Kann Einschläferung f.d. Hund schrecklich sein?

  • Als Besitzer eines herzkranken Hundes beschäftigt man sich zwangsläufig auch mit dem letzten Schritt (der natürlich hoffentlich noch in weiter Ferne ist). Geschockt war ich jedenfalls heute von der Erzählung einer Bekannten, die ihre Katze einschläfern lassen musste (ist aber schon ein paar Jahre her). Sie erzählte, dass sie die Katze auf dem Arm hielt, als sie "die Spritze" bekam (es wäre nur eine gewesen). Es sei ganz schrecklich gewesen: Die Katze habe geschrien und die Beine um ihren Hals geschlungen.....

    Mich beschäftigt das ziemlich und ich wollte mal hier nachfragen, ob noch jemand sowas mitmachen musste.
    Wie ist sowas möglich :sad2: ? Hat der Tierarzt da einen Fehler gemacht? Gibt es zur Einschläferung unterschiedliche Wirkstoffe? Wer weiss da was?

    Der Gedanke, dass das eigene Tier mal so leiden müsste in seinen letzten Minuten ist doch ganz schrecklich.....

    LG Francisca

  • So viel ich weiß wird das Tier zuerst in Narkose gelegt. Wenn es eingeschlafen ist bekommt es eine weitere Spritze die dann zum Tod führt. Daher sollte das Tier dann auch nichts mehr spüren.

    Habe aber auch schon Einschläferungen gesehen wo es nur eine Spritze gab.

  • Ich habe mal gehört, dass man sein Tier mit E77 einschläfern lassen sollte. Dann schläft es ganz friedlich ein.

    Es gibt andere Mittel, die für den TA lukrativer sind und die er deshalb anwendet, die aber anders wirken. (so, wie Du beschreibst)

    Aber, wie schon geschrieben, ich habe das nur gehört und musste so einen Abschied GsD noch nicht erleben.

  • Wenn das Tier nicht vorher in Narkose gelegt wird, kann es für das Tier je nach Wirkstoff eine Qual.
    T 61 (Embutramid) darf meines Wissens nach eigentlich nur bei betäubten Tieren angewendet werden, weil es bei dem Mittel Berichte gibt, die von langen Todeskämpfen, Ersticken bei vollem Bewusstsein und ähnlichem berichten, die manchmal vorkommen, wenn T61 allein angewendet wird.

    Pentobarbital hat meines Wissens auch ohne vorherige Narkose keine solchen Nebenwirkungen und kann auch ohne Narkose eingesetzt werden

  • Zitat

    So viel ich weiß wird das Tier zuerst in Narkose gelegt. Wenn es eingeschlafen ist bekommt es eine weitere Spritze die dann zum Tod führt. Daher sollte das Tier dann auch nichts mehr spüren.

    Genau so "kenne" ich es auch ..
    Zuerst wird das Tier in Narkose gelegt und dann bekommt es eine weitere Spritze ...


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  • Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, lange im Vorfeld mit meinem TA über die Einschläferung gesprochen zu haben (Jahre vor dem ersten Abschied). Er hat mir die Wirkungen und Nebenwirkungen der verschiedenen Narkotika erklärt, die zum Einschläfern i.d.R. verwendet werden, hat mir erzählt, wie es in seiner Praxis fast immer läuft (Pentobarbital), und ich konnte all meine Fragen und Bedenken loswerden.

    Wichtig wäre mir, sicher sein zu können, dass mein TA kein T61 verwendet.

  • Timmy hat vom TA erst eine Narkosespritze und dann die Spritze zur Einschläferung bekommen. Er ist dann ganz friedlich in meinem Armen eingeschlafen.

    Da mich damals ähnliche Sorgen bewegt haben, habe ich mir das Buch "Der Verlust eines Hundes" von Elli H. Radinger gekauft. Mir hat das Buch damals sehr geholfen, mich auf den Abschied von Timmy vorzubereiten.

  • Jedes Tier, das bei uns eingeschläfert wird, bekommt zu allererst eine Narkose und erst danach das Mittel, das zum endgültigen Tod führt. Es ist dabei "fast" egal, welches Mittel man nach erfolgter Narkose nimmt, das Tier wird davon nichts mehr bemerken. Allerdings gibt es Mittel, die schneller und solche, die weniger schnell wirken (wobei das auch abhängig davon ist, wohin das Mittel verabreicht wird. Wird direkt in den Herzmuskel gespritzt, was viele Besitzer allerdings nicht wollen, ist es oft nur eine Sache von wenigen Sekunden). IdR werden von verantwortungsvollen Tierärzten zuerst Narkosen verabreicht und danach ein Mittel, das schnell wirksam ist und direkt zur Lähmung des Herzmuskels führt.
    Ich weiß es wirklich nicht genau, müsste nachfragen. Aber soweit ich weiß, ist es in Deutschland verboten, einfach ein überdosiertes Gift zu verabreichen, das zum Tod führt, ohne das Tier vorher zu narkotisieren.

    Was du von deiner Bekannten beschreibst, finde ich absolut grausam und sowas ist mir noch nie untergekommen. Hier bekommen die Tiere eine ausreichende Narkose (niedrigdosiert muss es im Falle einer Euthanasie auch nicht mehr sein...), je nach dem, wohin gespritzt wird, schlafen sie innerhalb weniger Sekunden bis Minuten wie bei einer gewöhnlichen Narkose. Die Besitzer können sich in der Zeit ganz in Ruhe verabschieden. Wenn das Tier schläft (und keine Schmerzen oder andere Reize wie Geräusche, Licht, Berührungen,... mehr wahrnehmen kann), wird die letzte Spritze verabreicht. Wohin, wird idR erfragt, da manch einer dabei bleiben möchte und nicht jeder kommt damit zurecht, wenn direkt in den Herzmuskel gespritzt wird (was ich verstehen kann, ich würde es aber persönlich bevorzugen).
    Der Tierarzt bleibt dabei und überprüft dabei Atmung und Herzschlag des Tieres. Die Tiere sind dabei völlig schmerzfrei, es kam hier bisher bei noch keiner Euthanasie vor, dass ein Tier Schmerzen leiden musste (abgesehen vom Einstich bei der Narkose).

    Es kommt manchmal vor, dass Tiere, obgleich sie schon klinisch tot sind, nach einer Weile noch leicht "zucken". Das kommt vom Nervensystem und kann in Einzelfällen vorkommen, normalerweise bleibt ein TA aber so lange dabei, bis davon auszugehen ist, dass mit Zuckungen nicht mehr zu rechnen ist (schlichtweg, weil es manche Besitzer verängstigt).

    Unterhalte dich schon jetzt mit deinem Tierarzt über den Ablauf, wo die Euthanasie stattfinden kann (zu Hause, Tierarztpraxis) und was da genau passiert. Er wird dir sicherlich Auskunft geben können. Kein verantwortungsvoller TA spritzt einfach ein Mittel, das dem Tier Schmerzen bereitet. Das ist schlicht und ergreifend nicht Sinn und Zweck einer Euthanasie...

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