Verhalten Fremdhunden gegenüber Welpe/Junghund und heute?

  • Hallo zusammen,


    die Frage ist: war das Verhalten fremden Hunden gegenüber als Erwachsener (sagen wir ab 3 Jahre aufwärts) als Welpe/Junghund schon absehbar?


    Ich denk mir grad bei Smilla, kann die bitte so bleiben :ops: , deshalb frag ich. Sie ist jetzt 4 Monate, sehr nett, sehr höflich, immer deeskalierend, aber nicht unsicher, gerne hallo sagen, aber ist noch nie auf einen Fremdhund zu gerannt und findet mich grundsätzlich interessanter. Spielen mit Fremden eher nicht, reservierter werden wird sie wohl der Rasse nach noch (und stört mich so auch nicht, sofern da keine "Unsicherheit" zu kommt).


    Lucy war als Junghund sehr distanziert fremden Hunden gegenüber, eher etwas unsicher, kaum Interesse an Kontakt (und ich hab mich sehr bemüht, das zu ändern damals, für einen Junghund war sie wirklich nicht "normal", aber gerade dadurch eigentlich sehr einfach). Heute fordert sie deutlich Respekt ein, ist selbstbewusst und sieht sich sehr stark als "Hündin", schart, markiert, gestaltet Kontakte nach ihren Vorstellungen. Würde niemals mit einem Fremdhund einfach so spielen. Aber ist sehr entspannt geworden, sucht keinen Ärger, allgemein recht souverän. Gibt aber immer mal Hunde, die gehen für sie gar nicht (und die sind interessanterweise fast grundsätzlich kastriert, selbst mit unkastrierten Hündinnen kann sie besser :???: )


    Grisu hat als Junghund mit absolut allem spielen wollen, war sehr distanzlos, mit 4-7 Monaten definitiv nicht abrufbar (und an der Schleppleine), ihn hat es auch Null gestört, einen auf den Deckel zu bekommen dafür. Heute würde er sein früheres Ich ungespitzt in den Boden rammen :hust: . Hat absolut kein Interesse mehr an Fremdhunden und sieht bei sehr aufdringlichen Hunden (vor allem wenn die Lucy oder Smilla nicht passen) schnell Rot.


    Wie hat sich das bei euch entwickelt?

  • Pan:
    Als Welpe/Junghund waren andere Hunde toll, aber kein Grund zu flippen.
    Mittlerweile sind fremde Hunde langsam aber sicher keine grundsätzlichen Kumpel zum zocken mehr. Er wird erwachsen und er sieht es nicht ein sich minutenlang beschnüffeln lassen zu müssen, sich anprollen lassen zu müssen oder das andere Rüden zu *seinem* Mädchen gehen..



    Kalle (ist zwar noch nicht 3 aber mehr erwachsen als Pan):
    Der war als Welpe ignorant und wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten alle anderen Hunde einfach von der Erde verschwinden können. Er fand es als Welpe zum kotzen, wenn Hunde ihn berüht haben und findet er bis heute bei Fremdhunden nicht toll.
    Ansonsten sind andere Hunde egal, außer sie legen es drauf an oder es sind heiße Hündinnen ;)




    Pepper:
    Sie war ein freundlicher offener Welpe, der alles und jeden toll fand.
    Andere Hunde waren bei ihr kein Thema, außer Retriever :hust: und wenn diese Hunde an ihr Futter wollten (oder auch an Futter bei dem sie meinte, es sei ihr's) oder an ihren Futterbeutel.
    Hingerannt zu fremden Hunden ist sie aber nur als Welpe.




    Lee:
    Die war anders :hust: Sie hat andere Hunde nicht kennengelernt und konnte mit denen nichts anfangen.
    Dann kam die Phase wo sie mit Vorsicht zu geniessen war und dann waren sie ok, zu 80% bedingt durch den Gehorsam. Spiel o.ä. gab es nicht zw. ihr und fremden Hunden. Auch nicht mit Hunden die sie eigentlich kannte, die aber nicht eng mit uns zu tun hatten. Sie hat Respekt verlangt und eingefordert.






    Zufrieden? ;D

  • Ich habe zwei, die unterschiedlicher nicht sein könnten:
    QuoVadis, Mali X DSH, heute 10 Jahre alt, als Welpe und Junghund absolut freundlich zu Hund und Mensch, fröhlich und aufgeschlossen. Mit ca. 1,5 bis 2 Jahren die komplette Kehrtwende, Kontakt zu fremden Individuen absolut unerwünscht!
    Five, HH, heute 6 Jahre alt, sollte wohl ein Labbi werden, freundlich aber völlig distanzlos zu Lebewesen jeder Art.
    Wäre es heute auch noch, wenn ich ihn lassen würde!

