Hund hat das zweite Mal gebissen

  • Es mag schon richtig sein, dass ich mein Verhalten diesbezüglich ändern muss, es war aber auch nicht eine Standartsituation die so tagtäglich passiert und wo ich in aller Ruhe mal dran arbeiten kann. Ich will wirklich nochmal betonen, dass ich so eine Auseinandersetzung noch nicht bei ihr erlebt habe. Verbellen, auch an der Leine zerren usw. ja. Aber dieses drauf schmeißen und sofort "niedermachen" (für mich sah es so aus) ist nicht gut. Ja, sie hat so reagiert, wie Hunde eben reagieren. Aber ich möchte das nicht unter den Tisch kehren, denn es ist was passiert. Hier nur eine kleine Wunde, beim ersten Mal war es deutlich tiefer und bedarfte einen Tierarzt. Es geht hier nicht nur um heute, sondern um beide Vorfälle die eben nur einen unterschiedlichen Ausgang hatten aber sonst ähnlich verliefen: sehen, drauf, los. Es war nicht nur "Getöse"; auch ich kann so etwas unterscheiden. Wenn es so gewesen wäre, hätte ich hier keinen Threat eröffnet, weil ich so verunsichert und traurig bin.


    Ja, der andere Hund wurde nicht ernsthaft verletzt. Warum? Weil ich sofort eingeschritten bin und Nora weggezerrt habe. Aber allein diese paar Sekunden haben für den "Kratzer" gereicht. Hätte ich vielleicht abwarten sollen, ob sich das nicht von allein klärt? Ehrlich? Niemand würde das tun. Denn das war nicht mehr normales Getöse, glaubt mir. Das habe ich schon bei ihr gesehen, immerhin ist sie mir ja nicht fremd. Gut, selbst wenn es nur eine Zurechtweisung war: muss ich es wirklich akzeptieren das dabei soetwas entsteht? Nein.


    Dies ist mein erster Hund, aber ich bin keine Anfängerin mehr - habe sogar anderen Hundehaltern Tips gegeben, wenn mir etwas aufgefallen war, wenn's mal nicht so lief. Ich kann die Dinge sehen und habe so manches auch vorher verhindern können und sei es z.B. nur das Jagen einer Katze. Aber es ist immer noch ein ander Ding, wenn man dann in so eine Situation kommt. "Beim nächsten Mal" wird es anders ablaufen.


    Ich habe Verständis für normales hündisches Verhalten. Deswegen konnte ich bis jetzt auch meinem Hund so viel Freiraum bieten, ohne viel Leinenzwang oder gar Maulkorb! Wir hatten schon immer Probleme, wenn sie an der Leine war, ansonsten konnte ich die Situationen immer gut einschätzen und deswegen gab es ja auch noch nie so einen Vorfall. Aber das passierte heute so schnell, ohne Vorwarnung, auch weil der Hund erst gar nicht zu sehen war sondern auf einmal da war.


    Nochmal: Nora war zu keiner Zeit allein mit den Kindern. Ja, Fehler: allein mit dem fremden Mann. Punkt. Aber nicht mit den Kindern! Das passierte, als ich die Leine wieder in der Hand hatte.


    Es ist schwierig über das Internet Ratschläge zu geben, weil man ja nicht live beim Geschehen dabei war. Dessen bin ich mir bewusst. Aber bitte unterstellt mir nichts, was nicht ist. Mein Fehlverhalten in dieser Situation ist mir klar, aber kann man daraus wirklich auf das gesamte Bild schließen? Ich weiß nicht...


    Ich komme aus dem Landkreis Görlitz...gaaanz tief im Osten. ;)

  • Wie mans schreibt hier, ist immer falsch. :roll:


    Hund beißt = Maulkorb
    wird gesagt, ach, is doch nich soo schlimm


    Hund beißt = kein Maulkorb
    WIE kann man sowas denn machen? Der braucht nen Maulkorb..................


