Aggressionen gegen bestimmte Leute

  • Heute kann ich Euch berichten, es ist nicht der Hund, wir sind es selbst.


    Des Morgens ging ich spazieren, Hund an der Leine, und befand mich auf einem Feldweg dorfauswärts. In ziemlicher Entfernung näherte sich eine Person, ca. 100m entfernt. Ich ging näher und dachte "Mist, der Nachbar", den ich dort noch nie zuvor gesehen hatte. Sofort, als ich das dachte, schoß der Hund nach vorne. Ich ging dennoch weiter, umkehren wollte ich nicht, und habe nach ein paar weiteren Metern gesehen, dass es doch nicht der Nachbar war.


    Im Augenblick der Erkenntnis beruhigte sich der Hund sofort. Ich habe, bis auf die Einwirkung der Leine, beim Durchstarten des Hundes, keine Interaktion ausgeübt. Der Spaziergänger konnte bei völlig ruhigem Hund passieren.


    Ich habe in dem Moment meinen Schrecken auf den Hund übertragen, ganz unbewußt und durch irgendwelche Zeichen, die ich wohl weder bewußt wahrnehmen, noch beeinflussen kann. Ich denke mir, bei meiner Frau wird das ähnlich sein, zumal deren Sorge, der Hund kann sich losreißen, wohl ausgeprägter ist.


    Aber ich frage mich auch, welcher Trainer so etwas korrigieren kann, solche Begegnungen kann man nicht üben, denn es ist der Schrecken der beiden Halter beim Anblick des verhassten Personenkreises, der das Verhalten produziert.

  • Zitat


    Wichtig ist ganz unbedingt, dass man selbst sich nicht provozieren läßt und *dummdidumm* innerlich ganz ruhig bleibt. Das ist schwer, hilft aber dem Hund vermutlich am allermeisten.


    Glaub mir, Du bist nicht der erste, der feststellt, wieviel Einfluss die eigene Gemütshaltung auf unsere Hunde hat.


    Hundetrainer arbeiten eigentlich immer mehr mit dem Menschen, als tatsächlich mit dem Hund.
    Ich bin sicher, dass Euch ein guter Trainer dabei helfen kann, den Hund so zu managen, dass Ihr Euch wieder entspannter und selbstsicherer mit ihm in der dörflichen Öffentlichkeit bewegen könnt und das wird dann auch auf den Hund überspringen.
    Es gibt einfach bestimmte Techniken, wie man den Hund auch bei solchen Dingen so sichern kann, dass nix passieren kann - kennt man die und hat sie mit dem Trainer zusammen geübt, wird der weitere Weg deutlich leichter.


    LG, Chris

  • Zitat

    Danke für Eure Ratschläge! Dann werden wir uns mal nach einem Trainer umtun, das aber erst mit der HS besprechen, vielleicht macht unsere Trainerin das selbst oder kennt jemanden.


    Einen Maulkorb werden wir aber nicht verwenden, das würde meiner Meinung nach falsche Signale setzen. Meine Frau fährt in eine Umgebung, wo sie keine Probleme hat. Gott sei dank gibts ja noch nette Hunde- und Menschengesellschaften.


    Nochmal Danke!



    Finde ich fahrlässig, wenn es nach deiner Beschreibung wirklich so abläuft, dass es dir schwer fällt den Hund zu halten- vor allem können immer mal wieder unvorhergesehene Situationen entstehen.


    Wenn es an deiner Stimmung liegt, wie sich der Hund verhält, kann ein Maulkorb erst recht helfen gelassener zu werden/bleiben, da es im Ernstfall nicht zu einem Biss kommt.

  • Zitat

    Finde ich fahrlässig, wenn es nach deiner Beschreibung wirklich so abläuft, dass es dir schwer fällt den Hund zu halten- vor allem können immer mal wieder unvorhergesehene Situationen entstehen.


    Wenn es an deiner Stimmung liegt, wie sich der Hund verhält, kann ein Maulkorb erst recht helfen gelassener zu werden/bleiben, da es im Ernstfall nicht zu einem Biss kommt.


    Damit würde genau das eintreten, was diese Leute von Beginn an provoziert haben und unser Hund müsste sein Lebtag lang mit Maulkorb umher laufen. Meine Befürchtung wäre außerdem, dass sie dann zum Ordnungsamt rennen und sagen, wir hätten einen gefährlichen Hund, wo der schon Maulkorb tragen muss.
    Ich kann den Hund schon halten, es mangelt ja nicht an Körperkraft. Meine Frau hat da mehr Probleme, doch die fährt inzwischen immer raus, wo sie diesen Leuten gewiß nicht begegnet. Nein, Maulkorb ist keine Option.


