Auf welche Kommandos könntet ihr nicht verzichten und warum?

  • Bei uns sind vor allem folgende Kommandos wichtig (auch wenn ich mehr von ihm erwarte, aber ohne die ging es nicht):
    Hier - immer von über all rankommen
    Halt - anhalten und Frauchen an schaun und warten bis ich ihn weiter schicke, ran ruf oder sonst was will
    Bei - lockeres Fußlaufen, mit und ohne Leine und überall
    rechts/links - im Zusammenhang mit 'Bei' zur jeweiligen Seite wechseln (allerdings nicht immer verbal, sondern gerne auch mit Leine hinterm Rücken wechseln)
    aah - als nein, lass das

    Einen reinen Ja-Nein Dialog finde ich aber auch wichtig für den Hund. Vieles Regeln wir auch darüber. Wobei das ja ein einfaches Lob ist für gute Entscheidungen. Oben aufgeführte Befehle sind für meinen Hund aber unumgänglich wichtig, daher klappen diese auch zu 95%. 5% sind dann noch die an manchen, haarigen Stellen mangelnde Impulskontrolle und davon können wiederum viele mit einem 'aah' auch abgebrochen werden. Am Rest wird hart gearbeitet. :)

    Würde mein Hund selber 'automatisch' viele Situationen angemessen regeln, würden wir weniger Befehle tatsächlich brauchen (trotzdem alle anderen auch können). Ein einfacher Spaziergang käme dann mit 'Hier' und 'aah' aus. Ich quatsche aber auch nicht so gerne mit meinem Hund, es sei den wir machen Übungen, da gibt es natürlich Befehle, Lob und Abbruch ;)

  • Rückruf, Abbruchkommando, STOP und "auf die Seite", wenn ein Auto kommt. Sonst geht das mit dem Freilauf net. Ansonsten noch ein NEIN (reicht meist in Form von Räuspern, wird im Notfall aber auch ausgesprochen, warnend oder als "Schuß vor den Bug", wenn einer grad dabei ist, sich in etwas Ekliges reinzulegen).

    Automatismen mag ich net - sowas wie Hinsetzen bei jedem Jogger/Radler & Co., da käme ich nie vorwärts. ;-) Würde mich voll nerven. Unser "Automatismus" für diesen Fall heißt: "wir gehen einfach weiter und die sind unwichtig".

    Außerdem sind meine Doggies keine Maschinen, mit denen kommuniziere ich auch mal gern.

  • Abpfiff bei den Malis und 'Platz' bei Pan + 'bei mir' fuer alle 3.

    Bei Pan haette ich gerne den Automatismus 'zu mir kommen wenn du was jagbares siehst'. Aber ich bezweifle, dass das je was wird.

  • Ich sattle mal das Pferd von hinten...."Auf was könnte ich verzichten?"

    Das wäre, Sitz, Platz, bring und halt die anderen Tricks, die man so nach und nach beibringt (wenn man das möchte)

    Ich habe nicht alle Seiten gelesen, finde es aber interessant, wie man nur mit "Ja oder Nein" einen Hund erziehen kann. Drastisch dargestellt: Ein Hund läuft übers Feld, einem Hasen hinterher. Es ertönt ein Nein. Und dann? Ich meine, der Hund muss ja auch erst endecken, dass es "besser" für ihn ist, wenn er die Jagd abbricht. Wie lernt er das mit einem Nein und keiner weiteren Aktion? Oder folgt doch eine Aktion? Intuitiv wäre ich nicht auf so eine Methode gekommen. Für mich gehören vor allem Signale hinzu, ob es Handzeichen sind, Gestikulation oder Laute (Pfiff, oder mit der Zunge klicken), aber eben auch Worte/Kommandos. Für mich stellt es klar da, was vom Hund "erwartet" wird. Wird nichts erwartet, dann gibt es auch kein Kommando und er kann ja austesten und machen was er möchte. Und der Automatismus entsteht durch ständiges Wiederholen. Zuerst kommt das Kommando, ein Laut, Gestikulation, solange, bis es sitzt und irgendwann weiß der Hund bei dieser und jener Situation "ah, das machen wir ja immer so" und es wird für ihn zur Normalität. Es ist vielleicht sehr menschlich gedacht, aber, ich kann es meinem Hund nicht in "seine Pfoten" legen, welches alternative Verhalten er an den Tag legen würde, wenn er z. B. auf die Straße rennen möchte.... nicht, weil er selbstmordgefährdet ist...ohne Grund rennt er ja nicht über die Straße, aber manchmal ist da ein Reiz, der nicht alltäglich ist, oder, den er noch nicht kennen könnte und er würde in Erwägung ziehen, über die Straße zu laufen...... (das ist jetzt ein fiktives und übertriebenes BEispiel, denn ich würde meinen Hund niemals an einer gut befahrenen Straße ohne Leine laufen lassen) und da muss ein zuverlässiges Abbruchsignal (was sein Vorhaben im Keim erstickt und wieder auf mich lenkt), oder ein Rückrufsignal (sofern die Straße noch ein Stückchen entfernt ist, über die er rennen möchte) aufgebaut sein.

