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Ich kann auch Erfahrungen beisteuern:
Jeannie war 9 Jahre alt, als wir nach Wien gezogen sind. Zuvor haben wir zwar in einer Stadt gelebt, aber die hatte nur an die 70.000 Einwohner und wir lebten am Stadtrand. Hatten einen Garten von dem aus man direkt in die Au entlang der Traun gelangte - ohne eine Straße überqueren zu müssen.
Jeannie war unter diesen Umständen fast nie an der Leine. Stadt kannte sie schon, aber wenn wir mit ihr dort waren, dann waren wir immer mit dem Auto unterwegs. Öffis kannte sie also gar nicht.Für sie war es anfangs in Wien schon stressig. Das fing schon bei der U und S Bahn Station an - da traute sie sich nicht reingehen. Ich hab sie dann immer ein paar Meter getragen, dann abgesetzt, sie lief wieder ein Stück und das Ganze von vorne.
Leider ging es nicht anders. Ich hatte damals kein Auto, war auf die Öffis angewiesen.
So richtig schlimmen Stress hatte sie beim Fahren wohl nicht. Sie war ein Hund der alle Menschen geliebt hat und in der U Bahn hat sich immer wer gefunden der sie streicheln wollte, oder ein Stück von was zum Essen abgeben... (hab ich anfangs erlaubt).
Nach längeren Fahrten mit Öffis, oder/und wenn wir länger in dichtem Menschengewühl unterwegs waren, hat man abends bemerkt, dass sie extrem platt war. Das mochte ich ihr nicht zumuten und wenn es irgendwie ging, hab ich sie zuhause gelassen. Bzw später ist sie dann mitgekommen, wenn wir mit dem Auto unterwegs waren.Das erste Jahr in Wien war für den Hund (und meinen Mann und mich
) ganz doof, weil wir in einer Gegend wohnten wo es nur eine mickrige Hundezone gab. Weit und breit kein Park, wo Hund mal richtig auslaufen kann.
Bei Jeannie hab ich deutlich bemerkt wie sehr sie es vermisst im Grünen schnuppern und laufen zu können. Wir sind mindestens 2mal die Woche mit ihr zur Donauinsel gefahren - ihr Augen haben geleuchtet, wenn man sagte: "Wir fahren zur DI".
Dort konnte sie, wie früher, ihrem Lieblingshobby Graben nachgehen und Wildtiere deren Fährten man aufstöbern kann, gibt's dort auch.Seit 6 Jahren wohnen wir nun noch dichter am Zentrum, aber es ist viel besser, weil der Prater quasi vor der Haustür ist. Dort gibt es sehr große Hundezonen, wo (nun) Furina auch ohne Leine austoben kann. Wir gehen jeden Tag dorthin. - Bis zum Heustadlwasser, wo sie auch schwimmen kann.
Da bei Furina wohl ein Windspiel dabei ist, wüsste ich nicht wie das funktionieren sollte, wenn wir in einer Ecke wohnen würden, wo es diese großen Freilaufflächen nicht gibt. Sie entwickelt eben einen ziemlichen Speed und Parks, die für Jeannie ausreichend waren, schrumpfen bei ihr drastischEin gestresster Stadthund ist sie nicht. Sie ist von Anfang an mit den Öffis gut klar gekommen. Legt sich in der U Bahn auch ab und knabbert an nem Knochen.
Allerdings merke ich auch bei ihr, dass sie ziemlich platt ist, wenn wir mal länger in der Stadt unterwegs waren. 2 Stunden durch die Stadt erschöpfen sie viel mehr als 4 Stunden auf der Donauinsel oder im Prater schnüffeln, laufen, schwimmen! (Aber tja, da geht's mir auch nicht anders).
