Tierheimkontrolleur - was beachten

  • Mich würde es auch interessieren, wie es bei gelaufen ist.


    Komischerweise gab es bei uns nie Vor- oder Nachkontrollen, wenn wir ein Tier aus dem Tierschutz aufgenommen haben.


    Unseren ersten Hund haben wir zumindest ein paar Mal besucht, bis wir ihn aus dem Tierheim mitnehmen durften. Es sollte dann eigentlich eine Nachkontrolle stattfinden. Die lief dann so ab, dass einige Monate später plötzlich jemand vom TH vor der Tür stand. Allerdings waren nur mein Bruder und ich (beide noch Kinder) zuhause (und der bellende Hund an der Tür). Der Kontrolleur meinte dann, er würde nochmal kommen, wenn unsere Eltern da sind. Wir haben aber nie wieder was von dem TH gehört.


    Bei Finja war es ähnlich. Außer dass meine Eltern sie sofort beim ersten Kennenlernen mitnehmen durften. Es sollte dann nach ein paar Tagen jemand vorbei kommen, kontrollieren und den Vermittlungsvertrag mitbringen. Dann hieß es, es hätte niemand Zeit und mein Vater ist dann ohne Hund nochmal zum TH zum Vertrag unterschreiben.


    Ich finde es schon etwas seltsam, dass sich die Tierheime nie mehr nach den Hunden informiert haben. Sie hätten ja überall hinkommen können.


    Sogar bei meinem Kaninchen aus dem TH hat wenigstens die Pflegerin mal nochmal angerufen, um nachzufragen, ob mit der Vergesellschaftung alles geklappt hat (Vor- oder Nachkontrolle gab es aber auch nicht).


    Einzig und allein bei meinem Hamster aus dem TH gab es eine Nachkontrolle, die dann von der Größe des Käfigs sehr positiv überrascht war. Ich weiß nicht, ob sie was gesagt hätte, wenn der Käfig zu klein gewesen wäre...

  • Zitat

    Ich habe auch jahrelang für das örtliche Tierheim Nachkontrollen gemacht.
    Dabei habe ich einfach auf den allgemeinen Gesundheitszustand der Tiere (ich war für Hunde und Katzen kontrollieren) geachtet. Waren die Augen klar, das Fell in Ordnung, irgendwelche sonstigen Auffälligkeiten? Dabei habe ich für jeden Fall die Vermittlungsakte gehabt, in dem dann u.A. auch so Abreden fixiert waren, wie z.B. "tier muss bis zum xx.xx.xxxx. kastriert worden sein" etc. Das habe ich dann auch kontrolliert. Ich habe die Impfpässe eingesehen, mir Futterstellen und Wasserstellen zeigen lassen und mich etwas mit den Besitzern unterhalten. Dabei dann das Gespräch so lenken, dass man heraushören kann, wie der Tagesablauf des Tieres aussieht, wie lange und oft es alleine ist, ob es irgendwelche Probleme gibt und wie man damit umgeht etc.
    Allerdings habe ich die Nachkontrollen stets unangemeldet gemacht, weil ich es sonst relativ witzlos finde. Man will schließlich den Alltag erwischen und nicht eine vorgegaukelte Welt.
    Zuerst waren die Leute überrascht, aber ausnahmslos alle davon begeistert, dass überhaupt Nachkontrollen stattfinden.
    Also keinen Bammel vor der Nachkontrolle. Es handelt sich dabei meist einfach auch nur um tierliebe Ehrenamtler und nicht um den Papst ;-)


    Da es dafür nichtmal ne rechtliche Grundlage gibt wüsste ich gerne, wer dich da ermächtigt hat, sowas einzusehen?
    Ich sehe schon, ich kaufe besser keinen Tierschutzhund mehr. Ich würde mir a) keine Wegnahme gefallen lassen, die dürfte der Verein sich dann einklagen und b) würde ich bestimmt nicht sowas wie dort oben kontrollieren lassen. Irgendwo hört es auch auf. Von unangekündigten Kontrollen rede ich gar nicht, das finde ich einfach nur unhöflich.

  • Zitat

    Da es dafür nichtmal ne rechtliche Grundlage gibt wüsste ich gerne, wer dich da ermächtigt hat, sowas einzusehen?
    Ich sehe schon, ich kaufe besser keinen Tierschutzhund mehr. Ich würde mir a) keine Wegnahme gefallen lassen, die dürfte der Verein sich dann einklagen und b) würde ich bestimmt nicht sowas wie dort oben kontrollieren lassen. Irgendwo hört es auch auf. Von unangekündigten Kontrollen rede ich gar nicht, das finde ich einfach nur unhöflich.


