so langsam Faxen dicke - Rückfall

  • Oh wie ich dich verstehen kann. Schara ist so ein Fall und Joschi macht jetzt auch shcon aus Solidaität mit.
    Bei uns sind es entgegenkommende Hunde, aber auch hier draussen in der Pampa entgegenkommende Fahrräder. In der Stadt sind Fahrräder egal.
    Bei Schara habe ich aufgrund ihrer Taubheit nicht die Möglichkeit mit der Stimme einzuwirken. Sie ist in dem Moment absolut unnahbar. Ich wette sie würde nicht mal ein Teletakt spüren :mute: Sie sieht den Fahrradfahrer, geht in Duckstellung, die Haare stellen sich auf und sobald er in Reichweite ist gehts los. Dasselbe bei Hunden.

    Wir haben alle Trainer und Methoden durch. Hilft alles nix.

    Die beste Erfahrung habe ich jetzt damit gemacht mich mitsamt Hund(en) umzudrehen. Entweder in die andere Richtung stehen bleiben, oder ein Stück in die andere Richtung zu laufen. Kommen Fahrrad und Hund von hinten scheint es nicht so bedrohlich zu sein. Dann darf der Hund auch an uns zügig vorbei laufen. Sobald er vorbei ist drehe ich sowieso wieder in die andere Richtung. Immer abgewandt von dem Hund.

    Wenn Schara das Objekt nicht sieht ist es auch nicht gefährlich. Aber ich kann ihr ja schlecht bei jedem Anblick ne Kapuze über die Augen stülpen. :/

  • Zitat

    Ich würde erstmal an der Präsenz meinem Hund gegenüber arbeiten, damit der mich endlich ernst und für voll
    nimmt. Dass manche Hunde leichter zu beeindrucken sind als andere ist klar.
    Ohne jetzt eine Keks ja/nein Diskussion anzufangen, du mußt an dir arbeiten, dein Hund soll dir folgen und
    weder dem Keks noch irgendwelchen anderen Verführern.

    Ausserdem würde ich dringend an der Frustrationstolleranz arbeiten, lernt er nicht sich etwas zurück zu nehmen,
    wirst du immer wieder Probleme haben.

    Frustrationstoleranz hat er definitiv, nur nicht bei Hundesichtungen. Es müsste wohl eher "Hundetoleranz" heißen :D


    Meine primäre Frage ist - wenn ich stur wie ein Ochse geradeaus laufe und so tue, als existiert der andere Hund nicht und ich habe meinen auf die abgewandte Seite genommen, und er zieht natürlich Richtung anderer Hund(ich ließ ihn aber nicht an mir vorbei bzw auf meine andere Seite kommen) - ist das von der Leinenführigkeit her kontraproduktiv oder merkt ein Hund irgendwann - ich brauch nimma bocken, ich komm eh nicht hin?

    Edit: Ich glaube, das Bespaßen bringt in einer zu geringen Distanz wirklich nichts. Da sollte ich wohl eher stur machen - allerdings wurde mir von Trainerseite nahegelegt, mich supertoll zu machen wenn ein anderer Hund kommt - sprich, dann geht Party los, Dummytraining etc - auf einer gewissen Distanz funzt das, aber mache ich mir das "Mama ist toll"-Denken nicht kaputt, wenn ich oben Beschriebenes(stur weiterlaufen, egal was kommt) mache?

  • Zitat

    auf einer gewissen Distanz funzt das, .......


    Dann eben zu dieser Distanz zurück und nur ganz langsam und allmählich die Distanz verringern!
    Und nicht Deine Selbstüberschätzung, vorne schriebst Du etwas davon, am Hund auslassen!
    Ich hatte mal einen "vermurksten" Schäfer vom TS, der alles, was 4 Beine hatte fressen wollte, hat fast zwei Jahre gedauert, bis er "zivilisiert" an anderen Tieren vorbeigehen konnte. nach fast 3 Jahren war sogar Freilauf möglich, mit Hunden, die ihn ignorierten.
    Nach dieser ganzen Arbeit hatte ich zu ihm eine Bindung, und er zu mir, wie zu keinem Hund vor oder nachher!

