Hilfe!! Meine Hündin will einfach nicht bei-fuß-gehen!
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Auf der hundewiese ist es mir egal, soll sie nur toben! Aber es geht um den weg dorthin und wieder weg.. Auch wenn ich nicht hundewiese gehe ist sie so! Jetzt zur Zeit regnet es viel und dann geh ich nicht auf die hundewiese weil alles so schlammig ist.. Da ändert sie nichts an ihren verhalten ! :/
Ich denke auch nicht, dass sich das Verhalten innerhalb von einer oder zwei Wochen ändert und auch sicherlich nicht, wenn du nicht stattdessen mit ihr arbeitest und ihr Alternativen bietest, damit es bei ihr Klick macht "Hey, mit Frauchen hat man ja suuuper viel Spass!". - Vor einem Moment
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Hallo,
hast du hier Hilfe!! Meine Hündin will einfach nicht bei-fuß-gehen! schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
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Auf der hundewiese ist es mir egal, soll sie nur toben! Aber es geht um den weg dorthin und wieder weg.. Auch wenn ich nicht hundewiese gehe ist sie so! Jetzt zur Zeit regnet es viel und dann geh ich nicht auf die hundewiese weil alles so schlammig ist.. Da ändert sie nichts an ihren verhalten ! :/
Sprich: sie kennt Leinenführigkeit (ich sprech jetzt mal nicht von Fuss gehen) nur als lästige Bremse auf dem Weg zum grenzenlosen Spass-toben? Und du wunderst dich, dass sie das überflüssig findet?Zäum das Pferd andersrum auf. Auf dem Weg zur Hundewiese betreibst du nur Management, mit Muskelkraft, Halti (nach Instruktion!) oder Balanceleine, usw je nach deinen Präferenzen. Und die Leinenführigkeit übst du separat, und fügst sie in kleinen Dosen dann in den Weg von (zuerst) oder zu der Hundewiese ein. Mit klarer Unterscheidung für den Hund (zB Leine an Halsband oder Geschirr) wann was. So werden weder der Hund, noch du durch unrealistische Anforderungen im Alltag überfordert.
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Ich schätze mal, dass du einfach einen Hund da hast, der permanent unter Strom steht, das an der Leine zerren ist wohl nur ein Symptom dessen.
Ein super aktiver Husky, der jeden Morgen dick Halligalli mit anderen Hunden auf der Hundewiese hat und dann nachmittags noch unkontrolliert dem Ball hinterherhetzt - und zack - besitzt man einem dauergestressten Hund!
An deiner Stelle würde ich erstmal die Hundewiese und das Ballspielen komplett streichen. Statt Hundewiese gibt es ruhigere, kontrolliertere Kontakte zu Einzelhunden auf den normalen Spaziergängen und statt Ballspielen Futtersuchspiele (du versteckst Leckerlies/ihr Trockenfutter im Garten, sie muss dann danach suchen und ihre Nase dazu einsetzen).
Dann würde ich den Hund seiner Veranlagung nach auslasten, mir also ein ordentliches Zuggeschirr kaufen und den Hund kontrolliert ziehen lassen.Parallel dazu kannst du die Leinenführigkeit kleinschrittig üben und da würde ich auch wirklich langsam in ruhiger Umgebung anfangen und es von den normalen Spaziergängen abtrennen, das kann zum Beispiel so aussehen:
bei einem normalen Spaziergang: Hund trägt ein normales Geschirr, ziehen ist erlaubt
wenn der Hund ein Halsband trägt: Leinenführigkeittraining in ruhiger Umgebung, kleinschrittig, Ziehen unter keinen Umständen erlaubt
Hund trägt ein Zuggeschirr: Ziehen ausdrücklich erwünscht!Die Leinenführigkeit übst du, indem du den Hund sein Halsband überstreifst und einen kleinen Schritt machst, folgt der Hund dir und bleibt mit dem Kopf auf der Höhe deiner Beines - Belohnung. Du machst noch einen Schritt, Hund bleibt weiterhin auf deiner Höhe - Belohnung. Die Schritte kannst du dann immer weiter ausbauen, auch mal in anderen Umgebungen und unter Ablenkung üben, es ist nur wichtig, dass du wirklich kleinschrittig übst!
