Warum wird ein Haus bei der Vermittlung so oft bevorzugt?

  • Bei Vermietern o.ä., die keine Hundeerfahrung haben gehe ich wirklich mal davon aus, dass die sich keine weiteren Gedanken machen und denken, großer Hund, braucht viel Platz... Denke auch Angst vor Schäden an der Wohnung ist hier der Hauptgrund.

    Allerdings ist es mir auch bei z.B. Tierschutzvereinen und Züchtern schon aufgefallen, dass bei Vermittlung immer erst gefragt wird, Haus oder Wohnung? Garten?
    Diese Leute müssten es ja eigentlich besser wissen, dass es auch klappen kann auf kleinem Raum.
    Aber, wie schon gesagt finde ich es wirklich schwierig, das klappt denke ich nur mit dem richtigen Management. Könnte mir halt vorstellen, dass diejenigen dann "Angst" haben, dass der HH es doch nicht hinbekommt und den Hund dann wieder abgibt...

    Jemand aus der Fraktion Vermittler/Züchter anwesend? Wie seht ihr das?
    Interessiert mich mittlerweile auch immer mehr, je länger ich darüber nachdenke :)

  • Ich finde solche Vorraussetzungen schränkt die Vermittlungen von Tierheim- oder Tierschutzhunden sehr ein. Es hat nun mal nicht jeder Haus mit Garten.
    Und Hunde die vom Züchter oder Privat kommen, werden doch auch in Wohnungshaltung vermittelt, selbst wenn schon ein oder 2 andere Hunde dort leben.
    Es wird einfach unnötig schwieriger gemacht die armen Seelen in ein gutes Zuhause zu bekommen.

    Ich hatte mich ja bei einem Tierschutz verein für einen Hund "beworben" und wurde abgelehnt weil ich in einer Mietwohnung lebe.

    So können sie ihren Hunden nicht helfen. Lieber lebt ein Hund in einer relativ kleinen Wohnung, als in einem Tierheimzwinger.

  • Also wir waren gerade im Urlaub und hatten da ein kleineres Ferienhaus gemietet. Mein Gedanke war, dass ich mir unter solchen Umständen ganz sicher keinen Hund angeschafft hätte:


      - der Garten war sehr klein, Hunde konnten dort nur liegen, nicht toben
      - die Hunde mussten wirklich einen Liegeplatz zugewiesen bekommen, damit sie nicht im Wege waren (hier suchen sie sich ihre Plätze selbst)
      - es war sehr hellhörig: unsere Hunde bellen nicht, aber das hat mich trotzdem gestesst, vor allem, da andere Hunde sehr oft gebellt haben
      - zusätzlicher Stress war, dass ich ständig Sorge vor irgendwelchen Missgeschicken hatte. :roll: Ich weiß noch, welche Diskussionen es mit den Vermietern wegen der beiden Katzen gab, die wir mal hatten.
      - Hunde waren fast ständig an der Leine, da eben viele Menschen und Hunde unterwegs waren

    Also nicht, dass so eine Hundehaltung nicht möglich wäre, ich glaube, sie ist doch sehr gut möglich, aber für mich wäre es nichts und hätte ich die Verantwortung, für Hunde ein Zuhause auszusuchen, würde ich ein riesig eingezäuntes Grundstück mit Teich und Streuobstwiese (zum Naschen), großes Haus mit altem Fliesenboden und Fußbodenheizung, Hundebetten in allen Zimmern und mit älteren Menschen, die bewegungsfreudige BARFer sind immer bevorzugen :lol: :headbash:

  • Also ich lebe mit Freund und zwei 30-kg Hunden problemlos in einer 50m2-Wohnung..

    Die Familie meines Freundes hat ein Ferienhaus am Land mit groooßem Grund, und klar, ist es toll, wenn die Hunde den ganzen Tag draußen rumliegen können, aber besser ausgelastet werden die Hunde eindeutig bei uns in der Stadt.. Einfach, weil ich da vier Mal pro Tag mit ihnen raus MUSS (wir gehen normalerweise so 2 Stunden pro Tag).. Und als Stadthunde erleben sie beim Spazierengehen tausendmal mehr als dort draußen in der Pampa (wenn man dort überhaupt geht, weil man muss ja dann nicht..)..