Ach ja, und in der Anfangszeit hat sie ziemlich an der Leine gezogen. Sie hat zwar rasch lockeres "Fuß" laufen gelernt, doch in der Stadt hat das die ersten 3 Monate oder so nicht geklappt. Da ist sie immer wieder ins ziehen verfallen. Aber das ist mittlerweile auch Geschichte.
Da sie aus dem Tierschutz ist, und man von ihrer Vergangenheit nichts weiß, außer dass sie in einer Tötungsstation gelandet ist, kann es natürlich auch sein, dass sie als Welpe das Stadtleben schon kennengelernt hat. (Als sie im April zu uns gekommen ist, wurde ihr Alter auf ca. 1 Jahr geschätzt).Liebe Grüße
Sabine -
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Zitat
hat jemand einen tipp wie man einem 4jährigen hund bus und tram fahren bei bringt? mein freund hat das leider in der welpenzeit verschlafen und es ist für alle beteiligten eine tortour. immer wenn er einen bus sieht, will er einsteigen. sind wir mal drin, rennt er nevös umher und fängt an zu fiepen und jaulen.
ich fahre fast immer mit ihm fahrrad in der stadt. da blendet er alles aus und ist im "arbeitsmodus", aber für den winter wäre ÖV fahren können schon toll!Ich habe damit angefangen, dass wir öfters an der Bushaltestelle standen und einfach nur beobachtet haben. Bus hält, Leute steigen ein und aus, Bus fährt wieder.
Dann sind wir an einem Sonntagmorgen (Bus leer!) eine Station gefahren. Wir sind direkt an der Tür stehen geblieben, haben uns also noch nicht hingesetzt.
Das ganze haben wir dann halt gesteigert... immer längere Fahrten (dann auch mit hinsetzen) und eben dann auch zu belebteren Zeiten.
Zug gefahren sind wir direkt 1h am Stück, in einem recht leeren Zug. Da gab es absolut keine Problem. -
Ich glaub ich setz mich mal mit einer Tube Leberwurst am Sonntagmorgen ins Tram und fahre 1-2 Stationen und laufe zurück und mache es nochmal.. Vielen Dank für die Inputs!!
Gleich hol ich den kleinen Gauner vom Hort ab mit dem Fahrrad - hoffentlich bleibts noch lange schön
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Nur, damit du dich nicht zu früh freust: Meinem Hund haben die ganzen Tipps bis jetzt noch nicht geholfen. Wir üben seit über einem Jahr, allerdings mit Pausen und sie hat immer noch Angst im ÖPV. Immerhin ist sie mittlerweile so weit, dass sie Futter annehmen kann, aber sie hat immer noch die Panik in den Augen, zittert und hechelt.
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Hier habe ich es mit viel Ruhe und richtig tollen Leckerlis geschafft.
Bis heute fährt meine sehr gerne Bus.Als sie mal total kaputt war, hat sie sich mitten in der Pampa an eine Bushaltestelle gestellt und wollte keinen Schritt weiter
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Öffis klappen bei uns zum Glück sehr gut. Viel Glück beim Training
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Challenge 2 geschafft: Mücke lässt sich mit Leberwurst aus der Tube in der U-Bahn "festfüttern" und ist unsicher, aber nicht mehr panisch, wenn sich wer bewegt...wir mussten im Feierabendverkehr fahren und 2x ist ein Fahrrad umgekippt hinter uns, es gab nur gespitzte Ohren, aber die Tube war interessanter...
*an sich hält, damit sie nicht zu euphorisch wird*
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:2thumbs: Super!
Hier wäre schon ein einzelnes umkippendes Fahrrad der Supergau. Ich glaube langsam, es hilft alles nichts, ich muss den Führerschein machen und per Auto durch die Stadt gurken. Mein grünes Herz blutet, vor allem weil ein Auto in Berlin so absolut unnötig ist, aber mein Hund hat einfach zu viel Angst vor Menschen.
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Zitat
:2thumbs: Super!