    Interessanter wäre herauszufinden, wie der Hund die Stimmungsänderung wahrnimmt. Atmung, Puls, Schritt, wie merkt er das?

  • Zitat

    Interessanter wäre herauszufinden, wie der Hund die Stimmungsänderung wahrnimmt. Atmung, Puls, Schritt, wie merkt er das?


    Und genau das kann ein Trainer mit eucvh zusammen analysierne, in dem er euch als außenstehender beobachtet und dann gezielt mit euch an den Problemen arbeitet.
    Natürlich könnte jeder nun Methoden auflisten, die bei dem eigenen Hund helfen, aber jedes Team ist anders und muss anders an die Sache herangehen. Man selbst ist oft zu eingefahren, dass man das so nicht mehr herausfiltern kann, was hilft und was nicht.


    Deshalb erneut der Tip: nehmt einzelstunden bei einem Trainer, den ihr für kompetent haltet und dessen training euch zusagt.

  • Doch der Trainer wird das Phänomen gar nicht beobachten können, denn im Normalfall zeigt es sich ja nicht, was will er denn da analysieren? Es ist tatsächlich nur bei den sechs Personen der Fall, von denen man den ein oder anderen ca. alle 2-4 Wochen mal trifft.


    Bei reproduzierbaren Problemen hätte ich keine Bedenken, einen Trainer zu beauftragen, doch dieses Problem ist so als wolle er die Angst eines Hundes vor Heißluftballonen bekämpfen wollen, ohne jemals zu sehen, wie der Hund sich verhält, wenn einer vorbei fliegt.

  • Zitat

    .....
    Gesetzt den Fall, einer von uns bekommt das in den Griff, ist das dann automatisch beim anderen auch so?


    Wenn Du es richtig angehst, ja - das bedeutet, der Hund lernt, mit der Situation umzugehen. Wenn er das kann, ist es normalerweise egal, wer hinten dranhängt. es sei denn, der Andere ist dann vollkommen hilflos, sodaß er meint, denjenigen verteidigen zu müssen. Aer wenn er gelernt hat, daß nichts passiert, auch wenn einer mal BUUUH macht, dürfte das nicht passieren..... Denn wer mit dem Hund unterwegs ist, bleibt ja automatisch ruhiger, wenn er weiß, Hundi kann damit umgehen.

  • PS: ich find die Idee mit der Wasserflasche (so eine wie diese Sport-Isodrink-Flaschen, mit denen man so gut spritzen kann) trotzdem toll - mußt sie nur richtig anwenden: Hundi steht in der Leine, Du zückst die Flasche (bitte was möglichst Klebriges, Ekliges drin!) und Hupps - "oh, es tut mir so leid, ich wollte eigentlich den Hund treffen, mein Gott, ist mir das peinlich..... Entschuldigen Sie bitte...."


    Ob die sich nochmal so aufführen? *gggggg


    :lachtot:

  • Zitat

    Doch der Trainer wird das Phänomen gar nicht beobachten können, denn im Normalfall zeigt es sich ja nicht, was will er denn da analysieren? Es ist tatsächlich nur bei den sechs Personen der Fall, von denen man den ein oder anderen ca. alle 2-4 Wochen mal trifft.


    Bei reproduzierbaren Problemen hätte ich keine Bedenken, einen Trainer zu beauftragen, doch dieses Problem ist so als wolle er die Angst eines Hundes vor Heißluftballonen bekämpfen wollen, ohne jemals zu sehen, wie der Hund sich verhält, wenn einer vorbei fliegt.


    Weißt du was: lass es sein, macht es auf eigene Faust und fertig. Ist mir herzlich egal, aber dafür muss ich nicht meine Freizeit verschwenden

  • Mein Gott, warum so unfreundlich?
    Ich kann deine Bedenken gut verstehen. Aber ihr kommt nicht drum rum einen Trainer aufzusuchen.
    Es gibt ja auch welche die Trainingstunden Zuhause geben. Dann geht er die gewohnte Gasdirunde zusammen oder direkt an den Häusern dieser Leute vorbei. In diesem Moment wirst du wahrscheinlich schon für den Hund angespannter als sonst sein folglich würde es dann zu der unangenehmen Situation kommen, dass dein Hund sich aufbaut.
    Wenn mit Clicker gearbeitet werden soll, kann das zumindest Zuhause schon einmal (eventuell auch unter Anleitung) aufgebaut werden, um es dann irgendwann auf die Situation hin anzuwenden.


    Ich wünsch euch viel Kraft!

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