    Was allerdings praktisch ist: meine Hündin wurde vor 6 Wochen operiert und durfte sich so gut wie nicht bewegen.. Da bin ich zu meinen Eltern gezogen, weil die einen Garten haben und sich der in der Situation schon seeehr bewährt hat..

    Aber prinzipiell beobachte ich, dass Wohnungshunde viel mehr mit ihren Menschen unterwegs sind, während die Gartenhunde hier in der Gegend den ganzen Tag allein im Garten hocken und als einzige Beschäftigung haben, sich die Seele aus dem Leib zu bellen, wenn irgendwer vorbei geht..

  • Also ich habe ja auch zwei Briefbeschwerer in einer 2 Zimmer Wohnung. Ab und zu schaue ich nach, ob sie noch atmen... Aber wenn ich mir mal die ganzen Hundekissen und Betten in XXL vorstelle, wäre es hier schon eng. Vor allem weil die Beiden im Sommer gerne auf dem Boden mittem im Weg liegen. Das mit zwei Doggen, da wäre Weitsprung angesagt. Außerdem trifft man mit Haus keine Nachbarn im Flur.
    Alles in allem denke ich, dass einige Tierheime völlig utopische Vorstellungen von einem passablen Zuhause haben. Unser Postbote bekam keinen Hund (trotz Haus, Garten und Hausfrau) weil dieser nicht ins Kinderzimmer gehen sollte. Das wäre nicht ok :ka:

  • Zitat

    Und als Stadthunde erleben sie beim Spazierengehen tausendmal mehr als dort draußen in der Pampa

    Unsere Hunde sind ja rein vom Wohnort her Stadthunde, aber in der Stadt gehen wir so gut wie nie mit ihnen. Wir fahren lieber zweimal täglich raus in die Pampa, um ausgiebig zu laufen.

    Wohnung ist nicht gleich Wohnung und Haus ist nicht gleich Haus. Wenn ich an das 60 qm Siedlungshaus denke, in dem ich mal gewohnt habe, da hatte ein Hund weniger Platz als in der 140 qm-Wohnung, in der ich ebenfalls wohnte.

    Dennoch ist es eben so, dass das Wohnen in einem Haus aus meiner Sicht einfach unkomplizierter ist. Fängt beim wöchentlichen Hausputz (wegen des Drecks durch den Hund :roll:) an und hört eben beim Bellen des Hundes auf, durch den sich Nachbarn im Nachbarhaus weniger gestört fühlen als Nachbarn in der Wohnung oben drüber.

  • Ich denke das Hauptproblem ist, dass man mit einer (Miet)Wohnung einfach größere Chancen hat mit irgendjemandem Ärger zu bekommen und viele Vermittler das Rückgaberisiko einfach minimieren möchte.

    Ich kenne beides, Wohnung mit Hund und Haus mit Hunden und kann aus leidvoller Erfahrung sagen, in einem Miethaus findet sich fast immer ein Depp, der sich gestört fühlt.
    Das geht los vom Bellen der Hunde, über Schmutz im Treppenhaus, bis hin zu dem störenden Geruch der Tiere im Aufzug und einem "allgemeinen Gefühl der Bedrohung" durch den Hund.

    Und es gibt einfach genügend Menschen denen so etwas dann dermaßen zusetzt, dass der Hund sehr schnell wieder abgegeben wird. Bei einem Haus umgehe ich schon mal ein gutes Dutzend möglicher Konfliktherde einfach.

  • Zitat

    Ich habe zwei sehr große Hunde, und das in einer Wohnung wäre zwar machbar (drinnen wird meist rumgelegen) aber sehr unpraktisch.
    Brienne durfte wochenlang fast nicht laufen, da war ich froh über den Garten am Haus. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte sie mehrmals am Tag zur Pipiwiese tragen müssen - und sie ist noch lange nicht ausgewachsen, in dem Zeitraum hatte sie zwischen 20 und 30 kg.
    Und bei großen Hunden über die Treppe, wenn die Vierbeiner nicht mehr richtig laufen können? Mit Fahrstuhl geht das, aber wenn der nicht tut?

