fehlendes Vertrauen und was soll das eigentlich???
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Ich weiß nicht so recht, wie ich anfangen soll. Und eigentlich will ich wohl nur Dampf ablassen, weniger "Lösungen". Grisu ist ein Australian Shepherd, jetzt 7 Jahr alt, und hat sicherlich immer schon "Aggressionspotential" gehabt. Er ist der "du willst Ärger-du kriegst Ärger"-Typ und scheint sich Null um seine eigene körperliche Unversehrtheit zu kümmern. Dabei ist er eigentlich wirklich nett, an mir orientiert, ein Beobachter und Denker. Monatelang ist alles gut und dann rastet er aus. Und ich kann es nicht vorhersehen, so dass ich permanent unsicher bin. Er ist nett, ansprechbar, geduldig, lässt sich kaum provozieren und dann gibt es plötzlich wieder einen Moment, da tickt er aus. Ich begreif es nicht. Wir hatten dieses Jahr zwei dieser Situationen. Erste: fremder Hund kommt um die Ecke recht dicht vor uns, ohne Leine, kommt dann freudig auf uns zu, aber nichts wildes, aufdringliches. So Situationen haben wir zig mal gehabt. Grisu sagt dann halt hallo oder schaut zu mir. Ich hatte gerade wieder das Vertrauen, dass er genau das tut, ich bin eher übervorsichtig. Und dann, nach über einem Jahr: er sieht den Hund und geht sofort drauf. Ich war nicht unsicher. Lucy 5Meter hinter ihm, der andere Hund nicht anders, als zig Hunde zuvor... Ich versteh es einfach nicht.
Und heute: unsere Katze liegt auf dem Stuhl, hüpft runter, Grisu greift sie an. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, warum. Da war keine Ressource, nichts. Grisu mag unsere Katze nicht (beruht auf Gegenseitigkeit) und so alle 1,5 Jahre etwa kloppen die sich mal. Bislang ging es immer von unserer Katze aus. Was das heute war, keine Ahnung...Es ist immer wieder so: etwa 1 Jahr lang ist alles gut und dann wieder irgendwie so etwas. Ich schaffe es nie, ihm völlig zu vertrauen. Wenn ich kurz davor bin, passiert wieder so etwas. Und ich sehe nicht, warum eigentlich...
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Oje, lass dich drücken :ua_wave:
Was mir spontan einfällt, da Aussies damit wohl öfter Probleme haben: hast du seine Schilddrüse mal untersuchen lassen? Mit allen Werten und im Hinblick auf (Subklinische) SDU? -
Sowas kommt mir seeeehr bekannt vor, auch bei Shira mit fremden Hunden
Mal versteht sie sich komischerweise mit jedem dahergelaufenen TutNix, egal ob Rüde oder Hündin - und dann kommt einer um die Ecke und es scheppert. Oder man trifft auf einen bekannten Hund, ihr sitzt irgendwas quer, und es knallt. Völlig ohne erkennbares Muster und immer, wenn ich grade anfange, mich zu entspannen.
Ich versteh dich und leide mit dir. Ich denk mir mittlerweile: Da gehts den Hunden wie den Menschen - Manche sind einfach launische Arschgeigen! :hug:
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Ja, launische Arschgeige
. Vielleicht hätte es mir damals zu denken geben sollen, dass er als mini-Welpen-Pimpf schon versucht hat, seine Mutter von ihrem Futternapf wegzuknurren
An SDU glaube ich eigentlich nicht. Er ist in der Hinsicht schon ein wenig der Aussie, vor dem hier im DF gerne mal gewarnt wird bei den welcher-Hund-passt Überlegungen: mit so 6-18 Monaten hatten wir doch einiges mit Ressourcenverteidigung, Frustrationstoleranz und im Zweifelsfall immer nach vorne gehen (Deeskalation ist was für Weicheier...) zu tun... Ich würde schon sagen, wir haben es größtenteils gut hinbekommen und abgesehen davon ist er der tollste Hund. Was mich belastet ist einzig dieses nicht-einschätzbare. Es sind nicht ganz bestimmte Situationen und vor allem passiert so etwas recht selten mittlerweile. Aber wenn, kommt es für mich immer aus heiterem Himmel. er warnt ja auch nicht wirklich, sondern explodiert dann gleich. Zumindest ist es nur Getöse und keine ernste Verletzungsabsicht, aber dennoch. So ist es halt ein permanent ungutes Gefühl, weil man nie so wirklich weiß, wann es das nächste mal passiert... Dadurch hat auch er letztlich viel mehr Einschränkungen, als sein müsste, ich kontrolliere ihn halt recht stark.