    Das DF ist schon lustig....................... :lol:

  • Kommen halt viele Meinungen zusammen ;)


    Mehr als "Erste-Hilfe"-Maßnahmen kann man per Internet nicht empfehlen.
    Deshalb wäre ein Trainer auch ratsam, wenn man an der Situation etwas ändern möchte.

  • Aber das versteh ich jetzt nicht :???:


    Du bist der Meinung, dein Hund wollte ernsthaft verletzen. Dann willst du sie nicht mit Leine oder Maulkorb sichern?


    Wir können diskutieren, wie ernst der Hund das meint, aber WENN er es ernst meint, muss er gesichert werden. Da sehe ich irgendwie nicht viel Spielraum, sorry...

  • Wenn du der Meinung bist, dass der Hund wirklich nicht normal bzw angemessen reagiert hat, dann kauf morgen einen Maulkorb, beginne mit dem Maulkorbtraining und lass die Hündin nicht mehr ungesichert rumlaufen bis ihr das mit einem Trainer durchgearbeitet habt.


    Entweder war es ein normales Verhalten, dann könnt ihr - mit etwas mehr Aufmerksamkeit und Kontrolle deinerseits - einfach so weiter machen wie bisher oder du bist der Überzeugung da ist mehr dahinter, dann musst du aber auch sofort die Konsequenzen ziehen und nicht jetzt erst mal abwarten und gucken.

  • Für mich war das heute eine Prämiere. So hat sie sich, in meiner Gegenwart, noch nie gegenüber einem anderen Hund verhalten. Getöse: ja. Zurechtweisen: ja.
    Ansonsten: relativ ausgeglichener Hund, der den Grundgehorsam beherrscht, am Pferd mitläuft, normales Spielverhalten zeigt und sich eben nicht mit jedem Hund versteht. Trafen wir auf andere Hunde (Hündinnen), dann traf oben genannten zu, soweit ich dabei war.
    Und dann heute das. Gut, vlt. hätte ich auch nicht einschreiten müssen. Dann wäre vlt. nur der Kratzer geblieben und die hätten von allein aufgehört. Das weiß ich nicht.


    Aber ich muss auch ehrlich sagen, dass für mich Maulkorb eine Option ist, ja - aber die ich erst einsetzen werde, wenn sich nichts grundlegendes an ihrem Verhalten ändert. D.h. wenn wir es nicht schaffen, dass wir bei Hundebegegnungen (egal Rüde oder Hündin) ein anderes Verhaltensmuster hinbekommen, dann werde ich darüber nachdenken.


    Und das ich sie auf nicht gut einsehbaren Wegen anleinen werde, habe ich bereits geschrieben. Ich höre euch zu. Denn ich suche doch nach Hilfe! Trotzdem bekommt sie auf Wiesen ihre Freiheiten. Bei uns begegne ich vlt. 2x pro Woche einem anderen Hund und dann einem aus dem Dorf, den man kennt und wo man einschätzen kann, ob das klappt oder nicht.


    Sichern heißt für mich nicht nur anleinen und Maulkorb drauf und fertig ist das. Leute, ich will mit meinem Hund gemeinsam was ändern. Ja, ich arbeite zu erst an mir und meinem Verhalten und beeinflusse somit hoffentlich meinen Hund. Für mich ist das der erste Weg (neben dem Verringern des Freiraums) zu einer Veränderung.

  • Hmh... Wieso erst ein MK wenn es anders nicht klappt? Wieso nicht gleich und zwar auch damit du ruhiger wirst?



    Ansonsten: Ich ganz persoenlich empfinde das Verhalten nicht als extrem schlimm. Klar wuerde ich den Hund im Auge behalten, mehr aber auch nicht.
    Aber da du ja so fertig bist - was ich nicht schlimm finde ;) - sieht es bei dir/fuer dich anders aus..

  • Zitat

    Wenn du der Meinung bist, dass der Hund wirklich nicht normal bzw angemessen reagiert hat, dann kauf morgen einen Maulkorb, beginne mit dem Maulkorbtraining und lass die Hündin nicht mehr ungesichert rumlaufen bis ihr das mit einem Trainer durchgearbeitet habt.