Also, nochmal in kurz, ich würde es so machen:
- Stresspegel der Hündin senken
- stattdessen: ruhige und artgerechte Beschäftigung
- Leinenführigkeit isoliert (und vor allem mit vielen Belohnungen, das an der Leine laufen soll Spaß machen!) aufbauen und erst dann in den Alltag integrierenSo müsste das klappen!
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Danke für die Tipps!
Wie die Psychologin da war, hat sie mir das gleiche gesagt, weil damals hatte sie nur das Halsband, sie meinte beim Geschirr ist sie dann in der Trainingsphase! So hab ich mit ihr auch immer geübt, sie kann ja auch alles wenn ich das im Garten übe! Nur für sie gibt es keine Belohnung sobald ich draußen bin, spuckt alle Arten von leckerlies wieder aus..
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Naja, du musst dir im Klaren sein, dass du da schon einen ganzheitlichen Trainingsansatz fahren musst. Also nicht nur an der Leinenführigkeit üben, sondern das Stresslevel allgemein runterfahren und die Hündin vor allem kopfmäßig mehr auslasten.
Um das zu verbildlichen: wenn du einen brodelnden Kochtopf hast, kannst du natürlich den Deckel fest draufdrücken, um das Übersprudeln zu verhindern oder du drehst einfach die Flamme kleiner.Auch die Tatsache, dass sie draußen keine Leckerlies annimmt, zeigt ja schon auf, dass sie ein hohes Erregungs- und Stresslevel draußen haben muss.
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Die letzten drei Beiträge kann ich voll und ganz unterstreichen.
Ich würde auch Energie aus dem Hund nehmen und die Erwartungshaltung verändern, was Spaziergänge angeht.
Und die Leinenführigkeit noch mal ganz gezielt in sehr kleinen Schritten zunächst ohne Ablenkung mit Hilfe von einem Wechsel von langer/kurzer Leine oder einem Wechsel von Halsband/Geschirr ordentlich aufbauen.
Wird sicher einige Zeit dauern, wenn der Hund schon 4 ist und in all der Zeit ziehen durfte.
Auslasten würde ich einen Husky auch anders, zum Beispiel mit Zughundesport, wo er ziehen darf und muss oder wenigstens mit Arbeiten, wo der Hund seinen Kopf anstrengen muss. Ball und Spiel mit anderen Hunden erst mal aus dem Programm streichen, Ball spielen am besten für immer, und stattdessen sinnvoll mit dem Hund gemeinsam etwas erarbeiten.
Zudem wäre es wahrscheinlich wichtig, dass sich jemand Deinen Umgang mit dem Hund im Alltag noch mal genauer anschaut. Vielleicht trifft der Hund auf anderen Ebenen ja auch zu viele Entscheidungen, nimmt Dich insgesamt nicht ernst genug, so dass die Leinenführigkeit nur der Spiegel der Führung ist.
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Huhu,
ich bin kein Spezi in Sachen Husky, aber das was du so vom Tagesablauf machst, hört sich für mich für einen Husky eher unpassend an, ein Husky will doch rennen und ziehen. Ich würde diese aufputschenden Ballspiele streichen, vielleicht lieber Leckerlis oder Futterbeutel im Garten verstecken, damit sie ihre Nase benutzen muss.
Noch dazu wäre vielleicht Canicross etwas für euch http://de.m.wikipedia.org/wiki/Canicross, deine Hündin kommt richtig ans laufen und du kannst dich dabei ziehen lassen.
Ich denke mit einem "ausgelastetem" Husky, lässt sich die normale Leinenführung viel besser clickern und üben.
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Hundewiese und Ballspiele sind Beschäftigungen, die großen Stress bei den meisten Hunden auslösen.
Für einen Husky ist das ganz sicher keine artgerechte Auslastung. Kein Wunder also, dass dein Husky draußen völlig am Rad dreht.
Streich die Hundewiese und die Ballspiele und beschäftige deinen Hund sinnvoll. Ein Husky will laufen und ziehen. Da gibt es ja die verschiedensten Sportarten. Guck mal im entsprechenden Unterforum.
Wenn er sich da auspowern kann, dann hat er auch wieder nen Kopf dafür mit dir die Leinenführigkeit zu üben.
