Hund läuft fixierend und geduckt auf meinen Hund zu

  • Hallo,
    heute kam es wieder zu der Situation, die ich eigentlich immer vermeiden möchte. In unserer Nachbarschaft läuft ein unkastrierter Rüde (bunte Mischung) immer ohne Leine und da das an der Straße ist, läuft mein auch intakter Rüde immer an der Leine. Der Mischling ist etwas über 2 Jahre alt und meiner 16 Monate.
    Jedes mal, wenn der Mischling meinen bemerkt, erstarrt er für einen Moment und läuft dann geduckt mit einem fixierenden Blick auf meinen Hund zu. Er ist dabei so leise, wie ein Raubtier, dass sich an sein "Opfer" ranpirscht. Ich laufe immer sehr aufmerksam durch die Straßen, aber ich bemerke ihn trotzdem meistens erst an der Reaktion meines Hundes. Er zeigt ganz klare Beschwichtigungssignale: er legt seine Ohren an, macht sich klein, schnüffelt auf dem Boden und "züngelt". Ich möchte nicht, dass ein Hund so auf meinen Hund zugeht, weshalb ich die letzten Male mich immer vor meinen Hund gestellt habe und "Ab" mit einer sehr klaren Körpersprache gesagt habe. Das hat nur insofern geklappt, als dass der Hund einige Meter vor uns weiterhin fixierend stehengeblieben ist , mein Hund flüchten wollte und ich warten musste bis der Besitzer mal um die Ecke kam.
    Heute kam der besagte Hund aber so schnell fixierend und geduckt auf uns zu, dass ich nicht reagieren konnte. Der Hund stand dann genau vor meinem Hund und hat ihn angestarrt. Meiner hat sich (ich weiß nicht, wie ich das besser beschreiben soll) zusammengekauert und ihn nicht angeguckt. Dann ging plötzlich ein lauter, keifender Kampf los, der endete,da ich, was ich nicht hätte machen sollen und was ich auch weiß, meinen Hund weggezogen habe und mich dazwischen gestellt habe. Es war aber auch kein richtig ernsthafter Kampf, allerdings einer, der schnell hätte ernst werden können. Ich habe leider auch nicht erkannt, wer damit angefangen hat, könnte mir aber auch gut vorstellen, dass es meiner war, da er in solchen Situation eher dazu neigt und nicht wirklich cool bleibt.
    Dann kam auch der Besitzer um die Ecke und hat ihn zu sich geholt. Er scheucht seinen Hund immer mit der Leine, die er in der Hand hält. Ich habe das Gefühl, dass der Hund gelernt hat, dass mein Hund etwas Schlimmes ist, da der Besitzer immer etwas grob mit ihm ist, wenn er ihn weiterscheucht oder Ähnliches...


    Natürlich könnt ihr jetzt nicht genau sagen, warum der Hund meinen fixiert, aber was bedeutet es normalerweise, wenn ein Hund einen anderen fixiert? Ich muss dabei immer an Hüteverhalten denken, aber ich weiß nicht, ob dass in meinem Fall passt...oder einfach Rüdenkonkurrenz?!
    Was könnte in diesem Fall der Grund sein? :/

  • Hallo, bei meinem bedeutet das Fixieren spielen..... wird wohl ein umgeleiteter Hütetrieb sein. Nur das verstehen die meisten Fremdhunde nicht, da muss ich aufpassen. Rüdenkonkurrenz sieht bei ihm so aus: mit den Hinterfüßen scharren und sich aufplustern

  • Unsere Hündin fixiert andere auch immer und schleicht sich an, legt sich zwischendurch hin, schleicht weiter,...das muss nicht unbedingt böse gemeint sein. Warum sie das tut- sie ist ein Bordercolliemix, deshalb habe ich es nie infrage gestellt.
    Ich nehme an, die bösen Signale wurden ausgetauscht, als die Hunde schon voreinander standen- das ist zumindest bei uns so, erst dann entscheidet sich die weitere Umgangsweise mit dem anderen Hund..

  • Macht meine auch (ebenfalls Hütemix) aber da die meisten Hunde damit nichts anfangen können versuche ich es zu unterbinden.

  • Hallo,


    meiner macht das auch - er ist kein Hütehund. Bei ihm ist es ganz klar Provokation - mal gucken, wie der andere reagiert. Mein Hund ist sehr unsicher und er meint, das könnte eine Art sein, zu erkennen, wie der andere tickt (beschwichtigt der andere, starrt er zurück, etc...). Ich find diese Methode aber alles andere als toll und das wird somit unterbunden.
    Freilauf um irgendwelche Ecken gibt es somit bei mir nicht - das gibts nur, wenn freie Sicht ist. Denn sollte er nicht an der Leine sein, dann kann ich mir gut vorstellen, dass es bei ihm dann auch Krachen könnte, wenn der Abstand zum anderen Hund zu klein wird, bzw. der andere in seinen Augen die "falschen" Signale aussendet. Oder eben, weil der andere Hund sich nicht provozieren lassen möchte.


