Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil III

Vor lauter Leinenführigkeit hier im Thread habe ich das heute mit Whiskey auch mal probiert. Am Geschirr darf er "machen was er will". Aber am Halsband soll er ordentlich neben mir gehen ohne zu ziehen.

Bei der Morgenrunde eben habe ich ihn absitzen lassen, dann Leine vom Geschirr ans Halsband und einen gewissen Teil der Strecke zurück. Zog er gabs ein nein. Ging er locker, Klick und Leckerli. Hat super funktioniert! Ich war wirklich mega erstaunt übers Tierchen.

Dann kam die Leine wieder ans Geschirr und er durfte wieder laufen. Nach einer gewissen Strecke haben wir nochmal eine Übungseinheit zwischen geschoben. Und dann kam die Pudelfrau. Ich hätt kotzen können vor Glück. Ich hab sie erst 3x gesehen und schon ist sie ein rotes Tuch für mich.

Das erste Mal: Hund läuft zig Meter vor, hört null auf Frauchen.
Das zweite Mal: Hund bleibt zig Meter zurück, scheißt an den Straßenrand und Frauchen machts nicht weg.

Das dritte Mal: (heute) Whiskey und ich haben locker an der kurzen Leine laufen geübt. Ich sah den Pudel um die Ecke laufen, Frauchen so ca. ne halbe Minute später dann auch. Habe Whiskey wieder aufs Geschirr "umgeschnallt", bin vom Fußweg über den 3m breiten Grünstreifen auf die äußerste Seite des Fahrradwegs. Hund rechts von mir, ich also zwischen Pudel+Frauchen und Whiskey.
EIGENTLICH alles eindeutige Zeichen, dass ich nicht möchte, dass Whiskey Kontakt mit dem Pudel hat, oder?
Interessiert die HH natürlich Null.
Pudelchen sprang uns dann also lustig in den Weg, ich gehe weiter, Pudelchen springt Whiskey von hinten an.
Ich gucke die HH an: "Ich möchte nicht, dass mein Hund Kontakt mit unangeleinten Hunden hat, wenn er an der Leine ist."
Sie: "Ja aber der braucht doch soziale Kontakte!!"
Ich: "Die hat er auch, aber nicht wenn er an der Leine ist und der andere Hund nicht."
Sie: "Dann machen Sie ihn doch los."
Ich:

Ja... Klar!!! Einen jungen Hund, den wir seit 3 Wochen haben, der einen Jagdtrieb hat wie sonst was und auch gerne Autos jagt, an einer völlig uneinsehbaren Stelle mit einer Schnellstraße(!!) in erreichbarer Nähe einfach mal von der Leine lassen. Super Idee!

Warum können Leute sowas nicht einfach akzeptieren???

Zitat

Ich hätte auch gerne nen Hund, der sich durch Futter so einfach belohnen lässt. Das würde sicher das Lernen sicher vereinfachen, wenn ich sie relativ simpel aber hochwertig belohnen könnte.
Spielzeug findet sie zwar auch gut, kann ich aber nicht für alles nutzen und nicht überall. Ja, die allerbeste Belohnung ist rennen... aber damit kann man nicht alles belohnen.

Also da würde ich dann einfach mal damit starten, dass der Hund nicht rund um die Uhr Zugang zu Futter hat. Da wäre mein Pudel auch nicht mehr über Leckerlies motivierbar...........
Wenn du das wirklich haben willst, dann bekommt man das sicher hin. Musst halt abwägen, was dir wichtiger ist. Dass Hund fressen kann, wann er will, oder dass er auch ma was dafür tun muss.

Zitat

Wir haben leider keinen Garten und ich möchte nicht, dass sie lernt auf die Straße zu machen, nachdem ich ihr das wieder abgewöhnt habe.
Bisher habe ich noch nicht die ultimative Lösung für uns gefunden, um das irgendwie in den Griff zu bekommen. Hier hab ich das ja auch schon angesprochen, aber auch das hat nicht die Erleuchtung gebracht.