    Ich denke, die Erziehung eines Hundes hat viel mit den Umständen zu tun. Würde ich irgendwo aufm Berg wohnen, in einem kleinen Bergdörfchen, müssten weder Hund noch ich auf so viele Dinge achten. Da wir allerdings in der Stadt leben, ist eine eindeutige, unmissverständliche Kommunikation erforderlich, weil nicht viel Spielraum vorhanden ist und eine enorme Dichte an Bevölkerung und anderen Hunden besteht. So darf der Hund dieses nicht und jenes nicht und muss artig sein und darf nicht hochspringen, darf nicht zu anderen Hunden einfach hinrennen, darf nicht bellen, darf nicht mit Kindern Fußball spielen etc etc etc...... Man muss einfach auf sehr vieles achten, was funktionieren "muss" (kann es ja aber gar nicht immer :hust: ) So finde ich Kommandos, für mich jedenfalls, unerlässlich. Auch wenn es "Dressur" ist...... :D

  • Das mit der Wohnlage glaube ich gerne, vor allem, dass man dann flexibler sein muss und Automatismen wenig nutzen. Wenn ich hier 1x die Woche einem Jogger begegne finde ich ein automatisch an den Rand setzen praktisch, in der Stadt würd ich wohl schauen, was der Jogger so "erwartet".

    Und falls es so rüberkommt: ich erziehe nicht rein über Ja-Nein, gerade am Anfang finde ich Kommandos höchst sinnig und ganz allgemein würde ich weder auf einen Rückruf noch auf ein sicheres Platz (als Ablage) verzichten wollen.


    Zitat

    Drastisch dargestellt: Ein Hund läuft übers Feld, einem Hasen hinterher. Es ertönt ein Nein. Und dann? Ich meine, der Hund muss ja auch erst endecken, dass es "besser" für ihn ist, wenn er die Jagd abbricht. Wie lernt er das mit einem Nein und keiner weiteren Aktion? Oder folgt doch eine Aktion?


    Eigentlich will ich doch nur, dass der Hund nicht mehr jagt :D . Also, das ist so ziemlich genau das, was ich wirklich nur über Ja-Nein aufgebaut habe (ich habe aber auch keine Hunde mit sehr starkem Jagdtrieb). Ansatz ist: Jagen = Nein, zu mir wenden = Party. Grisu hat mit der Zeit den Weg gewählt, lieber das Wild im Blick behalten zu wollen, darf er auch gerne

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  • Zitat

    Das mit der Wohnlage glaube ich gerne, vor allem, dass man dann flexibler sein muss und Automatismen wenig nutzen. Wenn ich hier 1x die Woche einem Jogger begegne finde ich ein automatisch an den Rand setzen praktisch, in der Stadt würd ich wohl schauen, was der Jogger so "erwartet".

    Und falls es so rüberkommt: ich erziehe nicht rein über Ja-Nein, gerade am Anfang finde ich Kommandos höchst sinnig und ganz allgemein würde ich weder auf einen Rückruf noch auf ein sicheres Platz (als Ablage) verzichten wollen.



    Eigentlich will ich doch nur, dass der Hund nicht mehr jagt :D . Also, das ist so ziemlich genau das, was ich wirklich nur über Ja-Nein aufgebaut habe (ich habe aber auch keine Hunde mit sehr starkem Jagdtrieb). Ansatz ist: Jagen = Nein, zu mir wenden = Party. Grisu hat mit der Zeit den Weg gewählt, lieber das Wild im Blick behalten zu wollen, darf er auch gerne

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    Cooles Bild! :D

    Bei Joggern Radfahrern warte ich immer ab, ob Milo nicht, wie so oft, eh schon stehen bleibt und abwartet, dass diese vorbeirauschen. Aber, manchmal, muss ich schon noch ein "Stop" rufen...... da ist er dann so in seinem Schnüffeln vertieft, dass er es nicht spannt, was rechts und links kommt.