    Und wenn deiner schon beschwichtigt, dann scheint es ihm schon sehr unangenehm zu sein. Würde da auch weiterhin den anderen Hund versuchen abzublocken. Und wenn es bei euch heute auch "krachte" dann war es wohl kaum eine Spielaufforderung.
    Vermutlich versucht der andere Hund eine Möglichkeit zu finden, wie er das alleine regeln kann (so wie meiner) - mit dem Unterschied, dass wir das trainieren und üben und er lernen muss, dass ich das regle, der andere Hund aber wohl keine Hilfe vom HH erwarten kann... schade.

  • Zitat


    Jedes mal, wenn der Mischling meinen bemerkt, erstarrt er für einen Moment und läuft dann geduckt mit einem fixierenden Blick auf meinen Hund zu. Er ist dabei so leise, wie ein Raubtier, dass sich an sein "Opfer" ranpirscht:/


    Das ist es auch, das ist Jagdverhalten. Erstarren, fixieren und anschleichen. Darum reagiert der andere Hund dann
    auch zwischen verunsichert und aggressiv. Keiner ist bei einer Jagd gerne die Beute ;)

  • Meiner macht das bei kleinen Hunden in der Regel (auch Hütehundmix BC und Harzer Fuchs inside). Da hinter steckt bei ihn sicher keine böse Absicht, wo er nicht starr fixiert, sondern sich versucht einfach kleiner weniger bedrohlicher zu machen. Er bleibt meist einfach dann wartend liegen und dann kommen eh die meisten von alleine zu ihn gelaufen.
    Er bleibt dann auch für die kleinen Hunde liegen und so. Um ihnen auf Augenhöhe zu begegnen.


    Für Leute die nicht wissen, was in Snoopy steckt und das er ein anständiger Kerl ist, mag das echt bedrohlich im ersten Moment aussehen. Oft haben die Besitzer mehr Angst dann als ihr eigener Hund. Cooleste Sau bis heute eine kleine Manchester Terrier Dame.


    Das nun eine gute Absicht da hintersteckt von dem Nachbarshund würde ich nicht sagen, fixieren ist echt nicht die feine Englische Art. Vor allem fast schon Kopf an Kopf zu stehen ist nicht nett, so was hat mein Hund bis heute nur bei Schafen gemacht um klar zu stellen, ich Chef du nichts.


    Das es dann knallt und zu einen Rüdenshowkampf kommt ist fast verständlich, selbst wenn deiner angefangen hat, hatte er wirklich einen triftigen Grund. Provokation³ Vor allem es waren ja heute auch keine verlangsamte Bewegungen, wie du beschrieben hast ist er fast schon auf euch zu geschossen.


    Hast du schon mal gehört von anderen Hundebesitzern das der besagte Hund aus der Nachbarschaft das bei ihren Hunden auch gemacht hat?

  • Das ist das Verhalten was manche Hunde zeigen wenn sie kein alternatives Verhalten kennen gelernt haben wenn sie einen Artgenossen sehen. Meine macht das auch. Wenn ich aber mit ihr übe und bei Zeiten oft ihren Blick zu mir lenke geht das ganz gut. Das ist keine schöne Sache besonders für die anderen Hunde nicht. Da ist eigentlich der Hundehalter des fixierenden Hundes in der Pflicht.


    Nichts desto trotz ist es schlecht wenn ein Hund einfach ohne Leine rum läuft. Ich würde mir Wiener Würste kaufen und dem anderen Hund jedes mal vor werfen (der eigene bekommt natürlich auch nen Stück wenn er sich richtig verhält) wenn er an kommt. Irgendwann sieht das der Besitzer und nimmt ihn an die Leine weil es nicht sein kann das fremde den eigenen Hund füttern. Nebenbei konditionierst du den anderen Hund gegen.

  • Vielen Dank an alle für eure ganzen Antworten!
    Ich bin mir nicht sicher, ob das Verhalten bei ihm Spielverhalten ist... Ich könnte mir dann eher Provokation, Jagdverhalten oder dass er kein alternatives Verhalten gelernt hat vorstellen. Ich weiß, dass dieser Hund von einem Vermehrer kam und anfangs vor allem Angst hatte und daher vielleicht wirklich zu wenig Hundekontakt in den wichtigsten Zeiten hatte. Vielleicht weiß er deshalb nicht, wie er sich verhalten soll.
    Die Idee mit dem Würstchen oder Ähnlichem hinwerfen, wenn er kommt, um ihn auf Abstand zu halten bis der Besitzer kommt, finde ich gut! Wenigstens das kann dem Hundehalter doch nicht egal sein. Ich finde das eine sehr positive Art den Hund auf Abstand zu halten. So könnte er sich das dann merken und wird dann im besten Fall immer Abstand einhalten. Ist dann nur blöd, dass ich dann immer nur, weil der Besitzer ihn nicht an der Leine hat oder zurückruft, Leckerlis mitnehmen muss. Schade, dass der Besitzer da nicht mit sich reden lässt.

  • Ich habe ja das Problem, dass meine 5.5 Monate alte Labradorhündin das auch macht. Ihr schreibt, dass der Hund vielleicht kein alternatives Verhalten gelernt hat. Jetzt frage ich mich aber, bei wem sollte der Hund das lernen? Was ist ein angemessenes, alternatives Verhalten?


    Wie kann ich darauf Einfluss nehmen außer durch Ablenkung bzw. Unterbindung des unerwünschten Verhaltens?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!