Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe
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Ich bin momentan echt im Zwiespalt - evtl. könnt ihr mir ja helfen:
Kiddo ist fast 9 Monate alt und unser "größtes" Problem ist - man ahnt es kaum - das Alleinebleiben.
Er begleitet mich zur Arbeit, so haben wir also keine Notwendigkeit, dass er alleine bleiben muss. Dennoch möchte ich natürlich schon, dass er nachmittags mal 3 Stunden stressfrei alleine bleiben kann.
Hierzu hatten wir bereits ein Coaching, bei einer Trainerin, die ich sehr schätze. Ihr Ansatz war, dass wir das Alleinebleiben positiv verknüpfen.
Ich schicke Kiddo also in sein Körbchen und verstecke in der gesamten Wohnung Käse, das funktioniert auch wunderbar, beim Wohnung verlassen gebe ich ihn das Suchkommando und er rennt los und sucht seinen Käse. Damit ist er ca. 15 Minuten beschäftigt, wenn er alles gefunden hat legt er sich jedoch vor die Wohnungstür und jault gelegentlich (ich überwache das mit einer Kamera), steht immer wieder auf und schaut im Rest der Wohnung nach, legt sich wieder vor die Tür und jault.
Ich habe das Gefühl, dass es ihn überfordert die gesamte Wohnung zur Verfügung haben, wenn ich ihn aber beispielsweise nur in der Küche lasse, dann ist das Suchspiel natürlich noch früher vorbei.
Wir haben dank Corona und Homeoffice das Training ein wenig schleifen lassen und das will ich nun wieder ändern, dass wir auch mal Erfolge sehen können.
Ich mag aber die Routine nicht immer und immer wieder abändern...
Was meint ihr: ihm die ganze Wohnung lassen und hoffen, dass es mit der Routine besser wird oder auf die Küche begrenzen, so dass er auch nicht vor der Wohnungstür warten und horchen kann?
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Hallo,
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Ich würde dieses Suchspiel erst gar nicht machen. Was zum knabbern, ja. Aber nichts was mit Bewegung zu tun hat. Außerdem soll der Hund es ja auch bewusst mitbekommen das man geht.
Micky hatte bis vor kurzem nur ein Zimmer zur Verfügung, statt mit Tür, mit einem Kindergitter ausgestattet um ihn nicht so abzuschotten. So konnte er auch nicht dauernd an die Haustür um zu gucken, ob ich wieder da bin.
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Hi breetarrr !
Ich schließe mich lxbradormicky_ da an, ich würde das Suchspiel auch nicht machen. Das kann den Hund unter Umständen hochdrehen, was du ja eigentlich nicht möchtest, da Alleinebleiben mit Ruhe und Entspannung verknüpft sein sollte. Was ich daran auch problematisch finde ist, dass dein Hund von der Tatsache, dass du gerade gehst unheimlich abgelenkt wird. Wenn er den ganzen Käse dann gefunden hat, dann "bemerkt" er das erst so richtig bzw. kann sich dann erst darauf konzentrieren und dann kickt meiner Erfahrung nach der Frust/die Angst oder auch nur die Verwunderung viel stärker rein. Zusätzlich schaffst du dir eine angespannte Erwartungshaltung, die Kiddo dann unmittelbar mit dem Alleinebleiben assoziiert.
So war es zumindest bei uns, wir haben es anfangs mit Knabberzeug und einem Kong versucht und es war eine Katastrophe. Wir haben dann alles weggelassen, haben darauf geachtet, dass es vorm Alleinebleiben nur langweilige Löserunden und keine Action gab und sind ruhig mit einer Verabschiedung gegangen.
Nimo musste sich also zwangsläufig damit auseinandersetzen. In meinen Augen hätte das auch den positiven Nebeneffekt, dass an den Zeitpunkt deines Verabschieden nicht sofort die Handlung "Aufstehen" (für das Suchen) verknüpft wird. So ist die Chance größer, dass er irgendwann vielleicht einfach im Körbchen bleibt, weil du ihm das ritualisierte Aufstehen nicht beibringst.
Zur Raumthematik:
Begrenzen war bei uns persönlich insgesamt sehr kontraproduktiv und hat zu massivem Stress geführt. Nimo hat bis auf das Schlafzimmer und das Bad also die ganze Wohnung zur Verfügung und hält sich somit auch automatisch im Wohnzimmer auf, wo er sonst auch den ganzen Tag über ist. Ich hatte außerdem den Eindruck, dass er das gebraucht hat, sich den Raum so "erobern" zu können wie er will. Anfangs lag er in Türnähe und ist mit fortschreitendem Training immer weiter ins Wohnzimmer zurückgerückt, bis er tatsächlich auf der Couch bzw. im Körbchen angekommen ist und dort schläft oder döst er inzwischen. Wenn er doch mal unruhigere Phasen hat, hilft es ihm enorm, sich kurz wieder in Türnähe legen zu können, ich sehe auf den Videos dann immer, dass seine Körpersprache dann wesentlich entspannter wird und meistens döst er dort dann auch wieder.
