Hund hat das zweite Mal gebissen

Ich würde meinen Hund auf jeden Fall mit einem (positiv aufgebauten!) Maulkorb ausstatten. Dann würde ich mir Hundebegegnungen ganz exakt anschauen, Fotos und Videos machen, um die Körpersprache zu analysieren. Sehe ich mich dazu selbst nicht in der Lage, würde ich ich einen Trainer draufschauen lassen.

Je nachdem, wie die Hundebegnungen aussehen, würde ich arbeiten. Selbstbewusstsein stärken, Alternativverhalten aufbauen, Begegnungen mit souveränen Hunden etc. pp.

Ob ich den Maulkorb wieder abmachen würde - ich weiß es nicht . Auf jeden Fall würde ich ihn drauf lassen, bis das Gefühl habe, ich vertraue meinem Hund wieder und er würde sich im Fall der Fälle an mir orientieren.

Wie gesagt, wäre nur meine Vorgehensweise

Bevor ich meinen Hund wirklich derartig einschränke mit dem Maulkorb, würde ich persönlich schon wissen wollen, was genau da passiert ist. Einen Hund der nur zweimal in seinem Leben einen anderen Hund zurecht gewiesen hat (also nicht wirklich gebissen hat, was sicher mit Verletzungen des anderen Hundes geendet hätte) würde ich nicht sofort einen Maulkorb drauf packen. Ich würde, wenn ich das selbst nicht einschätzen kann, einen Trainer dazu holen und dann, sofern nötig, mit Maulkorb rausgehen.

Was mir auffällt ist, dass viele Hundehalter zu stark dramatisieren. Da zeigt ein Hund normales hündisches Verhalten und wird gleich als Bestie abgetan, vor dem andere Hunde geschützt werden müssen, möglichst mit vielen Einschränkungen für den Hund der da stigmatisiert wurde.

Wir haben Hunde. Hunde haben ein ausgeklügeltes Kommunikationsverhalten. Ich glaube nicht, dass die Attacke (sofern es eine war) aus dem Nichts passiert ist. Nur das die Kommunikation die abgelaufen ist nicht wahr genommen wurde.

Ich wäre für eine Nacht drüber schlafen, dann einen Trainer raus suchen und den Ball flach halten. Wenn die TE jetzt mit Panik und "Ich habe einen super gefährlichen Hund" reagiert, hilft es weder der TE, noch dem Hund und auch nicht der Gesamtsituation.

Liebe TE, vielleicht magst du verraten aus welcher Umgebung du kommst. Vielleicht kann dir ein Fori einen guten Trainer vorschlagen?

So dann oute ich mich mal....

Ich sehe im Verhalten der Hündin nichts, was so dringend trainingsbedürftig wäre oder mit Maulkorb oder sonst etwas abgesichert werden müsste

Ein fremder Hund rennt zu (in?) ein spielendes Pärchen und wird mit etwas Getöse in die Schranken gewiesen.

Bedenklich finde ich eher die Reaktion darauf. Die Hündin hat sich normal verhalten, als Reaktion darauf wurde sie angeschrieen, auf den Boden gedrückt, allein mit Fremden gelassen und als sie auch darauf normal reagierte - knurren, abschnappen als Zeichen von Stress - gab es erneut eine auf den Deckel.

Ich denke auch, dass ein Trainer angebracht wäre, aber weniger um dem Hund das "schwierige Verhalten" abzugewöhnen, als da etwas mehr Verständnis für normales hundliches Verhalten zu schaffen und die ganze Situation mal etwas realistisch einzuordnen.

Wenn ich aber weiß, das mein Hund zum beissen neigt, wo ist dann das Problem, das er nen Maulkorb hat, wenn er ohne Leine läuft?

Zitat

Bevor ich meinen Hund wirklich derartig einschränke mit dem Maulkorb, würde ich persönlich schon wissen wollen, was genau da passiert ist.