Solange du das Programm so weiter fährst, kannst du dich da wahrscheinlich schwarz üben und kommst nie auf nen grünen Zweig. -
Zum Thema Erwartungshaltung nochmal, um das etwas zu erklären: Du gehst jeden Morgen zur Hundewiese, das weiß der Hund. Sobald Du also früh zur Leine greifst, ist der auf 180 - weil er weiß, es geht jetzt ans Halligalli-Spielen etc. Der Hund ist also auf 180, noch bevor Du das Haus verläßt. Und dann verlangst Du, daß er anständig an der Leine geht? Das ist, wie wenn ich Dir nach 3 Tagen Hungernlassen nen doppelten Schweinebraten mit Kloß vorsetze (ich hoff jetzt, Du bist nicht grad Vegetarier, aber ich glaube, Du verstehst das Beispiel dann trotzdem *gg) und von Dir verlange, den stehenzulassen und konzentriert Mathe-Aufgaben zu rechnen *gg
Hier würde ich daher ansetzen: Hundewiese erstmal komplett streichen, um diese Erwartungshaltung rauszukriegen. Rausgehen nur, wenn der Hund ganz ruhig ist. Spazierengehen heißt künftig "wir gehen zusammen anständig mit der Leine spazieren", nicht "wir rasen zur Spielwiese und lassen den Hund sich dort austoben, weil ich ihn sonst nicht halten kann und auch keine Lust habe, ihn selbst auszulasten".
Fängt er auf dem Weg zur Wohnungs-/Haustüre schon an zu ziehen: bleib stehen und rühr Dich nimmer. Die Haustüre geht NUR auf, wenn er gesittet mit Dir zusammen an der Leine hingeht. Dann Türe auf - ein Schritt von ihm in die Leine, und Du gehst zurück in die Wohnung mit ihm. Zweiter Versuch, Angehen - rennt der Hund los, wieder zurück...... Das Spielchen ist voll ätzend - aber auch für ihn *gg Aber nur so wird er lernen, daß es, wenn er in die Leine springt, erst mal GAAAR nix gibt, und schon gar kein Spielen. Auf diese Weise würde ich die Spaziergänge anfangen. Erst ganz kurz, ums Haus rum oder so, denn es ist unheimlich schwierig für den Hund, der ja noch in seiner Erwartungshaltung ist, sich so weit zurückzunehmen, daß er nicht mehr in die Leine rennt. (Gassi dann zwischendurch nur mit Geschirr, an dem er ziehen darf!) Kostet Konzentration hoch fünf für ihn. Und das dann schrittweise immer weiter ausbauen. Erst, wenn er längere Strecken anständig an der Leine geht und sich auf Dich zu konmzentrieren in der Lage ist (das kann auch ein halbes Jahr dauern!), kannst testhalber mal öfter wieder in die Nähe (!) der Hundewiese gehen. Wenn er ruhig bleibt, darf er dann auch mal 5 Minuten spielen und laufen dort. Aber nicht jeden Tag, und schon gleich dreimal nicht immer zur selben Zeit. Sonst hast ganz schnell wieder die Erwartungshaltung drin. Der muß jetzt einfach mal lernen, daß Spazierengehen nicht immer Halligalli bedeutet, sondern auch mal konzentriertes Arbeiten.
Willst Du mit ihm zum Training gehen (z.B. Ziehen o.ä., was ich aber nur machen würde, wenn ein STOP-Kommando sitzt und Du ihn verbal lenken kann, wenn der am Ziehen ist!), dann wird er normal an der Leine zum Auto geführt (gleiches Spiel) bzw. eben rausgeführt, wenn Du dort gleich startest, und dann wird er dort "umgezogen", also Zuggeschirr etc., und dann darf er starten.
Er darf keinen Erfolg mehr haben, indem er an der Leine zieht. Gar nicht mehr. Und Erfolg heißt hier: er kommt schnell dorthin, wo er hin möchte, Du folgst ihm, er bestimmt die Richtung. Nix mehr - DU bestimmst das Tempo, die Richtung, und er komnmt NUR dorthin, wo er möchte, wenn er anständig läuft. Sonst geht da gar nix mehr.