    Sehe ich auch so.


    Irgendwie braucht man sich nicht zu wundern, wenn viele Menschen keinen TS-Hund aufnehmen wollen, denn manche Orgas/ Tierheime geben einem wirklich kein gutes Gefühl dabei.
    Ich habe nichts zu verheimlichen und habe absolut nichts gegen eine freundliche Vor- und/ oder Nachkontrolle einzuwenden.
    Aber wenn man würde sehen wollen, wo der Trinknapf steht .... :???: Nee, also da würde es bei mir auch aufhören. Und wie gesagt, unangemeldet würde ich hier sowieso niemandem die Tür öffnen.


    Ich finde, wenn eine Vermittlung auf soviel Misstrauen beruht, dass man unangemeldet bei jemandem aufschlagen muss ... dann hätte man den Hund im Vorfeld besser gar nicht vermitteln sollen.

  • Das Problem ist, dass man Leuten bekanntlich nur VOR den Kopf gucken kann. Ich selber habe es nie erlebt, aber Kollegen, die auch kontrolliert haben, haben teils richtig schlechte Zustände angetroffen. Da war der Wassernapf trocken, dafür stand der Futternapf mit Fliegeneiern daneben. Da waren Hunde und Katzen völlig verfilzt oder hatten verklebte Augen. Etc.
    Es ist ja nicht so, dass man da mit irgendeiner List versucht, ins Haus zu kommen. Um Himmels willen, Nein. Man klingelt, stellt sich vor und fragt ganz höflich, ob es gerade recht wäre. Ich habe es nie erlebt, dass Leute da nein sagten oder das nicht wollten. Alle fanden das toll, dass da überhaupt kontrolliert wird. Und ja, auch bei mir waren es immer nette Gespräche, oft bei Kaffee und Plätzchen. Man unterhält sich ganz allgemein über das Tier. Die allermeisten Leute kamen dabei sehr gut von den Worten, erzählten Anekdoten aller Art etc. Es war immer sehr nett und es hat mir immer viel Freude gemacht.
    Wegen den Daten: Das waren keine sensiblen Daten wie Blutgruppen, Verdauungsbeschwerden oder so. Es waren lediglich Name, Anschrift und Telefonnummer und Angaben zum Tier. Was soll auch sonst in einer Vermittlungsakte stehen? Gut, die Passnummer stand noch dabei. Aber was soll man damit böses anstellen können? Mehr braucht doch auch ein Tierheim nicht. Und ermächtigt zur Kontrolle haben die Tierbesitzer, die ein Tier übernommen haben, denn es ist Teil des Abgabevertrages, dass man unterschreibt, dass unangemeldete Kontrollen stattfinden können. Es gab deswegen nie Probleme und ad hoc fällt mir auch nicht ein, warum das für irgendjemanden zum Problem werden könnte, der nichts zu verbergen hat.
    Ich fands gut und würde es auch weitermachen, wenn ich noch die Zeit dazu hätte.

  • Und was machst du, wenn der Wassernapf leer ist? Nimmst du dann den Hund wieder mit? :???:


    Mir ist es auch schon hin und wieder passiert, dass der Wassernapf leer war, als ich drauf geschaut habe.


    Woher weisst du denn, ob der Hund den Napf erst gerade leer geschlabbert hat, oder ob er vielleicht schon tagelang nichts mehr getrunken hat?
    Oder ob es nicht gar mehrere Näpfe im Haus verteilt gibt (ist bei uns z.B. der Fall) ....


    :???: Klar verstehe ich den Wunsch, die Tiere wirklich gut unterzubringen ... aber ich finde es schwierig, am Wassernapf fest zu machen, wie gut man sich um einen Hund kümmert.

  • Der Wassernapf war ein Beispiel. Natürlich wird der Hund dann nicht direkt mitgenommen. Selbst in einer Notsituation hätte ich diese Befugnis gar nicht gehabt. DAS ist dann wirklich Sache des fest angestellten Tierheim-Personals. Habe ich selber ja nie erlebt. Weiß also nicht genau, wie dann sowas abläuft.