Das stand da:

Zitat

"Dieser stoß nun zu uns und Nora ging diesen (Hündin) sofort an. Kein "Kennenlernen" - fremder Hund - sondern sofort drauf. "

Und das lese ich nicht als "Zurechtweisen"

Zitat

Einen Hund der nur zweimal in seinem Leben einen anderen Hund zurecht gewiesen hat

Zitat

also nicht wirklich gebissen hat, was sicher mit Verletzungen des anderen Hundes geendet hätte)

Auch wenn das keine schweren Verletzungen waren, hat der Hund den anderen Hund verletzt:

Zitat

"Im Haus hatte ich den Hund untersucht und es gab eine kleine Wunde an der linken Schulter. Oberflächig, wie, wenn man sich böse das Knie aufschlägt - aber definitv kein Fall für den Tierarzt. "

Außerdem hat der Hund nach Kindern geschnappt: "Die Familie hatte dort auch 5 Kinder, wo Nora plötzlich nach einem schnappte. "

Zitat

würde ich nicht sofort einen Maulkorb drauf packen. Ich würde, wenn ich das selbst nicht einschätzen kann, einen Trainer dazu holen und dann, sofern nötig, mit Maulkorb rausgehen.

Sofort? Das war bereits das zweite Mal...

Zitat

Was mir auffällt ist, dass viele Hundehalter zu stark dramatisieren. Da zeigt ein Hund normales hündisches Verhalten und wird gleich als Bestie abgetan, vor dem andere Hunde geschützt werden müssen, möglichst mit vielen Einschränkungen für den Hund der da stigmatisiert wurde.

Ich finde es viel schlimmer, dass viele Hundehalter zu spät reagieren. Ein Hund, der zweimal auf einen Hund geht und dann noch nach Kindern schnappt. Puh, wer da von "stark dramatisieren" spricht, wenn man den Hund sichert. Na gut...

Zitat

Wir haben Hunde. Hunde haben ein ausgeklügeltes Kommunikationsverhalten. Ich glaube nicht, dass die Attacke (sofern es eine war) aus dem Nichts passiert ist. Nur das die Kommunikation die abgelaufen ist nicht wahr genommen wurde.

Natürlich hast du recht. Aber was bringt mir nicht wahrgenommene Kommunikation, wenn ich sie beim nächsten Mal vielleicht wieder nichts sehe? Sage ich dem Hundehalter dann "sorry, sie trägt keinen Maulkorb, weil ich beim letzten Mal nicht wusste, warum sie zugebissen hat"?

Zitat

Ich wäre für eine Nacht drüber schlafen, dann einen Trainer raus suchen und den Ball flach halten. Wenn die TE jetzt mit Panik und "Ich habe einen super gefährlichen Hund" reagiert, hilft es weder der TE, noch dem Hund und auch nicht der Gesamtsituation.

Was hat das Sichern mit einem Maulkorb mit einem "super gefährlichen Hund" zu tun?

Zitat

Liebe TE, vielleicht magst du verraten aus welcher Umgebung du kommst. Vielleicht kann dir ein Fori einen guten Trainer vorschlagen?

Ganz ehrlich, DEINE Schuld!
Du hast falsch reagiert und deinen Hund falsch eingeschätzt, jetzt weißt du es hoffentlich besser.
Wenn ein andere Hund einfach in meinen Hund reinbrettert wird meine eine Hündin auch giftig, beißt zwar nicht, aber sagt sehr deutlich ihre Meinung. Das ist völlig Normal!
Wenn du weißt dass deine Hündin mit anderen Hündinnen nicht kann (was bei erwachsenen Hunden nichts ungewöhnliches ist), dann gehört sie an allen unübersichtlichen Stellen an die Leine, wenn sie im Freilauf bei Sichtung andere Hunde nicht abrufbar ist gehört sie immer an die Leine! Denn wenn dann doch ein freilaufender andere Hund in euch reinrennt hast du die Möglichkeit deinen Hund hinter dich zu nehmen und den anderen Hund zu blocken, so dass nichts passieren kann. Wenn du dir das nicht zutraust, Maulkorb drauf auch zu deiner eigenen Beruhigung und zum Schutz deines Hundes (wer weiß ob beim nächsten Beißvorfall nicht Anzeige erstattet wird).