Und zum Thema Bällchenwerfen: die Rennerei ist wie das Hetzen beim Jagen selbstbelohnend (mal abgesehen davon, daß Du mit dem Hetzenlassen des Balls den Jagdtrieb förderst und aktivierst!!!). Der Körper schüttet Streßhormone aus ohne Ende, die brauchen bis zu einer Woche, um wieder abgebaut zu werden. Will heißen, nach EINMAL Rennen ist der Hund für ne Woche auf 180, und dementsprechend empfänglich für ein Knistern im Unterholz (Gefahr des Lossprintens zum Jagen!) oder dafür, selbst Spuren zu suchen und zu verfolgen bzw. halt "einfach" loszurennen, statt sich auf Dich zu konzentrieren an der Leine. Du machst Dir damit selbst die Arbeit schwer, und nicht zuletzt schädigt ein ständiger Adrenalinpegel "auf 180" auch den Körper des Hundes und seine Gesundheit.
Daher solltest Du besser ruhige Beschäftigungen zum Auslasten suchen, die den Hund eher vom Kopf her beanspruchen. Beim körperlichen Auslasten mit nem Husky wie Deinem hast Du nämlich irgendwann ein Problem: der Hund wird IMMER den längeren Atem haben als Du konditionsmäßig, und je mehr er körperlich beansprucht wird, desto besser ist er im Training, desto mehr muß er wiederum laufen. Damit schießt Dir also quasi selbst ins Knie, der braucht immer mehr Bewegung.... und trotzdem ist der Kopf nicht ausgelastet.
Mit Dingen wie Suchspielen kannst Du einen Hund in 20 Minuten so "platt" kriegen, daß er einfach nur noch tod ins Körbchen fällt - und der braucht dann garantiert nichts mehr! Da kann man sooo viel machen: Gegenstände im Garten "verlieren" und suchen lassen. Wenn er findet, kriegt er Leckerli (Garten zählt bestimmt noch zu der Gegend, wo er Leckerli nimmt, oder?). Geruchsunterscheidungspielchen (Teesorten/Gewürze o.ä., da versteckt man am Ende unter umgedrehten Blumentöpfen o.ä. verschiedene Gerüche und er muß einen raussuchen). Fährtensuche - da verfolgt er die Geruchsspur auf dem Boden über natürlichen Grund (kein Asphalt). Mantrailing - da verfolgt der Hund die Spur einer bestimmten Person, das geht auch über Asphalt. Oder Du gehst mit Deiner Familie spazieren, und einer geht plötzlich "verloren", den der Hund suchen darf (geht natürlich nur, wenn er im Freilauf abrufbar ist, sonst kriegst ihn ja nimmer her *gg).
2mal die Woche 20 Minuten davon, und der Hund ist wesentlich ruhiger! Das ist relativ wenig Aufwand mit gutem Ergebnis. Und dann ist er einerseits auch in der Lage, konzentriert zu arbeiten, weil er nicht mehr hochgedreht ist, und lernt gerade beim Suchen, sich über immer längere Zeit zu konzentrieren.
Nochwas: wenn Du mit ihm nur rausgehst, um auf die Hundewiese zu gehen: warum sollte der Hund sich dann auf Dich konzentrieren?? Verstehst Du, was ich meine? Nenn mir doch bitte EINEN GRUND, warum er sich auf Dich konzentrieren sollte, wenn er seinen Spaß unterwegs NUR mit anderen Hunden hat, nicht aber mit Dir, weil Du nur hinterherschlappst... Bedeutet: der wird sich mit Sicherheit besser auf Dich konzentrieren, wenn er weiß, es bringt ihm was, er hat mit DIR Spaß.
Das Ganze hängt alles zusammen und ist ein Teufelskreis: hochgedreht durch Hundewiese und Ballrennen -- > er ist nicht konzentrationsfähig --> er nimmt keine Leckerlis vor Streß --> Du kannst nix machen unterwegs, weil er auf Dich vor lauter Streß net reagiert und Du nicht mal bestätigen kannst --> Du bist "langweilig" für ihn --> er zieht weiterhin, Du gehst weiterhin frustriert nur auf die Hundewiese.....