    Entweder war es ein normales Verhalten, dann könnt ihr - mit etwas mehr Aufmerksamkeit und Kontrolle deinerseits - einfach so weiter machen wie bisher oder du bist der Überzeugung da ist mehr dahinter, dann musst du aber auch sofort die Konsequenzen ziehen und nicht jetzt erst mal abwarten und gucken.


    Dem kann ich nur zustimmen. Für mich liest sich das Ganze auch eher wie ein teilweise selbstverschuldeter Sturm im Wasserglas (insbesondere was das Alleinlassen eines durch Auseinandersetzung und Abstrafung sehr verunsicherten Hundes mit Fremden betrifft). Unter "hat gebissen" stelle ich mir etwas anderes vor als einen Kratzer beim Abschnappen. Aber wenn man da Panik schiebt, dann sichert man doch den Hund zur eigenen Beruhigung bis zur Begutachtung durch den Trainer des Vertrauens.

  • Naja, ich sehe einen Maulkorb auch nicht als Lösung, aber ein Maulkorb kann dir auch etwas mehr "Gelassenheit" beim Training geben so dass du in solchen Situationen entspannter sein kannst. Dein Hund merkt wenn du angespannt wirst und das überträgt sich, das ist beim Training solcher Situation nicht kontraproduktiv. Ich denke dass das Problem nur durch dein vorausschauendes Verhalten zu regeln ist. Wenn deine Hündin wirklich immer ein Problem mit anderen Hündinnen hat dann wirst du aus ihr keine Hündin machen die plötzlich andere Hündinnen toll findet. Aber das muss sie ja auch nicht. Ihr solltet einen Weg finden dass deine Hündin eben bei Hundesichtung abrufbar ist, so dass du sie, wenn es ein unbekannter Hund ist, anleinen kannst und dann eben trainieren dass sie ohne Leinepöbeln an anderen Hunden vorbei geht. Und du solltest lernen wie man einen heranstürmenden Hund blockt wenn dieser deiner Hündin zu nahe kommt. Falls du das nie gemacht hast und es öfter vorgekommen ist dass Hunde einfach so zu deiner Hündin hingerannt kamen dann kann das durchaus der Auslöser für ihr jetziges Verhalten sein.
    Du kannst aus deinem Hund keinen anderen Hund machen, aber ihr könnt gemeinsam trainieren solche Situationen besser im Griff zu haben, in dem du deiner Hündin zeigst dass du solche Situationen für sie klärst.

  • Noramaus,
    in dem Moment, wo du die andere Hündin sahst, die gerade auf euch zustürmte (wie du sinngemäß in weiteren Ausführungen beschreibst), hättest du auf diese Hündin einen großen Schritt mit lauem deutlichem "HAU AB" reagieren können. Ein fremder Hund, der auf einen anderen Hund schnurgerade in schnellem Tempo zuläuft, verhält sich äußerst unhöflich und wird schnell aus hündischer Sicht als aggressiv eingestuft. Das könnte ein Grund gewesen sein, warum dein Hund so reagiert hat.
    Du musst schlichtweg deine komplette Sichtweise bzw dein Aufmerksamkeitsvermögen ausweiten und deinen Hund sowie die Umgebung viel mehr im Auge behalten um schneller und angemessener reagieren zu können.
    Wärest du eingeschritten bevor dein Hund losgeht, wäre der andere vermutlich frühzeitig abgedreht, und hätte sich zurückgezogen. Und ganz nebenbei hätte dein Hund noch gelernt, dass DU solche Situationen regelst, und er sich nicht genötigt fühlen muss selbst tätig zu werden.


    Und des Weiteren hoffe ich, dass Schnauzgriff, Runterdrücken usw. nicht zu deinen alltäglichen Trainingsmethoden gehört. Wenn das nämlich öfter so gemacht wird, beißt dich dein Hund ganz sicher auch bald.


    Im Übrigen gebe ich voll und ganz Helfstyna recht.

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