    Einen leeren Wassernapf habe ich mal gefunden. Habe den Leuten freundlich gesagt, dass da kein Wasser mehr ist und es war den Leuten total peinlich (und btw: passiert mir selber auch durchaus schon mal, dafür muss man keinem dem Kopf abreißen). Die haben den sofort aufgefüllt. Hund ist auch nicht sofort hingerannt und hat geschlabbert, war also nicht am Verdursten. Es geht um ein Gesamtbild. Man will die Leute nicht bis ins kleinste Detail kontrollieren. Die Intention ist einfach, zu schauen, ob es das Tier gut getroffen hat, ob es versorgt wird und nicht in einer verwahrlosten Kaschemme gelandet ist. Und natürlich ist es immer eine Frage, wie man den Hauptgrund des Besuches rüberbringt. Ich habe es immer so verpackt, dass ich mich gerne erkundigen möchte, wie das Tier sich eingelebt hat, ob es irgendwelche Probleme gibt, bei denen man unterstützen könnte, wie die Leute die Vermittlung selber erfunden haben (Beratungsgespräch im TH halt - gab's dann als Feedback an die entsprechenden Leute zurück) etc. Das kam immer sehr freundlich an. Natürlich stellt man sich nicht hin und verlangt Futternapf und Wassernapf zu sehen. Wäre doch auch ziemlich ungehobelt. Das kann man je nach Situation anders formulieren.

  • Bei mir würde jeder, der unangemeldet vorbeikommt, vor der Tür bleiben. Okay, meine Freunde nicht, aber sonst jeder. Mir wär's nämlich ohne Anmeldung und Terminabsprache nie "grade recht". Und was würdest du dann machen? Könntest nämlich beim nächsten Mal wieder draußen bleiben, wenn du unangekündigt auftauchst. Und beim übernächsten Mal auch. Würde man mir dann versuchen, mein Tier wieder wegzunehmen?
    Nichts gegen eine vernünftige Tierschutzarbeit (ich arbeite selbst ehrenamtlich im Tierschutz), aber so geht es ja nicht. Wenn jemand dann auch noch durch die Blume nach den Näpfen oder Schlafplätzen des Tieres fragt (und so blöd, das nicht zu merken, sind die wenigsten Halter), dann ist das schon irgendwie dreist.


    Ich habe schon für einen Verein eine Vorkontrolle gemacht, und wenn die sich drum gekümmert hätten, hätte ich auh die Nachkontrolle noch gemacht - aber die gab es nie. Dennoch, unangemeldet wäre ich da mit Sicherheit nie aufgeschlagen. Das gehört sich einfach nicht und trägt mMn auch nicht zum guten Ruf der Tierschutzvereine bei.
    Wenn ich jemandem zutraue, dass er ein Tier schlecht behandelt und deshalb bei einer angekündigten Nachkontrolle "schnell aufräumt", dann darf ich dieser Person von Anfang an kein Tier anvertrauen.

  • Zitat

    Allerdings habe ich die Nachkontrollen stets unangemeldet gemacht, weil ich es sonst relativ witzlos finde. Man will schließlich den Alltag erwischen und nicht eine vorgegaukelte Welt.


    Das haette einen Sinn, wenn man den Putzstand der Wohnung beurteilt oder eventuell auch, wenn es um Kinder ginge. Aber ein Hund aendert sein Verhalten nicht, bloss weil ein Besuch angekuendigt wurde. Der Hund zeigt einem doch, ob alles OK ist oder nicht (und wenn nicht, geht man dem im Gespraech nach und stattet noch einen Besuch ab).


    Liebe Gruesse
    Kay

  • Zitat


    Das haette einen Sinn, wenn man den Putzstand der Wohnung beurteilt oder eventuell auch, wenn es um Kinder ginge. Aber ein Hund aendert sein Verhalten nicht, bloss weil ein Besuch angekuendigt wurde. Der Hund zeigt einem doch, ob alles OK ist oder nicht (und wenn nicht, geht man dem im Gespraech nach und stattet noch einen Besuch ab).


    Sehe ich auch so. Außer man möchte doch den Wassernapf begutachten. :hust:


    Und selbst bei Kindern ist ein unangemeldeter Besuch vom Jugendamt verboten.
    Das Amt muss sich immer rechtzeitig vorher anmelden. Es sei denn, es geht wirklich um ene Inobhutnahme, dann rückt der Sozialarbeiter aber gleich mit der Polizei an.


    Daher kann ich den unangemeldeten Besuch nach wie vor nicht nachvollziehen. Ich finde es insgesamt respektlos und würde niemals irgendwo unangemeldet aufschlagen ...


    Sollte man wirklich den Verdacht haben, jemand hat den Hund in einen Zwinger gepackt oder hält ihm im dunklen Kellerverschlag, dann sollte man einen Hund im Vorfeld gar nicht vermitteln.

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