Wie hättet ihr reagiert ?

  • Wir haben zwei DSH, R+H, Wurfgeschwister, die anderen Hunden gegenüber nicht unbedingt freundlich gesonnen sind, besonders der Rüde hat – nach schlechten Erfahrungen - wenig Geduld und Toleranz (er packt sich auf ihn zudonnernde Tutnixe und drückt sie runter) und er mag keine großen Rüden.
    Im Urlaub waren wir wandern (franz. Alpen) vor uns am Wegrand links eine Kneipe, recht ein kleiner Parkplatz, dort drei PKW und hinter dem letzten lag unter einem Baum ein HSH-Rüde (Maremma, Pyrenäenberghund o.ä., konnte ihn nicht so genau zuordnen), Mensch war keiner zu sehen.
    Als wir näher kamen, stand der HSH auf, der nicht irgendwie angeleint war, und kam auf uns zu. Sofort hab ich mit meinem Rüden kehrt gemacht und meinem Mann gesagt, dass ich da nicht näher ran gehe sondern lieber umdrehe. Ich konnte über die Schulter sehen, dass der Hund bis an meinen Mann mit der Hündin heranlief und diesen auch dicht folgte, ein ganzes Stück von der Hütte weg, bevor er umkehrte.
    Wäre der Hund nur aufgestanden, aber nicht sofort auf uns zugelaufen, hätte ich versucht, nach einem Besitzer zu rufen….
    Ich weiß von HSH, dass sie territorial sind und Eindringlinge nicht unbedingt „mögen“, und mein Rüde ist kein Hund, der hinter mir bleibt und evtl. vor einem anderen „klein beigibt“, also wollte ich eine Konfrontation auf jeden Fall vermeiden.
    Hätte man diese Situation anders als durch Umkehren lösen können ? (Evtl. muss man ja auf dem Weg weiter….)
    Hab ich zu panisch reagiert ? Für meine Angst vor einer Konfrontation gibt es persönliche Gründe (Unfall)

  • Keine schöne Situation für euch, aber ich find gut, dass du es nicht drauf ankommen hast lassen. HSH drohen ziemlich lange bevor sie eigentlich ernster werden, scheinbar suchte der Kontakt :ugly: Ich hätte glaub ich meinen Mann losgeschickt, um in der Kneipe zu fragen, ob wem der Hund gehört (den auch mitgenommen) und ob man den mal so lange anbinden oder wegbringen kann.

  • Ich muss gestehen, dass ich es absolut nachvollziehbar und (insb. bei deiner eigenen Unsicherheit) angebracht finde, umzudrehen und der Situation auszuweichen.

    Generell befürworte ich ein Verhalten, bei dem sich Personen (sowie ihre Hunde) nur dann in schwierige Situationen bringen, wenn sie diese auch glauben bestehen zu können. Es bringt nichts, wenn man sich auf Konfrontationskurs begibt und zugleich berechtigt befürchten muss der Situation nicht gewachsen zu sein. Im besten Falle hat man Glück, mit schlechtesten Falle kommt es zu einem sehr unangenehmen Ereignis, das sowohl Hund als auch Halter verunsichern.

    Also:
    Ich finde du hast gut gehandelt und ich hätte es genauso gemacht. ;)

    Wir weichen auch Situationen aus, in denen Madame überfordert ist und / oder ich sie nicht händeln kann. Nur dann, wenn ich keine Möglichkeit habe adäquat auszuweichen, stelle ich mich auch Situationen, die sie höchstwahrscheinlich noch nicht so bewältigen kann, wie ich mir das vorstelle. Gewöhnlich endet es dann damit, dass ich meinen Hund maßregeln muss - weil ich das weiß, versuche ich eben diesen Situationen auszuweichen und suche mir Möglichkeiten, um an diesen Schwierigkeiten zu arbeiten. Dann in überschaubaren, beherrschbaren Situationen, bei denen ich mich Notfalls zurückziehen kann. :)

    Selbst wenn der HSH nun also freundlich gesinnt war, im Zweifel gab es keinen Halter, der dir hätte helfen können oder der den HSH hätte beherrschen können. Es war also alles andere als eine überschaubare, abgesteckte Situation mit beherrschbaren Rahmenbedingungen. Solange du in der Situation unsicher bist, dann ist ein Ausweichen einfach angebracht.