Na dann würde ich zum Lösen die Füße in die Hand nehmen und zum Feld joggen, wenn sie da gut läuft und ab dem Feld gibt es kein Pardon mehr, kein Erfolg durch ziehen. Richtungswechsel + Stehenbleiben + stimmliche Motivation.
Ich habe zum Beispiel komplett ohne Belohnungen geübt, weil das ne Sache ist, die ich einfach verlange. Der Hund kann sich aussuchen, wie weit man kommt beim Spazierengehen - nur halt nicht mit Zug auf der Leine. Das erwarte ich einfach und das möchte ich nicht belohnen, will da gar keine Erwartungshaltung schaffen. Aber das funktioniert halt nur mit viel Konsequenz

Habe jetzt schon öfter gelesen, dass Leute ihren Hund am Geschirr nicht halten können.... verwundert mich irgendwie. Wenn Bäri ausrastet, dann kann ich sie am Geschirr trotzdem halten und sie ist ein >30kg-Hund. Kann mir das gar nicht so richtig vorstellen
Das wäre nämlich die einfachste Lösung mit Geschirr und Halsband.
Aber Layla ist ja nu auch nicht mehr so jung, da müsste es mit konsequentem Training ja auch so gehen. Bei Bäri damals sind wir auch nicht auf die Geschirr-Halsband-Idee gekommen.

Halten kann ich Ruby schon, aber es ist schon kräftezehrend wenn man mit einem ziehenden Hund einen einstündigen Leinenspaziergang macht (je nachdem wo man sich befindet, muss man ja öfter anleinen oder kann gar nicht ableinen). Also bei mir ging es hauptsächlich darum, dass ich nicht jedes mal muskelkater habe und/oder schmerzen in arm, bauch oder Oberschenkel habe aufgrund des ziehenden Hundes.
Nachdem wir das nun im Griff haben, darf Ruby mittlerweile (und tut es auch von sich aus eher selten noch) auch am Geschirr nicht mehr so doll ziehen wie noch vor ein paar Monaten. Aber zu der Zeit war einfach die Ablenkung immer so groß und sie war einfach zu aufgedreht und alles, null ansprechbar usw. da ging es einfach nicht anders in manchen Situationen.

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Ich wollte Leinenführigkeit auch ohne Belohnen aufbauen. Da hat mir Nova aber einen Strich durch die Rechnung gemacht - denn es wäre auf ständiges Stehenbleiben hinausgelaufen (wie wohl bei jedem anfangs) und das war in dem Alter einfach zu viel Frustration, dann hat er komplett zu gemacht. Er wurde dann immer wilder und fing an in die Leine oder Hosenbeine zu beißen und zu fiepen. Hat er einfach nicht ausgehalten.

so wie ich erklärt hatte ging es dann aber super.

Zitat

Halten kann ich Ruby schon, aber es ist schon kräftezehrend wenn man mit einem ziehenden Hund einen einstündigen Leinenspaziergang macht (je nachdem wo man sich befindet, muss man ja öfter anleinen oder kann gar nicht ableinen). Also bei mir ging es hauptsächlich darum, dass ich nicht jedes mal muskelkater habe und/oder schmerzen in arm, bauch oder Oberschenkel habe aufgrund des ziehenden Hundes.
Nachdem wir das nun im Griff haben, darf Ruby mittlerweile (und tut es auch von sich aus eher selten noch) auch am Geschirr nicht mehr so doll ziehen wie noch vor ein paar Monaten. Aber zu der Zeit war einfach die Ablenkung immer so groß und sie war einfach zu aufgedreht und alles, null ansprechbar usw. da ging es einfach nicht anders in manchen Situationen.