  • Über Mama ist toll würd ich mir keine Gedanken machen. Euer Thema ist grad: Die Alte ist mir scheißegal.... Wenn er dich ein bisschen mehr repektiert, wird er dich eher toller finden als jetzt.

    Ich würde sagen, fahr mehrgleisig.

    - Im Alltag Leinenführigkeit üben. Kein Kreuzen, keine Ziehen, kein Trödeln und Stehenbleiben, zügig gehen, Aufmerksamkeit bei dir. DAS muss sitzen. Rumschnuppern und so nur im Freilauf oder an der bewusst langen leine. Kurze Leine: ordentlich laufen. Wichtig: DU musst sofort locker werden, wenn der Hund locker ist. Kein Dauerzug. Keine gespannte kurze Leine.

    - Blickkontakt clickern. ansprache, gucken, Click. Ohne Ablenkung muss das zu 99% sitzen. Aus der Nähe, aus der Distanz. Muss im Gehen klappen, ohne Stehenbleiben.

    - Wenn du die Vorbereitungen einigermassen hast, Hundekontakt. Nicht stehenbleiben, Hund auf die abgewandte Seite. keine Hektik, kein Stehen, kein Leine umschnallen, einfach weitergehen. zügig!! kein Blick zum anderen Hund. Ansprechen, Blick, Click (im Gehen!). Wenn kein blick, dann halt kein Click. Weitergehen, ohne Zögern, und ja, notfalls den Hund hinterherziehen. leine nicht zu kurz nehmen!! Füsse dürfen keinesfalls hochgezerrt werden, und der Hund soll nicht press an dir laufen, sondern sich bequem bewegen können. Sobald er nicht zerrt, muss die Leine locker werden. Das ist super wichtig. Vorbeigehen, weitergehen, wenn Hund wieder ansprechbar, Blick, Click.

    Ideal: Trainingspartner, der in einigem Abstand zu dir mit seinem angeleinten Hund neben dir läuft. Nebeneinander ist viel stressfreier als frontal!
    Und nie nie nie Kontakt an der leine zulassen.

    So würde ich das angehen. Und mal gucken, wie es generell im Alltag mit dem Respekt so ausschaut. Nicht streng sein und strafen, einfach nur Alltagsregeln. Platz schicken usw.

  • Zitat

    Über Mama ist toll würd ich mir keine Gedanken machen. Euer Thema ist grad: Die Alte ist mir scheißegal.... Wenn er dich ein bisschen mehr repektiert, wird er dich eher toller finden als jetzt.


    Exakt! Dein Hund hat null Respekt vor dir in dieser Situation und ich vermute stark auch in anderen Situationen. Wenn er dich ernst nimmt, macht das eure Beziehung nicht kaputt, sondern stärkt sie, weil er weiß, dass er sich auf dich verlassen kann und du das regelst.
    Blicke zu dir belohnen find ich auch ne gute Idee. Das steigert grundsätzlich die Aufmerksamkeit und schadet sowieso nie.

  • Ich glaube nicht, dass du ihm scheißegal bist, das hat auch nichts mit Respekt zu tun, er macht das auch sicher nicht um dich zu ärgern.

    Leinenpöbler sind anerzogen, deswegen würde ich mir erstmal gründlich Gedanken drum machen, wieso, weshalb und wodurch dieses Verhalten entstanden ist.

    Ich würde eine Reizüberflutung vermeiden, so oft es eben geht. Das stresst den Hund nur unnötig und fördert Übersprungshandlungen nur heraus, denn bei Stress denkt es sich bekanntlich schlecht. Setze ihn lieber kontrolliert einem Reiz aus bei dem er noch denken kann. Da ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er was richtig toll macht, denn schlechtes Verhalten bewirkt nur Frust, auf beiden Seiten.

  • Zitat


    Leinenpöbler sind anerzogen, deswegen würde ich mir erstmal gründlich Gedanken drum machen, wieso, weshalb und wodurch dieses Verhalten entstanden ist.