  • Interessantes Thema, Sara


    Dago war als Welpe spielfreudig, aber vorsichtig und zurückhaltend. Kannte er den/ die anderen Hunde, wie bspw in der Hundeschule spielte er ungehemmt, wurde aber nie aufdringlich.
    Menschen gegenüber war er immer zurückhaltend, ist es bis heute.
    Als Junghund spielte er mit ausgesuchten Hunden, die er kannte, die ihm sympathisch waren und das beschränkte sich, je älter er wurde, immer mehr auf Hütehunde und deren Mischlinge. Vermutlich, weil Hütehunde die gleiche oder eine ähnliche Art des Spielens haben, also keine aggressiven Spiele, sondern eher Rennspiele.
    Im Erwachsenenalter beschränkt sich sein KOntakt zu Fremdhunden nur noch auf Hütehunden oder deren Mixe, andere Rassen werden zwar mal angeguckt, von Beachtung kann man da nicht mehr reden, sondern von einem kurzen Blickkontakt und das war es. Er bleibt in der Regel freundlich, aber distanziert.
    Allerdings gibt es eine Rasse, mit der er überhaupt keinen Vertrag hat, der DSH. Dago wurde als Junghund von einem DSH gebissen und das hat sich wohl so in seinem Kopf festgesetzt, dass ich bei Begegnungen mit Schäferhunden aufpassen muss, sonst geht Dago nach vorne "Angriff ist die beste Verteidigung"


    Atti bekamen wir ja erst als 1 Jährigen, der sowohl damals als auch heute freundlich zu jedem Hund ist. Jeder würde, ließe ich es zu, begrüßt, wobei er Unterschiede macht in der Art der Begrüßung.
    Weibchen oder kastrierte Rüden besteigt er gern, doch das lasse ich nicht zu. Atti bleibt allerdings souverän, nimmt es auch ohne Meckern hin, wenn ihm ein anderer Hund in die Schranken weist. Allerdings lässt er sich nicht, wie Dago, die Wurst vom Brot nehmen.


    Wenn ich die Beiden vergleiche, sage ich oft


    Wenn zu Dago ein fremder Hund sagt "boah, ich finde dich soooo doof" antwortet Dago "pffff, mir doch egal"


    Attis Antwort wäre " was hast du gesagt?" Er hinterfragt und nimmt nicht einfach alles hin

  • Aaron war als Junghund (wir bekamen ihn mit ca. 5 Monaten) ein verspielter kleiner Hund. Die Welt war rosarot und jeder andere Hund ein potenzieller Spielgefährte. Mit anderen Worten, er nervte älter Hunde enorm und ist so manches Mal ins Leere gelaufen.


    Mit ca. 1 1/2 Jahren hat er in seiner Pupertät sehr seine Grenzen ausgetestet und wurde ein massiver Leinenpöbler. Egal wo er sich gerade befand, nach spätestens 10 min. gehörte alles ihm und alles wurde lautstark verteidigt. Mit anderen Hunden wollte er nicht mehr unbedingt spielen, sondern ihnen eher zeigen, was er doch für ein toller Kerl ist. Ganz nach dem Motto: Wo ist die nächste Schlägerei - ich bin dabei.
    Aber auch das haben wir in den Griff bekommen.


    Jetzt mit 3 1/2 Jahren ist er ein souveräner Rüde geworden und wehe....... wehe es kommt ihm ein Jungspunt daher der glaubt er könne ihm sagen was dieser doch für ein toller Kerl ist..... der wird so was von rund gemacht :gott:


    Nein, ich denke es war in keinster Weise vorhersehbar, wie sich Aaron entwickelt. Früher war ich im Glauben Aaron komme mit jedem Hund aus. Mittlerweile ist es so, er mag es überhaupt nicht wenn ihn andere Hunde provozieren. Die Mädels mag er alle, Rüden die ihm aus dem Weg gehen sind auch o.k. Er ist jetzt eher ein Einzelgänger.

  • Also, das ist jetzt meine Sicht auf die Dinge, dass Erziehung halt alles ist. Hätten mich gewisse Dinge nicht gestört, so wäre Milo ja ein ganz anderer Hund geworden, als er jetzt ist...


    Nein, ich wusste nicht, wie er mal werden wird und habe mir auch keine Geanken darüber gemacht. Ich hatte nur eine "Vision" von einem gut erzogenen Hund, der seine Freiheit aufgrund von gutem Hören genießen darf. Der überall gern gesehen ist, den jeder gern hat und den man überall mit hin nehmen kann. Der nicht ängstlich ist, aber auch nicht zu forsch. Und natürlich war mein Hund als Welpe und in einer Phase als Junghund, genau all dies nicht :D Nommmmaaaaaaaaaaal, oder? Milo ist vom "Grundgerüst" her, ganau der Selbe, der er war, als er Welpe/Junghund war, nur ist er jetzt halt erwachsen geworden..... nicht mehr sooo stürmisch, hat verstanden, kann seine Kräfte einschätzen, dreht nicht mehr so auf. Sonst sehe ich kaum Veränderung, was heißen soll, er ist er, nur halt reifer.