  • Hätte ich genauso gemacht.
    Leider gibt es auch viele Besizter die ihren Hund nicht zurückrufen, ihn dir sogar hinterher laufen lassen, wenn du aus dem Weg gehst und die dann jedesmal in meine Hunde reinknallen.
    Folge ist, das meine Kleine (okay 15 Kilo nicht ganz klein, aber auch eben kein Schäferhund, Boxer o.ä.) absolut gar nicht auf Fremdhundekontakt mehr steht. Leider wurden wir nämlich 2 mal (beide) gebissen.
    Ich versuche schon diese Gebiete zu meiden und wir trainieren Fremdhundekontakt in der Hundeschule, aber erst letzte Woche kam mir wieder ein "netter" Hundebesitzer entgegen, der meinte seine 2 Schäferhunde könnten doch mal mit meinen Spielen. Ich ruf noch entgegen er soll doch bitte seine Hunde anleinen, eine meiner Hündinnen hat Angst, aber nein, zack, beide auf sie los, ich dazwischen, jetzt heisst es wieder von vorne anfangen mit dem Training.... :gott:

    ganz klasse natürlich die Hunde von denen weit und breit kein Besitzer zu sehen ist, wie in deinem Falle, kenn ich auch, kann ich mich jedesmal drüber aufregen und mache auch wie du einen grossen Bogen.

  • Ich hätte auch genauso reagiert.
    In Frankreich ist uns so etwas schon öfter passiert. Grad in kleinen Ortschaften/Weilern durch die man z.B. durchwandert oder sogar ausgeschilderte Sehenswürdigkeiten sind, sind oft viele freilaufende Hofhunde unterwegs, die extrem aufdringlich sind.
    Solche Situationen sind oft unproblematisch, wenn der eigene Hund es einfach über sich ergehen lässt. Unserer kann Rüden allerdings nicht leiden und pöbelt dann rum... Grad wenn es sich um mehrere Hunde handelt, ist das nicht ganz unproblematisch.
    In einem Weiler war es so schlimm, dass uns eine ganze Hundemeute bis weit außerhalb des Ortes verfolgt hat. Blocken und auch fuchtelndes, lautes auf sie zugehen hat nicht viel gebracht. Der Abstand war echt minimal...
    Da wir, aufgrund landschaftlicher Gegebenheiten gezwungen waren, diesen Weg zurückzugehen, hatten wir zur Not Steine gesammelt. Gott sei Dank hatten wir Glück - auf dem Rückweg war keiner mehr zu sehen. Da hatte ich aber echt total Bammel...

  • Zitat

    Keine schöne Situation für euch, aber ich find gut, dass du es nicht drauf ankommen hast lassen. HSH drohen ziemlich lange bevor sie eigentlich ernster werden, scheinbar suchte der Kontakt :ugly: Ich hätte glaub ich meinen Mann losgeschickt, um in der Kneipe zu fragen, ob wem der Hund gehört (den auch mitgenommen) und ob man den mal so lange anbinden oder wegbringen kann.

    Mein Mann spricht kein Französisch.....
    und: Den Hund mitgenommen ? Nicht jeder HH packt mal so eben einen völlig fremden großen Hund an und zieht den mit sich... außerdem hatte mein Mann ja auch noch seine Hündin an der Leine. Ich konnte nicht mal erkennen, oder der ein Halsband trug :headbash: und es war keine Zeit, irgendetwas abzusprechen, den der HSH lief beinahe sofort, als er uns sah, los -

    ich weiche bei Hundebegenungen aus, laufe auch große Bögen, war aber da nicht möglich :sad2:

  • Vor allem den letzten Punkt finde ich ja mal niedlich. Den Herdenschützer an den eigenen Hund ranlassen und diesen ggf. loslassen, damit die Hunde "ihre Begegnung untereinander" regeln können. Mag ja funktionieren, wenn man ein unterwürfiges Hündchen hat, das niemals wagen würde, in so einer Lage "piep" zu sagen. Mit einem selbstbewussten oder zickigen Hund hat man dann verloren, man stelle sich vor, Nachbars Kampfdackel sagt dem Herdenschützer, dass er ihn doof findet. :mute:

  • Ja, Sunti, das wäre das Ideal gewesen :headbash:
    toller Tip

    Mein Rüde hätte bestimmt angefangen, mit dem anderen Rüden zu spielen :roll:
    bestenfalls wäre es beim Kommentkampf geblieben......

  • Wie ICH reagiert hätte, kann ich nicht sagen. Aber manchmal ist es gut auf sein Bauchgefühl zu hören und dann lieber einmal zu viel wieder zu gehen, als irgendein Unheil hinaufzubeschwören. :)

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