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kommt jetzt sicher nicht gut an, aber das hätte ich nicht mitgemacht, von Anfang an nicht.
Ich hätte mich von Mia nicht ne Stunde lang so durch die Gegend zerren lassen, das mir hinterher alles weh tut..

silkeseika

Also wie ich gelesen habe, habt ihr den Hund ja noch nicht lange. Unter solider Grundausbildung bei 22 Monaten verstehe ich aber nen bisschen was Anderes, als dass dein Hund dich irgendwo hinzieht und fremde Menschen anspringt und rammelt. Kennt er denn schon ein "Nein"? Weil das wären echt keine Dinge, die ich dann noch mit Leckerchen korrigieren würde. Wenn du es im Ansatz unterbinden kannst/willst, dann ja. Also Meiner springt auch noch gerne, da kommt ein klares "Runter", anfangs habe ich ihn dann auch runtergenommen, damit er versteht was das bedeutet, und DANN wird gelobt. Niemals hätte ich ihn während er das tut mit Leckerchen gelockt. Ein Leckerlie ist eine Belohnung für etwas gut Gemachtes und kein Lockmittel. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Mit dem Ziehen an der Leine... ich wäre eben nicht weiter gegangen. Manchmal tut solchen Hunden eine klare Ansage auch mal gut. Sehe ich bei nem jungen Hund hier bei uns im Bekanntenkreis. Der überdreht auch, und wenn du dann wirklich böse wirst und "Platz" sagst... legt der sich hin und schläft ein. Als wär nix gewesen.

Hatte grad doch nen Erfolserlebnis... war mit Meinem und eben oben genannten Hund alleine spazieren... Meiner ist ja nun 6,5 Monate und der Andere 9 Monate... bei den Besitzern läuft er allerdings fast nie ohne Leine weil er sich nicht abrufen lässt und an der Leine zieht er. Anfangs kurze Ansage: Beide brav an der durchhängenden Leine mit mir zum Wald, beide abgeleint, gut abrufbar... einmal flitzten sie im Spiel los wie die Irren... aber selbst da, einmal laut gerufen, Beide umgedreht und gekommen Wär mir nicht später noch der andere Hund entgegen gekommen Zwei so Spielfanatiker zu bändigen ist schon ne Aufgabe.

Zitat

kommt jetzt sicher nicht gut an, aber das hätte ich nicht mitgemacht, von Anfang an nicht.
Ich hätte mich von Mia nicht ne Stunde lang so durch die Gegend zerren lassen, das mir hinterher alles weh tut..

Nein, ist schon in Ordnung. :)
Nur.. was hättest du gemacht stattdessen? Die einzige Möglichkeit wäre gewesen Ruby Zuhause zu lassen und nirgends mehr mit hin zu nehmen, das kam für mich aber nicht in Frage.
Leinenführigkeit haben wir ja dennoch täglich mehrmals geübt,aber eben nur am HB. Und z.b. wenn wir am See waren, konnte ich sie absolut nicht am HB führen, weil sie null auf mich geachtet hat. So weit sind wir erst jetzt, dass ich daran arbeiten kann, in reizstärkeren Umgebungen zu trainieren.

Ich sag auch nicht, dass man es so machen MUSS, aber bei uns gab es so keine andere Möglichkeit Ruby dennoch überall hin mitzunehmen. Wobei 'überall' sich jetzt nach viel anhört, ist es aber nicht wirklich... ^^

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Kommt wohl auch auf das Gewicht des Hundes an. Wenn Trico zieht, sind das 15 Kg, als ich kürzlich eine Pflegehündin da hatte, die 22 Kg wog sah ich aber ganz schön alt aus. Das war ne Wucht... hilfe!

Bei Ruby ist das ja jetzt kein großes Thema mehr aber alle die, die jetzt noch Monate lang eine Methode durchziehen und kein Ergebnis haben: SUCHT EINE ANDERE. Ich bin auch Wochenlang stehen geblieben aber es hat nichts gebracht. Ich bin viel zu spät darauf gekommen, dass ich einfach was anderes hätte probieren sollen, weil egal wen man fragte, es existierte irgendwie für alle nur diese eine Methode. Ich hatte am Ende gar keine Lust mehr mit Trico rauszugehen und ich bin so froh, dass sich das geändert hat.

Stehen bleiben half bei Ziva auch nicht wirklich. Sie ist dann selber auch stehen geblieben und sobald es wieder losging hing sie wieder in der Leine. . .