Wenn Du also am ersten genannten Punkt angreifst und dieses Hochpushen sein läßt, wird er ruhiger, konzentriert sich, Du kannst mit ihm arbeiten, wirst dadurch für ihn interessant, und dann wird er auch nicht mehr überall hinziehen, weil HIER BEI FRAULE ist es am Interessantesten. Und so entwickelt sich ein Aufeinander-Reagieren, ein Miteinander für Euch. Dann macht auch das Gassigehen wieder Spaß.
Dann kannst Du unterwegs auch mal nen Handschuh/Schlüssel o.ä. "verlieren" und suchen lassen und Dich total freuen, wenn er findet, oder Du rennst plötzlich einfach quietschend in eine andere Richtung davon, sodaß er mitsprinten kann, dabei wird er Spaß haben. Das kann auch gern mal ne ganz kurze Sequenz Fuß oder ein einzelnes SITZ sein, das mit Leckerli und großer Freude auf Deiner Seite belohnt wird. Und er wird künftig unterwegs immer darauf achten, wo Du bist, denn es könnte ja gleich wieder einen großen Spaß mit Dir geben!
Klar geht das mit Sicherheit nicht von heute auf morgen, aber erste Fortschritte wirst Du schon nach relativ kurzer Zeit erkennen können. Klar - man macht sich unterwegs irgendwie zum "Deppen" damit. Aber irgendwann brauchts den Aufwand nicht mehr, weil er gelernt haben wird, daß es bei Dir toll ist, und dann mußt Dich zumindest nimmer zum Kasper machen unterwegs. Aber ich würde gerade anfangs trotzdem IMMER bestätigen, wenn er sich unterwegs in irgendeiner Form auf Dich konzentriert (JEDER Blick unterwegs zu Dir, jedes Zurückkommen zu Dir, jede Reaktion auf Dich, ein Dir-Folgen, wenn Du abbiegst etc.). Das kannst Du anfangs auch üben, indem du z.B. einfach mal stehenbleibst, wenn er an der Leine ist. Der wird sich rumdrehen, um zu sehen, warum Du stehenbleibst - und genau in dem Moment bestätigst Du (das zeigt ihm "es ist immer gut, Frauchen anzugucken, nach ihr zu schauen"). Das geht auch ohne Leckerli, eben verbal anfangs, oder indem Du einfach weitergehst, denn die beste Bestätigung, ist es, das zu mache, was der Hund eh gerade möchte. Wenn er schnellstmöglich zur Hundewiese will, ist das Weitergehen in dem Moment die größte Belohnung, die er kriegen kann - gibt ja nicht nur Leckerli als Bestätigung.
Weiterhin würde ich den Rückruf üben, bis zum Erbrechen ;-) . Das geht natürlich auch einfacher, wenn der Hund erstmal etwas entspannter ist, weil er dann nichtmehr nur "Rennen, Rennen" im Kopf hat, sondern nach Dir zu gucken in der Lage ist. Aber das kann man trotzdem auch daheim üben: rufen, Futternapf hinstellen. Erst, während man schon fast daneben steht, dann wenn das klappt, auch mal, wenn er im Garten ist, zur Fütterungszeit (weil er da eh weiß, es gibt gleich was, das wird die Wahrscheinlichkeit erhöhen, daß er kommt, und erleichtert Dir somit das Üben) rufen, hinstellen, sobald er kommt, mit einem verbalen Lob. Dann draußen mit Schleppleine. Erstmal auf 2-3 Meter Entfernung, also nicht die ganze Leine rauslassen, in ruhigem Gebiet, dann mit längerer Schlepp. Dann in belebter Umgebung wieder nur mit 2-3 Metern Leine, dann langsam verlängern und wenn das klappt, kann weitere Ablenkung dazukommen.