Ich würde das bei dir davon abhängig machen, ob er angespannt die Tür belagert, sich mit fortlaufendem Training auch mal von dort entfernt usw. Ich dachte anfangs auch, dass Nimo NIEMALS freiwillig ins Wohnzimmer, geschweige denn in sein Körbchen geht, aber je sicherer er im Training wurde und je mehr Routine reinkam, desto entspannter wurde er dann, bis er diese Türnähe gar nicht mehr gebraucht hat.
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Das Käse-Suchspiel ist wahrscheinlich mittlerweile zum Indikator geworden, dass er gleich alleine bleiben muss. Ich würd es auch weglassen, die beste Absicht dahinter in allen Ehren. Lass ihm nur die Küche und übe ganz normales Alleinbleiben-Training über Desensibilisierung der Hinweise, wie Jacke anziehen, Schlüssel nehmen etc. wenn er denn darauf schon reagiert. Und dann ganz klein anfangen mit Tür aufmachen, Tür zumachen ... halb in der offenen Tür verschwinden ... aus der Tür gehen aber offen lassen, und erstmal alles im Sekundenbereich und nur loben wenn er jeden Schritt fein mitmacht. Mit Futter würd ich gar nicht arbeiten, um nicht noch extra Aufregung aufgrund der Erwartungshaltung reinzubekommen.
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Schon mal lieben Dank für eure Beiträge
Mir graut es ehrlich gesagt davor Kiddo einfach ohne Ritual alleine zu lassen... aber ich werde es heute mal ausprobieren.
Mir ist nur wichtig nun mal eine Linie zu fahren und der Sache auch die nötige Zeit zu geben, ich kann ja nicht erwarten, dass Kiddo mit einem Trick auf einmal 3 Stunden packt - von jetzt auf gleich.
Ich denke ich gebe ihm erstmal die ganze Wohnung, wenn ich ihn nur in der Küche lassen würde, dann würde das Theater mit Sicherheit schon losgehen, wenn ich gerade die Türe schließe.
Aber wie mache ich das genau? Meine Sachen schnappen und einfach gehen?
Ich glaube ich muss mor vorher erstmal ein Bierchen trinken, damit ich nicht die ganze Unruhe auf den Hund übertrage
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Das Käse-Suchspiel ist wahrscheinlich mittlerweile zum Indikator geworden, dass er gleich alleine bleiben muss. Ich würd es auch weglassen, die beste Absicht dahinter in allen Ehren. Lass ihm nur die Küche und übe ganz normales Alleinbleiben-Training über Desensibilisierung der Hinweise, wie Jacke anziehen, Schlüssel nehmen etc. wenn er denn darauf schon reagiert. Und dann ganz klein anfangen mit Tür aufmachen, Tür zumachen ... halb in der offenen Tür verschwinden ... aus der Tür gehen aber offen lassen, und erstmal alles im Sekundenbereich und nur loben wenn er jeden Schritt fein mitmacht. Mit Futter würd ich gar nicht arbeiten, um nicht noch extra Aufregung aufgrund der Erwartungshaltung reinzubekommen.
Ein Indikator schon, ja, aber es bringt positive Aufregung mit sich. Du merkst dabei halt wirklich, dass er sich denkt ich soll schnell abhauen, damit er seinen Käse bekommt.
Die Schlüsselreize interessieren ihn mittlerweile nicht mehr, das haben wir schon fein abtrainiert.
Ich versuche es wie Silbenfuchs empfohlen hat erstmal mit der gesamten Wohnung - ich kann ihn ja überwachen und wenn er zu unruhig ist immer noch auf die Küche ausweichen.
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Schon mal lieben Dank für eure Beiträge
Mir graut es ehrlich gesagt davor Kiddo einfach ohne Ritual alleine zu lassen... aber ich werde es heute mal ausprobieren.
Mir ist nur wichtig nun mal eine Linie zu fahren und der Sache auch die nötige Zeit zu geben, ich kann ja nicht erwarten, dass Kiddo mit einem Trick auf einmal 3 Stunden packt - von jetzt auf gleich.
Ich denke ich gebe ihm erstmal die ganze Wohnung, wenn ich ihn nur in der Küche lassen würde, dann würde das Theater mit Sicherheit schon losgehen, wenn ich gerade die Türe schließe.
Aber wie mache ich das genau? Meine Sachen schnappen und einfach gehen?
