daniela und Moro

  • Hasilein du hast recht das die Jagdhunde alle ihr Spezialgebiet haben. Aber, ich kann natürlich nur von meiner reden, die hat schon viel Power und ist in Wald und Feld, besonders seid der jagdlichen Arbeit, schwer zu zügeln, aber trotzdem absolut gehorsam und das mag ich ;) ach und stöbern können Retriever auch super und das ist ja vor dem Schuß ;) es ist ja gut, daß es so viele Rassen gibt und jeder das beste für sich raussuchen kann ;) und der eigene Hund ist eh der Weltbeste :rollsmile:


    LG

  • Aber, Niani, Nachtrag. Ich habe über Retriever kein schlechtes Wort verloren. Warum du jetzt davon ausgehst, dass mein Hund sich, mich und alle anderen total kirre macht, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Es ist nicht so, als wären alle anderen Hunde die nervige Pest.



    Lieben Gruß von Daniela und Moro

  • Unser Mädchen ist perfekt für uns. Sie will und kann Arbeiten, braucht aber keine permanente Aufmerksamkeit. Sie liebt Menschen über alles, schätzt aber genau ab, wie weit sie gehen kann. Bei der Familie meines Mannes, die nichts mit Hunden anfangen kann, geht sie freundlich "hallo" sagen und verkrümelt sich dann. Menschen die ihr Aufmerksamkeit entgegen bringen dürfen gerne streicheln. Wenn Mensch aufhört zu streicheln geht sie. Nur bei meinem Vater (der bekennender Anti-Labrador-Mensch war) dreht sie komplett ab und ist distanzlos ohne Gnade. Das ist aber hausgemacht. Mein Vater rollt mit ihr über den Boden, quietscht sie an und kann die Finger nicht von ihr lassen. Bekloppte unter sich :D :roll:
    Sie ist durchweg freundlich, manchmal schon fast zu freundlich. Aber es ist so angenehm nicht ständig ein Auge auf sie haben zu müssen.
    Mir reicht es, wenn ich einen Hund (unseren Rüden) permanent managen muss.

  • Zitat

    Aber, Niani, Nachtrag. Ich habe über Retriever kein schlechtes Wort verloren. Warum du jetzt davon ausgehst, dass mein Hund sich, mich und alle anderen total kirre macht, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Es ist nicht so, als wären alle anderen Hunde die nervige Pest.



    Lieben Gruß von Daniela und Moro



    Sorry, ich wollte dir garantiert nicht zu nahe treten. Wenn, dann sprechen wir höchstens davon, dass sie für MICH die nervige Pest wären, weil ich eben mit einer anders gelagerten Mentalität nicht so viel anfangen kann.


    Du schriebst, du warst mit ein paar Retrievern spazieren und das ist die Grundlage für dein Urteil, dass sie dir zu gemütlich und zu wenig triebig seien. Wenn man jetzt davon ausgeht, dass ein arbeitender Retriever vielleicht im Alltag gemütlich ist und ansonsten Kräfte mobilisiert, wo andere Hunde längst kapitulieren (gerade die Wasserarbeit ist höchst anstrengend und wenn der Hund ohne zu zögern ins mitunter ziemlich kalte Wasser springt, die Xte Ente apportiert oder ein großes Gelände unermüdlich absucht, bis wirklich alles gefunden ist) und dir das nicht zu reichen scheint (das klingt jetzt zickiger als ich es meine, du schriebst ja selbst, dass du gern "mehr" hättest, mehr Pep, mehr Trieb...), habe ich geschlussfolgert, dass du die Kandidaten magst, die eben IMMER Gas geben, die nie gemütlich durch den Wald zockeln, die immer fordern, was zu tun haben wollen, auch beim Spaziergang immer nur den 6. Gang kennen... Und DIE würden mich sowas von kirre machen! MAg sein, dass es Leute gibt, die darin ihre ERfüllung finden, ich definitiv nicht, ich finds gerade toll, auch mal ganz entspannt spazieren gehen zu können, den Hund einfach machen lassen zu können und abzuschalten.