Achtung, ganz wichtig: die Schlepp ist dabei NUR dazu da, den Hund gegen Weglaufen zu sichern - NICHT, um ihn ranzuziehen o.ä. - denn der lernt ganz schnell, die zieht mich an der Schlepp ran, wenn ich net komme, und wenn die Schlepp dann ab ist, reagiert er nimmer, weil Du kannst ihn ja nicht mehr ranziehen. Und er soll ja lernen: "KOMM" heißt, daß ICH zu Frauchen komme, nicht, daß ich zu Frauchen gezogen werde *gg Daher: wenn er nicht gleich reagiert (aufs ERSTE Ranrufen), gehst hin, nimmst ihn an die kurze Leine (also ganz am hundeseitigen Ende der Schlepp anfassen, der Rest kann schleifen) oder sogar am Halsband, und führst ihn (wortlos) damit genau zu der Stelle, von der aus Du ihn gerufen hattest. Leckerli gibt´s aber nur, wenn er von alleine sich in Bewegung setzt, nicht fürs Abholenlassen! So lernt er, daß ER sich selbst an die Stelle hinbewegen soll, von der aus gerufen wurde, und wirds irgendwann direkt machen, weil Du holst ihn ja sonst eh wieder hin, dann kann er auch gleich selbst laufen....
Um den Hund auf Dich zu konzentrieren, kannst Du ihm auch beibringen, daß Du der Schlüssel zu allem Tollen bist. Futter gibt´s nur noch, wenn er Dich vorher anschaut/absitzt o.ä., wenn er raus will, muß er sich auf Dich konzentrieren. Will er mit nem Hund spielen, muß er zu Dir kommen und vorsitzen o.ä. - was auch immer, aber er kriegt NUR die Freigabe, dem Gewünschten nachzugehen, wenn er DICH um Erlaubnis fragt - und die kriegt er natürlich erst, wenn er tut, was DU willst. NUR DU kannst ihm diese tolle Beschäftigung o.ä. ermöglichen, NUR DU kannst ihm Futter geben. Damit erreichst Du, daß er öfter nach Dir guckt, und irgendwann auch automatisch anfängt, nach Dir zu schauen, bevor er losstürmt zu anderen Hunden, daß er lernt, Du bist interessant und auch wichtig für ihn. Wenn er das im Alltag auch daheim nebenbei lernt (auch ein Sofakuscheln kann an eine vorherige Freigabe Deinerseits gebunden werden), wird er sich draußen leichter tun, das dort ebenso umzusetzen. Auch hier belohnst Du wieder mit dem, was der Hund jetzt gerne tun würde ("funktioneller Bestärker", der beste/wirkungsvollste überhaupt), und kannst Dir daher die Leckerli sparen. Wenn er also künftig auf Sofa geht, ohne nachzufragen, "fliegt" er wieder mittels Kommando "Runter!". NUR mit Deiner Freigabe darf er überhaupt noch was tun. (ok, aber laß ihn bitte ohne Freigabe auch atmen oder pinkeln, man muß es ja nicht übertreiben
- aber wenn ers oft genug so erlebt, dann lernt er es schneller, als wenn mans nur sporadisch so durchführt).
Man sagt nicht umsonst "Bällchenspielen macht blöd im Kopf". Das stimmt-der Hund ist (wie der Mensch) nicht in der Lage, unter Streß richtig zu arbeiten und zu denken. Stell Dir mal die Situation eines Schülers vor, der totaaaal aufgeregt ist vor der Schulaufgabe. Und 5 Minuten, bevor er ins Klassenzimmer geht, um die Schulaufgabe zu schreiben, fällt ihm ein, er hat irgendwas nicht verstanden. Wenn ihm jetzt einer versucht, das noch schnell zu erklären - der wird absolut gar nix kapieren - weil er so unter Streß steht wegen der Schulaufgabe und der Kürze der Zeit bis zum Start, daß er nicht in der Lage ist, irgendetwas aufzunehmen. Und das ist der Grund, warum Du erstmal den Streß rausnehmen mußt aus dem Hund, bevor es überhaupt einen Sinn macht, mit ihm zu arbeiten zu beginnen.
Du siehst, es ist ein ganzes Maßnahmenbündel, das Du da anwenden und umsetzen mußt - sonst ist es nicht zu schaffen. Aber es ist machbar, Du mußt Euch nur etwas Zeit geben, und kannst auch langsam nach und nach die Ideen umsetzen, alles auf einmal ist vielleicht ein bisserl viel... Das hat sich so lange jetzt eingeschliffen, das wirst nicht von heute auf morgen rauskriegen.