  • Frollein: darum ging es mir nicht. Rein das Interesse/die Reaktion auf fremde Hunde. Will spielen, ist reserviert, prollt, ist unsicher... und die Entwicklung vom Welpen/Junghund zum erwachsenen Hund. Was will und erwartet der Hund beim Anblick fremder Hunde?!


    @all: danke für die Berichte =)

  • Das Einzige, was wirklich gleich geblieben ist, ist die Tatsache, dass sie niemals Stress gesucht hat. Maja war immer einer von diesen rosa-Wölkchen-Regenbogen-Hunden, die eine Auseinandersetzung um jeden Preis zu verhindern suchen.


    Ansonsten war sie ein typischer Labrador als Welpe und Junghund mit Lossprinten, Rumhampeln, Distanzlosigkeit und "Wir spielen jetzt, ob du willst oder nicht"-Attitüde.


    Übrig geblieben ist davon nichts mehr, sie kann sich anderen gesittet nähern, erwartet vom Gegenüber ein Mindestmaß an Benehmen und spielt höchstens alle Jubeljahre mal, wenn sie sicher sein kann, dass der Andere auch will. Aber eigentlich wird ein Großteil der Fremdhunde entweder komplett ignoriert oder nur kurz abgecheckt und dann links liegengelassen...

  • Sehr interessantes Thema, hier lese ich mit :gut:


    Bin nämlich ebenfalls sehr gespannt, was aus meinem Kleinen hier wird. Zur Zeit ist er noch im Regenbogenland und würde auf jeden Hund richtig unhöflich zu rennen und solange nerven, bis er sich a) eine fängt (dann rennt er zu Frauchen :hilfe: ) oder b) der andere eeeendlich mit ihm spielt. Meine Konsequenz daraus ist sehr vorrausschauend zu gehen und ihn bei Hundesichtung erst mal anzuleinen. Dem fliegt nämlich echt das Hirn raus wenn er nen anderen Hund sieht und freut sich wie ein Schneekönig, obwohl der andere nur genervt da steht und Herrchen oder Frauchen anguggt "bitte mach ES weg!" :lol:



    Krass, wie unterschiedlich sich das so bei euch entwickelt hat.

  • Bei Linchen gab es fortwährend Änderungen.


    Als Welpe/Junghund (wir bekamen sie erst mit 4 Monaten) bis ca. 2 Jahre waren andere Hunde das Allerallertollste. Da rannte sie auch mal quer über ein Feld, wenn sie am anderen Ende etwas Hundeähnliches erspäht hat. Spielen und toben war ihr Höchstes. Menschen mit Hund waren immer toll (haben ja auch meistens Leckerlies in der Tasche, fressen ist nämlich mindestens 2.Hobby).


    Andere Menschen (ohne Hund) fand sie ziemlich bald "doof" (erkennbar mit ca. 6 Monaten), das ist bis heute so geblieben, sie hat aber gelernt, diese zu ignorieren.


    Ab ca. 2 Jahren hat sie angefangen, andere Hunde, vor allem Kastraten und kleinere Weibchen, immer wieder anzuzicken, auch relativ grundlos. Die Spielfreude ließ rapide nach. Da waren auf einmal Hundebegegnungen anstrengend.


    Ab ca. 4 Jahren war sie endgültig erwachsen.


    Sie spielt nur noch mit Welpen, wenn die sie quasi "überreden".
    Mit Weibchen ist sie freundlich distanziert, sie zeigt aber deutlich, wenn sie die andere nicht leiden kann.
    Bei Rüden ist sie cool und hängt das Mädchen raus, lässt die schwänzeln und imponieren, lässt die aber auch links liegen, wenn sie keinen Bock auf sie hat. Am liebsten sind ihr mittlerweile kleine, unaufdringliche Rüden.


    Rassenvorlieben erkenne ich keine, sie reagiert eher auf den Charakter des anderen Hundes.


    Bei Erstbegegnungen ist sie immer vorsichtig und zurückhaltend und würde nie einfach so Streit anfangen.


    Ich habe sie schon, im Vergleich zu anderen Hunden, als extrem wechselhaft im Verhalten erlebt. Was heute noch galt, war morgen schon wieder Geschichte. Umso mehr genieße ich nun die Jahre, in denen sie so gefestigt und auch vorhersehbar reagiert.


    Das Gute ist, ich habe meinen Hund dadurch so intensiv beobachtet und kennengelernt, das ich ihr Verhalten nun sehr sicher einschätzen kann, negative Überraschungen gibt es nicht mehr.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!