    Versteh mich nicht falsch, ich beschäftige mich unheimlich gerne mit meinem Hund (dafür halt der An-Aus-Knopf), aber ich geh auch gern mal Runden, bei denen wir beide einfach ohne große Worte durch die Gegend wandern.

  • :gut:


    Unsere wirkten bestimmt auf viele auch seeeehr gemütlich....waren daheim und normal unterwegs extrem entspannt.
    Allerdings sind wir auch jeden Tag 2,5 bis 3 Stunden geradelt, kombiniert mit "Suchspielen" und viel schwimmen (wirklich täglich auch im Winter bei Minusgraden..GsD fror bei uns die Würm nie zu)...


    Habe nie getestet ob sie sonst auch so entspannt gewesen wären ...vermute aber eher nicht

  • Ich muss mich hier als Goldi-besitzerin nun auch noch einschalten. Ich muss sagen, wenn ich so lese, was manche für ein Bild vom Goldi haben, besitzen wifr wohl den untypischsten Goldi ever :lol:


    Rocky meidet Fremde, brettert nicht auf andere Hunde zu, sondern geht langsam auf sie zu und er hat einen gesunden Schutztrieb, wenn Situationen es erfordern. Vor Kurzem wurde ich zum Beispiel bei einer sehr sehr frühen Sonntagmorgen Runde von 2 sichtlich Betrunkenen jungen Männern auf ihrem Heimweg belästigt. Rock wich nicht von meiner Seite und als der Eine mir wirklich zu nahe kam, gabs einen Beller, gefolgt von Knurren und Ruhe war. Auch ist Rocky nach wie vor der Lieblingstrainingspartner unseres Hundetrainers, wenn er Hunde trainiert, die schlecht oder gar nicht sozialisiert sind. Rocky lässt allen Artgenossen Zeit, auf ihn zuzugehen, wenn er merkt, dass sie Angst haben. Er bleibt dann auch mal 15 Minuten ruhig liegen und wartet bis der Angsthund auf ihn zugeht und beginnt ihn zu beschnüffeln.
    Außerdem ist er alles außer träge: Er joggt mit mir, geht mit Herrchen schon mal mit zum Mountainbiken, wenn die Tour nicht extrem wird, läuft am Pferd und ist auf jeder Bergtour dabei. Nach 8 Kilometern joggen (Frauchen ist dann kurzzeitig leicht geschafft :roll: ), kann es passieren, dass er mit seinem Frisbee dasteht und gern noch spielen würde. In der Wohnung der truhigste Hund, doch draußen gehts los und er ist ein absolutes Sport-Powerpaket, dass sich aber immer kontrollieren lässt.


    Zum Teil kann ich schon nachvollziehen, was manche hier meinem: Bei uns gibt es auch genug "Der-tut-nix" Exemplare (Labbis; Golden sind Rocky und ein sehr alter Gioldi die einzigen im Ort), die ungebremst in einen reinbrettern und geschätzte 10-15 Kilos zu viel auf den Rippen haben. Doch das wäre ja mit etwas Erziehung und richtiger Fütterung in den Griff zu bekommen..... Ginge es nur nach solchen Negativbeispielen, fände ich den Aussi den schrecklichsten Hund der Welt. Es gibt einfach zu viele, die angeschafft werden, weil sie süß sind und dann bei zu wenig Auslastung völlig am Rad drehen. Solche erlebe ich Momentan fast täglich (wir wohnen in den Alpen und gefühlt jeder 2. Touri hat nen Aussi an der leine). aber mir ist eben eins klar: Der Depp ist immer das zweibeinige Ende der Leine." Jeder Hund, der falsch beschäftigt/nicht ausgelastet/nicht erzogen wird ist in meinen Augen nervend. Unabhängig von der Rasse. Und gerade bei Retrievern finde ich es schade, dass diese oft "über einen Kamm geschert" werden, da es leider viel zu viele fette und unerzogene Exemplare in unseren Breitengraden gibt.


    Ich persönlich liebe meinen Rocky und für mich ist er der tollste Hund der Welt :rollsmile: :rollsmile:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!