    Ja, obwohl das nicht immer einfach ist. Hier wird ja, mal wieder, davon ausgegangen, dass der Hund unsicher
    gegenüber anderen Hunden ist. Das ist aber unwahrscheinlich, wenn er sich zu 90 % im Freilauf mit anderen
    Hunden versteht. Wahrscheinlicher richtet sich die Pöbelei gegen die Bewegungseinschränkung durch die
    Leine.
    Respekt erarbeitest du dir auch nicht in diesem Moment, sondern da mußt du generell die Beziehung zwischen
    dir und deinem Hund kritisch beleuchten. Grenzen setzen im Alltag und diese auch durchsetzen. Nicht nur bei
    Hundebegegnungen. Wie oft gibst du nach um des lieben Friedens willen? Wie oft kommt er mit Ausdauer an
    sein Ziel weil er hartnäckiger ist als du? Da würde ich mal selbstkritisch einen Blick drauf werfen. Und dann
    bereits da mit den Änderungen anfangen.
    Ansprechbarkeit, ein wichtiger Punkt. Ansprechbarkeit auch bei hoher Ablenkung. Das muß man üben, damit du
    deinem Hund überhaupt sagen kannst was du von ihm willst.
    Dich zum Affen machen bringt genau das, was du jetzt hast. Dein Hund nimmt dich nicht ernst.

  • Hallo

    Kann deinen Frust so gut verstehen.

    Zitat

    Luna 77@ Ich glaube du brauchst schlichtweg mal eine gute Anleitung zum Händling der Gesamtsitution. Ein Trainer, der dich mal ein paar Trainingseinheiten direkt in deinem alltäglichen Gassigang mit Hundebegegnung anleitet und dir genau zeigt wie du eine lange Leine mit je einem Hacken an jedem Ende den Hund doppelt sichern kannst (Geschirr und Halsband oder Geschirrring oben und Geschirring vorne). Anleitungen wie du den Hund "begrenzen" und hinter bzw neben dir behalten kannst, und welche Entspannungsübung (wie tief durchatmen) du selbst für dich noch machen kannst, um deine Frustration und Angst schnell unter Kontrolle zu bringen, dürfen nicht fehlen.

    Zu viele unterschiedliche Methoden im Wechsel, eigene Unentspanntheit und zu wenig Geduld lassen dich momentan in eine Frustrationsspirale rutschen. Gehe auf Null zurück und such dir einen Trainer, der ohne Wasserflasche und Co. arbeitet. Das bringt nämlich gerade bei Leinenaggression aus Unsicherheit gar nix, und kann sogar die Situation noch verschlimmern.

    Ich kann mich diesem Bericht nur anschliessen.

    Es ist so wichtig, dass jemand euch zusieht und euch in Bezug Umsetzung und exaktes Timing der Interventionen/Bestätigungen die nötigen Impulse gibt. (damit das Bestätigen nicht das Pöbeln bestätigt)

    Du hast ja schon gemerkt, dass der Hundeplatz euch nicht weiterbringt. Such dir einen Trainer wie oben beschrieben und der mit euch auf Tour geht.

    Auf eigene Faust würde ich nicht weiter rumpröbeln......

    Ich kann meinen Hund viel besser halten mit einem Geschirr mit 2 Ringen. a) sollte der Hund da reinschiessen, ruckts mir nicht so arg und b) sind die Ringe richtig angebracht, lenkt der Schwung den Hund wieder auf mich zurück, und schlussendlich c) ein rückwärtsgerichteter Griff ins Geschirr kann auch positiv aufgebaut werden und kann in brenzligen Situationen sehr hilfreich sein.

    Alles im Allen fühlte ich mich so viel sicherer in Kimbas Pöbelphase und sie hatte keinerlei Erfolg mehr mit dem plötzlichen Vorwärtspreschen, wenns in den ersten Trainingsphasen doch mal wieder passierte.

    Wissen wann - was machen (guter Trainer), Aufbau, Festigen und absolute Konsequenz und entsprechende Geduld für diese Reihenfolge, so haben wir die Kurve hingekriegt.

    Gruss und viel Erfolg
    Eva

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