Ich glaube ich muss mor vorher erstmal ein Bierchen trinken, damit ich nicht die ganze Unruhe auf den Hund übertrage
Du kannst ja trotzdem ein Ritual machen! Das gibts hier auch und besteht aus den immer gleichen Abläufen von Hund ins Körbchen schicken, in aller Ruhe fertigmachen, Kamera anschalten, Stehlampe im Eingangsbereich anschalten, kurzer Blick zum Hund und immer in der gleichen Tonlage die Verabschiedung "Tschüss, sei brav!". Nimo weiß meistens schon ab dem Zeitpunkt, an dem ich im Bad verschwinde, dass er alleine bleibt. Du kannst es ja auch noch etwas deutlicher machen und als Startpunkt etwas wählen, was du sonst nicht unbedingt oft am Tag tust tust: einen Schal an die Türklinke hängen, einen bestimmten Song laufen lassen, bestimmte Türen schließen usw.
Dann hast du quasi ein Ritual, das aber gleichzeitig auch schon dein Weggehen regelt und organisiert - das gibt euch beiden Sicherheit und Routine
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So ich habe ihn gerade alleine gelassen.
Habe kein Bohei darum gemacht, die Kamera aufgestellt, die Türen von den Räumen geschlossen, wo ich ihn nicht haben möchte ihn ins Körbchen geschickt und mich verabschiedet....
Konnte mangels Datenvolumen leider nicht komplett kontrollieren wie er reagiert hat, aber das was ich sehen konnte war neugierig und wartend, aber nicht panisch. Bin allerdings nach 7 Minuten wieder rein, da ich ihn lieber mit der Kamera beobachten möchte.
Ich denke so werde ich es nun 2-4 Wochen weiter versuchen und schauen, wie wir damit klarkommen.
Wenn ihr mögt berichte ich hier weiter
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Vorgestern hatte ich einen Schlüsselmoment: ich bin aus dem Wohnzimmer gegangen, habe die Tür geschlossen und war auf dem Balkon und hatte soooo ein schlechtes Gewissen, weil der arme arme Hund nun auf sich alleine gestellt im wilden Wohnzimmer bleiben musste... Ich dachte mir wirklich, dass ich se nicht mehr alle beisammen habe und habe mir ganz arg vorgenommen, beim nächsten mal wenn ich den Hund alleine lasse kein schlechtes Gewissen zu haben.
Also habe ich heute nur die Kamera eingesteckt und bin einfach aus der Wohnung raus... Ohne irgendwas, kein Ritual, keine Abschiedsworte und was soll ich sagen... bis auf 2-3 mal kurzes Jammern ist Kiddo einwandfrei fast eine ganze Stunde alleine geblieben
Er lag zwar ganz nah an der Tür aber hat sein Köpfchen abgelegt und zwischendurch gehorcht.
Was wenn ich die ganze Zeit das Problem hatte und nicht der Hund? Vielleicht hab ich ihm das von Anfang nicht zugetraut und total schwarz gemalt
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Das klingt doch super!
Drücke dir die Daumen, dass es so weitergeht!
Unsere Kinder dürfen seit Dienstag wieder in den Kindergarten. Nach 13 Wochen "alle immer Zuhause" kehrt nun langsam so etwas wie ein normaler Alltag zurück.
Ich hatte ja ursprünglich befürchtet, dass Corona uns weit zurück wirft in der Alleine-Bleiben Sache. Mittlerweile glaube ich aber, dass es uns sehr viel gebracht hat.
Nämlich vor allem einen Hund, der endlich angekommen ist und richtig zur Ruhe kommt (Jessa ist ja erst seit November bei uns).
Sie konnte in der Anfangszeit keine zwei Sekunden alleine sein. Ist mir überall hin gefolgt.
Nun liegt sie oft irgendwo rum und schläft. Vermutlich, weil sie mitbekommen hat, dass hier immer mal jeder von uns ein und ausgeht (Garten, Keller, einkaufen) - ABER, dass auch jeder wiederkommt
Ich hatte sie während Corona immer nach der Morgenrunde und dem Frühstück ins Schlafzimmer geschickt und die Tür geschlossen. Wir anderen waren alle in anderen Räumen, aber zumindest die Kinder fast immer hörbar.
Seit Dienstag geht nun morgens mein Mann mit ihr spazieren und ich bringe in der Zeit die Kinder in den Kindergarten.
Dann Hund fressen lassen und ab ins Schlafzimmer (macht dann mein Mann, er ist schneller wieder zurück vom Gassi als ich vom Kiga). Dann geht er in die Firma und Jessa ist ca. 10 min alleine bis ich wieder nach Hause komme. Gestern und heute hat sie in der Zeit tatsächlich einfach gepennt
Ich gehe dann auch ins Büro (allerdings im Haus, Homeoffice) und schließe die Tür. Keine Reaktion von ihr, sie pennt weiter. Obwohl sie mich definitiv im Schlafzimmer nicht hören kann :)
Bin total optimistisch, was die Zukunft angeht, wenn ich vielleicht irgendwann auch mal wieder in die Firma kann/ darf/ muss
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