    Möglich ist ein großer Hund in der Wohnung, aber praktischer ist Haus mit Garten.

    Ich pflücke dich mal als Beispiel raus, andere dürfen sich aber ebenso angesprochen fühlen.
    Da du zwei sehr große Hunde hast, dürfen deine Hunde das komplette Haus ausnutzen oder "nur" das Erdgeschoss?
    Wenn ersteres, müssen sie da dann nicht täglich mehrmals Treppen steigen?
    Wenn letzteres wie viel m2 hat dein Erdgeschoss? Was unterscheidet dieses dann, bis auf den Garten, von einer Wohnungshaltung mit freiem Zugang zu jedem Raum?

  • Wohnung beudetet ja nicht immer, dass man Treppen steigen muss und keinen Garten hat. Wir wohnen im Erdgeschoss, haben Terasse und Garten, hier gibt's keine einzige Treppe und wir müssen noch nicht mal durch einen Hausflur durch.

    Meistens liest man ja "Haus mit Garten" erwünscht. Ich glaub häufig wird viel Wert auf den Garten gelegt, weil man sich eine höhere Lebensqualität durch den Garten erhofft. Es ist schon schön einen Garten zu haben, aber ohne uns nutzt der Hund den Garten gar nicht (geht nicht raus, wenn wir nicht draußen sind). Und meine Nachbarn haben monatelang gar nicht mitbekommen, dass wir einen Hund haben, dafür ist es nicht zu überhören, wer Kinder hat und bei denen über uns, weiß ich wann sie Streit haben und wann sie sich im Bett wieder versöhnen ;)

  • Zitat

    Ich pflücke dich mal als Beispiel raus, andere dürfen sich aber ebenso angesprochen fühlen.Da du zwei sehr große Hunde hast, dürfen deine Hunde das komplette Haus ausnutzen oder "nur" das Erdgeschoss?
    Wenn ersteres, müssen sie da dann nicht täglich mehrmals Treppen steigen?
    Wenn letzteres wie viel m2 hat dein Erdgeschoss? Was unterscheidet dieses dann, bis auf den Garten, von einer Wohnungshaltung mit freiem Zugang zu jedem Raum?

    Unser Haus, in dem wir mit 4 Hunden (40 cm, 50 cm, 55 cm und 60 cm) leben, ist recht klein. Der Unterschied zur Wohnung (außer EG) ist: Die Hunde MÜSSEN die Treppen nicht steigen. Ist einer unserer großen Hunde krank und kann nicht laufen, kann ich ihn notfalls mit einer Schubkarre oder ähnlichem aus dem Haus zum Auto fahren. Kleinere Hunde kann man natürlich auch tragen :-)

    Auf unseren Treppenstufen liegen Teppiche, damit die Hunde nicht rutschen. In einem Mehrfamilienhaus ist das nur schwer möglich.

    Wir haben eineinhalb Jahre mit einer Hündin zusammengelebt, die stubenrein war, aber eben jederzeit die Möglichkeit haben musste, raus in den Garten gehen zu können. Hätten wir den Garten nicht gehabt, hätte sie Windeln tragen müssen. So konnte sie (meiner Meinung nach) einfach würdiger leben.

    Haus und Garten wünsche ich mir für Hunde, die anfangs nicht an der Leine laufen können, ängstlich sind, Jagdtrieb haben. Damit sie einfach mal rennen können, bis sie zuverlässig abgeleint werden können.

    Eben ruft mich das Herrchen einer ehemaligen Pflegehündin an. Sie hatte letzthin Durchfall, musste nachts mehrmals raus. Das geht natürlich mit Garten einfacher, unkomplizierter. Und dadurch - es stand schon irgendwo - sind auch die Besitzer nicht so schnell gestresst.

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