    Ja, mit dem Jagdtrieb, ist so ne Sache...Milo hat nen starken und ich musste ihn anfangs dafür belohnen (und auch zwischendrinnen mache ich es gerne mal) wenn das Abbruchsignal ertönt und er sich zu mir wendet. Er wendet sich aber nur zu mir, weil er weiß, dass es sich lohnt, sich zu mir zu wenden :D Sonst wär ihm das billige Signal/Kommando rille und er würde sich lieber der Jagd hingeben :headbash: Ich denk, dass halt jeder anders mit seinem Hund kommuniziert. Der Eine kanns auf die eine Art besser, der Andere, auf die andere Art.......

  • Zitat

    Aber das ist doch genau ein Ja-Nein-System :???: . Die Party, Belohnung, was auch immer, ist das "Ja".

    Dann verstehe ich den Unterschied nicht..... das ist für mich nochmale Konditionierung auf ein "Siehst Du, es lohnt sich, wenn Dus richtig machst" und kein "Ok, Hund, Du hast auf mein "Nein" das unterbrochen, was Du vorhattest und jetzt bietest DU MIR ein Alternativverhalten an", so wie es auf der ersten Seite geschildert wurde.

    Mein Hund bietet mir kein Alternativverhalten an, sondern ich biete ihm die Alternative sich so zu verhalten, dass er belohnt wird. Und natürlich springt er darauf an.

  • Ich fürchte, ich arbeite gerade zu viel, um Zuhause noch denken zu können :ops: . Natürlich ist es normale Konditionierung, ich steh grad etwas auf dem Schlauch, wo wir aneinander vorbei reden. Du nutzt beim Jagen einen Abbruch und für eine Alternative (zu dir wenden) dann ein Lob. Dein Hund reagiert auf den Abbruch, sieht dich an, das belohnst du. Mit Glück automatisiert sich das: Lucy sieht Reh, rennt zu mir, denn Reh bedeutet Belohnung :lol: . Aber du gibst ja auch kein Kommando, außer dem Abbruch, oder? Womit schreibst du dem Hund die Alternative vor (bzw. warum sollte man bei einem Ja-Nein-Vorgehen nicht die von einem selbst gewünschte Alternative "fördern")? Ein zu dir wenden ist ja erst mal das "normalste", wenn Hund merkt, Mensch will was (oder etwas nicht), so ist es wohl im Normalfall das erste, was man bestätigen kann. Aber letztlich kann man auch schauen, was dem Hund besser liegt und das dann belohnen.

  • Zitat

    Ich fürchte, ich arbeite gerade zu viel, um Zuhause noch denken zu können :ops: . Natürlich ist es normale Konditionierung, ich steh grad etwas auf dem Schlauch, wo wir aneinander vorbei reden. Du nutzt beim Jagen einen Abbruch und für eine Alternative (zu dir wenden) dann ein Lob. Dein Hund reagiert auf den Abbruch, sieht dich an, das belohnst du. Mit Glück automatisiert sich das: Lucy sieht Reh, rennt zu mir, denn Reh bedeutet Belohnung :lol: . Aber du gibst ja auch kein Kommando, außer dem Abbruch, oder? Womit schreibst du dem Hund die Alternative vor (bzw. warum sollte man bei einem Ja-Nein-Vorgehen nicht die von einem selbst gewünschte Alternative "fördern")? Ein zu dir wenden ist ja erst mal das "normalste", wenn Hund merkt, Mensch will was (oder etwas nicht), so ist es wohl im Normalfall das erste, was man bestätigen kann. Aber letztlich kann man auch schauen, was dem Hund besser liegt und das dann belohnen.


    wie könnte man es aufbauen, dass mein Hund zu mir kommt, wenn er z. B. ein Reh sieht? Meine Denke war, breche ich die Jagd mit Signal ab, und biete ihm die Alternative zu mir zu kommen und sich etwas suuuuper Tolles abzuholen dann wird er irgendwann schnallen, dass es überhaupt keinen Zweck hat, hinterherjagen zu wollen, denn es wird ja so, oder so abgebrochen, also "Reh sehen, umdrehen" Wie es Dein Hund macht. Jedoch ist meine Denke da falsch gewesen... denn, sobald ein Hase in Sicht ist, dann ist sein Trieb geweckt und ich kann nur noch abbrechen..... er ist dann wie eine "Bestie" und will das Ding haben. Er hört zwar auf den Abbruch, aber, dass er mal so ruhig, wie Deiner, vor nem Hasen steht, passiert nur solange der Hase sich nicht schnell bewegt...... also, nur bei Hauskarnickeln.....

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