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also ehrlich gesagt - auch wenn ich jetzt bestimmt gleich Haue krieg...
klingt das für mich nach mehr oder weniger typischem Aussie-Verhalten ;-)Es sind halt keine Mitlaufhunde, auf die muss man immer ein Auge haben, besser zwei
Ein Aussie ist kein Hund, für den immer alles gleich abläuft. Die leben gerne nach dem Motto: öfter mal was Neues
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huhu...
einerseits versteh ich dein problem, andererseits find ich das aber auch irgendwo normal...
loki kann auch gerne schonmal rumflippen, wenn er nen miesen tag hat und das gestehe ich ihm auch irgendwo zu...
mal ganz abgesehen von der rasse...kaum einer von den hunden mit denen ich so unterwegs bin...sei es nun privat oder beruflich...reagiert immer berechenbar, deeskalierend und für seinen HH absehbar und wünschenswert.du sagst ja, er macht dabei keine löcher...so what...
klar ist das nicht schön, wenns denn passiert, aber die welt geht auch nicht unter
sieh das ganze etwas lockerer, ich finde das macht schon vieles einfacher und hoffe drauf, dass dein gegenüber das auch tut...
ich mein...was ist die alternative? grisu immer einschränken, kontrollieren usw? wenn sowas wirklich so selten vorkommt wie du schreibst und dabei nix wirklich dramatisches passiert...ich würde es so lassen wie es ist und halt damit leben, dass es nicht immer so rosig ist.falls es dich tröstet...is ja nicht so, dass ich sowas nicht kenne...
ein schwank von unserer morgenrunde...
wir gehen durchs dorf zurück, loki angeleint, weil straße...treffen eine cockerhündin ohne leine...sie kommt mit frauchen über die wenig befahrene straße zu uns, die beiden begrüßen sich, machen ein paar spielaufforderungen, wir setzen den weg gemeinsam fort bis zum bäcker.
das cockerfrauchen bindet die hündin draußen an, ich stehe noch mit meiner gassi begleitung auf der anderen straßenseite, unterhalte mich kurz.
loki konnte die hündin die ganze zeit sehen...alles normal, kein fixieren oder irgendwas...
frauchen kommt aus der bäckerei raus, nimmt ihre hündin mit, geht an uns vorbei wieder zurück nach hause...
und loki flippt komplett aus...wtf?? ich war so baff, dass ichs ihm im ersten moment nichtmal verboten habgeht also nicht nur dir so
augen zu und durch und die schönen momente in denen es gut klappt genießen -
Willkommen im Club!
Meine Hündin (Schäferhund-Labbi-Mix) wird im September 6 Jahre alt und seit 4,5 Jahren kommt sowas immer mal wieder vor. Ich kann das auch absolut nicht einschätzen und gehe fremden Hunden, soweit irgendwie möglich, aus dem Weg. Madame hat auch tatsächlich noch nie einen anderen Hund gebissen oder anderweitig verletzt, aber es ist kein schönes Bild, wenn sich ein 30-kg-Hund auf einen 10-kg-Mix wirft und den platt walzt. Ist auch erst 2 x passiert, keine Verletzungen, aber HILFE, wer will schon sowas. Ich erkläre mir das so: Ich sehe, rieche und höre nicht, was der Hund sieht, riecht oder hört. Vielleicht gab es ein Knurren, vielleicht riecht der andere "schlecht", vielleicht war da ein kurzer "böser" Augenkontakt, den ich nicht mitbekommen habe?
Gruß
Lilibeth -
Ja, untypisch für einen Aussie ist er sicher nicht
.
Und du hast recht:
Zitat
sieh das ganze etwas lockerer, ich finde das macht schon vieles einfacher und hoffe drauf, dass dein gegenüber das auch tut...
es ist sehr mein Problem, ich kann mit "Aggressionsverhalten" nur sehr schwer umgehenZitatich mein...was ist die alternative? grisu immer einschränken, kontrollieren usw? wenn sowas wirklich so selten vorkommt wie du schreibst und dabei nix wirklich dramatisches passiert...ich würde es so lassen wie es ist und halt damit leben, dass es nicht immer so rosig ist.