Einen Hund so zu "bestrafen" wie du es tust wird nach hinten los gehen, deine Hündin hat dich jetzt schon angeknurrt und dir somit gesagt "so nicht" !
Deinen Hund in so einer Situation dann noch alleine zu lassen, bei einer Fremden Person, wo auch noch fremde Kinder an sie rankommen, leider ebenfalls deine Schuld.
Dein Hund muss sich nicht von jedem anfassen lassen, du bist verantwortlich deinen Hund davor zu schützen dass er von Kindern oder sonstigen einfach angefasst wird. Wenn du das nicht verhinderst hat der Hund an der Leine nur die Möglichkeit zu knurren oder zuzuschnappen. Beides normale Hundekommunikation, er kann schließlich nicht sagen "geh weg". Du strafst ihn noch dafür, möglicherweise stellt er seine Kommunikation ein und beißt direkt zu.

Alles in Allem sehe ich das Ganze nicht so dramatisch, der Hund hat normales Hundeverhalten gezeigt und du erkennst wohl die Zeichen deines Hundes nicht und bist nicht in der Lage den Hund so zu handlen damit der diese Verhalten nicht zeigen braucht.
Dein Hund ist keine Bestie, er hätte die Möglichkeit gehabt den Anderen Hund richtig zu verletzen, das was da passiert ist war höchstens eine Zurechtweißung, mehr Geprolle als Verletzungsabsicht.
Vielleicht solltest du dir einen guten Trainer nehmen der mit dir an solchen Situationen arbeitet?

Was heißt "zum Beißen neigt"?

Wenn man jedem Hund der zickig reagiert, wenn ihm ein anderer Hund auf die Pelle rückt einen Maulkorb anziehen muss, werden wir hier im Forum bald sehr viele schöne Maulkorbbilder sehen.

Die Hündin ist nicht abgehauen und hat sich auf einen anderen Hund gestürzt, der andere Hund ist in den Einzugsbereich der Hündin gebrettert (so wie es hier geschildert wird) und da ist eine solche Auseinandersetzung eine normale Möglichkeit des hundlichen Verhaltens.
Wenn man jetzt noch die Rasse beachtet, gehört in der Regel ein großes Geschrei und Gezeter dazu und gut wars.

Ich würde da jetzt kein Drama draus machen.

Ein Kratzer und ein Riesengeschrei sind kein "Anfallen"

Und zu der Sache mit dem Kind:

Der Hund hatte vorher eine Auseinandersetzung, Frauchen brüllt den Hund an, drückt ihn zu Boden, lässt ihn dann allein bei einem Fremden mit einer Horde Kinder, die nach dem Zwischenfall vermutlich auch nicht ruhig da standen, die Hände gefaltet und stumm gewartet haben.
Der Hund wurde in einer stressigen Situation im Stich gelassen und wusste sich nicht mehr zu helfen.

da brauche ich keine unangemessene Aggression reininterpretieren oder schwarzmalen, dass der Hund morgen Kinder anfällt. Da muss ich mir einfach nur klar machen, in was für eine Situation ich das Tier gebracht habe und dann sollte mir klar sein, warum der Hund so reagiert.

Wenn ich das als "Grenzen setzen" oder "Zurechtweisung" lese, stimme ich dir zu. Für mich liest sich das als Verletzungsabsicht. In der Überschrift steht, dass der Hund gebissen hat, für mich ist das kein Zurechtweisen

Wenn ein Schäferhund in Verletzungsabsicht zubeißt und den Gegner erwischt, sieht das anders aus, als eine Schramme an der Schulter mit der man nicht zum TA muss....

Glaub mir ich spreche aus leidvoller Erfahrung.

In der heutigen Zeit reagieren leider viele Leute schon fast hysterisch auf alles was Aggression sein könnte und vergessen dabei, dass sie ein normaler Teil der Kommunikation ist und in bestimmten Formen und Grenzen einfach dazu gehört.

Ok, dann war's wohl doch überbewertet