Am besten, Du machst Dir selbst ne Liste oder Übersicht aus all den hier im Thread genannten Punkten, und entscheidest dann für Dich und notierst das so, was DU als erstes anpacken willst. Am besten Dinge, die leicht umzusetzen sind, damit auch Du gleichmal selbst einen Erfolg siehst, das ermutigt, weiterzumachen. Dann vielleicht die Dinge, die Du ab jetzt immer beachten möchtest, z.B. die Sache mit dem Abrufen vorm Füttern, Geschirr zum Spazieren/Halsband zum Leinenführigkeit-üben, oder das Rückruf-üben: z.B. "auf jedem Spaziergang dreimal an der Schlepp abrufen" oder so. Die Liste würde ich mir wo aufhängen, wo ich immer wieder nen Blick darauf werfen kann, um mich selbst daran zu erinnern, diese Dinge durchzuführen und konsequent zu bleiben.
Such Dir raus, was Dir (dem Hund dürfte es wurscht sein, Hauptsache suchen....) an Suchspielen gefallen könnte (http://www.spass-mit-hund.de erklärt da glaub ich auch bisserl was, es gibt auch viele Infos zur Zielobjektsuche im Web, die hatte ich oben vergessen, aufzuzählen), und beschaff Dir nen Überblick (Bücher, Web), wie Du das gewählte aufbauen kannst, evtl. mit Hilfe eines Kurses/Seminars, udn plane dieses mit ein. Du kannsdt Dir vornehmen, jeden Mittwoch und Samstag (z.B.) mit dem Hund diese Sucharbeit zu machen. Also wanns Dir halt am besten in den Kram paßt, aber regelmäßig, dann kommt nicht so schnell dies oder jenes dazwischen, sodaß man schleichend wieder aufhört.
Generell gilt: wenn Du grad schlecht drauf bist oder keine Zeit zum Üben hast, setz Dich bitte nicht unter Druck. Das Ganze wird eh dauern. Dann nimm lieber ein Geschirr und laß Dich damit ungestört rumziehen beim Gassigehen, als ein halbherziges Leinenführigkeitstraining am Halsband zu absolvieren, das würde Dich zurückwerfen, wenn der Hund merkt, er kommt mit Ziehen ab und an "durch" bei Dir, je nach Laune.
Und vergiß bei alldem den Spaß mit dem Hund nicht. Wenns Dich gerade nervt, viel zu arbeiten, nimm Dir auch die Zeit, einfach mal nur zu toben mit dem Hund. Du darfst z.B. auch Ballspielen mit ihm. Aber nicht wie bisher, sodaß der Hund sinnlos hinterherrast, sondern: Hund anleinen. Ball werfen. Dann Freigabe, daß er ihn holen darf. Und die kriegt er nur, wenn er vorher anständig ruhig saß. So übt er gleichzeitig seine "Steadyness" und Selbstkontrolle, sprich Du übst Impulskontrolle mit ihm. Das kostet wiederum Konzentration und pusht den hund nicht so wie das normale Hitnerhergerenne. Oder, fällt mir grad ein, wenn er Balli so liebt: Du gehts demonstrativ mit Balli in den Garten, "verlierst" ihn dort, und dann (wenn Hundi ruhig saß), kriegt er die Freigabe, den zu suchen. Wenn er ihn gefunden hat, wirfst Du ihn EINMAL zur Belohnung. Ein einzelnes Mal pusht net so hoch, er hat seine Bestätigung. Und dann ist gut, er darf den 5 Minuten behalten und rumtragen, was auch immer, und dann kommt Balli wieder weg. Anschließend Kuschelrunde - auch sowas fährt den Hund wieder runter, wenn er mal zu hektisch ist.
So - Roman zu Ende. Wenn das alles so klappt, dann kannst auch anfangen, Fußgehen zu trainieren. Solang der Hund auf 180 ist, wäre das vergebliche Liebesmüh.....
Viel Spaß in den nächsten Monaten! Hoffe, Du wirst berichtetn über ganz viele Fortschritte ;-)
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Oh, Gott - so viele Rechtschreibfehler, und ich kann nimmer editieren...
OK - wer die meisten findet, kriegt ne Packung Leckerlis. Aber es gilt nur die deutsche Rechtschreibung, nicht die neue Schlechtschreibung, die ignorier ich nämlich geflissentlich.
- Vor einem Moment
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