Hier wäre schon ein einzelnes umkippendes Fahrrad der Supergau. Ich glaube langsam, es hilft alles nichts, ich muss den Führerschein machen und per Auto durch die Stadt gurken. Mein grünes Herz blutet, vor allem weil ein Auto in Berlin so absolut unnötig ist, aber mein Hund hat einfach zu viel Angst vor Menschen.
Du, ich hab auch nen Führerschein, aber Düsseldorf und Parkplätze...
Normalerweise sind ja schon stehende Fahrräder aus 500m Entfernung Grund genug für nen Herzinfarkt beim Hund, deswegen hätt ich Dienstagabend heulen können vor Erleichterung.
Allerdings ist es so, dass wir einen Tag einen Meilenstein bewältigen (zB das Trockenfleischfressen an der Hauptstraße zur Feierabendzeit), sie den nächsten Tag dafür umso "krasser" drauf ist, sich also praktisch wieder beim wedelnden Blatt platt auf den Boden schmeißt.
Ist für mich eigentlich ein Zeichen dafür, dass sie den vorherigen Tag nicht verarbeiten konnte/der Schritt _zu_ groß war.
Ich werde das nächste Woche mal mit unserer Trainerin besprechen, wie ich die Schritte wieder kleiner machen kann/ob sie das wirklich überfordert oder ob sie nicht so versucht, sich aus der Situation zu ziehen bzw sich ihren Ängsten nicht stellen "will" (im Sinne von, ich hab da lieber Angst vor, ich will das gar nicht kennenlernen, is alles viel zu schrecklich).
Denn sie ist nach einem Meilenstein-Gassigang immer sehr happy und gut drauf, aufmerksam und wirkt gelöster, am Tag drauf zieht sie schon vor Öffnen der Haustür den Schwanz ein. Klingt bestimmt alles ein bisschen wirr - aber bei ihr ist halt einiges nicht so ganz "normal", sie benimmt sich wochenlang wie ein "normaler, wenn auch unsicherer" Hund, dann, als hätte man nen Schalter umgelegt, sind alle bis dahin erarbeiteten Dinge wie weggeblasen und sie ist so panisch wie in der ersten Woche bei mir.
Ein Beispiel: sie hat es von Anfang an geliebt, mit im Auto mitzufahren - seit 3 Wochen plötzlich hat sie Megastress, hechelt ohne Ende, die ganze Rückbank ist nass, wenn wir aussteigen und sie versucht, in den Fußraum zu steigen (was ich aber nicht will, falls sich mal einer der Vordersitze löst, gibt das ja böse Verletzungen) - sie ist mit Geschirr gesichert und verrenkt sich halb, nur, um in den Fußraum zu kommen...für eine Box ist mein Auto zu klein, zumal ich noch Katze und Kaninchen hab, die in ihren Boxen ebenfalls gesichert mitfahren sollen (Katze auf dem Beifahrersitz, Kaninchen neben Hund auf der Rückbank, beide Transportkörbe festgeschnallt).
Heute kann ich den Fußraum zustellen mit Klamotten und großer Eisbox, aber das Verhalten ist nicht normal, bis Juli hatte sie keine Probleme mit dem Wagen, im Gegenteil!Toitoitoi, diese Woche ist bisher eine gute Woche, ich hoffe, das bleibt so und ich kann wenigstens eine Baustelle "weggeneralisieren".
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Ich drücke die Daumen und würde mich freuen, wenn du dann erzählst, was die Trainerin dazu sagt. :suess:
Erst wollte ich fragen, ob nicht ein paar Ruhetage nach so einem großen Schritt einen Versuch wert wären, aber da du schreibst, dass ihr dann schon direkt an der Haustür alles zu viel sein kann und der Hund ja nun mal zum Lösen raus muss, ist das wohl nicht praktikabel.
Kleine Schritte und überhaupt erst mal Analyse durch die Trainerin sind sicher eh eine bessere Idee.
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