es gibt Situationen, da weiß ich mit einiger Wahrscheinlichkeit, dass es knallen kann. Z.B. findet er DSH allgemein sehr unlustig und wenn ich am Strand liege und lesen will (also nicht auf ihn achte) ist er halt angeleint, so falls ein Fremdhund sich unserer Decke nähert. Das sind halt Dinge, die weiß ich und so stört es mich auch nicht. Du hast aber recht, ich kontrollier aus Sorge tatsächlich zu stark. Er läuft in der Stadt (wir wohnen auf dem Land, sind in der Stadt eher selten) grundsätzlich nicht frei, auch in Parks nicht, wo es erlaubt wäre. Und nach dem letzten Erlebnis lasse ich ihn hier bei uns auch wieder vor unübersichtlichen Wegstellen warten, da dachte ich ja eigentlich, es sei nicht mehr nötig
. In verkehrsberuhigten Straßen etc. ist er ebenfalls immer angeleint, wer weiß, was da aus der Einfahrt kommt... An Hundestrände/auf Hundewiesen gehe ich nicht, da könnte ja dann ein Hund sein, mit dem es zufällig nicht passt
. Wie gesagt, das ist letztlich viel mehr mich selbst verrückt machen, als Realität, aber irgendwie ist es ja schon so: dann läuft es mal eine Weile richtig gut, ich lass ihm mehr Spielraum und peng, knallt es wieder...
Lucy z.B. kann mit Fremdhunden generell wenig anfangen und auch deutlich werden. Dennoch lasse ich sie bedenkenlos überall frei laufen, wo es toleriert wird, egal wo und ohne, dass ich mir Sorgen machen würde. Lucy kann man beim Denken zusehen und sie warnt ausgiebig, bevor mehr passiert, so ist alles gut für mich.
Zitataugen zu und durch und die schönen momente in denen es gut klappt genießen
Ja, wie gesagt, ich sollte wohl wirklich ein wenig gelassener werden... -
Mit der eigenen Anspannung kann man seinen Hund auch "einschalten". Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Unser Zippel hat auch Wachtrieb und im Dunklen ist es besonders ausgeprägt, aber wenn ich dann auch noch angespannt bin, gleicht sie einem gespannten Bogen... Vielleicht ist es auch ein wenig Deine Tagesform?
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Zitat
Willkommen im Club!
Madame hat auch tatsächlich noch nie einen anderen Hund gebissen oder anderweitig verletzt, aber es ist kein schönes Bild(...) Ich erkläre mir das so: Ich sehe, rieche und höre nicht, was der Hund sieht, riecht oder hört. Vielleicht gab es ein Knurren, vielleicht riecht der andere "schlecht", vielleicht war da ein kurzer "böser" Augenkontakt, den ich nicht mitbekommen habe?
Sieht bei uns genauso aus, nur dass noch nie was mit nem bedeutend kleineren Hund passiert ist sondern eher mit gleichgroßen/minimal kleineren.
Das mit den Blicken habe ich jetzt schon ein paar Mal beobachtet... es gibt so einen bestimmten Gesichts- und Augenausdruck, nach dem es meistens wenige Sekunden später knallt. Ich hab zwar den Zusammenhang/Auslöser noch nicht gefunden, aber immerhin ist das ein Hinweis, sich die Hyäne schnell mal zu krallen, bevor sie sich den anderen Hund krallt.
(Das klingt jetzt sicher schlimm! Genau genommen haben wir super selten Stress mit anderen Hunden, vielleicht so 2-3x im Jahr ne kleine Prügelei ohne Verletzungen, aber mit viel Lärm.)
Es gibt auch einfach Hunde, die können sich nicht ausstehen. Wir haben hier eine BernerSennenhündin, die ist das Plüschtier in Hundeform, ultralieb zu allem und jedem, freut sich jedes Mal nen Ast wenn sie Shira sieht - und die Hyäne fand sie schon als Welpe scheiße, als Junghund noch beschissener und jetzt, wo die Berner-Dame erwachsen wird, NOCH blöder - 3x sind sie ohne Leine aufeinander gekracht, Bernerin totaaaaal entspannt, fröhlich, deeskalierend - und Shira knurrt kurz und verdrischt sie.
Ich hab KEINE AHNUNG warum ausgerechnet diese nette Hündin (Vielleicht Unsicherheit von Shira, weil die Andere größer ist!?) - Weis der Geier.
Was ich auch festgestellt habe: Es kommt auf die Konstellation an. Wir haben einige Hunde, mit denen Shira einzeln gut klar kommt, aber in Kombination gibts früher oder später knatsch. Beispiel gefällig?: Ihre besten Kumpels (Askan und Mylo von Yunari) - Zu dritt ist alles paletti, Friedefreudeeierkuchen, rennen, toben, raufen, ganz entspannt. Und eine Aussi-Hündin aus dem Ort - nur zu zweit klappts mit den Weibern. Aber WEHE diese 3 + Shira laufen zusammen, da bekommt sie die Krätze auf die Aussi-Hündin und weist sie in Dauertour zurecht nur dafür, dass sie atmet und existiert. Blödes Huhn.
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